Wie Amateurvereine von der Ausbildungsprämie profitieren

Johannes Thiemann, Stefan Ilzhöfer und Isaac Bonga: drei Talente, die ihren bisherigen Ausbildungsvereinen zusätzliche Einnahmen bescheren / FC Bayern München, TSV Tröster Breitengüßbach und ALBA BERLIN erhalten von den 203.000 Euro den größten Anteil

Erneut schüttet der Deutsche Basketball Ausbildungsfonds e.V. über 200.000 Euro an Vereine aus. 54 Prozent der Ausbildungsprämien (203.000 Euro) für die Saison 2016/2017 gehen dabei an Amateurvereine – darunter der Post-SV Koblenz, der für die Ausbildung des Junioren-Nationalspielers Isaac Bonga (FRAPORT SKYLINERS) 3.058 Euro erhält. Dass sich die Aus- und Fortbildung von Talenten auch unter finanziellen Aspekten lohnt, unterstreichen exemplarisch zwei weitere Beispiele.

So bringt Johannes Thiemann (MHP RIESEN Ludwigsburg) TBB Erlangen 4.732 Euro ein, dem TSV Tröster Breitengüßbach 3.982 Euro und den Baunach Young Pikes 1.285 Euro. Von der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) in der Saison 2010/2011 über die ProB (Saison 2013/2014) und ProA (Saison 2014/2015) bis in die höchste Spielklasse hat Thiemann die vorgegebene Mindestspielzeit erreicht – und lässt seine bisherigen Stationen somit daran partizipieren.

Auch Stefan Ilzhöfer (FRAPORT SKYLINERS) sorgt dafür, dass sich gleich drei Klubs über zusätzliche Einnahmen freuen dürfen: der VfL Kirchheim Teck (4.787 Euro), die BSG Baskets Ludwigsburg (2.608 Euro) und die FRAPORT SKYLINERS (ebenfalls 2.608 Euro). Der FC Bayern München erhält mit 10.473 Euro den höchsten Betrag, gefolgt vom TSV Tröster Breitengüßbach (10.108 Euro) und ALBA BERLIN (8.357 Euro).

„Dass wir die Hälfte der Gelder an Amateurvereine ausschütten, freut uns außerordentlich“, bilanzierte Jens Staudenmayer, Sportlicher und Kaufmännischer Leiter der easyCredit BBL. „Wenn wir in den höchsten deutschen Ligen die Zahl der Talente weiter ausbauen wollen, ist gerade die breite Basis ist für die Gewinnung sowie die Aus- und Fortbildung des Nachwuchses unerlässlich.“

Für jeden deutschen Spieler, der unter die U23-Regelung fällt (Jahrgang 1994 oder jünger) und der in einer Saison mindestens 170 Minuten in der easyCredit BBL-Hauptrunde zum Einsatz gekommen ist, werden insgesamt 10.000 Euro an die bisherigen Vereine entrichtet. Der Betrag wird, abhängig davon, wie lange ein Spieler beim jeweiligen Verein gespielt hat, anteilig ausgeschüttet.

Analog dazu wird für U21-Spieler (bei einer Mindestspielzeit von 300 Minuten in der ProA-Hauptrunde) eine Summe von 7.000 Euro ausgezahlt; bei den U20-Spielern und einer Mindestspielzeit von 330 Minuten in der ProB-Hauptrunde beläuft sich der Betrag auf 4.000 Euro. Bereits in der NBBL werden die Einsatzzeiten mit Prämien für die bisherigen Vereine bedacht. 1.500 Euro werden ausgeschüttet, sobald ein Spieler des ältesten NBBL-Jahrgangs (U19) bei einem Nachwuchs-Team eines easyCredit BBL-Ligisten oder eines ProA- bzw. ProB-Ligisten mehr als 250 Minuten in der Hauptrunde auf dem Parkett gestanden hat.

Ausbildungsfonds und Ausbildungsprämie

Der Deutsche Basketball Ausbildungsfonds e.V. wurde zur Saison 2008/2009 gegründet und hat das Ziel, den Nachwuchs im deutschen Basketball zu fördern. Neben den Vereinen aus der easyCredit BBL gehören seit der Saison 2011/2012 auch alle Vereine der ProA und ProB dem Ausbildungsfonds an. Dieser speist sich aus finanziellen Mitteln (jährlich feste Basiseinzahlungen sowie variable Einzahlungen, deren Größe von den Transferaktivitäten der Vereine abhängen).

Die Basiseinzahlungen der easyCredit BBL-Klubs erfolgen durch einen jährlichen Grundbetrag pro Klub und Saison in Höhe von 3.000 Euro, die der ProA-Vereine in Höhe von 1.500 Euro und die der ProB-Vereine in Höhe von 750 Euro. Variable Einzahlungen werden bei Spielertransfers fällig. Die Einzahlungshöhe beträgt je Neu-Verpflichtung 3.000 Euro (easyCredit BBL), 1.500 Euro (ProA) und 750 Euro (ProB).

In der Saison 2016/2017 umfasste das finanzielle Volumen des Ausbildungsfonds 765.000 Euro.