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Ein litauischer Center für Tübingen – Tigers verpflichten Robertas Grabauskas

In den letzten Tagen und Wochen standen die Verantwortlichen der Tigers Tübingen um ProBasket-Geschäftsführer Robert Wintermantel und Trainer Aleksandar Nadjfeji alles andere als still – im Gegenteil. Viele Gespräche mit Agenten und Spielern wurden geführt, dazu wurde zahlreiches Videomaterial gesichtet. Nun ist die gesuchte Verstärkung gefunden: Robertas Grabauskas hat bei den Raubkatzen einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben. Sollte sich der Litauer wider Erwarten nicht als der gewünschte Spielertyp erweisen, bestünde nach zwei Monaten von Clubseite die Option, getrennte Wege zu gehen. Doch Wintermantel ist guter Dinge, dass dieser Fall nicht eintreten wird:

„Wir haben nach einem kräftigen Center gesucht, der Härte und Größe für den Kampf unter den Körben mitbringt und dazu noch internationale Erfahrung vorweisen kann. All dies trifft auf Robertas Grabauskas zu.“

Ein klassischer Center

Der moderne Basketball entwickelt sich immer mehr vom klassischen „Brett-Center“ weg. Umso sinnvoller kann es manchmal sein, diesem Trend entgegenzuwirken und mit einem echten Hünen aufzulaufen, dem die Gegner physisch wenig entgegenzusetzen haben – erst recht, wenn sich das Rebounding und das Beschützen der Zone bislang problematisch gestaltete. Nicht zuletzt deshalb entschieden sich die Tigers für den 28-jährigen Robertas Grabauskas, der nicht nur 2,08 Meter misst, sondern auch 113 Kilogramm auf die Waage bringt. Neben den physischen Gegebenheiten bringt der Litauer auch ein gutes „Skill-Set“ mit: Der Center stellt effektive Blöcke, ist ein gefährlicher Pick-and-Roll-Spieler und bringt sowohl einen ordentlichen Wurf aus der Mitteldistanz als auch ein ausgereiftes Spiel mit dem Rücken zum Korb mit. Diese Fähigkeiten haben die Tübinger dazu veranlasst, Grabauskas, der acht Jahre lang in der Schule Deutsch gelernt hat und die Sprache sehr ordentlich spricht, unter Vertrag zu nehmen.

Große Erfahrung im europäischen Basketball

Nachdem die neue Nummer 13 der Tigers die Northwood University in Midland, Michigan/USA besucht hatte, kehrte er in sein Heimatland zurück und startete die Profikarriere beim jetzigen Basketball Champions League-Teilnehmer Lietkabelis Panevezys in der ersten litauischen Liga. Danach wechselte Grabauskas nach Tallinn, in die Hauptstadt Estlands, zu BC Tallinna Kalev. Für die Esten lief der 2,08-Meter-Hüne nicht nur in der nationalen Liga, sondern auch in der Baltic Basketball League auf, in der ihm pro Partie 15,8 Punkte und 8,8 Rebounds gelangen. Über zwei weitere Stationen in der ersten rumänischen und in der zweiten Liga Spaniens fand Grabauskas 2016 erneut den Weg nach Tallinn. Diesmal kam er dort auch im gut besetzten FIBA Europe Cup mit starken Durchschnittswerten von 10,0 Zählern und 9,8 Abprallern zum Einsatz. 2017/2018 wechselte der erfahrene Big Man erneut in die zweite spanische Liga, die vom Level höher als die deutsche ProA anzusiedeln ist, und erzielte für Caceres Patrimonio de la Humanidad in einer durchschnittlicher Einsatzzeit von knapp 20 Minuten 7,9 Punkte sowie 5,0 Rebounds – eine äußerst effektive Nutzung der Spielzeit. Zuletzt hielt sich der 28-Jährige in der zweiten litauischen Liga fit, um in voller “game shape” zu sein.

 

(Tigers Tübingen)