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Pavic: „Es ist eine Ehre in der brose Arena spielen zu dürfen“

Point Guard Steffen Hamann und Chefcoach Ivan Pavic freuen sich enorm auf das Spiel von Bike Café Messingschlager Baunach gegen den Tabellenführer aus Würzburg am 11.01.2015 um 17 Uhr in der Brose Arena.

Frage: Wie ist denn bei euch beiden die sportliche Vorfreude auf die Begegnung Baunach gegen Würzburg?

Pavic: Ein Derby ist ein Derby und wir freuen uns einfach riesig darauf. Es ist ein besonderes Spiel voller Emotionen, auch weil sich die Akteure untereinander ganz gut kennen. Ich wünsche mir, dass neben vielen Würzburg Fans auch etliche Bamberger in die Halle kommen und uns unterstützen und dieses Spiel zu einem einmaligen Event zu machen.

Hamann: Würzburg ist ein großer Name im deutschen Basketball. Sie haben lange Jahre in der ersten und zweiten Liga gespielt. In meinem Zweitliga-Jahr beim FC Bayern hatten wir ja auch so ein großes Spiel gegen die Würzburger in der Olympiahalle vor 12000 Zuschauern und ich hoffe, dass das auch so ein ähnliches Event wird hier in Bamberg/Baunach. Wir freuen uns sportlich natürlich sehr auf dieses Spiel, vor allem für die jungen Spieler ist es ein Highlight ein Heimspiel vor so vielen Zuschauern zu spielen und wir versuchen natürlich mit aller Macht gegen den Spitzenreiter anzukämpfen.

Frage: Ivan, im Hinspiel hat man gesehen, dass man auf jeden Fall mit den Unterfranken mithalten kann. Im Rückspiel sind dann alle Karten neu gemischt, wie siehst du das?

Pavic: In Würzburg haben wir uns in der ersten Halbzeit den Schneid abkaufen lassen, aber wir waren im zweiten Durchgang kurz davor das Spiel zu drehen, hatten dazu auch die Chancen und Möglichkeiten, die wir leider nicht nutzen konnten. Die Liga zeigt, dass Würzburg nicht unschlagbar ist, vor allem auswärts. Sie haben in Heidelberg und Gotha verloren. Wenn uns die Zuschauer tragen und wir einen guten Tag erwischen ist an diesem Samstag in der Brose-Arena alles möglich.

Frage: Man spielt ja dann auch gegen alte Bamberger Bekannte und Freunde, wie zum Beispiel Basti Betz oder Darren Fenn. Ist die Motivation da noch ein wenig größer?

Pavic: Es ist natürlich etwas ganz besonderes gegen alte Bekannte oder Weggefährten zu spielen. Das hat man schon bei unserem ersten Heimspiel gegen Gotha gesehen. Ich kenne Chris Ensminger (Coach von Gotha) seit 15 Jahren seitdem ich hier in Bamberg bin und wir haben so viel gemeinsam erlebt. Das war einfach toll gegen ihn zu spielen. Darren Fenn, mit dem ich 2007 meine zweite deutsche Meisterschaft geholt habe, ist ein toller Typ und der Kontakt zu ihm ist nie abgerissen. Ich freue mich darauf ihn zu sehen und gegen ihn zu spielen.

Hamann: Ja absolut, aber genau so wie wir sind die beiden auch voll motiviert, das darf man nicht vergessen. Es ist immer eine coole Sache, wenn man gegen alte Mannschaftskameraden, mit denen man früher Titel gewonnen hat, spielen kann und man sie einfach mal wieder für ein paar Stunden sieht.

Frage: Wie groß ist die Vorfreude auf das Heimspiel in der Brose Arena, wo ihr früher Meisterschaften gefeiert und große Schlachten erlebt habt, aber auch bittere Niederlagen einstecken musstet?

Pavic: Für mich ist es etwas ganz, ganz besonderes. Ich freue mich extrem darauf und fühle mich geehrt diese Chance bekommen zu haben. Ich bedanke mich bei dem gesamten Programm, dass so etwas möglich gemacht worden ist. Ich bin Basketballer und Bamberger durch und durch, das weiß auch jeder, und für mich ist dieses Spiel etwas ganz besonderes. Ich kann es nicht richtig in Worte fassen.

Hamann: Es ist immer schön in die Bamberger Arena zurückzukehren. Als ich mit Bayern oder Alba in die Halle gekommen bin, war das immer ein tolles Gefühl, auch wenn ich nicht immer herzlich vom Publikum begrüßt wurde. Aber was ich hier schon für Schlachten erlebt habe und was wir hier für tolle Siege, aber auch denkwürdige Niederlagen einstecken mussten, das werde ich einfach nie vergessen. Jetzt mal wieder auf der anderen Seite zu stehen, zwar nicht mit den Bambergern sondern mit Baunach, ist für mich auch wieder etwas ganz besonderes. Wenn dann Freak City ein bisschen auflebt mit der Stimmung, die wir zum Beispiel bei der Meisterschaft 2007 hatten, dann können wir Würzburg auf jeden Fall ärgern.

Frage: Steffen, vor ein paar Jahren hattest du schon einmal so ein großes Spiel mit dem FC Bayern in der Pro A gegen Würzburg. Kann man die beiden Spiele etwas vergleichen?

Hamann: Absolut. Damals war das natürlich das Highlightspiel für uns alle und da wird heute noch drüber gesprochen, dass in der Pro A 12000 Zuschauer den Weg in die Halle fanden. Wir erhoffen uns natürlich das gleiche von dem Spiel im Januar, dass wieder etliche Zuschauer kommen und uns unterstützen. Die jungen Spieler werden auf jeden Fall topmotiviert sein und ich hoffe, dass die zweite Bundesliga auch ein bisschen davon profitieren kann.

Frage: Dein Kumpel Bastian Schweinsteiger hat im Januar Winterpause im Fußball. Können sich die Fans hier in Bamberg darauf freuen, dass der Weltmeister vielleicht bei dem Spiel auch mal vorbeischaut und dich besuchen kommt?

Hamann: Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, natürlich ist das eine Option. Aber als Weltmeister und Bayernspieler ist das natürlich nicht so einfach. Die Jungs haben ja auch ab und zu Training (lacht).

Frage: Ein Schlusswort an die Fans:

Pavic: Liebe Basketball Fans aus ganz Franken: Wir Baunacher, das Nachwuchsteam der Brose Baskets, würden uns extrem freuen, wenn Sie die Brose Arena mit einer Atmosphäre füllen, die unserem Jugendprogramm gerecht wird. Mich würde es so freuen, wenn die jungen Spieler vor ausverkaufter Halle spielen. In der Halle, wo die Jungs selbst ihre Idole und die Brose Baskets seit Jahren anfeuern und zu den Profis aufschauen. Ich würde mich freuen, wenn Sie, liebe Fans, dieses Spiel zu etwas ganz besonderem machen. Nicht nur für unser Jugendleistungsprogramm, sondern auch den Benefizgedanken gleichzeitig mit unterstützen. Ich freue mich auf ein Derby mit vielen Würzburger Fans, mit Fans aus ganz Oberfranken und vor allem auf viele Fans des Bamberger Basketball Nachwuchsprogramms und der Brose Baskets.

Hamann: Man muss nicht immer nur rote Farben hier in Franken unterstützen, sondern kann auch mal grün und weiß, also uns Baunacher anfeuern und wir würden uns natürlich riesig freuen, wenn viele Menschen den Weg am 11.01.2014 in die Brose Arena finden und uns so unterstützen, dass wir die Würzburger auch ärgern können.

 

(Bike Café Messingschlager Baunach)

Hamann zurück: „Mache dies aus Überzeugung“

Breitengüßbach, Bamberg, Bologna, Berlin (FC) Bayern und nun Baunach! Schon aus alphabetischen Gründen konnte es für Steffen Hamann gar keine Alternative geben, wo er seine Basketball-Karriere fortsetzen und wahrscheinlich auch beenden wird. Vor gut einem Vierteljahr stemmte er noch die Meistertrophäe beim FC Bayern München Basketball empor, nun trägt er das Trikot des Brose Baskets-„Farmteam“ Bike-Cafe Messingschlager Baunach (ProA). Nach sechs Jahren in Berlin und München geht er also wieder im Frankenland auf Korbjagd. Ein Paukenschlag in der deutschen Basketballszene!

Es war natürlich nicht das ABC, aber auch nicht das große Geld, das den 33-Jährigen zu seinen Basketball-Wurzeln führte. Dennoch waren bei der Spieler-Präsentation auch die Finanzen ein Thema: „Wäre das Finanzielle im Vordergrund gestanden, dann wäre Baunach die letzte Option gewesen“, bekräftigte Ivan Pavic und sein neuer Schützling unterstreicht noch einmal: „Ich mach dies aus Überzeugung“.
Es gibt Situationen im Leben, wo die Situation eben gerade gepasst – wie nun im Falle von Steffen Hamann:

„Es kribbelt noch und ich bin fit. Es fühlt sich sehr gut an, wieder in der Heimat zu sein. Die anderen Optionen waren nicht reizvoll. Ich möchte bei diesem Baunacher Projekt einiges zurückgeben was ich in Bamberg bekommen habe“, beschreibt der 131-fache Nationalspieler, für den sich der Basketballkreis schließt, nachdem ihn Wolfgang Heyder vor knapp zwei Jahrzehnten den Rattelsdorfern abgeworben hatte („das war ein harter Kampf, das nehmen sie mir heute noch krumm“), die insgesamt doch überraschende Situation.

An der diesjährigen Sandkerwa wurde noch über dieses Thema nur geflachst (Abteilungsleiter Jochen Hirmke: „ich hätte nicht im Ernst daran geglaubt“). Es wurde jedoch ganz schnell Ernst, denn Daniel Schmidt rückte zu den Brose Baskets auf und riss auf der Playmaker-Position eine große Lücke.

Was lag da nahe, zumal Baunach-Coach Ivan Pavic und Steffen Hamann engste Freunde sind und auch Wolfgang Heyder („Steffen hat alles gegeben im Bamberger Programm, er hat sich durchgebissen, er ist ein Vorbild für die Jugend“) sich dafür stark einsetzte. Die Baunacher Gesellschafter stimmten zu, der Coup war perfekt: Hamann bei Baunach und nicht in der großen internationalen Basketballwelt wie zuletzt beim FC Bayern! Eine Überraschungstat der besonderen Art!

Im Sommer war es Ivan Pavic, der seinem neuen Schützling immer wieder nahe legte, dass das Aufhören überhaupt keine Alternative sei. „Steffen ist in körperlich guter Verfassung. Da kann man doch nicht aufhören. Wir haben über seine persönliche und sportliche Zukunft viele Gespräche geführt. Auch die Chance, dass er nun sein Fernstudium als eine Art duales System durchziehen kann, war ein Thema.“

Eines steht fest: Wer Steffen Hamann kennt, der weiß, dass er keine halben Sachen macht. Er hat viel Wissen, aber auch einen enormen Ehrgeiz. Auch wenn er bei seinen Gastspielen in der Bamberg nicht immer freundlich empfangen wurde („vor allem in meiner Berliner Zeit hat dies schon weh getan; es war nicht schön, aber ich konnte drüber stehen“) bekam er mit der Verpflichtung schon einmal die Sympathie der verantwortlichen Geldgeber zu spüren. Dabei soll es nicht bleiben: „Steffen ist ein großer Sympathieträger und soll das Jugendgesicht für die Zukunft sein“, betonte Wolfgang Heyder beim ersten Hamann-Auftritt, der in lockerer Atmosphäre im Medienengarten des „Fränkischen Tag“ stattfand. Wer das gesamte Jugend-Programm in Bamberg durchlaufen hat und acht Jahre als Profi sich durchgebissen hat und voller Durchschlagskraft war, der sollte als Rückkehrer auch dementsprechend empfangen werden. Dies liegt nicht nur Wolfgang Heyder am Herzen, sondern sollte eine Selbstverständlichkeit sein! Graf-Stauffenberg-Halle und Strullendorf Hauptsmoor Basket Center statt Audi Dome lauten die neuen Hamann-Adressen.

Herzlich willkommen in der Heimat, Steffen Hamann!

 

(Bike-Cafe Messingschlager Baunach)