Nachberichte ProA 18. Spieltag

07.01.2022 19:30 Uhr Bayer GIANTS Leverkusen vs. Tigers Tübingen 86:79

Auf die Unterstützung ihrer Fans mussten die Farbenstädter in der Ostermann-Arena leider verzichten. Dieser Fakt hielt die GIANTS aber nicht davon ab, die Gäste aus dem Süden der Republik mit ihren gut vorgetragenen Angriffen zu beeindrucken. In einer ansehnlichen Anfangsphase machten die Hausherren gut Druck und ließen es nicht zu, dass die Tigers ihr Spiel auf dem Parkett entfalten konnten. Im Gegenteil: BAYER war permanent in Führung und bestimmte das Geschehen. Einmal mehr war es die Leverkusener Ausgeglichenheit, welche der Gegner nicht zu kontrollieren wusste. Verdient endete das erste Viertel aus Sicht der „Giganten“  mit 24:20.

Ähnlich wie die ersten zehn Minuten verlief auch der zweite Durchgang. Es war nicht zu erkennen, dass Tübingen derzeit auf dem dritten Tabellenplatz der Liga steht, während BAYER drei Siege hinter den Tigers rangiert. Immer wieder konnten die „Riesen vom Rhein“ Lücken in der Verteidigung der Auswärtsmannschaft finden, welche sie zu nutzen wussten. In der 15. Spielminute vollendete Marko Bacak einen 7:0-„Run“ der Gastgeber, welcher zu einer 37:28-Führung der GIANTS führte. In dieser Phase schien es, als könnten sich die Rheinländer weiter absetzen. Doch diese Rechnung hatte Leverkusen nicht mit Trainer Daniel Jansson gemacht, der seine Jungs weiter nach vorne trieb. So konnten die Tigers zwar den Abstand verkürzen, doch mit dem Halbzeitstand von 45:40 konnte der Rekordmeister sehr gut leben. Mit voller Energie kamen die BAYER-Korbjäger zurück aufs Feld. Quentin Goodin war es, der per Dreier für die erstmalig zweistellige Führung seiner Farben an der Bismarckstraße sorgte. Die Tigers wirkten von der Leverkusener Angriffspower überrascht und fanden keine Antwort darauf. Es hatte den Anschein, als könnten die GIANTS nun den entscheidenden Punch in Sachen Sieg setzen. Doch die Gästen fingen sich und setzten zu einem 8:0-Lauf an, der die Tübinger wieder heranbrachte. Nun war das Momentum auf Seiten der Süddeutschen, die Punkt um Punkt auf die Farbenstädter gutmachten. So endete ein ausgeglichener dritter Abschnitt mit 66:64.

Im Schlussviertel mussten die GIANTS eine kritische Phase überstehen: Tübingen wurde nun dem eigenen Favoritenstatus gerecht und ging durch einen krachenden Dunk von Daniel Keppeler in Front. Doch BAYER blieb dran und es entwickelte sich in den letzten Minuten des Spiels eine spannende Partie auf Augenhöhe. Jeder Fehler konnte über Sieg oder Niederlage entscheiden. In der 36. Spielminute trafen Spencer Reaves und Luis Figge zwei Dreier in Serie welche den Gästen ziemlich wehtaten. So konnte sich Leverkusen absetzen und hatte den Erfolg in eigenen Händen. In der Tat konnten am Ende die „Giganten“ die Fehlwürfe und Ballverluste auf Tübinger Seite in der letzten Phase der Paarung für sich nutzen. Mit 86:79 fuhr der ProA-Vizemeister von 2021 den zehnten Saisonsieg ein.

Trainer Hansi Gnad war nach dem tollen Erfolg sehr zufrieden mit der Vorstellung seiner Mannschaft: „Das war für uns ein extrem wichtiger Erfolg gegen eine Mannschaft, die zu den besten dieser Liga zählt. Ich hatte bereits erwähnt, dass die Tigers vor allem mit ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit und ihrem Einsatz zu überzeugen wissen. Man darf nicht vergessen, dass Tübingen zu den stärksten Auswärtsteams der ProA zählt. Unser Ziel für die Verteidigung war es, dass wir den Gegner unter 80 Punkte halten. Das haben wir geschafft und genau darin lag dann auch der Schlüssel zum Sieg. Ich bin zufrieden damit, wie die Jungs gearbeitet haben. Der Einsatz hat gestimmt und die zwei Punkte haben wir uns hart erarbeitet. Jetzt gilt der Fokus unserem nächsten Spiel.“

08.01.2022 19:00 Uhr Phoenix Hagen vs. Eisbären Bremerhaven 95:93

Nach bereits zwei erfolgreich absolvierten Auswärtsspielen zu Jahresbeginn schienen sich die Eisbären auch in der Krollmann Arena pudelwohl zu fühlen und preschten offensiv vorweg. Hagen hielt jedoch bravourös dagegen, profitierte von einer großen Rotation und hatte in Shawn Occeus einen an diesem Abend kaum zu stoppenden Spieler in seinen Reihen, der seine Farben in einem umkämpften Schlussviertel auf die Siegerstraße führte. Occeus markierte allein 18 seiner insgesamt 27 Punkte in der zweiten Halbzeit – und stellte damit eine neue persönliche Bestmarke auf. Der Amerikaner versenkte auf dem Weg dahin fünf seiner acht Dreiversuche (62,5 Prozent Trefferquote), griff sich zudem fünf Rebounds und ging durch zwei Ballgewinne sowie einen Block auch defensiv voran.

So sahen die #StreamPlayer daheim ein spannendes Duell zwischen Occeus und seinem Bremerhavener Konterpart in Armani Moore. Dieser erhielt lediglich zu Beginn des letzten Viertels eine kurze Verschnaufpause und ging mit einer beeindruckenden Ausbeute von 21 Punkten, sieben Rebounds und neun Assists vom Parkett. In der eng geführten Partie machten auf den letzten Metern vor allem die Ballverluste einen Unterschied aus. Hatten beide Mannschaften vor dem Schlussabschnitt je elf Turnover auf dem Konto, kam bei Phoenix Hagen bis zum Abpfiff nur noch ein vertändelter Ball hinzu, bei den Eisbären Bremerhaven deren drei.

Chris Harris (HC Phoenix Hagen): „Bremerhaven hat einen beeindruckenden Roadtrip hingelegt, mit entsprechend viel Respekt sind wir in die Partie gegangen. Im letzten Viertel wollten wir den defensiven Druck nochmals erhöhen, was uns mit Abstrichen haben umsetzen können. Es ist uns gelungen, die Abschlüsse der Eisbären teilweise zu erschweren, so dass wir genügend Momentum entwickeln konnten, um die Führung zu behaupten. Wir haben heute viel mehr Reife gezeigt als noch zu Saisonbeginn, was unsere Entwicklung in die richtige Richtung unterstreicht.“

Michael Mai (HC Eisbären Bremerhaven): „Hagen hat uns in Transition und durch gutes Ball Movement richtig weh getan. Oft waren es die kleinen Dinge, die Phoenix besser gelöst hat als wir – solche Dinge summieren sich auf. Am Ende einer langen Woche mit drei Auswärtsspielen in Folge fehlte und vielleicht auch ein wenig die Energie, um diesen Trip ungeschlagen zu überstehen. In Karlsruhe und Leverkusen waren wir mental ungemein scharfgestellt, was heute nicht mehr über die volle Distanz der Fall war.“

08.01.2022 19:00 Uhr VfL Kirchheim Knights vs. TEAM EHINGEN URSPRING 87:54

Zunächst freuten sich die knapp 500 Zuschauer in der Sporthalle Stadtmitte über die Rückkehr von Karlo Miksic ins Team der Ritter. Nachdem der Kroate zuletzt in Nürnberg und Rostock aufgrund einer Sprunggelenksverletzung passen musste, kehrte der Point Guard nun zurück und fand sich auch direkt in der Starting Five wieder. Ihm zur Seite standen Rohndell Goodwin, Jonathon Williams, Besnik Bekteshi und Till Pape. Der Start ins Spiel verlief für beide Teams holprig. Zwar erspielten sich die Gastgeber gute Optionen, doch der Wurf von außen wollte noch nicht fallen. Mit dem ersten verwandelten Dreier sorgte Jonathon Williams für das zwischenzeitliche 12:5 und die erste Auszeit der Ehinger Gäste. Kurz vor dem Viertelende vertrat sich Ehingens Topscorer Munis Tutu und verletzte sich an der Leiste. Er konnte fortan nicht mehr mitwirken. Der wieselflinke Guard fehlte der jungen Ehinger Mannschaft an allen Ecken und Enden und so zeigte sich früh, dass sich die körperliche Dominanz der Kirchheimer an diesem Abend wohl doch deutlich durchsetzen würde.

Zwar vertändelten die Hausherren in der ersten Halbzeit häufig den Ball, doch vor allem in der Defensive standen die Ritter gut und konzentriert. Per Buzzer Beater Dreier sorgte Rohndell Goodwin für eine 16 Punkte Führung zur Halbzeit (41:25). Im dritten Viertel zogen die Teckstädter dann früh auf 20 Punkte davon, jedoch zeigten die Ehinger Jungspunde viel Kampfgeist und Moral. Sie steckten nie auf und sorgten so auch für eine Auszeit von Knights Coach Perovic, der seine Spieler ermahnte die Partie ernst zu nehmen und konzentriert weiter zu führen. Wieder in der Spur rollte der Knights Express weiter. Luka Kamber, der mit 14 Punkten neben Rohndell Goodwin und Till Pape (beide ebenfalls 14 Punkte) zum Topscorer der Partie wurde, sorgte mit zwei schönen Distanzwürfen für weitere Klarheit. Zum Ende des Spiels erhielten dann auch die Youngster Kilian Fischer und Andi Nicklaus einige Minuten.

Wir freuen uns über die beiden Punkte und sind zufrieden mit der Leistung. Diese Spiele sind mental betrachtet schwierig, aber wir haben die Aufgabe mit Seriosität absolviert. Einige Spieler waren unter der Woche angeschlagen und konnten nur eingeschränkt trainieren. Wir hoffen, dass die kommende Woche besser wird„, sagte Knights Coach Perovic nach Spielende. Auf die Ritter warten nun harte Brocken. In der Tabelle sind zwischen Platz vier und elf nur vier Punkte Differenz. Selbst die Mannschaften die danach kommen sind nur wenige Punkte entfernt. Es darf sich also kaum jemand einen Ausrutscher leisten. Die Leistungsdichte spiegelt sich auch in den Resultaten der anderen Begegnungen wieder. Häufig werden die Partien nur mit sehr geringer Punktedifferenz oder nach Verlängerung entschieden. Es kommt also auf die vielen Details und Kleinigkeiten an.

08.01.2022 19:30 Uhr Artland Dragons vs. Nürnberg Falcons 78:81

Schon früh sahen sich die Dragons am Samstagabend mit einem 2:8-Rückstand konfrontiert. Die Gäste aus Nürnberg überzeugten in den Anfangsminuten in der Artland Arena insbesondere mit effizienten Dreier-Shooting und schnellen Drives zum Korb, die Drachen hingegen mussten hart für ihre Punkte arbeiten. Mit 12:22 – also einem zweistelligen Rückstand – verabschiedeten sich beide Mannschaften in die erste Besprechungspause. Zach Ensminger gestaltete den Start ins zweite Viertel dann maximal effektiv. Mit einem erfolgreichen And-One stellte der Point Guard den Fokus für die Restspielzeit, Adam Pechacek, der bereits in den ersten zehn Minuten vor allem offensiv immens wichtig war, stellte anschließend sogar seine Qualitäten beim Dreipunktewurf unter Beweis und verkürzte auf sechs Zähler. Dem Falcons-Flow im Angriff stellte sich die Quakenbrücker-Verteidigung nun auf dem kompletten Feld entgegen, und der gezeigte Einsatz rechnete sich sofort: die Dragons-Defense wirkte Mitte des Viertels deutlich stabiler als noch zuvor.

Die Anfangsminuten des dritten Spielabschnitts waren schließlich in der Hand des Big-Man-Duos Akim Jonah und Adam Pechacek. Die beiden Center brachten ihr Team bis auf drei Zähler an ihren Gegner heran, die Falcons fanden jedoch auch ihrerseits immer wieder Lösungen in der Offensive. Die individuelle Qualität der Franken machten sich nun deutlich bemerkbar, während sich die Dragons hingegen erneut schwer taten offensive Lösungen zu finden. Jacob Knauf holte die Artland Arena und seine Mannschaft dann mit einem starken Drive und dem anschließenden Dunk aus einer kleinen schwächeren Phase, durch den damit einhergehenden 47:55-Zwischenstand erschien das Ziel Heimsieg für die Dragons aber nun alles andere als unmöglich. Eröffnet wurden die entscheidenden Spielminuten schließlich von Pechaceks zweiten Dreier des Abends zum Fünf-Punkte-Anschluss. Die Drachen präsentierten sich nun auch defensiv wieder voll auf der Höhe, erzwangen so einige schwierige Abschlüsse und Stopps, am vorderen Ende des Parketts sorgte dann Pechacek für die nötigen Punkte. Knapp viereinhalb Minuten vor dem Ende folgte dann die Quakenbrücker Initialzündung: Dragons-Topscorer Pechacek brachte die Halle mit einem Poster-Dunk in Ekstase, seine Mannschaft erstmals in Führung und zog sogar noch einen Extra-Freiwurf obendrauf. Die Partie stand jetzt Spitz auf Knopf, beide Teams hatten jedoch früh fünf Fouls gesammelt, sodass die Protagonisten dementsprechend häufig an die Freiwurflinie traten. Dann war es erneut ein taffer Davis-Dreier, der Nürnberg mit zwei Punkten in die Pole Position brachte, die letzte Aktion gehörte jedoch Thorben Döding. Der Point Guard schickte die Begegnung von der Freiwurflinie in die Overtime – 70:70 vor den letzten fünf Extra-Minuten.

Und beiden Mannschaften war die Anspannung und Nervosität ob der hohen Bedeutung dieses Spiels nun deutlich anzumerken. Im Angriff lief lange Zeit jeweils erstmal wenig zusammen, erst nach eineinhalb Minuten gelang es Mc Brayer via And-One die ersten Punkte zu erzielen. Knauf und Akim Jonah besorgten den Drachen dann gemeinschaftlich den Ausgleich und ein Ensminger-And-One nach vorangegangenem starken Steal machten die 500 Zuschauer in der Arena hoffnungsfroh auf den ersehnten Heimsieg. Die Quakenbrücker lagen so zwei Minuten vor dem Ende mit 76:73 in Front, ein Nürnberger 4:0-Lauf sorgte allerdings innerhalb einer Minute für umgekehrte Vorzeichen. Isler griff deshalb zu seiner letzten Auszeit, nun stotterten die jeweiligen offensiven Motoren allerdings zunächst wieder. Während die Dragons jedoch aus den zwei folgenden Angriffen gänzlich ohne Punkte blieben, kam Nürnberg immerhin von der Freiwurflinie zu Zählbarem. Jonathan Maier und Mc Brayer stellten zwölf Sekunden vor Schluss auf 80:76 und schafften so ein Two-Possession-Spiel, Döding gelang zwar nochmal der Anschluss, Davis machte dann allerdings ebenfalls von der Linie alles klar. Durch die 78:81-Niederlage verweilen die Dragons vorerst auf dem 15. Tabellenplatz der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA.

Dragons-Headcoach Tuna Isler: „Bereits der Start in die Partie lief natürlich maximal ungünstig für uns. Das erste Viertel war sehr schwach, was unnötig war, weil uns eigentlich klar war, wie wir gegen Nürnberg spielen müssen, um erfolgreich zu sein. Die Niederlage ist umso bitterer, weil wir im späteren Verlauf bewiesen haben, dass unsere Art zu spielen gefruchtet hat. Einige Spieler haben nicht gut ins Spiel gefunden und waren aufgrund dessen im späteren Verlauf etwas zögerlich. So mussten wir früh einem hohen Rückstand hinterherlaufen, haben jedoch immer wieder Wege gefunden und uns an Nürnberg ran gekämpft. Die Partie hat sich dann zu einem Schlagabtausch mit schlechten Quoten auf beiden Seiten entwickelt. Defensiv haben wir uns prinzipiell an unseren Plan gehalten, offensiv haben wir jedoch schlecht getroffen. Natürlich haben uns in Chase Griffin und Adrian Breitlauch zwei grundsätzlich starke Scorer gefehlt, die anderen Jungs hatten jedoch auch gute Looks. Die Dreier haben wir nicht verwertet, unter dem Korb mussten wir uns dann dementsprechend schubsen lassen. In die Verlängerung sind wir dann eigentlich gar nicht schlecht gestartet, die Overtime haben wir allerdings hauptsächlich durch eigene Fehler verloren. Wir haben unkontrollierte Entscheidungen getroffen und dem Gegner den Ball in die Hände gepasst. Einen Sieg kann man so schwer einfahren.

08.01.2022 19:30 Uhr RASTA Vechta vs. Uni Baskets Paderborn 87:96

Erst 83 Sekunden waren gespielt, da fanden sich RASTAs Profis schon wieder an der Bande wieder: Ein 0:7-Start hatte Lucic zu einer ersten Auszeit gezwungen. Paderborn konnte im 1. Viertel quasi nach Belieben in der Zone abschließen, Lagerpusch gelangen elf Punkte in seinen knapp sechs Minuten auf dem Feld. Devin Searcy aber brachte RASTA in der 7. Minute erstmals in Führung – 13:12. Die Siegesserie der letzten Wochen aber gab den Vechtaern nicht den nötigen Halt und so liefen sie fortan immer einem Rückstand hinterher. 27 Punkte kassierten die Vechtaer im 1. Viertel, ein wahrlich missratener Start. Schon zu Beginn des 2. Viertels drohten die Vechtaer den Anschluss zu verlieren. Immer wieder konnten die Vechtaer einen zweistelligen Rückstand verhindern, fanden aber nicht wirklich ein Mittel, um Paderborns Inside-Plays zu unterbinden. Ein Dunk von Tajuan Agee brachte die Gastgeber 1:21 Minute vor der Pause auf 39:42 heran, doch Paderborn konnte mit dem letzten Angriff noch eine Vier-Punkte-Führung herausspielen – 44:40.

Ein praktisch offenes Feld bot sich beiden Teams direkt nach dem Seitenwechsel. RASTA machte sieben Punkten in den ersten 98 Sekunden der 2. Halbzeit, war beim 47:49 wieder ganz nah dran an Paderborn. Doch bekam das Lucic-Team die Gäste einfach nicht wirklich zu packen und kassierte hinten immer mehr Punkte. Die Uni Baskets hatten nun ein heißes Händchen, auch Youngster Peter Hemschemeier traf von Downtown – 70:57. Acht von elf Würfen hatten die Gäste im 3. Viertel getroffen, sieben Assists verbucht und neun Rebounds geholt, so 26 Punkte erzielt. Dass es noch zu einer solchen Aufholjagd wie eingangs beschrieben kommen würde, damit rechnete im RASTA Dome spätestens in der 32. Minute niemand mehr. Vladimir Lucic hatte genug gesehen, gab Youngster Justin Onyejiaka eine Chance. Gleich das erste Play nach der Auszeit funktionierte: Von Downtown läutete Preston Purifoy die Aufholjagd ein, die an Rasanz nicht zu überbieten war. Robin Lodders per And-One zum 76:82, Onyejiaka per Dreier zum 81:84, Layup von Josh Young zum 84:84-Ausgleich – noch 2:37 Minuten. Innerhalb von fünfeinhalb Minuten hatte RASTA einen 24:7-Lauf hingelegt, ein Wunder schien sich anzubahnen. Aber: Die Uni Baskets Paderborn setzten nun zum entscheidenden Schlag an. Jordan Barnes traf nur 13 Sekunden nach dem Ausgleich per Dreier, Chris Trapp legte ein And-One nach – 90:84. Diese zwei Aktionen brachten das Esterkamp-Team wieder in die Spur. RASTA hingegen ging die Energie aus, um die sensationelle Aufholjagd noch zu krönen. 

Vladimir Lucic (VEC): „Herzlichen Glückwunsch an Paderborn zum Sieg und an Coach Esterkamp zum Geburtstag! Ich muss leider sagen, dass diese Niederlage für mich nicht sonderlich überraschend kommt. Wir haben in der letzen Woche schlecht trainiert – und das ist mein Fehler. Ich habe es nicht geschafft, die Mannschaft nach der Siegesserie und besonders dem Sieg in Jena, auf dem Boden der Tatsachen zu halten. Es wurde angenommen, dass man schon viel weiter ist – praktisch in den Playoffs. Und dann gegen Paderborn, auch noch Zuhause, würde es einfach so weitergehen mit dem gewinnen. Aber die Uni Baskets sind ein sehr gutes Team, das sehr gut gecoacht wird. Ich mag an Paderborn, dass sie als eines der jüngsten Teams in der Liga, so schnell und schon so gut spielen. In der 1. Halbzeit haben wir zu viele offene Würfe nicht getroffen, trotzdem lagen wir nur mit vier Punkten hinten. Die Aufholjagd im 4. Viertel war wirklich toll. Aber ich möchte hier auch sagen, was ich der Mannschaft in der Auszeit beim 17-Punkte-Rückstand gesagt habe: ‚Wir haben jetzt nichts mehr zu verlieren. Also werde ich Justin bringen und die älteren, erfahrenen Spieler werden auf der Bank sitzen – schauen wir mal, was passiert.’ Wir sind dann zurückgekommen, was uns aber zu viel Kraft gekostet hat, um schlussendlich auch noch zu gewinnen.“

08.01.2022 19:30 Uhr PS Karlsruhe LIONS vs. Itzehoe Eagles 89:85

Karlsruhe erwischte einen Traumstart und führte in der dritten Minute bereits mit 9:0, bevor auch die Gäste erstmals punkteten. Die Eagles fanden nun allmählich ebenfalls in die Partie, glichen in der siebten Minute aus und gingen kurz darauf sogar in Führung – auch weil die LIONS zu wenig aus den sich bietenden Gelegenheiten machten. Doch auch Itzehoe ließ Chancen liegen und so ging Karlsruhe kurz vor der ersten Pause wieder in Front. Der Vorsprung war aber mit 23:22 nur knapp. Im zweiten Viertel zeigte sich zunächst ein ähnliches Bild. Richtig zu überzeugen wusste keiner der Kontrahenten. Dafür war das Spiel eng und die Führung wechselte mehrfach hin und her. Nach 17 Minuten gelang es den Eagles erstmals, sich einen Fünf-Punkte-Vorsprung zu erarbeiten, was LIONS-Headcoach Aleksandar Scepanovic sofort veranlasste, eine Auszeit zu nehmen. Es war nun eine äußerst schwierige Phase für das Löwenrudel, in der nur sehr wenig gelingen wollte. Der Halbzeitrückstand fiel mit 42:52 entsprechend deutlich aus – auch weil Ex-Löwe Filmore Beck anfing heiß zulaufen und die Dreierquote der Eagles aufbesserte.

Die LIONS hingegen kamen bis zur Spielmitte nur auf eine dürftige Quote von 13 % bei Distanzwürfen. In der Rebound-Statistik gab Karlsruhe ebenfalls ein schlechtes Bild ab. Auch der Wiederbeginn war bitter für die LIONS, denn die Gäste scorten gleich zweimal dreifach, bevor die Hausherren mit dem ersten Angriff durchkamen. Am klaren Vorsprung des Tabellenvorletzten aus Schleswig-Holstein änderte sich in der Folge zunächst nichts. Erst gegen Ende des dritten Viertels gelang es den Gastgebern, sich bis auf fünf Punkte heranzuarbeiten, nachdem die Differenz zwischenzeitlich sogar 16 Zähler betragen hatte. So war beim Stand von 68:73 zu Beginn des Schlussabschnitts wieder alles möglich und die mit 500 Zuschauern ausverkaufte Lina-Radke-Halle entsprechend wachgerüttelt. Doch die Wende wollte zunächst nicht gelingen. Es dauerte bis zur 38. Minute, dass die Führung erstmals seit dem zweiten Viertel wechselte. Allerdings schlugen die Eagles in einer hochspannenden Crunchtime noch zweimal zurück. So stand es zu Beginn der letzten 60 Sekunden 84:84 unentschieden. Die besseren Nerven hatte am Schluss Karlsruhe, das sich gemeinsam mit den Fans über den zehnten Saisonsieg freuen konnte.

Stanley Whittaker hatte eine schwächere erste Halbzeit, erfüllte insgesamt jedoch mit 24 Punkten und neun Assists gewohnt stark die in ihn gesetzten Erwartungen. TreVion Crews scorte 21-fach. Matthew Freeman (15) und Maurice Pluskota (13) punkteten ebenfalls zweistellig.

09.01.2022 16:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. VfL SparkassenStars Bochum 91:74

Nach einer zerfahrenen und ruppigen Anfangsphase, in der beide Teams mehr verteidigten als offensiv zu überzeugen wussten, zündete der Motor der Wölfe nach einem Dreier von Sid-Marlon Theis. Rostock setzte sich auf sechs Zähler ab, doch die Bochumer bissen sich zurück ins Spiel, erschwerten den SEAWOLVES ihre Würfe und gestalteten das Spiel nach Freiwürfen und Nahkorbtreffern wieder offen. Nach einem Dreier von Tyler Nelson, der dabei gefoult wurde, und Freiwürfen von Robert Montgomery Jr. setzten sich die Hausherren zum Viertelende etwas ab. Auch das zweite Viertel gehörte den Hausherren, die nun aus der Distanz ihren Vorsprung weiter ausbauen konnten. Tyler Nelson und Sid-Marlon Theis trafen von jenseits der 6,75-Meter-Linie. Jordan Roland verwandelte nach einem Foul an der Dreierlinie seine Freiwürfe. Die Rostocker fanden mehr und mehr ein Mittel gegen die intensive Gangart der Gäste. Zur Halbzeit führte das Team von Coach Christian Held zweistellig.

Auch nach dem Kabinengang kontrollierten die Wölfe das Spiel. Als die Bochumer einen Weg zurück ins Spiel suchten, zündete Nelson zwei Dreier und schraubte den Vorsprung seines Teams binnen Sekunden auf 18 Zähler. Im weiteren Spielverlauf suchte der Aufsteiger aus dem Ruhrgebiet weiter nach Lösungen im Angriff und verzettelte sich zu oft in Einzelaktionen. Auf der Gegenseite verwalteten die SEAWOLVES den Vorsprung und brachten den 8. Heimsieg in Folge ins Ziel. Der Sieg gegen die VfL SparkassenStars Bochum krönte das 100. Pflichtspiel (ProB und ProA), das die SEAWOLVES seit ihrem Umzug im Sommer 2015 in der StadtHalle Rostock ausgetragen haben.

Head Coach Christian Held nach dem Spiel: “Es war ein schweres Spiel. Wir haben heute 39 Prozent aus dem Feld geworfen – das ist sehr untypisch für uns. Wir haben viele offene Würfe nicht getroffen. So muss man andere Wege finden, ein Spiel zu gewinnen. Für uns waren es heute die Rebounds (52:32, Anm. d. Red); das war der Weg, um das Spiel zu gewinnen. Wir sind zufrieden, dass wir über den Kampf und den Einsatz einen Weg gefunden haben, das Spiel relativ souverän zu gewinnen. Ich glaube, außer zu Beginn war Bochum nie wirklich in Schlagdistanz.“

11.01.2022 19:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. wiha Panthers Schwenningen