ETV-Basketballer: Mit altbekanntem Schwung in die neue Liga

Hamburg, 16. August 2020 – Die Trainingshalle ist wieder voller Leben, die Vorbereitung hat begonnen. In einer Zeit voller Unwägbarkeiten gehen die Basketballer des Eimsbütteler Turnverbandes (ETV) eine ganz besondere Herausforderung an: Nach nur zwei Jahren in der Ersten Regionalliga Nord starten die Korbjäger aus dem Herzen Hamburgs vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie in ihr erstes Jahr in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Dort warten unter anderen zwei Duelle mit dem SC Rist Wedel, Kooperationspartner von Bundesligist Hamburg Towers, auf das basketballbegeisterte Publikum in Hamburg und Umgebung. Die Abenteuerreise beginnt voraussichtlich am 18. Oktober 2020  auswärts, eine Woche später, am Sonntag, den 25. Oktober, folgt für den Aufsteiger das erste Heimspiel. Die Gegner sind noch nicht offiziell bestätigt. Offen ist auch, ob und, wenn ja, wie viele Zuschauer dem Premierenauftritt beiwohnen dürfen.

Den Aufstieg feierten die ETV-Basketballer am 22. März mit dem Smartphone in der Hand. Da die Saison in der Regionalliga aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen wurde, konnte Coach Sükran Gencay ihrer Mannschaft per WhatsApp die frohe Botschaft verkünden: Wir sind Meister! Ein vorzeitiger Titelgewinn ohne Sektdusche und Fanfaren, mit 19:1 Siegen jedoch mehr als verdient. Und das, nachdem die Eimsbütteler im Vorjahr als Liganeuling erst nach einer Aufholjagd in der Rückrunde den Klassenerhalt sichern konnten.

In der Meistersaison machten die Hamburger vor allem mit begeisterndem Offensivbasketball von sich reden. Mit durchschnittlich fast 88 Punkten pro Spiel jagten sie den orangefarbenen Lederball mit Abstand am häufigsten durchs Netz. Hauptverantwortlich dafür waren in einer gut geölten Angriffsmaschinerie vor allem drei Spieler: Der Amerikaner Tyseem Lyles avancierte mit 25,8 Zählern pro Partie zum klaren Topscorer der Liga, mit dem ehemaligen litauischen Erstligaprofi Vidmantas Uzkuraitis (22,0/Platz 4) und dem Dreierspezialisten Marcel Hoppe (15,9) landeten zwei weitere ETV-Korbjäger in den Top Ten.

Während Routinier Uzkuraitis (35) und Youngster Hoppe (22) den Hamburgern auch in der Zweiten Liga ProB die Treue halten, verlässt der aus Brooklyn/New York stammende Lyles (25) nach zwei erfolgreichen Jahren den ETV mit noch unbekanntem Ziel. Die Suche nach adäquatem Ersatz verläuft vielversprechend, eine Vollzugsmeldung gibt es aber noch nicht. Als erste Neuzugänge stehen der 2,11 Meter große Center Mayika Lungongo (25, zuletzt beim letztjährigen Ligakonkurrenten SBB Baskets Wolmirstedt) und Luca Büürma (23, Forward) vom ASC Göttingen fest.

Eine neue Liga, vermutlich neue Leader – doch damit nicht genug der Veränderungen: Auch eine neue Heimspielhalle kommt auf die Eimsbütteler Fans zu. Während von Anfang an klar war, dass der bisherige Hotspot an der Hohen Weide für die künftigen Anforderungen zu klein ist, zerschlugen sich auch die Hoffnungen auf einen Umzug innerhalb des Stadtteils. Da das eigentlich vorgesehene Sportzentrum an der Hoheluft wegen der Brandschutzbestimmungen nicht rechtzeitig die behördliche Genehmigung erhielt, ziehen die Westhamburger nun südostwärts in die Sporthalle Wandsbek. In der im Normalfall gut 2000 Zuschauer fassenden Halle feierten vor rund zwei Jahrzehnten die BCJ Hamburg Tigers den Aufstieg in die Erste Bundesliga, seit 2013 ist die Arena Austragungsort des Final-Four-Turniers im Hamburger Basketball-Pokal. „Wir hoffen, Eimsbüttel auch in Wandsbek aufblühen zu lassen und freuen uns auf viele Fans aus ganz Hamburg, vor allem im Derby gegen Rist Wedel“, sagt Erfolgscoach „Süki“ Gencay, die höchstklassige Trainerin einer Basketball-Herrenmannschaft in Deutschland. Und auch finanziell ist die dritte Liga eine Herausforderung für den ETV Basketball. Zwar konnten per Crowdfunding 15.000 Euro gesammelt werden, ein Hauptsponsor wird jedoch nach wie vor gesucht.

Quelle: ETV-Hamburg