RJ Slawson besetzt den zweiten US-Spot im Kader

Die Kaderplanung der Basketballer des FC Schalke 04 neigt sich stetig dem Ende entgegen. Randall Scott Slawson Jr, kurz RJ mit Vornamen, besetzt den letzten US-Spot für die kommende Saison in der 2. Basketball-Bundesliga ProB im Kader von Coach Raphael Wilder. Somit endet die intensive Suche der Verantwortlichen in Übersee. Der zwölfte Kaderplatz wird noch besetzt.

„Die Suche nach unserem zweiten Nicht-EU-Spot hat sich etwas hingezogen, da wir erst eine endgültige Entscheidung bezüglich des Anforderungsprofils treffen konnten als wir unsere Local-Player unter Vertrag hatten. Somit haben Coach Raphael Wilder und ich etliche Gespräche mit Agenten aus Übersee geführt und viele Videos geschaut, bevor wir uns für drei Favoriten entschieden haben“, so Leiter Profisport Tobias Steinert zur Dauer der Suche.

Coach Raphael Wilder ergänzt: „Wir haben uns letztlich bewusst für die Position 4/5 als zweiten US-Spot entschieden. Wir wissen zwar, dass es in der Liga große und schwere Center gibt, aber die Importspieler sind mehrheitlich sehr athletisch veranlagt. Nach mehreren Sichtungen hat sich ein Kreis von drei Spielern herausgebildet, von denen uns von Anfang an RJ überzeugt hat.“

Der königsblaue Neuzugang Slawson wurde am 30. März 1992 in Charleston/South Carolina geboren, besuchte die Fort Dorchester Highschool und war in der NCAA für die South Carolina University und die Jacksonville University aktiv. „RJ verfügt über eine sehr gute College-Ausbildung und war Leistungsträger in der NCAA in einer damals sehr guten Conference“, so Wilder über die universitäre Ausbildung seines neuen Schützlings.

Stationen in Spanien, Schweden und Japan

Nach seiner Zeit im US-College-Programm startete er seine aktive Profikarriere bei den Albacete Baskets in der spanischen EBA, wo er nach 17,1 Punkten und 9,3 Rebounds im Schnitt den Titel des „Forward of the Year“ und die Auszeichnung des „Import Players of the Year“ verliehen bekam. Nach einem Jahr zog er dann weiter zu den Hogbo Baskets Goteborg nach Schweden, erzielte dort 20,7 Punkte und fischte sich 12,1 Rebounds pro Spiel. Durch diese Leistung bekam er erneut den Titel des „Forward of the Year“ in seiner Liga verliehen und wurde in das All-Star-Team gewählt.

In der abgelaufenen Saison stand Slawson dann bei den Tokyo Clinq Reves in Japan unter Vertrag. „Durch seinen ehemaligen Agenten wurde RJ nicht gut beraten und bekam nur Verträge in unterklassigen Ligen vermittelt. Nach seinem jetzt erfolgten Wechsel zu seinem neuen Agenten, den ich schon seit vielen Jahren kenne, will er seine Karriere unbedingt in den ambitionierten Ligen fortsetzen und möchte sich nun in der ProB behaupten“, so Wilder über die bisherige Karriere seines neuen Forwards.

Neben seiner basketballerischen Ausbildung überzeugte er die Verantwortlichen der Königsblauen durch seine Vielseitigkeit, seinen guten Wurf und sein Inside- und Outsidespiel. „RJ kann sowohl unter dem Korb als auch von den Außenpositionen punkten. Er verfügt über eine sehr gute Athletik, ein gutes Post-Up-Spiel und einen sehr zuverlässigen Wurf aus der Mitteldistanz und von der Dreipunktelinie. Diese Kombination macht ihn sehr schwer ausrechenbar im Angriff“, beschreibt Wilder die spielerischen Stärken seines Neuzugangs.

Verspätete Ankunft des Neuzugangs in Gelsenkirchen

Auch von der Persönlichkeit des 2,03 Meter großen und 102 Kilogramm schweren Bigman konnte sich der S04-Coach bereits überzeugen. „Ich habe mehrmals mit RJ telefoniert und geschrieben. Wir haben uns über viele sportliche Dinge, aber auch über die Rahmenbedingungen hier auf Schalke ausgetauscht. Er war sehr interessiert und es passte sehr gut auf der persönlichen Ebene zwischen uns“, hält Wilder fest.

Slawson wird erst eine Woche nach dem Trainingsstart zum Kader des S04 stoßen, da seine Schwester in den USA heiratet, sodass es ihm erst möglich ist, am 12. August in Gelsenkirchen zu sein. „Da RJ von Beginn an unser Wunschspieler im Kreise der drei Favoriten war, haben wir uns dazu entschlossen, eine verspätete Ankunft in Gelsenkirchen in Kauf zu nehmen, um ihm zu ermöglichen, der Hochzeit seiner Schwester beizuwohnen“, so der S04-Coach über die verspätete Ankunft des Neuzugangs.

Der Neu-Knappe freut sich bereits auf sein Engagement bei den Gelsenkirchenern. „Ich habe mich über den FC Schalke 04 und über Coach Raphael Wilder bereits im Vorfeld schlau gemacht und nur Gutes gehört. Ich freue mich auf die Herausforderung in der ProB und möchte meinen nächsten Karriereschritt machen und meinem Team weiterhelfen, so gut wie möglich in der Liga und in den Playoffs abzuschneiden“, gibt die neue Nummer 33 aus seiner Heimat zu Protokoll.

Zwölfter Kaderplatz wird noch besetzt

Nachdem der elfte Spot im Kader nun besetzt ist, ist die Personalplanung, entgegen des ursprünglichen Vorhabens der Verantwortlichen, noch nicht abgeschlossen. „Unsere beiden Youngster Lutz Walhöfer und Nils Peters haben uns darum gebeten, ihr Pensum in der nächsten Saison vorerst nicht weiter zu erhöhen, da mit dem Studienbeginn bei Lutz und dem Abiturstress bei Nils zwei Faktoren gegen einen erhöhten zeitlichen Aufwand im Basketball sprechen“, fasst Tobias Steinert die Umstände für ein Umdenken bezüglich der Kaderplanung zusammen. „Aus diesem Grund haben Raffi und ich entschieden, dass wir den zwölften Kaderplatz mit einem weiteren Akteur besetzen möchten, um bei etwaigen Verletzungen flexibler agieren zu können und gleichzeitig dem Wunsch unserer beiden Nachwuchsakteure zu entsprechen.“

Wenn es nach dem erfahrenen S04-Coach Raphael Wilder ginge, sehe die Planung für die zwölfte Stelle im Kader anders aus. „Es war von Beginn an mein Plan, Lutz noch weiter einzubinden, nachdem er in der letzten Saison bereits erste ProB-Erfahrungen sammeln konnte. Er sollte zum Rotationsspieler werden, während ich mit Nils einen Weg vereinbaren wollte, wie wir in der kommenden Zeit sinnvoll vorgehen, um sein Talent weiterzuentwickeln“, so Wilder. „Es hat mich dann überrascht und ein Stück weit traurig gemacht, dass sie aus zeitlichen Gründen, welche ich selbstverständlich nachvollziehen kann, vorerst keinen weiteren Schritt nach vorne machen möchten. Ich halte beide für sehr große Talente, weshalb ich sie auch weiterhin mindestens einmal die Woche beim ProB-Training haben möchte.“

Weiterer Local-Player soll kommen

Peters und Walhöfer werden vorerst spielerische Erfahrungen in der NBBL und in der Oberliga sammeln. Weiterhin werden sie nach intensiven Gesprächen mit Coach Wilder einmal in der Woche in das ProB-Training eingebunden, um den Anschluss zum Leistungsbasketball nicht zu verlieren. „Für die kommende Saison reicht bei beiden Nachwuchsspielern die Zeit nicht aus, um in der ProB einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Durch die weitere Integration in das Mannschaftstraining stellen wir aber sicher, dass sie den Weg zurück in den Profibasketball finden können“, berichtet Wilder über die Entscheidung, Peters und Walhöfer weiterhin in das Training einzubinden.

„Die letzte Saison hat uns einmal mehr gezeigt, dass wir vor Verletzungen nicht gefeit sind, sodass wir nun einen weiteren talentierten Local-Player für das ProB-Team suchen, um die Rotation zu erweitern und flexibel zu bleiben. Wir befinden uns bereits in sehr guten Gesprächen und hoffen, in Kürze Vollzug vermelden zu können“, so Tobias Steinert über die Besetzung des letzten Kaderspots.

 

(FC Schalke 04 Basketball)