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Vierfacher Abschied beim SC Rist Wedel

Vierfachen Dank, ein vierfaches Tschüss und auf Wiedersehen richtet der SC Rist an vier Spieler, die in der Saison 2022/23 nicht mehr dem Wedeler ProB-Kader angehören werden. Mit Hendrik Drescher, Jacob Hollatz, Gabriel Kuku und Jordan Walker gehen vier Spieler, dass Aurimas Adomaitis nicht weitermacht, stand bereits kurz vor dem Saisonende fest. „Sie haben letzte Saison einen ganz großen Beitrag geleistet, sowohl menschlich als auch spielerisch“, sagt Stephan Blode, Trainer des SC Rist, über seine scheidenden Jungs.

Hollatz war in seinem Wedeler Jahr Mannschaftskapitän und Spielgestalter der Rister: „Er wird aus beruflichen Gründen keinen Leistungsbasketball mehr spielen können. Wir freuen uns, dass er diesen Weg gehen kann und die Anstellung bekommen hat, aber es ist schade für uns, weil Jacob durch seine Spielweise gleich Publikumsliebling war. Sein Spielstil wird uns sehr fehlen“, sagt Rist-Sportchef Christoph Roquette. Mit Bundesliga-Erfahrung im Gepäck kam der 23-jährige Hollatz im vergangenen Sommer aus Oldenburg nach Wedel, überzeugte in Gelb und Grün als bester Korbvorbereiter der Mannschaft, war mit fast 27 Minuten Einsatzzeit je Spiel Dauerbrenner und zugleich Vorkämpfer in der Verteidigung (drei Ballgewinne pro Partie). „Wenn man schlau plant, weiß man, dass nach der Basketballkarriere auch etwas kommt. Und manchmal hat man Angebote, die man nicht ablehnen kann“, zeigt Blode Verständnis für Hollatz‘ Entschluss.

Kuku hatte seinen besten Auftritt im Wedeler Trikot im zweiten Viertelfinalvergleich mit dem späteren Meister, den Dresden Titans. Seine Mannschaft stand mit dem Rücken zur Wand, brauchte einen Sieg, um das Saisonaus abzuwenden. Dass man das Entscheidungsspiel erzwang, lag auch an Kukus guter Leistung, die sich in einem selbstbewussten Auftreten und 13 Punkten ausdrückte. Vom VfL Stade kommend hatte der Münchner sich vor gut einem Jahr dem SC Rist angeschlossen.

Drescher und Walker bekamen im Saisonverlauf die meiste Einsatzzeit im Wedeler Kader zugestanden. Der US-Amerikaner führte die Wedeler Korbjägerliste an und erreichte einen Mittelwert von nahezu 21 Punkten. Mit seiner energiegeladenen, sehr ansehnlichen Spielweise sorgte Walker regelmäßig für Ohs und Ahs auf der Tribüne. „Jordan hat den Schritt zu uns gemacht, weil er gesehen hat, dass wir Spielern eine gute Plattform geben können, er auch mit den Towers trainieren und im Eurocup spielen konnte. Diese Möglichkeiten hat er unendlich genutzt“, meint Roquette. Denn Walker überzeugte nicht nur im Wedeler Dress, sondern wurde darüber hinaus von den Hamburg Towers in acht Europapokal- und einem Bundesliga-Spiel eingesetzt.

„Wir sind froh, dass er dieses Leistungsniveau wieder erreichen konnte“, sagt Roquette angesichts der Tatsache, dass Drescher nach seinem im November 2020 erlittenen zweiten Kreuzbandriss lange fehlte und in der Saison 2021/22 dann seine ganze Klasse zeigte. 15,2 Punkte und 6,8 Rebounds pro Spiel unterstreichen das, auch Dreschers Trefferquote beim Ferndistanzwurf (41 Prozent) ist aller Ehren wert. Die in der Zusammenarbeit zwischen dem SC Rist und den Hamburg Towers bestehenden Trainings- und Spielmöglichkeiten seien dem 22-Jährigen zugute gekommen, so Roquette. „Es ist dann klar, dass er Aufmerksamkeit bei anderen Teams weckt“, sagt der Sportliche Leiter, für den Drescher in der vergangenen Saison einer der besten ProB-Spieler auf seiner Position war. Dass sich Spieler in Wedel für höhere Aufgaben empfehlen, „sehen wir auch als Auszeichnung“, sagt Blode. „Da sind wir immer stolz, wenn wir als Sprungbrett dienen“, betont er.

Quelle | Foto: SC Rist Wedel

Jordan Walker: Gestern Tiflis, morgen Wedel

Als Basketballprofi aus den USA, der sich im internationalen Geschäft verdingt hat, ist die Gabe der schnellen Anpassung an unterschiedliche Kulturen von großem Vorteil, wenn nicht sogar unverzichtbar. Gestern Tiflis, morgen Wedel. Jordan Walker ist solch ein Weltenwanderer. Der 24-Jährige wechselt zum SC Rist, Dienstbeginn ist der Trainingsauftakt am 2. August.

BC Orbi hieß die vorherige Station der US-Amerikaners, für die Mannschaft aus der georgischen Hauptstadt erzielte Walker in der abgelaufenen Saison 20,8 Punkte, 5,3 Rebounds und 4,7 Assists pro Partie. „Uns hat die Energie, die er aufs Feld bringt, überzeugt“, betont Christoph Roquette, Sportlicher Leiter der Rister. „Wir wollen aggressiv spielen und aggressiv verteidigen, das bringt er alles mit“, sagt Roquette. „Wir sehen ihn eher auf der Shooting-Guard-Position. Walker kann aber auch die Eins spielen, gar kein Problem“, meint er. Und sogar auf der Position drei kann sich Stephan Blode den Neuzugang vorstellen. „Letztendlich ist ja die Frage, wie man die Positionen interpretiert“, so der Trainer. Nicht bloß ein einziges taktisches Gefüge, sondern mehrere Anordnungen schweben Blode vor – eben auch eine Aufstellung mit mehreren Guards. „Da bin ich nicht so traditionell veranlagt, sondern offen für das, was der Kader hergibt“, betont er. Der Schlüsselbegriff Vielseitigkeit, der Blode und Roquette bei der Mannschaftszusammenstellung leitete, kommt hier wieder ins Spiel.

In jenem Sinne steht auch die Verpflichtung des 1,83 Meter großen US-Amerikaners. Denn der könne es mit Widersachern aufnehmen, zu denen er aufblicken muss, um ihnen in die Augen zu schauen, „weil er körperlich stark ist, lange Arme hat und aggressiv spielt“, so Blode. Der Trainer legte bei der Suche nach Verstärkung unter anderem gesteigerten Wert auf Leistungsfähigkeit in der Verteidigung und wollte eine positive Körpersprache. Beides – und noch mehr – sieht er bei Walker gegeben. „Wir erwarten von ihm das Komplettpaket aus Defensive und Offensive, aber auch, dass er bei uns den nächsten Schritt hinsichtlich Wurfauswahl machen kann – das ist sicherlich ein Punkt, bei dem er sich noch verbessern kann“, sagt Blode.

Walker sei ein schneller Spieler, der aggressiv verteidige und bereit sei, Verantwortung zu übernehmen, was er auch bereits bewiesen habe, erläutert der Wedeler Trainer. Nämlich in Georgien und zuvor an der Morehead State University im US-Bundesstaat Kentucky. Dort studierte Walker Sportmanagement und hinterließ Eindruck auf dem Basketballfeld: In drei seiner vier Spielzeiten in der NCAA Division 1 führte er Morehead State als bester Punktesammler an. Verglichen mit seinen Betätigungsfeldern als Basketballprofi – Tiflis und demnächst Wedel – befand sich sein Studienort im Vorgarten seines Zuhauses: Rund 300 Kilometer südöstlich seiner Heimatstadt Indianapolis.

Quelle: SC Rist Wedel