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#yallaRisters: Wenn Basketball bei der Integration hilft

Die #yallaRisters haben ein im wahrsten Sinne des Wortes süßes Ritual. Anhänger der Gästemannschaft überraschen die Wedeler Fans in der Steinberghalle mit syrischen Gebäckspezialitäten – eine kleine Geste mit großer Wirkung. Das trage zu einem „freundlichen und friedlichen Ablauf vor und nach dem Spiel“ bei, sagt Hüseyin Inak. Auf diese Weise kommen die #yallaRisters, deren Mitglieder mehrheitlich aus Syrien stammen, mit den Gästen ins Gespräch und Fanfreundschaften entstehen – wie mit den Anhängern aus Rostock, Bernau, Essen und Itzehoe, die die Gelb-Grünen jeweils zum Rückspiel einluden. In Quakenbrück, Cuxhaven und Oldenburg waren die #yallaRisters in dieser Saison bereits, Auswärtsfahrten nach Itzehoe und Rostock sind geplant. Und zwar fortan als offizieller Fanclub des SC Rist.

„Ich bin mit der generellen Entwicklung zufrieden. Ich denke, die #yallaRisters sind im Verein angekommen. Was wir uns noch wünschen, ist, dass wir die Nähe zur Mannschaft, aber auch zum Verein ausbauen. Das gegenseitige Kennenlernen im Verein ist noch träge, dafür klappt der Kontakt zu anderen Fanclubs in der Liga prächtig“, so Inak, der als Mitarbeiter des Wedeler Diakonievereins Migration mit großem Engagement als Ansprechpartner und Betreuer der Wedeler syrischer Herkunft fungiert. „Ganz nebenbei“ ist Inak selbst zum Basketballfreund geworden.

Rist-Urgestein Joachim Rose, der für die Stadt Wedel in der Koordinierungsstelle Integration arbeitet, brachte die Flüchtlinge und den SC Rist zusammen: Das Heimspiel gegen Quakenbrück in der Saison 2015/16, das die Neuwedeler auf Einladung des SC Rist besuchten, wurde zum Ausgangspunkt für mehr, nämlich für Basketballleidenschaft und zur Schaffung eines weiteren Integrationsbausteins.

Weitere Aktionen geplant

Es soll weiter vorangehen, Pläne werden geschmiedet, um einander noch besser kennenzulernen und die tolle Geschichte weiterzuschreiben. Inak: „Es laufen sehr konstruktive Gespräche mit dem Verein, wir sind da vielseitig unterwegs und das Ganze wird noch umso schöner werden.“

Bei allem Optimismus: Eine Sorge plagt Hüseyin Inak aber dennoch. Die Finanzierung der Auswärtsfahrten nämlich. Stimmgewaltig und mit Trommeln ausgerüstet haben die Rist-Fans ihre Mannschaft auch in fremden Hallen bereits einige Male angefeuert – und damit das Gewinnen erleichtert. „Da bräuchten wir mehr Hilfe, um den SC Rist und damit auch ganz Wedel nach außen hin gebührend zu vertreten“, sagt Inak. Und was das bedeutet, daran lässt er keinen Zweifel: „Wedel ist seit 26 Jahren als Weltoffene Gemeinde anerkannt – und auch durch den SC Rist wird es sichtbar.“

(SC Rist Wedel)