59:81 – ETV-Basketballer im Nachholspiel gegen Vizemeister Schwelm ohne Chance

Hamburg, 2. Dezember 2020 – Erst der Tabellenführer, dann der Vizemeister: Die Herren des Eimsbütteler TV haben es innerhalb von vier Tagen gleich mit zwei Schwergewichten der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord zu tun bekommen. Wie schon beim 80:101 am Wochenende gegen den VfL Bochum wurden dem Aufsteiger auch am Dienstagabend beim 59:81 gegen die EN BASKETS Schwelm (Nordrhein-Westfalen) trotz guter Anfangsphase seine derzeitigen Grenzen aufgezeigt. Die Partie war eine Nachholbegegnung des 2. Spieltages, zwei ETV-Akteure waren zu Beginn der Saison positiv auf Corona getestet worden. Mit nunmehr 1:4 Siegen bleiben die Hamburger vor dem nicht minder schweren Auswärtsspiel am kommenden Wochenende bei den ART Giants Düsseldorf (Samstag, 5. Dezember 2020, 19 Uhr) Tabellenletzter.

Die Anfangsphase des Spiels gegen Schwelm in der erneut zuschauerfreien Sporthalle Wandsbek gehörte eindeutig dem Außenseiter. Die Hanseaten zeigten sich in der Defense deutlich besser organisiert als zuletzt, vorne bewies Routinier Vidmantas Uzkuraitis (35) mit zwei Layups und einem Dreier seine nach wie vor unbestrittene Klasse. Das Angriffsspiel der Baskets wirkte dagegen zerfahren, beim Stand von 13:6 für den ETV nahm Cheftrainer Falk Möller seine erste Auszeit. Und nicht nur das: Kurz darauf brachte er mit Daniel Mayr (2,18) und Kapitän Nikita Khartchenkovzwei bewährte Stammkräfte aufs Feld, wenig später bekam auch der lange verletzte Marco Hollersbacher erste Minuten. Und es half: Vor allem dank Mayr (2,18m) wurde die Schwelmer Dominanz an den Brettern hinten wie vorne größer, der Vorsprung der Hamburger schmolz bis zur Viertelpause auf 18:14.

Die Korbjäger aus dem Herzen Hamburgs verzweifelten in der Folgezeit weiter an der flexiblen Schwelmer Zonenverteidigung, vor allem Liga-Topscorer Mubarak Salami kam selten zu seinen gefürchteten Drives. Sie leisteten sich einen Ballverlust nach dem anderen und wurden erst nach fast fünf Minuten Nettospielzeit durch einen erfolgreichen Threeball von Uzkuraitis erlöst. Hinten bekamen sie indes „Funkturm“ Mayr nicht in den Griff, ETV-Center Vladimir Migunov kassierte Mitte des zweiten Durchgangs sein drittes Foul. Kurz darauf brachte Khartchenkov mit zwei verwandelten Freiwürfen die Blauen erstmals in Führung(25:23), die in der Folgezeit noch wachsen sollte. Dem Schwelmer Spiel drückte in dieser Phase längst Montrael Scott (8 Punkte, 6 Rebounds, 2 Assists zur Pause) seinen Stempel auf, während der ETV weiter vergeblich sein Heil von außen suchte – vergeblich (18 % von Downtown). Zur Halbzeitpause lag der Favorit zweistellig vorne (38:28).

Doch die Gastgeber, das war zu spüren, hatte sich was vorgenommen nach dem Seitenwechsel: mehr Geduld, weniger Hast – und eine Zonenpresse, die für mehr Druck sorgen sollte. Doch die Probleme unter dem Korb blieben. Backup-Center Mayika Lungongo verabschiedete sich mit seinem dritten Foul auch zügig auf die Bank, so kam der Ex-Wedeler Thomas Trautwein zu seinem Saisondebüt. Doch so sehr sich der Außenseiter auch bemühte: Die Treffsicherheit fehlte, die Fehler blieben und das Spiel ging nach und nach dahin. Die Schwelmer ihrerseits bewiesen spätestens jetzt ihre individuelle Klasse und spielerische Harmonie, beim Stand von 37:61 zur letzten Viertelpause war das Spiel so gut wie entschieden.

Der letzte Spielabschnitt geriet dann weitestgehend zum berühmten Schaulaufen. Bei den EN Baskets durfte die zweite Garde reichlich Spielpraxis sammeln, beim ETV Uzkuraitis noch mal Punkte, unter anderem nach tollen Alleyhoop-Anspiel Salamis von der Mittellinie. Und auch Salami selbst tat noch was für seine persönliche Statistik, am Ende wurde er mit 22 Punkten Topscorer. Und Schwelm? Da durfte quasi jeder mal. Mit Scott (16 Punkte), Anell Alexis (11), Mayr und Khartchenkow (je 10) trafen beim letztendlich ungefährdeten 81:59-Sieg gleich vier Spieler zweistellig, mit Hollersbacher und Felix Meyer-Tonndorf (je 9) waren zwei weitere dicht davor.

Kommentar ETV-Headcoach Sükran Gencay: „Das war das erste Spiel, in das wir gut gestartet sind. Das war auch unser Plan. Aber insgesamt war das schwach von uns. Wir haben die Großen von Schwelm nicht in den Griff gekriegt, dadurch hatten die Baskets zu viele zweite Chancen. Wenn man gegen so eine Mannschaft erst mal mit zehn, fünfzehn Punkten hinten liegst, wird es unglaublich schwer. Aber es nützt nichts, wir müssen einfach weitermachen und an uns arbeiten. Immerhin haben wir das vierte Viertel gewonnen und gehen so mit einem einigermaßen guten Gefühl aus dem Spiel.“

ETVgegen Schwelm:Salami (22Punkte/9Rebounds/5Assists), Uzkuraitis (20Punkte/4Rebounds), Abaker (8Punkte/5 Rebounds), Eckmann (4Punkte/6Rebounds/1 Assist), Hoppe (3Punkte/2 Rebounds), Lungongo (2 Punkte/1 Rebound), Gust (4 Rebounds), Paetsch (2 Rebounds/2 Assists), Ofori (2 Rebounds), Migunov (2 Assists), Büürma (1 Rebound/1 Assist), Trautwein

Quelle: ETV Hamburg