Extraschichten für die PlayOffs

Beim letzten Heimspiel der Merlins gegen Ehingen wurde er herzlich begrüßt, kam aber noch nicht zum Einsatz. Drei Wochen und zwei Auswärtsspiele später steht Philipp Neumann jetzt vor seinem ersten Heimspiel als Zauberer. Eine gute Gelegenheit, einmal über die ersten Tage in der neuen sportlichen Heimat zu sprechen:

Du bist jetzt drei Wochen hier, was gefällt Dir bislang am Besten – bei den Merlins, an Crailsheim?

Im Verein herrscht ein sehr professionelles Umfeld. Die Trainingshalle mit dem Kraftraumbereich ist absolut erstligawürdig, ich glaube diese Situation hätten einige Erstligateams gerne. Dazu gehört auch das Büro direkt hier in der Trainingshalle. Dadurch hat man als Spieler den direkten Kontakt zum Büro und wenn mal etwas sein sollte, ist auf kurzem Weg jemand zu erreichen. Kurze Wege sind natürlich auch in Crailsheim das Stichwort. Man kommt leicht und ungezwungen von A nach B, das empfinde ich als positiv.

Jetzt kommt ein weiteres Highlight hinzu – das erste Heimspiel. Allerdings ist Dir die Arena Hohenlohe als Spielstätte auch nicht ganz unbekannt. Was fällt dir als erstes dazu ein?

Als ich das erste Mal hier gespielt habe, war es sehr kalt, als man in die Halle kam (lacht). Ansonsten merkt man, dass die Fans richtig eingefleischt sind, keine „Erfolgsfans“. Auf diesen Support freue ich mich und darauf, im dritten Spiel endlich vor dieser heimischen Kulisse auflaufen zu dürfen.

Zwei Spiele auf dem Auswärtsparkett hast du für die Merlins jetzt absolviert. Wie läuft es für Dich persönlich bislang?

Wenn man in ein Team kommt, das sehr gut funktioniert, dann ist es nicht die Aufgabe 30 Punkte zu machen und am Ende persönlich gut dazustehen, sondern sich langsam einzufügen und ein Teil dieser Mannschaft zu werden. Ich glaube, das ist mir, den Jungs und dem Coaching Staff bisher recht gut gelungen. Das erste Spiel war knapp und nicht hübsch, aber wir haben es als Team gewonnen. Spiele wie in Ulm müssen auch erstmal gewonnen werden, daher bin ich froh, wie uns das gelungen ist und dass der Weg der Mannschaft weitergeht. Natürlich hoffe ich, dass diesen Weg auch positiv beeinflussen kann und schon konnte.

Insgesamt hast du nun schon einige Spiele in deiner Karriere heruntergerissen, hattest jetzt zuletzt aber eine längere Pause. Wo siehst du dich persönlich aktuell – gemessen an deiner „Bestform“?

Schwierig zu sagen, da sich der Körper momentan jeden Tag sehr müde anfühlt. Das liegt aber auch daran, dass das Trainingspensum für mich etwas höher ist, gerade um wieder dahin zu kommen, wo man mal war. Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Coaches ist dabei insgesamt extrem gut. Wir hören aufeinander, aber ich musste bislang auch noch nicht sagen, dass es mir zu viel ist und in der zusätzlichen Arbeit mit Vesa bewegen wir uns gut auf einer Wellenlänge. Ich bin von meiner Höchstform sicher noch ein gutes Stück entfernt, aber der wichtige Teil fängt in den PlayOffs an und bis dahin werde ich sicher da sein, wo ich sein muss.

Woran wirst du noch besonders arbeiten bis zu den PlayOffs?

Das kann man so direkt nicht sagen. Es geht um das Gesamtpaket aus körperlicher Fitness, Kondition und dem Teamplay. So bin ich an einem Trainingstag ganz zufrieden mit der Kondition, aber nicht so mit meiner Trainingsleistung vom Kopf her, an anderen Tagen ist es umgekehrt. Daher sage ich auch, dass ich nicht von Tag zu Tag, aber von Woche zu Woche große Schritte nach vorne mache.

Als dreifacher deutscher Meister und Pokalsieger weißt du, wie man Titel gewinnt. Was braucht man, um in diesem Jahr in der ProA den Titel zu holen/den Aufstieg zu schaffen?

Es ist immer gefährlich, wenn man während der Hauptrunde ein Stück weit der Überflieger ist, viele Spiele gewinnt und fast immer einfach die bessere Mannschaft ist. So kann man dann in den PlayOffs den vermeintlich schwächeren Gegner leicht unterschätzen. Das darf uns nicht noch einmal passieren aber wird es auch nicht. Zu den PlayOffs muss man nochmal Energie generieren und wirklich das Topniveau abrufen. Das ist natürlich nicht einfach, aber die Erfahrung in unserer Mannschaft spricht da für sich, dass wir dazu auf jeden Fall in der Lage sind.

 Zum Abschluss noch ein kleiner Blick über den Tellerrand, nachdem wir gerade bei Titeln und Erfolgen waren. Hast Du einen Tipp für das BBL-Top Four am Wochenende?

Ich glaube schon, dass München das machen wird. Ulm schwächelt leider momentan, sodass es daheim wahrscheinlich nicht reichen wird, da die Bayern in diesem Jahr schon sehr stark sind. Aber der Pokal ist speziell, da reicht ein schlechter Tag und schon gibt’s einen anderen Pokalsieger.

(Crailsheim Merlins)