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Vorbericht ProA Playoffs Halbfinale

12.05.2022 19:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. ROSTOCK SEAWOLVES

Nach den bisherigen Halbfinal-Begegnungen zwischen Jena und Rostock ist zumindest mit Blick auf die nackten Resultate – drei Heimsiege – noch nicht wirklich viel passiert und dennoch bieten die bisherigen Duelle bereits genügend Stoff für einen Roman. Am morgigen Donnerstagabend kommt es nun zum vierten und aus Jenaer Sicht hoffentlich nicht letzten Schlagabtausch einer Serie, die einer emotionalen Berg-und-Talbahn-Fahrt gleicht und beim derzeitigen Stand von 1:2 den ultimativen Thrill verspricht.

Medipolis SC Jena empfängt die Seawolves nach der dramatischen Schlussphase des dritten Duells am Dienstagabend (78:85) am 12. Mai ab 19.30 Uhr in der Sparkassen-Arena, will und muss dieses Heimspiel gewinnen, um auf 2:2 auszugleichen und die Best-of-Five-Serie zurück an die Küste zu schicken. Gewinnt das Team von Domenik Reinboth kommt es am Sonntag um 19.30 Uhr zum fünften und endgültig letzten Showdown an der Ostsee, siegen die Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern, sind die Hanseaten in die easyCredit BBL aufgestiegen und treffen im ProA-Finale auf Tübingen.

Sowohl Jena als auch die Seawolves hatten in den bisherigen drei Aufeinandertreffen genügend Zeit und Gelegenheit, um sich auf sehr intensive Art und Weise kennenzulernen, Stärken und Schwächen des jeweiligen Gegenübers zu analysieren und die entsprechenden Schlüsse daraus zu ziehen. Nachdem sich die Rostocker am Dienstag den ersten Matchball erspielten, scheint das BBL-Pendel zwar momentan in ihre Richtung ausschlagen zu wollen. Allerdings endet eine Best-of-Five-Serie eben auch immer erst mit dem dritten Sieg eines Teams und so werden sich die Norddeutschen am morgigen Donnerstag trotz der aktuellen Witterung in der Sparkassen-Arena warm anziehen müssen. Die Saalestädter werden alles daran setzen und ihre letzten Reserven mobilisieren, um eine vorzeitige Rostocker Aufstiegsfeier ausgerechnet in Jena zu verhindern.

Letztendlich wird der Ausgang des vierten Halbfinal-Duells innerhalb von sieben Tagen über Fitness, Physis und mentale Stabilität entschieden. Das dabei vor allem der Kopf eine tragende Rolle spielt, war in den bisherigen Playoff-Begegnungen zu erkennen. Gelingt es der Mannschaft von Kapitän Julius Wolf die Schlussphase von Spiel 3 abzuhaken und den Niederlagen-Frust von Dienstagabend in die richtigen Bahnen zu lenken, steht einem offenen Spiel 5 am 15. Mai in der StadtHalle Rostock nichts entgegen.

Nachberichte ProA Playoffs Halbfinale

10.05.2022 19:30 Uhr Bayer Giants Leverkusen vs. Tigers Tübingen 62:74

Die BAYER GIANTS Leverkusen haben die Halbfinalserie gegen die Tigers Tübingen verloren. Im dritten Spiel unterlagen die „Giganten“ den Universitätsstädtern mit 62:74 und verloren die „Best-of-Five“-Serie mit 0:3. 1.325 Zuschauer sahen in der Ostermann-Arena eine einmal mehr hochmotivierte Leverkusener Mannschaft, welche auf vier wichtige Akteure (J.J. Mann, Quentin Goodin, Luca Finn Kahl und Nico Funk) verzichten musste. Zwar benötigten die GIANTS einige Minuten, um sich auf dem Parkett an der Bismarckstraße zurechtzufinden, doch in der 6. Spielminute sorgte Spencer Reaves mit einem erfolgreichen Sprungwurf aus der Mitteldistanz für die erste BAYER-Führung an diesem Abend (10:9). In der Folge kam es zu einem engen ersten Viertel, bei dem sich kein Team einen Vorteil erspielen konnte. Mit einem knappen Vorsprung von drei Zählern für die Tigers (15:18) endeten die ersten zehn Spielminuten.

Im zweiten Durchgang war dann genau das von den GIANTS zu sehen, was man von ihnen kennt: Mit viel Kampf und ihrer uneigennützigen Spielweise setzten die Leverkusener zu einem 10:2-„Run“ an und eroberten die Führung (25:23 – 15. Spielminute). Während BAYER nun besseren Zugriff auf die Begegnung fand, haderten die Tübinger mit ihrer eher mäßigen Wurfquote. Immer wieder verfehlten die Würfe der Auswärtsmannschaft ihr Ziel, was auch an der gut arbeitenden Verteidigung der Farbenstädter lag. Diese spielten weiter munter auf und setzten sich, nach einem erfolgreichen Nahdistanzwurf durch Lennard Winter, mit zehn Zählern ab (38:28). Nach einem soliden zweiten Viertel ging es mit einem 40:30 aus Sicht der Hausherren in die Kabine. Die Hoffnungen der GIANTS-Fans waren nun groß, dass die Jungs von Coach Hansi Gnad das dritte Spiel der Serie für sich entscheiden würden. Doch Tübingen stand nicht zu Unrecht nach der regulären Saison auf dem ersten Tabellenplatz und meldete sich in bewährter Manier zurück. Nach der Pause hatte BAYER zusehends mit mäßigen Wurfquoten aus dem Feld zu kämpfen, während die Tigers die Fehler der Defense in den Reihen der Gastgeber eiskalt ausnutzte. So war es MVP-Kandidat Ryan Mikesell, der in der 26. Spielminute die Paarung kippte und seiner Truppe eine erneute Führung bescherte (45:46). Leverkusen aber ließ sich nicht hängen und kämpfte um jeden Ballbesitz. Der Ton auf dem Feld wurde zunehmend physischer, was den Gästen zu Gute kam, denn diese konnten von der Bank aus sehr viel besser rotieren als es bei den Rheinländern möglich war. Mit einem knappen Rückstand beim Spielstand von 50:54 ging es in die Schlussperiode.

In den letzten zehn Minuten bewies der 14-malige Deutsche Basketballmeister wieder einmal sein Kämpferherz und kam zurück. Robert Merz ließ die Rundsporthalle nach einem erfolgreichen Dreier zum 58:58 in der 33. Spielminute beben. Die Fans standen Kopf – doch nur 18 Sekunden später sorgte Mikesell von „Downtown“ für Ernüchterung auf den Rängen (58:61). Dieser immens wichtige Wurf schien der „Neckbreaker“ für die Leverkusener Korbjäger zu sein. Die Kräfte schwanden, der Gegner wurde stärker und schlussendlich gelang es den „Riesen vom Rhein“ nicht mehr das Blatt zu wenden. Am Ende verlor BAYER verdient mit 62:74 gegen solide aufspielende Tübinger. Nach der Partie sorgten die Zuschauer für Gänsehautatmosphäre auf den Rängen. Mit stehenden Ovationen und Rufen wie „BAYER GIANTS olé“ und „Deutscher Rekordmeister BAYER GIANTS“, bedankten sich die Fans für eine tolle Saison 2021/22. Dies trieb dem einen oder anderen Akteur auf dem Parkett die Tränen in die Augen. Ein hochemotionaler Moment, den man so in Basketball-Leverkusen lange nicht mehr erlebt hat. Mit 18 Punkten und 12 Rebounds war Dennis Heinzmann effektivster Akteur seiner Farben. Es war das insgesamt neunte „Double-Double“ des Centers in 2021/22. Im Vorjahr waren es noch sieben zweistellige Werte in zwei positiv statistischen Kategorien. Gleich drei Spieler wussten mit acht Zählern zu glänzen (Robert Merz, Melvin Jostmann und Spencer Reaves). Es war übrigens die einzige von insgesamt 39 Begegnungen 2021/22, in denen lediglich ein Akteur zweistellig punktete.

Trainer Hansi Gnad war natürlich nach der Begegnung traurig, doch er fand viele positive Worte – nicht nur an seine Jungs: „Erst einmal möchte ich Tübingen zur gewonnenen Serie gratulieren. Dieser Erfolg war sicherlich verdient. Dennoch großes Kompliment an meine Mannschaft. Das Team hat sich niemals aufgegeben und trotz der schwierigen Personallage stets gekämpft. Davor habe ich ganz großen Respekt. Heute war es aber auch wieder das Publikum, das uns getragen hat. Ich blende häufig das aus, was auf den Rängen geschieht, aber wie uns die Zuschauer nach der Begegnung verabschiedet haben, war etwas ganz Besonderes. Dafür möchte ich mich herzlich bei allen bedanken!“ Wie es in den nächsten Tagen weitergeht, hat der 58-Jährige ebenfalls verraten: „Wir werden uns treffen und an einem Abend zusammen die Saison Revue passieren lassen. Danach werden sich die US-Amerikaner auf in Richtung Heimat machen und so geht die Truppe dann ihre Wege. Es geht jetzt daran Gespräche für 22/23 zu führen und den Kader für die nächste Saison möglichst schnell zu konkretisieren.“
Auch GIANTS-Geschäftsführer Henrik Fronda fand zum Ende der Saison lobende Worte: „Wenn uns jemand vor der Saison gesagt hätte, das wir bis ins Halbfinale einziehen werden, hätten wir das sicherlich sofort unterschrieben. Es ist unglaublich, was die Trainer und das Team in den entscheidenden Momenten immer wieder aus sich rausgeholt haben. Besonders freuen mich aber der Zuschauerzuspruch und die tolle Stimmung in der Ostermann-Arena. Vielen Dank für den Support! Vor allem aber auch vielen Dank an unsere zahlreichen Helfer, die sich auch auf die immer wieder neuen Vorgaben einstellen mussten und dennoch einen herausragenden Job gemacht haben.“

10.05.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. Medipolis SC Jena 85:78

Den ROSTOCK SEAWOLVES fehlt noch ein Sieg bis zum Aufstieg in die 1. Liga. Vor 3.569 Zuschauern gewannen die Rostocker mit 85:78 (44:31) das dritte Playoff-Halbfinale gegen Medipolis SC Jena und führen nun in der “Best-of-Five”-Serie mit 2-1. Die Wölfe lagen im zweiten Viertel mit 20 Punkten vorn, doch die Thüringer kämpften sich bis kurz vor Ende bis auf einen Punkt heran. Nach einem unsportlichen Foul vom Jenaer Nico Brauner an Jordan Roland 63 Sekunden vor Schluss erhielt Rostock zwei Freiwürfe und Ballbesitz. Dank Rolands Nervenstärke (15 Punkte, 8 Rebounds) und einem bärenstarken Till Gloger (21 Pkt, 7 Reb) konnten die Wölfe den umjubelten Heimsieg davontragen. Bei den Thüringern kam das Duo Julius Wolf und Brandon Thomas auf jeweils 17 Zähler. Spiel 4 ist am Donnerstag um 19:30 Uhr in Jena. 

Über zwei Jahre ist es her, dass über 3.500 Zuschauer zu einem Basketballspiel in die StadtHalle Rostock pilgerten. Vor dieser Rekordkulisse für die Saison 2021/2022 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA kamen die Rostocker gut aus den Startlöchern. Nach fünf Minuten lagen die Wölfe zweistellig vorn (14:3), Jena fand kaum ins Spiel und ebenso wenig gute Abschlüsse gegen die aggressiv verteidigenden Hausherren. Der Mann der ersten Minuten war Till Gloger. Der SEAWOLVES-Center sammelte allein im ersten Viertel neun Punkte und sechs Rebounds. Bemerkenswert war auch die Intensität, mit der die Wölfe das Brett attackierten und sich Rebounds sicherten. Zu Beginn des zweiten Durchgangs wuchs der Rostocker Vorsprung auf 20 Zähler an (32:12, 13. Min). Plötzlich aber platzte der Knoten bei den Gästen, die nun ihre Dreier trafen. Brandon Thomas und Clint Chapman sorgten mit jeweils zwei Dreiern für einen 12:0-Lauf der Jenaer. Sid-Marlon Theis blockte während dieser Phase einen Korbleger von Nico Brauner spektakulär ans Brett und verhinderte damit, dass sich der Thüringer Lauf fortsetzte. Jena war nun endlich im Spiel angekommen, als Thomas per Korbleger auf sieben Zähler (36:29, 18. Min) verkürzte. Carter und Pearson schraubten wenig später den Rostocker Vorsprung wieder in zweistellige Höhen. Zur Halbzeit führten die Wölfe mit 44:31. 

In der zweiten Hälfte versuchten die Gäste weiter heranzukommen, doch die SEAWOLVES wussten, den Abstand zu wahren. Nachdem Gabriel de Oliveira und Robert Montgomery Jr. im vierten Viertel mit zwei krachenden Dunks die Fans von den Sitzen rissen (74:65, 33. Min), gab sich Jena trotz der lautstarken Unterstützung von den Rängen nicht geschlagen. Julius Wolf verwandelte in der 38. Minute einen Dreier zum 77:74. Thomas verkürzte wenige Angriffe später ebenfalls aus der Distanz auf einen Punkt (79:78, 39. Min). Eine dramatische Schlussphase bahnte sich an, zumal Sid-Marlon Theis 76 Sekunden vor Schluss einen Dunk von Alex Herrera verhinderte und sein fünftes Foul dafür opferte. Der US-Center verfehlte beide Freiwürfe. Nur wenige Sekunden später foulte Nico Brauner den Rostocker Jordan Roland unsportlich, so dass dieser an der Freiwurflinie den Abstand auf drei Punkte stellte (81:78, 39. Min). Jena versuchte in der verbleibenden Spielzeit drei Dreier, um wieder zu verkürzen, doch zu den 14 getroffenen Dreipunktewürfen der Thüringer kam bis zum Ende kein weiterer hinzu. Stattdessen erzielte Roland die letzten vier Punkte der Partie an der Freiwurflinie und bescherte den SEAWOLVES die 2-1-Führung in dieser Halbfinalserie. 

Am Donnerstag (12.5.) treffen beide Teams in Jena für Spiel 4 aufeinander. Mit einem Sieg kann Rostock den Aufstieg in die 1. Basketball Bundesliga perfekt machen. Sollten die SEAWOLVES verlieren, würde ein entscheidendes fünfte Halbfinale am Sonntag, den 15. Mai, um 19:30 Uhr in der StadtHalle Rostock stattfinden. Head Coach Christian Held nach dem Spiel: “Wir haben über weite Strecke sehr gut gereboundet und sind bei unserem Gameplan geblieben. Wir wollten Jena unter 80 Punkten halten; die Verteidigung war heute der Schlüssel zum Sieg. Das Publikum hat uns heute getragen.“

Vorberichte ProA Playoffs Halbfinale

10.05.2022 19:30 Uhr Bayer Giants Leverkusen vs. Tigers Tübingen

Die BAYER GIANTS Leverkusen liegen in der Halbfinalserie der Playoffs 2022 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA gegen die Tigers Tübingen mit 0:2 („Best-of-Five“-Serie) zurück. Es ist keine einfache Situation, welche die sportlichen Verantwortlichen der „Giganten“ aktuell durchleben. Nicht nur, dass die Leverkusener Korbjäger die ersten beiden Halbfinalspiele verloren haben (83:85 / 67:87) und nun in der dritten Partie mit dem Rücken zur Wand stehen, sondern auch die personelle Lage setzt Coach Gnad zu. Zuletzt musste BAYER auf Quentin Goodin (geschwollenes Knie), Luca Kahl (Meniskusriss, OP-Termin am Mittwoch) und J.J. Mann (Schulterverletzung) verzichten. Wer am Dienstag tatsächlich auflaufen kann, ist noch ungewiss. „Aber es hilft alles nichts, wir werden gegen Tübingen auf jeden Fall versuchen, mit einem Sieg ein weiteres Heimspiel am Donnerstag zu erreichen.“

In der Nacht von Samstag auf Sonntag kehrten die GIANTS nach drei Tagen in Tübingen wieder zurück nach Leverkusen. Den Muttertag bekamen die „BAYER-Boys“ dann von Trainerduo Gnad / Schneider zur Regeneration frei. Am heutigen Montag wollen die „Riesen vom Rhein“ wieder in das Training einsteigen und sich komplett der Vorbereitung auf das Heimspiel in der Ostermann-Arena widmen: „Für uns ist vor allem wichtig, dass wir auf der Aufbauposition geeignete Alternativen finden. Jacques und ich werden uns diesbezüglich etwas einfallen lassen müssen“, so Hansi Gnad. „Eins kann ich versprechen: Die Jungs, die gegen Tübingen auf dem Parkett stehen werden, werden alles geben und bis zum Schluss kämpfen.“

Auch die Fans werden für BAYER ein ganz wichtiger Faktor werden. Die letzten drei Heimspiele des Rekordmeisters sahen im Durchschnitt über 1.700 Zuschauer – ein ausgezeichneter Wert der belegt, dass Basketball in Leverkusen funktioniert. Vor allem aber war es die tolle Stimmung, welche für Gänsehautmomente sorgte. Für Gnad ein immens wichtiger Faktor: „Gerade in dieser Situation benötigen wir unsere Fans. Natürlich ist der Dienstagabend nicht die beste Zeit, um eine volle Arena zu generieren. Für uns ist aber jeder Zuschauer in Spiel drei wichtig. Die Jungs haben sich die lautstarke Unterstützung von den Rängen mehr als verdient!“

10.05.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. Medipolis SC Jena

Am Dienstag um 19:30 Uhr treffen die ROSTOCK SEAWOLVES und Medipolis SC Jena im dritten Playoff-Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA in der StadtHalle Rostock aufeinander. Zu dieser Partie, die vom SEAWOLVES-Premiumpartner ScanHaus Marlow präsentiert wird, werden über 3.000 Zuschauer erwartet.

“Das sind die Playoffs!”, meinte SEAWOLVES-Coach Christian Held nach der 87:97-Auswärtsniederlage in Spiel 2 in Jena am Sonntag. “Das ist die schönste Zeit des Jahres. Darauf freut man sich und arbeitet die gesamte Saison hin. Es gibt keine Zeit zum Durchatmen. Man sitzt im Bus, danach spielt man, und dann sitzt man wieder im Bus und dann spielt man wieder.” Die Ausgangslage ist klar. Seit Sonntag ist die “Best-of-Five”-Serie auf ein Drei-Spiele-Format eindampft worden. Das Team, das zuerst zwei der nächsten drei Spiele gewinnt, steigt in die 1. Liga auf. Nach einer leichten Trainingseinheit am Montag und der Analyse des zweiten Aufeinandertreffens liegt der volle Fokus auf dem dritten Duell der beiden Ostteams. Wer kann dem Spiel diesmal seinen Stempel aufdrücken?

Beispielsweise traf SEAWOLVES-Guard Tyler Nelson im ersten Spiel für 17 Punkte; er nahm am vergangenen Donnerstag 13 Würfe, davon sechs von jenseits der Dreipunktelinie. Im Spiel 2 kam Nelson kaum zur Geltung; Jena erlaubte ihm nur sechs Zähler und keinen einzigen Dreipunktewurf. Anders war es bei Gabriel de Oliveira. Im ersten Duell kam der Rostocker Center in weniger als zwölf Minuten auf nur vier Zähler. Am Sonntag in Jena sprang der Deutsch-Brasilianer in die Bresche, als Till Gloger mit Foulproblemen viel Zeit auf der Bank verbringen musste. De Oliveira spielte knapp 23 Minuten und sammelte 17 Punkte – Saisonbestwert. Auf Jenaer Seite zählt der Schweizer Nationaler Jonathan Kazadi bisher zu den auffälligsten Akteuren der Serie. Nach langer Verletzungspause und nur einem einzigen Spiel in der Hauptrunde kehrte der 30-Jährige zur Halbfinalserie nach der Verletzung von Davonte Lacy zurück ins Team der Thüringer – und übernahm neben Routinier Brandon Thomas (11,0 Punkte) viel Verantwortung. Kazadi kam im ersten Spiel auf sieben Punkte, in der zweiten Begegnung blieb er perfekt aus dem Feld (7 Treffer bei 7 Versuchen) für insgesamt 19 Punkte.

Nachberichte ProA Playoffs Halbfinale

07.05.2022 19:30 Uhr Tigers Tübingen vs. Bayer Giants Leverkusen 87:67

Nach dem dramatischen Finale vor zwei Tagen sahen die 1.500 begeisterten Zuschauer in der Paul Horn-Arena einen letztlich sicheren 87:67 (41:35)-Sieg der Tigers Tübingen gegen die BAYER GIANTS aus Leverkusen im zweiten Playoff-Halbfinale. In einer erneut wahnsinnig intensiven Begegnung dauerte es allerdings bis zur 35. Minute, ehe sich die Gäste beim Stand von 54:72 der größeren Energie geschlagen geben mussten. Aus einer wieder einmal geschlossenen Mannschaftsleistung ragten punktemäßig Isaiah Crawley und Mateo Šerić mit jeweils 21 Zählern heraus. Der Endstand war gleichzeitig die höchste Führung in der Partie. 23 Assists belegen erneut ein gutes Zusammenspiel des Teams. Bei den Gästen traf Spencer Reaves (19 Punkte) am häufigsten. Bereits am Dienstag stehen sich die beiden Teams in Leverkusen in Spiel drei gegenüber. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Ostermann-Arena.

Die Tigers hatten erneut den besseren Start und lagen nach 90 Sekunden bereits mit 5:0 in Front. Alle Zähler gingen dabei auf das Konto von Joanic Grüttner Bacoul. Die Gäste fanden dann aber ins Spiel und legten binnen zwei Minuten einen 10:0-Lauf zum 10:5 hin. Wie schon in Spiel eins wurde die Begegnung sehr intensiv geführt. Zwei Dreier von Mateo Šerić brachten die Gastgeber in der sechsten Minute wieder mit 13:10 in Führung. Die Gäste brachten nun ihren 2,16-Meter-Riesen Dennis Heinzmann in die Begegnung, der zur Freude der Zuschauer sein Missgeschick vom Donnerstag wiederholte und einen Dunkingversuch auf den Ring setzte. Ohnehin hatten die Schützlinge von Trainer Hansi Gnad nun den Rhythmus verloren, denn nach den zehn schnellen Punkten wollte den Rheinländern nicht mehr viel gelingen. Aber auch die Tigers glänzten nicht gerade mit einer guten Wurfquote, sodass es zwei Minuten vor dem Ende des ersten Viertels 17:12 stand. Die letzten 120 Sekunden gehörten dann wieder den Hausherren: Vier Punkte von Isaiah Crawley sowie ein Dreier von Daniel Keppeler sorgten für eine 24:15 Führung. Mit der Schlusssirene traf aber auch noch Leverkusens Marko Bacak aus der Distanz zum 24:18. Den besseren Start ins zweite Viertel erwischten die Gäste aus Leverkusen. Während bei der Mannschaft von Trainer Danny Jansson in den ersten vier Minuten nur ein Dreier durch Crawley (27:23, 13. Minute) heraussprang, spielten die GIANTS nun ihre Größe unter dem Korb aus. In Minute 14 konnte der Tübinger Kontrahent zum 27:27 ausgleichen. Die folgenden Minuten zeigten beide Teams dann Playoff-Basketball pur. Kein Zentimeter Parkett wurde freigegeben, und zahlreiche Nickligkeiten auf beiden Seiten sorgten immer wieder für eine Unterbrechung des Spielflusses. Jansson versuchte dann, in einer Auszeit sein junges Team darauf einzustellen (15. Minute). Erneut sorgte Crawley mit einem Dreier sorgte wieder für die Tigers-Führung zum 30:27, dazu packten die Schwaben in der Verteidigung weiter herzhaft zu. „Iceman“ Crawley hatte nun Feuer gefangen und erzielte Punkt um Punkt, ehe er zwei Minuten vor der Halbzeitpause beim Stand von 38:29 eine verdiente Pause bekam. 16 Punkte hatte er bis dahin auf seinem Konto verbucht. Letztlich ging es mit einem verdienten 41:35 in die Kabinen der Paul-Horn-Arena.

Die Raubkatzen kamen hellwach aus der Pausenansprache. Fünf Šerić-Punkte sorgten für einen 46:37-Zwischenstand nach 22 Minuten. Crawley hatte kurz darauf die Chance, die Führung auszubauen, verwarf aber vier Freiwürfe in Serie. In der 25. Minute sorgte Mikesell erstmals für eine zweistellige Führung (52:41). GIANTS-Coach Gnad bat zur Auszeit, aber den Gästen wollte offensiv in diesem Viertel nicht viel gelingen. Die Tigers schienen in dieser Phase etwas bissiger und vermochten die Führung weiter auszubauen. Ein Mikesell-Anspiel verwertete Keppeler zum 54:41 in Minute 26, kurz darauf musste der Tübinger Center aber nach seinem vierten persönlichen Foul auf die Bank. Šerić netzte aus der Distanz in der 17. Minute zum 57:41 ein – die bislang höchste Führung der Hausherren. Die letzten drei Minuten des Viertels waren ausgeglichen, sodass die Tigers eine deutliche 61:47-Führung mit ins letzte Viertel nehmen konnte. Crawley eröffnete das Viertel für die Tigers sehr zur Freude der Fans mit einem Stepback-Dreier mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr zum 64:49 nach 31 Minuten. Kurz darauf legte Kapitän Gianni Otto aus der Ecke nach, so führten die Hausherren plötzlich mit 16 Punkten (67:51, 32. Minute). Später sorgte Crawley für das absolute Highlight an diesem Abend, als er einen offensiven Rebound mit Macht aus der Luft zum 72:54 durch die Reuse der Gäste hämmerte (35. Minute). Dass die Tigers sich das heute nicht mehr würden nehmen lassen, bemerkte wohl jeder. Entsprechend vergrößerten die Tigers den Vorsprung bis zum 87:67.

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Zu Beginn der Serie hatten wir mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Nun hat es sich gedreht und Leverkusen musste verletzungsbedingt mit einer kleinen Rotation spielen. Aber mit solchen Situationen muss man klar kommen. Ich denke, dass diese Serie noch lange nicht entschieden ist. Ich bin mir sicher, dass sich Leverkusen noch nicht aufgegeben hat.“

08.05.2022 16:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. ROSTOCK SEAWOLVES 97:87

Es ist noch nicht vorbei. Mit einem gleichermaßen intensiv erarbeiteten wie mental wichtigen 97:87-Heimsieg kämpft sich Medipolis SC Jena in die Playoffs 2022 zurück und gleicht die Halbfinalserie gegen die ROSTOCK SEAWOLVES auf 1:1 aus. Das Team von Trainer Domenik Reinboth bezwang die Hansestädter am Sonntagabend vor 2.023 stimmungsvoll mitgehenden Zuschauern – darunter auch 100 Rostocker Fans – nach einer leidenschaftlichen Energieleistung verdient, gastiert bereits am Dienstagabend um 19.30 Uhr zum 3. Halbfinale an der Ostsee. Durch den Serienausgleich steht auch bereits fest, dass es am kommenden Donnerstag, den 12. Mai 2022 ab 19.30 Uhrzu einem zweiten Jenaer Heimspiel kommen wird. Während Center Alex Herrera im Heimspielsieg der Thüringer mit 21 Punkten zum Topscorer der Partie avancierte, glänzte Jenas Schweizer Jonathan Kazadi mit 19 Punkten in ebenso vielen Minuten. Insgesamt verteilte sich die Last des Scorings im Rahmen einer mannschaftlich geschlossenen Leistung jedoch auf viele Schultern.

Mit dem Druck der deutlichen Auftaktniederlage in das 2. Halbfinale startend, präsentierten sich die Gastgeber fokussiert und zeigten von Beginn die erhoffte Intensität an beiden Enden des Parketts. Da auch die Rostocker ihren Teil zu einem gleichermaßen temporeichen wie rassigen Duell beitragen konnten, entwickelte sich bereits im Startviertel ein über weite Teile ausgeglichener Schlagabtausch, der nach acht Führungswechseln beim Stand von 29:23 für Medipolis SC Jena in die erste Pause ging. Ähnlich umkämpft blieb die Partie auch im zweiten Abschnitt. Zwar legte das Reinboth-Team immer wieder offensiv konstant abschließend vor, ebenso oft konterte jedoch die Hanseaten, um bis zum Kabinengang in Sichtweite zu bleiben. Zum Spieler der ersten Hälfte hatte sich unterdessen Jonathan Kazadi entwickelt, der nicht nur aufgrund seiner bis dato 12 Punkte als Topscorer herausstach, sondern auch mit Spielintelligenz, Antizipation und seinem Buzzer-Layup zum 49:46-Halbzeitstand überzeugte.

Ohne viel Zeit zu verschwenden drehten die Seawolves das Duell nach dem Start in die zweite Hälfte. Jordan Rowland und Till Gloger war es gelungen, die Begegnung zwischenzeitlich auf 49:53 (23.) zu kippen, bevor die Saalestädter knapp dreieinhalb offensiv erfolglose Minuten nach einem Korb von Alex Herrera beenden konnten. Im Spielaufbau anschließend von Vuk Radojicic dirigiert, rutschte Jenas erst 20-jähriger Point Guard zunehmend in die Rolle des Vollstreckers. Ohne Angst und mit viel Drive zum Korb vollendete Radojicic zunächst zum 58:57, bevor er mit zwei Korblegern auf 64:58 erhöhte. Durch zwei erfolgreiche Aktionen von Stephan Haukohl bis auf 68:60 (28.) enteilt, verkürzte Rostock kurz vor der letzten Pause an der Freiwurflinie auf 68:63.

Mit einem Dreier von Joe Kazadi zum 71:63 in das Schlussviertel startend, untermauerten die Thüringer anschließend mit zwei Dunks von Stephan Haukohl ihre Absicht, die Serie auszugleichen. Zwar zog Seawolves-Coach Christian Held beim Stand von 75:67 für Medipolis SC Jena umgehend das Timeout, die Auszeit war allerdings spätestens nach einem schönen Alley Oop von Alex Herrera zum 77:69 wieder verpufft. Jenas Center war in der Crunchtime unter dem Rostocker Korb kaum mehr zu bremsen. Während die Gäste weiterhin um Anschluss bemüht blieben, durch Till Glogers Dreipunkt-Spiel noch einmal gefährlich nah bis auf 84:80 (36.) verkürzten, machte Brandon Thomas 131 Sekunden vor der Sirene mit seinem Dreier zum 91:80 den Deckel drauf. Der schönste Korb der 40 Minuten sollte jedoch in der Schlussminute erst noch folgen, als Rayshawn Simmons seinen Big Man Alex Herrera fand und dieser erneut via Alley Oop zum 94:85 vollenden konnte. Für den finalen Korb der Partie sorgte unter dem Jubel des Jenaer Anhangs unterdessen Nico Brauner, bevor sich die Thüringer nach ihrer leidenschaftlich starken Vorstellung von ihren Fans feiern ließen.

Nachberichte ProB Playoffs Halbfinale

07.05.2022 18:00 Uhr Dresden Titans vs. SBB Baskets Wolmirstedt 90:80

Zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte konnten die Dresden Titans ein Halbfinalspiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga gewinnen. Mit 90:80 setzten sich die „Titanen“ vor über 1.500 Fans in der Margon Arena gegen die SBB Baskets Wolmirstedt durch. Nach Startschwierigkeiten fielen ab dem zweiten Viertel vor allem die Dreipunktwürfe Dresdens überdurchschnittlich gut. Insgesamt netzten Dresdens Korbjäger dreizehnmal von außen. Vor allem Nico Wenzl erwischte einen herausragenden Abend von jenseits der 6.75 Meter und verwandelte gleich fünfmal aus dem gelobtem Land. Nun können die Titans schon am kommenden Freitag in Wolmirstedt den Einzug ins Finale und damit den Aufstieg in die ProA perfekt machen.

Ganz schön nervös waren die Titans zu Beginn, brauchten die Blau-Weißen doch gute drei Minuten und sechs Fahrtkarten, ehe Grant Teichmann endlich die ersten Punkte aufs „Scoreboard“ packte. Besser lief es bei den Gästen. Vor allem US-Amerikaner Jordan Talbert erwischte einen Sahne-Start, traf seine ersten fünf Feldwürfe, darunter vier Dreier. Und das, obwohl Talbert bis dato nur knapp 19 Prozent in den Playoffs von außen netzte. So lag Wolmirstedt nach 10 Minuten mit 15:23 in Front. Aber im zweiten Durchgang fielen die Dreier dann endlich auch für die Titans. Arne Wendler und Tanner Graham versenkten „Triples“ und Mikrowelle Niko Wenzl startete direkt im 1000-Watt-Modus, versenkte drei Dreier und einen Korbleger für 11 Zähler in dreieinhalb Minuten. Kurz vor der Halbzeit traf Wenzl auch Dreier Nummer vier. Als Team trafen die „Titanen“ überragende sieben ihrer neun Dreier. Aber dank ihres dribbelstarken Guards Martin Bogdanov sowie Veteran Bill Borekambi verteidigten die Wolmirstädter einen knappen 42:44-Vorsprung in die Halbzeit. 

Im dritten Viertel blieben die Trefferquoten auf beiden Seiten hoch. Talbert und Ex-Titan Philipp Lieser verwandelten wichtige Würfe für die Baskets, während auf Dresdner Seite Kapitän Georg Voigtmann und Arne Wendler offensiv dagegenhielten. Und dann war da noch Tanner Graham. Dresdens Kanadier besorgte mit einem Dreier und taffen Finishes am Brett in Minute 30 die langersehnte Führung, welche Blau-Weiß mit 67:62 in den Schlussabschnitt trug. Dort wurde es zunehmend ruppiger und intensiver in der Verteidigung.  Punkte wurden sich vermehrt an der Freiwurflinie erarbeitet. Erst Daniel Kirchner sorgte mit einem Dreier in der 36. Minute zum 78:67 für einen Aufschrei der Erleichterung in der Margon Arena. SBB-Coach Eiko Potthast griff zur Auszeit. Gänzlich abschütteln ließen sich die Gäste indes nicht. Bogdanov, Borekambi und Dominik von Waaden warfen bis zum Schluss alles in die Waagschale. Es brauchte den dritten Dreier Voigtmanns und einen akrobatischen Alley-Oop-Dunk des Dresdner Kapitäns, um am Ende mit 90:80 als Sieger vom Feld zu gehen. 

Headcoach Fabian Strauß – „Wir waren defensiv gegen Jordan Talbert viel zu zaghaft, waren nervös bei den Würfen. Aber wir wussten auf der Bank, sobald wir das erste Ding treffen, wird es laufen. Dann werden die Dinger auch fallen. Und so ist es dann auch gekommen. Nico [Wenzl] hat da heute genau zum richtigen Zeitpunkt das abgerufen, was er die ganze Saison über schon gezeigt hat. Wir wollen diese Serie maximal erfolgreich gestalten. Ich bin jetzt schon beim Spiel nächste Woche in Wolmirstedt und werde alles dafür tun, dass wir das Ding da irgendwie holen.“

07.05.2022 19:00 Uhr ART Giants Düsseldorf vs. OrangeAcademy 82:67

Im Auftaktspiel der Halbfinalserie zwischen den ART Giants Düsseldorf und der OrangeAcademy aus Ulm konnten die Rheinländer einen souveränen 82:67-Heimsieg bejubeln. Gegen ein kämpferisches Team aus Ulm setzten sich die Giganten am Ende verdient durch und gehen in der Serie mit 1:0 in Führung.

Gleich mit den ersten beiden Offensivaktionen machten die Gäste aus Ulm klar, dass man sich in der Comenius-Halle keinesfalls verstecken wolle. Mit viel Selbstvertrauen vollendeten die Schützlinge von Gästetrainer Anton Gavel die ersten beiden Angriffe per Dunking (0:4). Erst nach knapp drei Minuten sammelte Mannschaftskapitän Andrius Mikutis die ersten Zähler für die Düsseldorfer. Nun wurde der Offensivmotor der Hausherren langsam warm und die ART Giants legten einen 7:0-Lauf aufs Parkett. Düsseldorf übernahm die Spielkontrolle, fand immer wieder die Lücken in der Verteidigung des Gegners und konnte so eine Führung mit in die erste Viertelpause nehmen (18:11). Erst im zweiten Viertel kam die Mannschaft von Trainer Florian Flabb auch über ihre Big Men in der Zone zu Punkten. Weil dem Headcoach der ART Giants das Offensivspiel aber nicht spritzig genug wirkte, wurde während einer direkten Auszeit taktisch nachjustiert. Und die Ansage schien Früchte zu tragen: Mikutis und auch der nun stark aufspielende Samuel Mpacko hauten zwei Dreier raus und bauten die Führung weiter aus (26:15). Mpacko gelang es danach eindrucksvoll, das zweite Viertel zu seiner ganz persönlichen Dreiershow zu machen. Alle seine vier Versuche aus der Distanz fanden in diesem Viertel den Weg in den gegnerischen Korb. Allerdings gelang es den Gästen aus Ulm durch ihr energisches Auftreten zur Halbzeitpause weiterhin in Schlagdistanz zu bleiben (37:35).

Die zweite Halbzeit eröffnete dann erneut der litauische Scharfschütze Mikutis mit einem Dreier aus der Ecke. Wenngleich die Youngster der OrangeAcademy im zweiten Durchgang eine härtere Gangart in der Defensive an den Tag legten, so spielten die ART Giants ihre Angriff meist geduldig aus und wurden dafür belohnt (45:38). Für die rund 500 Zuschauer in der Comenius-Halle hatte das Flabb-Team auch einige Szenen für die Galerie parat. Etwa als bei einem Fastbreak der Ball schnell bei Mikutis landete und dieser direkt in der Luft seinen Teamkollegen Lennart Boner bediente, der schließlich per Dunk abschloss (57:45). Alle Fans der Giganten riss es in dieser Aktion von ihrem Sitzplatz und sie konnten gleich stehenbleiben, denn Mikutis war es erneut, der mit einem schwierigen Dreier zum Ende des dritten Viertels für eine mittlerweile deutliche Führung sorgte (62:45). Im Schlussviertel sollten sich die Gastgeber also nur noch darauf konzentrieren diese Führung über die Zeit zu bringen. Jedoch gehörten die ersten Aktionen den Gästen um Trainer Gavel, die einen kleinen Lauf starteten, den Flabb aber gleich mit einer Auszeit zu stoppen versuchte, da seine Mannschaft nicht präsent genug war. Ulm warf nun alles in die Waagschale, spielte offensiv mutig auf und versuchte wirklich alles, um die Wende auf dem Spielfeld zu schaffen (66:60). Trotz der härteren Gangart auf dem Parkett und vielen umkämpften Situationen behielt ein Akteur absolut die Nerven. Denn wie hätte es anders auch sein sollen, war es der treffsichere Mikutis, der mit seinen Zählern kurz vor Spielende für die Entscheidung sorgte.

Durch den verdienten 82:67-Heimerfolg gehen die ART Giants in der Playoff-Halbfinalserie mit 1:0 in Führung. Nächsten Freitag geht es für das Flabb-Team dann nach Ulm, wo man den Matchball um den Finaleinzug sowie den sportlichen Aufstieg in die ProA hat. Florian Flabb (Headcoach): „Wir sind sehr glücklich über den ersten Sieg in dieser Serie. Ulm hat eine unglaubliche Intensität und uns in den Anfangsminuten zu einigen Fehlern gezwungen. Die defensive Stabilität hat uns ein gutes Grundgefühl für unser Angriffsspiel gegeben, Mikutis und Mpacko haben uns mit ihren Distanztreffern in wichtigen Phasen dann Sicherheit verliehen. Dieser Sieg war enorm wichtig für uns und jetzt kommt die nächste große Herausforderung auswärts in Ulm.“

Nachberichte ProA Playoffs Halbfinale

05.05.2022 19:30 Uhr Tigers Tübingen vs. Bayer Giants Leverkusen 85:83

So ein Spiel hatten die Tübinger Fans in der Paul-Horn-Arena selten gesehen. Die Tigers Tübingen mussten im Playoff-Halbfinale gegen die BAYER GIANTS Leverkusen ohne Aatu Kivimäki und Ryan Mikesell auskommen und spielten trotz der Ausfälle groß auf. Am Ende setzten sich die Schützlinge von Trainer Danny Jansson mit 85:83 (49:34) durch. Mehrfach erspielten sich die Hausherren große Vorsprünge, aber immer wieder schlugen die Rheinländer zurück. Die höchste Führung datierte in Minute 16 beim Stand von 40:20 für die Raubkatzen. Als das Spiel unmittelbar vor dem Ende zu kippen drohte, hielten die Tübinger Nerven. Die Gäste lagen nach 37 Minuten mit 72:82 zurück, es folgte jedoch ein 9:0-Lauf bis 43 Sekunden vor Schluss. Trotz der hohen Foulbelastung und trotz 37  Leverkusener Freiwürfen (86 Prozent) konnten die Schwaben, angepeitscht von 1.200 Zuschauern in der Paul Horn-Arena, den Vorsprung letztendlich an der Freiwurflinie knapp über die Zeit bringen. Mit der Schlusssirene hatte Leverkusens 2,16-Meter Riese Dennis Heinzmann die Chance zum Ausgleich. Sein Dunking-Versuch setzte er aber auf den Ring – der Ball flog im hohen Bogen ins Aus und die Halle stand Kopf. Die Tigers gehen im Playoff-Halbfinale mit 1:0 in Führung. Wer drei Sieg einfährt, qualifiziert sich für das Finale. Jener Heinzmann war mit 18 Zählern Topscorer der Partie. Bei den Tigers konnten vier Akteure zweistellig punkten, angeführt wurde das Ranking von Gianni Otto mit 17 Punkten, dazu sammelte der Kapitän sieben Rebounds.

Die Tigers starteten hellwach ins Spiel. Begünstigt von einigen Ballverlusten der Gäste lag die Truppe von Trainer Danny Jansson nach nur zwei Minuten bereits mit 9:3 in Führung. Nach drei Minuten stand es zur Freude der 1.200 Zuschauer bereits 13:4. In den nächsten Minuten kamen die Gäste dann etwas besser ins Spiel, ohne den Rückstand aber verkürzen zu können. Viel Energie brachte dann Till Jönke auf das Parkett. Kaum eingewechselt, erzielte er sechs Zähler in Folge zum 19:9 (siebte Minute) und zwang Gäste-Coach Hansi Gnad zur ersten Auszeit. Stehende Ovationen bekam dann Jönke bei seiner Auswechslung. Bei seinem fünfminütigen Einsatz gelangen dem Routinier sieben Zähler und zwei Steals, dazu trat er mit grenzenlosem Einsatz auf. Die Raubkatzen waren bis dahin auf 23:9 (achte Minute) davongezogen. Eines der stärksten Tigers-Viertel der Saison war wenig später zu Ende. Mit 27:12 wurden die Gäste nahezu überrannt. Zu Beginn des zweiten Viertels zeigten sich die Gäste deutlich bissiger. Die Tigers hatten nun ihrerseits Schwierigkeiten, gute Wurfpositionen zu finden, sodass es zwei Minuten dauerte, bis der Ball zum 29:14 nach zwölf Minuten wieder durch die Gäste-Reuse flutschte. Die BAYER GIANTS suchten offensiv nun immer wieder Heinzmann, der seine Gegenspieler körperlich allesamt deutlich überragte. Insgesamt gelang beiden Teams in den ersten fünf Minuten des Viertels aber recht wenig, sodass die Tigers den im ersten Viertel erspielten Vorsprung gut verwalten konnten. In der 15. Minute traf Erol Ersek aus der Distanz zum 37:20, wenig später erspielten sich die Tübinger sogar die erste 20-Punkte-Führung (40:20, 16 Minute). Auffällig war einmal mehr die ausgeglichene Punkteverteilung. In den folgenden Minuten agierten die Schwaben dann etwas unkonzentriert und ließen einen 7:0-Lauf zum 40:27 der Rheinländer zu. Den Leverkusener Lauf unterbrach dann der kurz zuvor eingewechselte Youngster Daniel Žáček mit einem Dreier zum 43:27 (19. Minute). Leverkusen konnte in der Schlussminute des Abschnitts dann sogar noch auf 43:34 verkürzen, ehe zwei unheimlich wichtige Dreier von Ersek und Gianni Otto für den 49:34-Halbzeitstand sorgten.

Die BAYER GIANTS nahmen es nun wörtlich und begannen mit ihren beiden Riesen Marko Bacak (2,10 Meter) und Heinzmann. Der Tabellenfünfte konnte nach 23 Minuten auf 45:55 verkürzen, ehe ein Dreier von Otto wieder für etwas Luft im Käfig sorgte. In der 29. Minute war es dann soweit. Ein Dreier von Lennard Winter ließ den Tübinger Vorsprung auf 53:61 schmelzen – kurz darauf erzielte auch noch Heinzmann zwei Zähler zum 55:61. Den Tübingern drohte das Spiel zu entgleiten. Doch die letzten 34 Sekunden gehörten den Hausherren. Nach einem unsportlichen Foul von Melvin Ostmann traf Crawley beide Freiwürfe zum 63:55. Den folgenden Ballbesitz schloss Otto mit seinem vierten Dreier zum 66:55 ab. Nach einem Leverkusener Ballverlust sorgte dann Bakary Dibba für das perfekte Finish. Quasi mit der Schlusssirene stopfte er den Ball zum 68:55 durch den Leverkusener Korb. Die Gäste eröffneten das Schlussviertel mit zwei schnellen Dreiern (61:68, Minute 31) und sorgten ein weiteres Mal für enorme Spannung in der Paul Horn-Arena. In der 33. Minute waren vom Tübinger Vorsprung nur noch sechs Pünktlein übrig geblieben (70:64). Eine ganz heiße Schlussphase kündigte sich an. In die letzten vier Minuten gingen die Schwaben dennoch mit einer 80:70-Führung. Nach einem strittigen Foulpfiff gegen Lanmüller (eines von 26 Tübinger Fouls) wurde es ganz eng. Die Gäste kamen erneut auf sechs Zähler (76:82, 38. Minute) heran. Ein Dreier von Šerić schaute in den Korb, rollte dann aber doch heraus. Leverkusens Spencer Reaves traf 91 Sekunden vor Rambo aus der Distanz zum 82:79. Es ging in die letzten 60 Sekunden. Ein Tübinger Ballverlust brachte erneut die Gäste in Ballbesitz. 43 Sekunden vor dem Ende traf GIANTS-Akteur Lennard Winter dann zum 82:81 – Auszeit Tübingen. Nach dem Timeout wollte der Wurf auch bei Ersek nicht fallen, jedoch sicherten sich die Tigers den Offensiv-Rebound. Otto wurde gefoult und behielt 15 Sekunden vor dem Ende die Nerven. Er traf beide Freiwürfe zum 84:81 – Auszeit Leverkusen. Die Tübinger schickten anschließen Winter an die Linie, der beide Würfe zum 83:84 traf. Auch die Gäste hielten die Uhr an und schickten mit neun Sekunden auf der Uhr erneut Otto an die Linie, der dieses Mal nur einen der beiden Würfe traf. Spielstand: 85:83. Der letzte Angriff gehörte also den Gästen. Luis Figge verwarf einen Dreier, jedoch sicherten sich die Gäste 1,79 Sekunden vor dem Ende einen weiteren Einwurf. Die Spannung wuchs ins Unermessliche. Die Gnad-Truppe entschieden sich für ein hohes Anspiel auf Heinzmann, der den Ball aber nicht im Korb unterbringen konnte.

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Das war ein intensives Playoff-Spiel. Ich hatte vor dem Spiel ein wenig Sorgen, weil wir nicht im Spielrhythmus waren und wir mit Ryan Mikesell und Aatu Kivimäki auf zwei wichtige Spieler verzichten mussten. Dazu war Daniel  Keppeler die ganze Woche krank. Wir haben jedoch erneut einen Weg gefunden, uns in dieses Spiel zu kämpfen. Das war insgesamt imponiert. In der zweiten Halbzeit ist Leverkusen immer näher herangekommen, doch wir haben immer wieder wichtige Akzente setzen können. Am Ende konnten wir den Vorsprung auch mit etwas Glück über die Zeit bringen. Nun müssen wir schnell regenerieren und uns am Samstag auf das zweite Duell vorbereiten.“

05.05.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. Medipolis SC Jena 84:65

Die ROSTOCK SEAWOLVES haben das 1. Spiel der Playoff-Halbfinalserie gegen Medipolis SC Jena eindrucksvoll mit 84:65 (45:32) gewonnen und führen somit in der “Best-of-Five”-Serie mit 1-0. Ein 17:0-Lauf in der ersten Halbzeit legte den Grundstein für den überzeugenden Heimsieg vor 2.450 Zuschauern in der StadtHalle Rostock. Vier Rostocker punkteten zweistellig. Topscorer war Tyler Nelson mit 17 Punkten. Bei den Gästen kam Clint Chapman auf elf Zähler. Spiel 2 findet am Sonntag um 16:30 Uhr in Jena statt. 

Es dauerte fast zwei Minuten, bis Chris Carter die ersten Halbfinalpunkte für die SEAWOLVES erzielte und sich die 2.450 erwartungsvollen Fans setzen durften. Vom Sprungball bis zu Carters Korbleger stand das Publikum, klatschte und feuerte die Wölfe an. Das Team von Coach Christian Held zeigte sich ob der Kulisse nervös, agierte zunächst verhalten und ließ Jena ins Spiel kommen. Nach Dunks von Alex Herrera und Brandon Thomas lagen die SEAWOLVES mit 7:12 (6. Min) zurück. Held nahm eine Auszeit – und die zeigte Wirkung. Sid-Marlon Theis eröffnete per Dreier einen viertelübergreifenden 17:0-Lauf. Auch Topscorer Tyler Nelson hatte seinen Anteil daran. Bis zum Viertelende kam Jena nicht mehr zum Zug, Rostock krallte sich die Führung und zog auf 21:12 davon. Auch im zweiten Viertel blieben die Rostocker am Ball und passten selbigen geduldig und selbstbewusst durch die eigenen Reihen. Routinier Michael Jost setzte zwei Dreier in Folge, die SEAWOLVES lagen in der 15. Minute mit 30:19 vorn. Für weitere Glanzpunkte der ersten Hälfte sorgten Gabriel de Oliveira per Dunk und Till Gloger mit einem hoch angesetzten Einhandwurf mit ablaufender Wurfuhr. Zur Pause lagen die Rostocker mit 45:32 in Führung. 

Die zweite Hälfte gehörte ebenfalls den Wölfen. Theis dunkte nach einem Fastbreak, Gloger punktete in Korbnähe. Jena fand kein Mittel gegen die eingespielten Rostocker Offensivsysteme und biss sich an der Verteidigung der Wölfe die Zähne aus. Als Carter einen Ballgewinn verbuchte, an der Dreierlinie abstoppte und den Ball zum 56:38 (26. Min) versenkte, glich die StadtHalle Rostock einem Tollhaus. Wenig später erhöhte Nijal Pearson mit einem weiteren Dreier auf 21 Punkte Differenz (59:38, 27. Min). Das treffsichere Händchen aus der Distanz – Rostock traf 12 von 28 Dreier, Jena nur 4 von 21 – und die Bissigkeit in der Abwehr (16:8 Ballverluste) markierten in dieser Partie die Vorteile zugunsten der Rostocker. Für das Highlight des Spiels zeichnete Jordan Roland verantwortlich, als er den Ball mit beiden Händen spektakulär zum 79:55 (35. Min) durch den Ring hämmerte. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel bereits entschieden. Beide Coaches schickten ihre Ersatzspieler aufs Feld. Die Fans bejubelten den ersten Halbfinalsieg der ROSTOCK SEAWOLVES in der Klubgeschichte. 

Am Sonntag (8.5.) treffen beide Teams in Jena für Spiel 2 aufeinander. Die dritte Partie findet am Dienstag, den 10.5. um 19:30 Uhr in Rostock statt und wird vom Premiumsponsor ScanHaus Marlow präsentiert. Karten sind online auf tickets.seawolves.de oder am Spieltag an der Abendkasse der StadtHalle Rostock ab 18:00 Uhr.Head Coach Christian Held nach dem Spiel: “Wir haben in der ersten Halbzeit einen guten Job gemacht. Im dritten Viertel lief es defensiv sehr gut bei uns. Am Ende gab es dann ein paar Dinge, die wir mental nicht so gelöst haben, wie wir das wollten. Da müssen wir besser werden. Im Schlussviertel hatten wir offensiv nicht mehr den Rhythmus, den wir in der ersten Halbzeit hatten. Es ist egal, ob wir mit einem Punkt oder mit 20 Punkten Vorsprung gewinnen. Am Ende bleibt es eine Serie. Jetzt steht es 1-0.“

Vorberichte ProB Playoffs Halbfinale

07.05.2022 18:00 Uhr Dresden Titans vs. SBB Baskets Wolmirstedt

Diesen Samstag eröffnen die Dresden Titans ihre Halbfinalserie in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB gegen die SBB Baskets Wolmirstedt. Zwei Siege braucht es insgesamt, um ins ersehnte Finale vorzudringen und damit das Aufstiegsrecht für die ProA zu ergattern. Dank der Südrundenmeisterschaft genießen die „Titanen“ weiterhin Heimvorteil, dürfen vor heimischen Publikum in der Margon Arena in die Serie starten. Dort verloren Dresdens Korbjäger über die gesamte Saison noch kein einziges Mal.

Mit den SBB Baskets kommt nun eine äußerst interessante und tief besetzte Mannschaft von der Ohre an die Elbe. Eher abgelegen in den Banlieues Magdeburgs, spielte Wolmirstedt in Basketball-Deutschland lange keine große Rolle. Doch ein neuer Hauptsponsor und kompetentes Personal führten letzte Saison zum Aufstieg aus der 1. Regionalliga in die ProB. Das ganze Vorhaben wurde übrigens vom MDR in einer sehenswerten Dokumentation festgehalten. Einige Leistungsträger der Aufstiegssaison spielen auch in diesen Playoffs eine prominente Rolle. So startet der amerikanische Forward Jordan Talbert weiterhin für SBB-Headcoach Eiko Potthast auf der Drei (10.6 PTS, 29.3 FG%). Und auch Kapitän Philipp Lieser ist geblieben, zeigt trotz seiner mittlerweile 32 Lenze keinerlei Abnutzungserscheinungen. Im Gegenteil – Lieser scheint wie guter Wein zu reifen, legt in den Playoffs bislang 13.3 Punkte und 4.8 Vorlagen auf, trifft zudem seine Dreier mit 44.4-prozentiger Quote. Neu verpflichtet wurde dagegen der designierte Topscorer Martin Bogdanov. Der ProA-erfahrene Guard kann sich jederzeit seinen eigenen Wurf kreieren und gehört in der Liga zu den besten deutschen Punktesammlern überhaupt (17.6 PTS, 47.2 FG%). 

Ebenfalls neu verpflichtet wurde Schütze Marc Nagora (7.8 PTS, 39.1 3FG%), der wie Lieser viele Jahre für die Titans auflief und sich deshalb besonders auf das bevorstehende Duell freut: „Das werden nostalgische Spiele im Playoff-Halbfinale. Ich freue mich sehr auf diese Partien. Die Dresden Titans sind ein super Verein, ich fühle mich immer noch sehr verbunden. Fast alle Spieler kenne ich, ihre Stärken und Schwächen als Team, die ich aber jetzt nicht ausplaudern werde. Wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren, spielerisch die Sachen lösen, zusammen mit unserer Willensstärke wie gegen Sandersdorf.“

Dresden kann sich also auf eine erfahrene, eingeschworene Mannschaft einstellen, die durch ihre Siege gegen Sandersdorf nur so vor Selbstvertrauen strotzt. Zudem werden Lieser und Nagora gegen ihre Ex-Kollegen und in bekannter Halle sicher mit einer Extraportion Motivation auflaufen. Und das die Titans trotz all ihrer Qualitäten und Siegesserien schlagbar sind, hat das Auswärtsspiel in Wedel gezeigt. Titans-Headcoach Fabian Strauß –„Wolmirstedt wird sich definitiv unser Spiel zwei gegen Wedel angeschaut haben. So etwas darf uns nicht nochmal passieren. Wir müssen aggressiver, smarter in den Dingen sein, die wir uns vor dem Spiel vornehmen. Wenn wir so von Beginn an rauskommen können, dann wird es für Wolmirstedt sehr schwer.“

07.05.2022 19:00 Uhr ART Giants Düsseldorf vs. OrangeAcademy

Nach dem furiosen Einzug in die nächste Playoff-Runde treffen die Basketballer der ART Giants Düsseldorf nun auf die Orange Academy aus Ulm. Für beide Teams geht es im Halbfinale um den sportlichen Aufstieg in die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA.

„Ulm ist ein super interessanter Gegner. Sie haben ein junges, aber sehr talentiertes Team mit vielen athletischen Spielern“, ordnet ART Giants-Trainer Florian Flabb den kommenden Gegner ein. Nachdem man die EPG Baskets Koblenz im Viertelfiale in drei hart umkämpften Begegnungen hinter sich lassen konnte, wartet nun der nächste Kontrahent aus der ProB Süd auf die Giganten. Dabei erwartet die Düsseldorfer alles andere als ein leichtes Unterfangen, schließlich konnte Ulm in der Viertelfinal-Runde für die größte Überraschung sorgen, als man den absoluten Aufstiegsfavoriten WWU Baskets Münster in zwei Spielen deutlich besiegte und früh in die Sommerpause schickte. Man ist also gewarnt in Düsseldorf vor einem Team, das ähnlich wie die Giganten seit Wochen überdurchschnittliche Auftritte abliefert und nicht viel zu verlieren hat. „Sie werden unbekümmert aufspielen und ich erwarte ein interessantes Habfinale. Es treffen zwei Teams aufeinander, die sich über den Saisonverlauf deutlich weiterentwickelt haben“, so Flabb.

Bei der Orange Academy baut man als Farmteam des Erstligisten ratiopharm Ulm demnach bewusst auf junge Talente, die man weiterentwickeln und langfristig auf größere Aufgaben vorbereiten möchte. Ein Blick auf den Kader der Ulmer, in dem der älteste Spieler zarte 22 Jahre jung ist, verdeutlicht diesen Aspekt unstrittig. Trainiert wird die junge Mannschaft aus Süddeutschland vom ehemaligen BBL-Profi Anton Gavel, der schon mit dem vierten Tabellenplatz nach der Hauptrunde in der ProB Süd einen Erfolg feiern konnte und seither, ähnlich wie die ART Giants, auf einer Art Erfolgswelle schwimmt.

Auch wenn es im Playoff-Halbfinale um nicht weniger als den sportlichen Aufstieg in die ProA geht, will man in Düsseldorf den Ball erstmal flachhalten. „Wir gehen diese Playoff-Serie gegen Ulm jetzt genauso an, wie wir die ganze Saison schon angegangen sind. Es wird von Spiel zu Spiel geschaut und jede Situation immer neu bewertet“, stellt Flabb klar und ergänzt „Wir wollen weiterhin stabil sein in unserem Spiel und schauen, ob die Reise vielleicht sogar noch weiter geht.“

Vorberichte ProA Playoffs Halbfinale

05.05.2022 19:30 Uhr Tigers Tübingen vs. Bayer Giants Leverkusen

Playoff-Halbfinale, und die Tigers Tübingen sind dabei. Nach fast zweiwöchiger Spielpause treffen die Schützlinge von Trainer Danny Jansson in der Vorschlussrunde auf die BAYER GIANTS Leverkusen. Die Rheinländer konnten sich als Fünftplatzierter gegen die RÖMERSTROM Gladiators Trier als Viertplatzierter mit 3:1-Siegen durchsetzen. Da die Ostermann Arena vom 3.-9. Mai 2022 für die European Darts Open 2022 belegt sind, finden die ersten zwei Duell in Tübingen statt. Start ist am Donnerstag, den 5. Mai 2022, um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Exakt 48 Stunden später steigt das zweite Spiel der beiden Kontrahenten im Tübinger Dschungel. Die Begegnungen werden wie immer live und exklusiv auf sportdeutschland.tv übertragen.

Die BAYER GIANTS Leverkusen haben Erfahrung mit den Playoffs. Bereits in der vergangenen Spielzeit 2020/2021 spielten die Riesen vom Rhein eine erfrischende und gleichzeitig erfolgreiche Spielrunde. Der Weg führte die Rheinländer bis ins Finale gegen den heutigen Bundesligisten MLP Academics Heidelberg. Als aktueller Vizemeister stehen die Rheinländer nun erneut unter den besten vier Teams in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Dass die Gnad-Truppe sich gegen Trier durchsetzen würde, war nach dem ersten Spiel nicht unbedingt klar. Zum Auftakt der Viertefinal-Paarung setzte es eine deutliche 68:92-Niederlage an der Mosel. Anscheinend war dies für den kommenden Kontrahenten der Raubkatzen der Weckruf für eine Aufholjagd. Es folgten drei Siege in Serie gegen Trier, was den Einzug ins Halbfinale bedeutete.

Tübingen und Leverkusen haben in der Hauptrunde jeweils die beiden Heimspiele für sich entscheiden können. Es darf gespannt sein, inwiefern sich der Heimvorteil in der kommenden Serie auswirken wird. Gegen die BAYER GIANTS Leverkusen treffen die Schwaben auf eine breit aufgestellte Mannschaft. Bisher wurden 17 Akteure eingesetzt. Elf Spieler punkten zwischen 3,2 Zählern und 14,9 Punkten. Angeführt wird die Gnad-Truppe von Quentin Goodin. Der US-Amerikaner legt mit 14,9 Zählern, 4,0 Rebounds und 3,7 Assists gute Allrounder-Fähigkeiten auf. Weitere Leistungsträger sind seine Landsmänner Spencer Reaves (14,6 ppg) und JJ (John Stuart) Mann (12,8 ppg). Erstgenannter ist mit einer Erfolgsquote von 44,4 Prozent aus der Distanz bester Werfer bei den Rheinländern, Zweitgenannter fehlte zuletzt wegen Schulterproblemen. Bester Rebounder im Team ist Kapitän Dennis Heinzmann mit 7,9 Korbabprallern, dazu steuerte der 2,16 Meter große Hüne 10,3 Zähler bei. Im Fokus stehen zudem Luis Figge (10,6 ppg), Marko Bacak (9,2 ppg) und Melvin Jostmann (8,0 ppg). Zahlen, die belegen, dass die Gnad-Truppe sehr tief aufgestellt ist. Nach Bremerhaven treffen die Schwaben gegen Leverkusen (91,8 ppg) nun auf das zweitbeste Offensiv-Team der Liga. Somit wird der Schlüssel zum Gesamterfolg erneut in der Defense liegen.

Die Raubkatzen konnten in den letzten Tagen die Akkus wieder aufladen. Das Training wurde konsequent fortgeführt, dazu gezielt immer wieder Zeiten für die Regeneration eingestreut. Während die Jansson-Truppe nun richtig ausgeruht ist, fehlt jedoch etwas der Spielrhythmus. Ob Spielmacher Aatu Kivimäki (Fußverletzung) wieder mit von der Partie dabei sein kann, bleibt abzuwarten. Der Finne macht zwar konsequent gute Fortschritte, über einen Einsatz wird aber erst kurzfristig entschieden. Die Chancen stehen aber nicht schlecht, dass Kivimäki in der Serie gegen Leverkusen noch mitwirken kann. Ansonsten sind auch weitere Spieler angeschlagen, die Belastungen aus den letzten Wochen und Monaten kommen nun zum Tragen. Co-Trainer Husbo Dassouki erwartet indes ein spannendes Spiel gegen Leverkusen. „Beide Duelle in der Hauptrunde waren sehr eng. Wir müssen uns gegen Leverkusen auf ein Spiel mit viel Zone einstellen. Unser Gegner ist qualitativ und quantitativ gut aufgestellt. Die Siege ohne Mann belegen dies. Unsere Defense muss gut arbeiten, dazu wird es auch um die Rebounds gehen. Eine Aufgabe, die uns insgesamt alles abverlangen wird“, so Dassouki.

05.05.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. Medipolis SC Jena

Am Donnerstag startet für die ROSTOCK SEAWOLVES die Playoff-Halbfinalserie gegen Medipolis SC Jena. Das 1. Spiel der “Best-of-Five”-Serie wird um 19:30 Uhr in der StadtHalle Rostock ausgetragen. Das Spiel wird live und kostenfrei auf sportdeutschland.tv übertragen. Es ist angerichtet. Die ROSTOCK SEAWOLVES stehen erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in einem Playoff-Halbfinale. Dort treffen sie auf das Team von Medipolis SC Jena. Beide Clubs haben für die kommende Saison eine Lizenz für die 1. Liga beantragt. Somit hat diese Serie – im Vergleich zum anderen Halbfinale zwischen Tübingen und Leverkusen (diese Teams haben keine Lizenz beantragt) – eine besondere sportliche Relevanz: Nur das Team, das aus maximal fünf Begegungen drei Mal als Sieger vom Parkett geht, steigt auf. Im Finale wird anschließend der Meister der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ermittelt.

“Man arbeitet fast neun Monate, dass man ein Halbfinale spielen darf”, freut sich SEAWOLVES-Coach Christian Held. “Von daher braucht es da keine extra Motivation.” Anders als die Thüringer, die sich im Viertelfinale gegen Paderborn über die volle Distanz von fünf Spielen mühten, hatten die Wölfe nach dem 3-0-Serienerfolg über Karlsruhe gut eine Woche Zeit zur Regeneration und Vorbereitung auf die Halbfinalserie.“Wir versuchen, das Maximum aus unserer Situation herauszuholen, sprich: so gut es geht in unserer Situation zu regenerieren und das immer abzustimmen mit einer möglichst optimalen Vorbereitung”, berichtet Held. “Dafür braucht man natürlich auch Zeit und Energie. Da gilt es, den optimalen Mittelweg zu finden.” Bis auf Stefan Ilzhöfer, der nach seiner Corona-Erkrankung noch nicht wieder im Training ist, sind alle SEAWOLVES-Profis fit und brennen auf die Halbfinalserie. “Die Jungs arbeiten sehr fokussiert und bereiten sich sehr gewissenhaft auf Donnerstag vor”, sagt Held, der den beiden Resultaten gegen Jena aus der Hauptrunde keine Bedeutung mehr beimisst. Rostock gewann im Dezember zuhause mit 94:81 und im Februar in Jena mit 89:85. “Für uns geht es bei der Analyse dieser Spiele darum, was Jena gegen uns taktisch gemacht hat.”

Held weiß aber auch, dass gerade in den Playoffs vor allem das Taktieren und die Anpassungen von Spiel zu Spiel den Nervenkitzel und Reiz ausmachen. Gerade ein Team wie Jena mit erfahrenen Spielern wie Brandon Thomas (37 Jahre), Clint Chapman (33), Alex Herrera (29), Julius Wolf (29) und Ray Simmons (28) ist nicht zu unterschätzen. Für die Rostocker, die ebenfalls viele routinierte Akteure wie Chris Carter (29), Brad Loesing (32), Michael Jost (33), Sid-Marlon Theis (29) usw. in ihren Reihen haben, spricht in der Halbfinalserie – und gerade auch in Spiel 1 – der Heimvorteil; drei von möglichen fünf Spielen finden in der StadtHalle statt. Hier ist die Unterstützung der Fans gefragt, die wie ein sechster Mann hinter ihrem Team stehen sollen. Im Viertelfinale war das deutlich zu spüren.

Christian Held weiß um diesen Support der Fans, allerdings auch, dass er mit seiner Mannschaft vor einer schweren Aufgabe steht. “Für uns wird es einfach darum gehen, dass wir mit Selbstvertrauen auftreten. Wir werden schwere Phasen haben. Wir werden Phasen haben, wo Würfe nicht fallen. Wir werden Phasen haben, wo wir Schwierigkeiten haben, Stopps zu bekommen. Wir werden Phasen haben, wo Dinge einfach nicht so laufen, wie wir uns das vorgenommen haben. Dann wird es extrem wichtig sein, dass wir bei dem bleiben, was uns die ganze Saison über stark gemacht hat: dass wir mit Selbstvertrauen unseren Basketball spielen! Dann wird sich das auch wieder drehen. Wir wollen unseren Basketball spielen! Wir wollen dem Gegner unseren Stempel aufdrücken und nicht umgekehrt.”

Nachberichte ProA Playoffs Viertelfinale

Spiel 4

29.04.2022 20:00 Uhr Uni Baskets Paderborn vs. Medipolis SC Jena 91:86

Mit einer 91:86-Niederlage in Paderborn musste Medipolis SC Jena am Freitagabend die Heimreise nach Thüringen antreten. Das Team von Trainer Domenik Reinboth unterlag vor 1931 Zuschauern im Sportzentrum Maspernplatz trotz einer Aufholjagd in der zweiten Hälfte. Von Topscorer Clint Chapman im 4. Playoff-Viertelfinale mit 26 Punkten statistisch angeführt, musste Medipolis SC Jena zu Beginn das zweiten Abschnitts mit dem Ausfall von DaVonte Lacy einen schwerwiegenden Ausfall verkraften. Der US-Amerikaner erlitt eine folgenschwere Bänderverletzung im Sprunggelenk und wird länger ausfallen. Obwohl die Thüringer zunächst einen vielversprechenden Start erwischten, sich bis zur 2. Minute eine 7:2-Führung erspielten, kippte das Duell anschließend komplett in Richtung der Hausherren. Nach einem Korb von Brad Greenes mit 25:9 (9.) in Front liegend, hatten die Westfalen einen fulminanten 23:2-Lauf hinlegen können, der bei den Thüringern durchaus Wirkung hinterließ. Schlussendlich mit einem 28:14-Vorsprung in die erste Viertelpause gehend, konservierte Paderborn die Differenz bis zur Halbzeit auf 56:46.

In der Pause schien sich das Team von Medipolis SC Jena gesammelt zu haben. Nach erfolgreichen Aktionen durch Alex Herrera und Brandon Thomas konnten die Gäste zunächst wieder auf 60:53 verkürzen, bevor Paderborns Jens Großmann mit seinen beiden einzigen Dreiern des Abends erneut auf 68:53 (24.) vorlegte. Die Saalestädter präsentierten sich in der Folge weiterhin um Anschluss bemüht, mussten für ihre Körbe jedoch wesentlich härter arbeiten, als der äußerst effektiv abschließenden Kader von Steven Esterkamp. Von Clint Chapman und Brandon Thomas in dieser Phase angeführt, war es Medipolis SC Jena dennoch gelungen, um sich bis zur letzten Viertelpause wieder auf 77:71 in Schlagdistanz zu kämpfen.

Während bis zu diesem Zeitpunkt das Spiel der Paderborner vom lautstarken Publikum sowie durch die Leichtigkeit des Underdogs getragen wurde, zogen die Thüringer ihre defensiven Schrauben zunehmend fester. Nach einer Shotclock-Violation der Uni Baskets (32.) befanden sich die Gäste tatsächlich wieder auf Kurs, diese Partie trotz eines zwischenzeitlichen Rückstandes von 18 Punkten (73:55) noch einmal drehen zu können. Jenas Point Guard Rayshawn Simmons hatte zunächst auf 82:75 (34.) gestellt, bevor sich die Gastgeber in den anschließenden Minuten bis zum 87:77 (36.) wieder etwas Luft verschafften. Nach einer Auszeit von Domenik Reinboth in der 37. Minute war es Medipolis SC Jena gelungen, mit einem 6:0-Run bis auf 87:83 (38.) zu verkürzen, bevor die Hausherren während der letzten Minute in gleich zwei vorentscheidenden Sequenzen das Glück auf ihrer Seite hatten. Trotz des letzten Kontaktes von Lars Lagerpusch unter dem eigenen Korb erhielt Paderborn mit 45.1 Sekunden Restspielzeit den Ball zurück, ehe Alex Herrera nach einem vergebenen Korbleger von Jordan Barnes 23.2 Sekunden vor der Sirene mit seiner Ferse auf der Auslinie stand. Wieder Ballbesitz für die Gastgeber, die letztendlich ihren knappen Heimsieg nach Jenaer Stop-the-Clock-Fouls an der Freiwurflinie über die Ziellinie brachten.

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Wir sind wie in Spiel 2 schwach gestartet, haben ähnliche Fehler gemacht und waren nicht aggressiv genug. Wir müssen von Beginn an Intensität bringen und nicht erst wenn wir hinten liegen. In der zweiten Hälfte konnten wir kämpferisch gut dagegenhalten und aufholen, bevor wir in den Schlüsselszenen keine guten Entscheidungen getroffen haben. Am Sonntag wird es darum gehen, von Anfang an da zu sein, physisch wie mental, körperlich zu spielen und zu verteidigen und in den entscheidenden Phasen die richtigen Entscheidungen zu treffen.“

29.04.2022 19:30 Uhr Bayer Giants Leverkusen vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier 80:75

Die Bayer Giants Leverkusen haben in den Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA das Halbfinale erreicht. Der Deutsche Rekordmeister bezwang die RÖMERSTROM Gladiators in einer bis zum Schluss umkämpften Begegnung mit 80:75. Bereits der Rahmen für diese Partie war wie gemacht. Fast 2.300 Zuschauer fanden sich an einem verregneten Freitagabend in der Ostermann-Arena ein, um dem möglichen Einzug der Leverkusener in das Halbfinale beizuwohnen. Die Kulisse erinnerte an Zeiten, als die Giants in der Basketball-Bundesliga für Furore sorgten. Doch es waren nicht nur die Bayer-Anhänger, welche ihre Mannschaft lautstark supporteten. Auch rund 150 Zuschauer aus Trier hatten sich auf den Weg in Richtung Bismarckstraße gemacht. Dementsprechend war die Stimmung in den 40 Spielminuten „gigantisch gut“.

Schon in den ersten Minuten wurde deutlich, dass sich beide Mannschaften nichts schenken werden. Die Führung wechselte oft, was für große Spannung sorgte. Der erste Abschnitt endete knapp zu Gunsten der „Gladiatoren“ mit 23:22. Ähnlich eng verlief auch die Anfangsphase des zweiten Durchgangs, wobei die Trierer ihre Führung zunächst verteidigen konnten. Zwar gelang es den Rheinland-Pfälzern nicht, den Vorsprung zu vergrößern, da Bayer ebenfalls zu punkten wusste, allerdings hatten die Gladiators besseren Zugriff auf das Spiel. In der 35. Spielminute setzten die Farbenstädter ihrerseits wieder offensive Akzente und gingen aufgrund eines 6:0-„Run“ wieder in Front (38:36). Der Support auf den Rängen war in dieser Phase groß, denn die Fans des 14-maligen Deutschen Meisters honorierten den Aufwand, welchen ihre Mannschaft betrieb. So endete eine sehenswerte Spielhälfte, in der sich Leverkusen und Trier auf Augenhöhe begegneten, mit 45:44 aus Sicht der Rheinländer.

Nach der Pause kam BAYER gut auf das Parkett zurück und war das erste Team, dem es diesem Abend gelang, sich entscheidend abzusetzen. Nach einem 7:2-Lauf, welchen Melvin Jostmann an der Freiwurflinie vollendete, lagen die Farbenstädter mit 53:46 (23. Spielminute) vorne. In diesen Minuten waren die Gastgeber die tonangebende Mannschaft auf dem Feld und die Fans der „Riesen vom Rhein“ hatten das Gefühl, dass es jetzt doch etwas deutlicher werden könnte als erwartet. Doch Trier agierte auf dem Niveau eines Topclubs und schlug umgehend zurück. Zähler um Zähler machten die Mannen von Coach Pascal Heinrichs auf die Leverkusener wieder gut und siehe da, nach einem Dreier durch Garai Zeeb (55:58 – 27. Spielminute) übernahmen die Moselstädter wieder die Führung. Diese konnten die Trierer zum Ende des dritten Durchgangs verteidigen und so ging es beim Spielstand von 60:63 in den alles entscheidenden Abschnitt. Spätestens im vierten Viertel hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Trier behauptete seinen knappen Vorsprung – bis knapp drei Minuten vor Ende, als die Gäste mit 75:72 vorne lagen. Die Restspielzeit allerdings gehörte punktemäßig allein den Leverkusenern, die die letzten acht Zähler der Partie erzielen. Nach einem erfolgreichen Freiwurf von Dennis Heinzmann egalisierte Spencer Reaves, um kurze Zeit später die viel umjubelte 77:75-Führung zu markieren. Trier zeigte sich in den folgenden Angriffen glücklos, während die Giants nun noch mehr fighteten und sich die freien Bälle sicherten. Die Entscheidung fiel letztlich an der Freiwurflinie, wo Luis Figge und Luca Kahl die letzten Zähler des Spiels erzielten. Unter dem frenetischen Jubel ihrer Fans feierten die Giants nicht nur den Sieg, sondern auch den verdienten Einzug in das Halbfinale der Playoffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga.

Trainer Hansi Gnad war nach der Partie überglücklich: „Großes Kompliment an Trier, die uns in dieser Serie alles abverlangt haben. Schlussendlich ist uns der Halbfinaleinzug dadurch geglückt, dass wir durch Geschlossenheit und Einsatz überzeugt haben. Die Jungs haben in den entscheidenden Phasen einen kühlen Kopf behalten und sich von Rückschlägen nicht unterkriegen lassen. Das wir ins Halbfinale eingezogen sind, haben wir auch diesem großartigen Publikum zu verdanken. Die Stimmung heute war sensationell und es hat großen Spaß gemacht vor dieser Kulisse aufzulaufen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Jetzt gilt es sich zu regenerieren und die Akkus aufzuladen. Denn der kommende Gegner wird uns einiges abverlangen.“

Spiel 5

01.05.2022 16:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. Uni Baskets Paderborn 73:59

Mit einem umkämpften 73:59-Heimsieg feierte das Team von Medipolis SC Jena am Sonntagnachmittag den Einzug ins Playoff-Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Das Team von Trainer Domenik Reinboth bezwang die Uni Baskets Paderborn vor 1.763 stimmungsvoll mitgehenden Zuschauern im alles entscheidenden 5. Spiel seiner Viertelfinalserie verdient und startet am 05. Mai an der Ostsee in den Halbfinal-Showdown gegen die ROSTOCK SEAWOLVES. Das erste Jenaer Heimspiel wird unterdessen bereits am kommenden Sonntag, den 08. Mai 2022 um 16.30 Uhr in der Sparkassen-Arena stattfinden.

In der historisch erst zweiten Playoffserie, welche über die volle Distanz aller fünf Spiele gehen musste, avancierte Jenas erst 20-jähriger Aufbauspieler Vuk Radojicic mit 13 Punkten zum Topscorer seines Teams. Für Paderborn war einmal mehr Jordan Barnes mit 14 Zählern der zuverlässigste Punktelieferant. Die Thüringer hatten zuletzt in den Playoffs 2014 gegen Gießen über fünf Spiele gehen müssen, unterlagen den Hessen damals jedoch mit 2:3. Nachdem DaVonte Lacy aufgrund seiner schweren Bänderverletzung am Freitagabend in Paderborn die Jenaer Mannschaft nur in der Zuschauerrolle unterstützen konnte, kehrte der schweizer Nationalspieler Jonathan Kazadi erstmalig in den Jenaer Spieltageskader zurück. Der gebürtige Berner hatte aufgrund anhaltender Adduktorenprobleme große Teile der bisherigen Saison verpasst und sich am 27.12.2021 in Frankfurt einer Arthroskopie unterziehen müssen. Durch die medizinische Abteilung von Medipolis SC Jena während seiner Reha an der Saale optimal betreut, verblieb Kazadi am Sonntag zwar über die kompletten 40 Minuten auf der Bank, ein Comeback im Halbfinale ist jedoch durchaus vorstellbar.

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Zunächst Gratulation an Jena zu diesem Sieg. Es war eine lange, kraftraubenden und intensive Serie für beide Teams. Am Ende hat sich Jena den Halbfinal-Einzug verdient. Viel Erfolg in der nächsten Playoff-Runde. Trotz unseres Ausscheidens bin ich aber sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben uns als Team im Verlauf der gesamten Saison von Anfang bis zum Ende sehr gut entwickelt und können uns mit einem guten Gefühl und erhobenen Hauptes aus den Playoffs verabschieden.“

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Erstmal viele Dank an unsere Zuschauer für diesen Support. Riesen Respekt aber auch an Paderborn. Was sie uns in dieser Serie abverlangt haben war schon extrem stark. Auch heute haben wir sehr schwer ins Spiel gefunden, dafür aber defensiv gut gestanden, einen guten Job gemacht und mit den Fans im Rücken war der Sieg dann möglich.“

Nachberichte ProB Playoffs Viertelfinale

Spiel 2

29.04.2022 18:00 Uhr OrangeAcademy vs. WWU Baskets Münster 105:89

Holpriger Start, Duell auf Augenhöhe, starkes Schlussviertel – die OrangeAcademy setzt sich mit 105:89 gegen die WWU Baskets Münster durch und sichert sich den Einzug ins Halbfinale. Vor stimmungsvoller Kulisse im Main Court des OrangeCampus bereitete die OrangeAcademy den WWU Baskets das PlayOff-Aus und zieht ins Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB ein. Anton Gavel startete mit Marius Stoll, Michael Rataj, Nat Diallo, Moritz Krimmer und Marc Loemba in die Partie. Die ersten Punkte gingen durch einen Dreier von Jasper Günther, Bruder des ratiopharm ulm Kapitäns, an die Gäste. Die OrangeAcademy fand schnell ins Spiel und schaffte es über den Verlauf des ersten Viertels auf Augenhöhe mit Münster zu bleiben. Im zweiten Viertel setzten sich die jungen Ulmer dank eines Dreierregens auf zeitweise acht Punkte ab (33:25).

Das dritte Viertel gestaltete sich ganz nach PlayOff-Manier als Kampf auf Augenhöhe, welches die OrangeAcademy schließlich mit 30:25 für sich entschied. Nach insgesamt 20 Führungswechseln erkämpften sich die jungen Ulmer zu Beginn des letzten Spielabschnitts die Führung durch einen Dreier von David Fuchs. Bis zum Spielende überzeugte die OrangeAcademy durch Kampfgeist und Durchhaltevermögen, gab die Führung nicht mehr aus der Hand und siegte folgerichtig mit 105:89. Auch die Teamstatistik spricht für die OrangeAcademy. Herausragende 61% aus dem Dreipunktebereich, 43 Rebounds und 23 Assists zeigen die Ulmer Dominanz in Zahlen auf. Einen besonders überzeugenden Auftritt hatte Tobias Jensen mit 29 Punkten und sechs aus sechs Dreiern. Somit avancierte der 18-jährige Däne zum Top Performer der Partie und erreichte seinen persönlichen Saison-Bestwert. Auch David Fuchs und Moritz Krimmer konnten jeweils 22 und 20 Punkte generieren.

Mit dem Einzug ins Halbfinale treffen die jungen Ulmer entweder auf die ART Giants Düsseldorf, welche in der Hauptrunde der ProB Nord Platz drei belegten und sich nun gegen die EPG Baskets Koblenz durchsetzten.

29.04.2022 19:00 Uhr BSW Sixers vs. SBB Baskets Wolmirstedt 68:66

Ein ausführlicher Nachbericht folgt in Kürze.

29.04.2022 20:00 Uhr SC Rist Wedel vs. Dresden Titans 88:80

Dresden Titans unterliegen auswärts dem SC Rist Wedel mit 88:80 (22:13, 26:19, 15:22, 25:26). In Schleswig-Holstein ist den Dresden Titans in den Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB bislang kein Glück beschieden. Schon letzte Saison verloren die „Titanen“ in Itzehoe gegen den späteren Aufsteiger. Diesmal setzte es im zweiten Spiel der Viertelfinalserie gegen Wedel auswärts eine 88:80-Niederlage. Vor allem in der ersten Halbzeit blieben Dresdens Korbjäger unter ihren Möglichkeiten und verbrachten die zweite Hälfte mit einer kräftezehrenden Aufholjagd. Die gelang auch fast, als vier Minuten vor Ultimo beide Mannschaften nur noch zwei Punkte trennten. Doch Wedel, beflügelt vom Comeback Jacob Hollatz‘, nutzte seinen Heimvorteil und erzwang so das Entscheidungsspiel.

Nach einem 4:0-Blitzstart der Titans gelang den Dresden ganze vier Minuten kein Feldkorb. Dagegen kamen die Gastgeber über den starken Hendrik Drescher sowie Jordan Walker immer mehr ins Rollen und zündeten einen 14:2-Lauf. So musste Fabian Strauß schon nach sechs Minuten zum ersten Timeout greifen. Doch Wedel blieb das aktivere, bessere Team. Die Titans verloren gleich fünfmal den Ball, Drescher traf noch von außen und Simonas Paukste sorgte mit einem Dreier zur Sirene für die deutliche 22:13-Führung. Den Gästen drohte nach einem weiteren Drescher-Dreier die Partie komplett zu entgleiten. Aber Titans-Forward Tanner Graham hatte eigene Pläne, traf als Antwort ebenfalls von außen, ackerte am Brett und hielt seine Farben im Spiel. Auch die von der Bank gekommenen „Titanen“ Max von der Wippel und Julius Stahl setzten wichtige Impulse in Dresdens Offensive. Der SC Rist zeigte sich indes unbeirrt, zog über Walker, Jacob Hollatz und Martin Jelic immer wieder gnadenlos zum Korb und dort Fouls. Die Titans trafen dagegen als Team nur drei ihrer 17 Dreipunktwürfe. So konnten die Gastgeber mit einem satten 48:32-Vorsprung in die Halbzeitpause gehen.

Nach der Unterbrechung schien vor allem ein Titan auf die ultimative Aufholjagd erpicht: Kapitän Georg Voigtmann zeigte zunächst mit einem Dreier und anschließend einem wuchtigen Slam-Dunk seine Vielseitigkeit. Und auch Sebastian Heck sowie Daniel Kirchner wirkten in ihren Korbaktionen nun deutlich fokussierter. Zudem lieferte Nico Wenzl als Mikrowelle von der Bank wichtige Zähler und half seinem Team, vor dem finalen Durchgang auf 63:54 zu verkürzen. Tatsächlich wurden die Wedeler mit jeder Minute nervöser. Dagegen blieb vor allem Graham kälter, als seine kanadische Heimat, erzielte zwischenzeitlich sechs Zähler in Serie und zwang SC-Coach Sebastian Blohde beim Zwischenstand von 68:65 in der 36. Minute zum Timeout. Graham traf nach der Auszeit jedoch gleich den nächsten Dreier. Hernach fand der SC Rist über Walker und einen Jelic-Dreier die passende Antwort und ließ Strauß eine Auszeit nehmen. Danach implodierten die Titans förmlich, verloren zweimal in Folge den Ball, erst verwertete Hollatz das Geschenk per Korbleger, dann Jelic per Dunk. Plötzlich lagen die Hausherren wieder mit 82:68 in Front und die Partie schien entschieden. Zwar zeigte Dresden über Heck und Kirchner noch ein paar Lebenszeichen. Aber letztlich brachten Hollatz und der SC Rist den Heimsieg über die Ziellinie.

Titans-Headcoach Fabian Strauß – „Wir haben in der ersten Hälfte viel zu soft agiert, haben gedacht, dass wir das Ding hier locker flockig nach Hause schaukeln können. So etwas rächt sich. Riesen Respekt vor der Leistung Wedels, die hier heute verdient gewonnen haben. Wir haben einfach zu viele haarsträubende Fehler begangen. Sonntag müssen wir dann unseren Gameplan wirklich um- und durchsetzen, wenn wir gewinnen wollen.“

29.04.2022 20:00 Uhr ART Giants Düsseldorf vs. EPG Baskets Koblenz 64:78

Im zweiten Playoff-Viertelfinalspiel gegen die EPG Baskets Koblenz mussten die ProB-Schützlinge der ART Giants Düsseldorf eine bittere, aber letztlich verdiente Niederlage hinnehmen. In der ausverkauften Comenius-Halle unterlagen die Giganten mit 64:78. Für das zweite Duell mit den Baskets aus Koblenz hatten sich die Düsseldorfer um Headcoach Florian Flabb viel vorgenommen. Entsprechend mutig starteten sie in die Partie in der mit über 550 Zuschauern ausverkauften Comenius-Halle. Mit viel Selbstvertrauen legten die Hausherren gleich temporeich los und erspielten sich eine schnelle 8:0-Führung, die Gästetrainer Gerard Gomile nach drei Minuten zur ersten Auszeit zwang. Düsseldorf machte es dem Gegner im Anfangsviertel durch aggressives Auftreten in der Verteidigung schwer zu vernünftigen Abschlüssen zu kommen. Zwar fanden sich im ersten Viertel insgesamt nur wenige Punkte auf der Anzeigetafel wieder, dafür waren sich beide Teams nicht zu schade in den direkten Duellen ordentlich dazwischen zu gehen (15:11).

Ebenso konnten die Giganten im zweiten Viertel die Kontrolle über das Spiel behalten, wenngleich Koblenz durch viele Einzelaktionen von Aufbauspieler Marvin Heckel weiter in Schlagdistanz blieb. Als man auf Seiten der Gastgeber dann für einige Minuten die eigenen Korbabschlüsse vernachlässigte, gingen die EPG Baskets durch Shembari Phillips plötzlich in Führung (21:22). Kurz vor der Halbzeitpause riss dann US-Amerikaner Booker Coplin das Spiel der ART Giants vermehrt an sich und trug seinen Teil dazu bei, dass die Rheinländer eine Führung von acht Zählern mit in die Kabine nehmen konnten (35:27).

Nach dem Seitenwechsel bekamen die Zuschauer ein ähnliches Spiel zu sehen, wie schon in der ersten Begegnung auswärts in Koblenz. Nur, dass es diesmal die Düsseldorfer waren, die völlig den Faden verloren und dem Gegner gefühlt nur noch hinterher rannten. Koblenz zeigte ein komplett anderes Gesicht im dritten Viertel und stellte die Giganten mit ihrer aggressiven Spielweise vor große Probleme, für die das Flabb-Team in dieser Phase keine Lösungen fand. Durch einen 19:2-Lauf der Gäste konnte Koblenz zwischenzeitlich deutlich davonziehen. Auch wenn man dieses Viertel mit 6:26 verlor, konnten die ART Giants zum Ende des dritten Abschnitts den Rückstand auf 12 Punkte verkürzen (41:53). Eine sportliche Wende auf dem Parkett sollte für das Flabb-Team an diesem Abend aber leider ausbleiben. Koblenz machte auch im Schlussviertel genau da weiter und präsentierte sich in nahezu jedem Angriffsspiel extrem treffsicher. Zwar versuchten die Rheinländer alles, um das Unmögliche dann doch noch möglich zu machen und die Partie zu drehen, doch diese Mammutaufgabe war in den Schlussminuten einfach nicht mehr zu bewerkstelligen (64:78).

Florian Flabb (Headcoach): „Der Knackpunkt dieser Partie war ganz klar das dritte Viertel. Wir haben in diesem Abschnitt ganze 20 Punkte weniger erzielt als der Gegner und mussten dann einem großen Rückstand hinterherlaufen. Koblenz hat in dieser Phase einfach deutlich physischer agiert, da konnten wir nicht richtig gegenhalten. Wir sind dann offensiv etwas eingebrochen und die Baskets haben stark von der Dreierlinie getroffen. Gratulation an Koblenz, jetzt geht es am Sonntag nochmal auswärts ran.“

Spiel 3

01.05.2022 15:00 Uhr SBB Baskets Wolmirstedt vs. BWS Sixers 82:64

Ein ausführlicher Nachbericht folgt in Kürze.

01.05.2022 16:00 Uhr Dresden Titans vs. SC Rist Wedel 95:74

Die Dresden Titans gewinnen das entscheidende Spiel ihrer Viertelfinalserie gegen den SC Rist Wedel mit 95:74 (15:16, 35:16, 15:20, 30:22) | Dresden steht somit im Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Die Titans stehen nach sechs langen Jahren endlich wieder im Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Im entscheidenden dritten Spiel gegen den SC Rist Wedel nutzten Dresdens Korbjäger ihren Heimvorteil, blieben vor 723 Zuschauern in der Margon Arena mit 95:74 erneut ungeschlagen und kämpfen nun nächsten Samstag gegen die SBB Baskets Wolmirstedt um den Aufstieg. Garant für den Erfolg war neben den frenetisch jubelnden Titans-Fans eine wesentlich reifere und treffsichere Leistung, als noch vor zwei Tagen bei der Auswärtsniederlage in Wedel. Als Team trafen die „Titanen“ gleich zwölfmal von außen, Grant Teichmann und Daniel Kirchner überzeugten mit 20, respektive 19 Zählern und Titans-Veteran Bryan Nießen steuerte bei perfekter Quote drei Dreier sowie 13 Punkte bei.

Daniel Kirchner und Grant Teichmann prägten die Anfangsminuten, erzielten zusammen sieben Zähler und zwangen Gästecoach Sebastian Blohde zur frühen Auszeit. Doch dann blieben die „Titanen“ über fünf Minuten ohne Punkt, während Wedel über Jordan Walker und Martin Jelic zurückstürmte. Hendrik Drescher besorgte per Dreier sogar die Wedeler Führung, die SC-Legende Aurimas Adomaitis an der Freiwurflinie zum 15:16 auch in die Viertelpause mitnehmen konnte. Das Spiel wurde nun immer intensiver geführt. Beide Teams vermochten ihr Gegenüber oft nur per Foul zu stoppen. Vor allem Teichmann ackerte in dieser Phase, erkämpfte sich Punkt um Punkt. Zudem netzten Arne Wendler und Bryan Nießen von der Bank kommend jeweils wichtige Dreier. Und als dann endlich auch Teichmann von außen traf, stand die Halle Kopf. Nießen schoss gleich den nächsten Dreier hinterher. Auch der letzte Treffer der Halbzeit gehörte den Gastgebern, die über Nico Wenzls‘ ersten Dreier komfortabel führend mit 50:32 in die Pause gingen.

Der Komfort wurde den Titans nach Wiederanpfiff allerdings schnell genommen. Wedel blitzte Dresden mit einem 10:2-Lauf in nicht einmal anderthalb Minuten. Titans-Headcoach Fabians Strauß bat prompt zur Auszeit. Hernach beruhigte Tanner Graham die Nerven der Dresdner Fans mit gleich zwei spektakulären Blocks an Drescher und einem anschließenden Dunk. Das half, den Elbriesen wieder Sicherheit in der Offensive zu geben, die Teichmann in einen weiteren Dreier ummünzte. Die Rister Aufholjagd wurde zudem durch Dreschers viertes Fouls gebremst – mit 65:52 ging es in den Schlussabschnitt. Im entscheidenden Durchgang ließen die Titans dann Dreier regnen. Erst traf Kirchner, dann Nießen seinen dritten der Nacht und schließlich Wenzl. Das Tor zum Halbfinale war beim Zwischenstand von 74:55 jetzt weit aufgestoßen. Vor allem, als Wenzel gleich nochmal von außen verwandelte. Bei Wedel ging dagegen nicht mehr viel. Nießen zog noch mehrfach schnell zum Korb und legte dort für einfache Punkte am Brett ab. Die Gastgeber spielten sich in einen Rausch, auch die eingewechselten Lorenz Domrös und Georg Kupke kamen noch zu Zählern und die Partie endete mit 95:74.

Headcoach Fabian Strauß – „Der Anfang war auf beiden Seiten sehr nervös. Im zweiten Viertel haben wir dann über Daniel, Grant und Nico aggressiver, schneller ins Spiel gefunden, unsere Big Men Tanner, Georg und Max besser eingebunden.  Ich bin super stolz auf die Jungs, wie sie ihr Nervenflattern im Griff hatten und als Team eine tolle Leistung zeigen konnten!“

01.05.2022 16:00 Uhr EPG Baskets Koblenz vs. ART Giants Düsseldorf 79:82

Durch einen 82:79-Auswärtssieg bei den EPG Baskets Koblenz konnten die Schützlinge der ART Giants Düsseldorf am Sonntag den Einzug ins Playoff-Halbfinale der ProB bejubeln. Dabei hatte der eigentlich angeschlagene US-Amerikaner Booker Coplin großen Anteil am Erfolg in Koblenz. Es waren Momente voller Emotionen, als die Schlusssirene in der CGM Arena in Koblenz ertönte und die Giganten gemeinsam mit den rund 40 mitgereisten Fans aus Düsseldorf den Einzug ins Playoff-Halbfinale bejubelten. Kurz zuvor hatte Booker Coplin in der letzten Offensivaktion der Gäste einen wilden Dreier getroffen, der die Führung und letztlich auch den Auswärtssieg bedeutete. Doch nicht nur in dieser Aktion war der 24-Jährige entscheidend beteiligt, vielmehr war der US-Amerikaner trotz leichter Blessuren vom Freitagsspiel der Held dieser Partie – in einer insgesamt überragenden Teamleistung.

Schon im Anfangsviertel ging es sehr eng zu zwischen beiden Teams und die Zuschauer in der Arena spürten schnell, dass diese Partie ein Kampf auf Augenhöhe werden würde. Zunächst setzten die Düsseldorfer um Headcoach Florian Flabb immer wieder Quadre Lollis Jr. gut in Szene, der in den ersten Minuten einige Zähler markierte (10:12). Das Spiel innerhalb der gegnerischen Zone erwies sich im ersten Viertel als erfolgreiches Mittel, von der Dreierlinie brachte Coplin die Giganten vor dem Viertelende in Führung (18:19). Doch auch die EPG Baskets hatten mit Niclas Sperber in ihren Reihen einen Akteur, der an diesem Nachmittag heiß lief von der Dreierlinie und den Koblenzern so die zwischenzeitliche Führung bescherte (29:27). Im Verlauf dieses Abschnitts wirkte es phasenweise so, als würden sich Sperber und Coplin ein ganz persönliches Duell von der Dreierlinie liefern. Düsseldorf hatte dabei die Nase leicht vorn und so konnte man eine knappe Führung mit in die Halbzeitpause nehmen (42:46). Entgegen den vorherigen Partien in dieser Playoff-Serie hatten sich wohl beide Mannschaften vorgenommen, nicht wieder nach der Halbzeitpause einzubrechen. Und so ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter völlig ausgeglichen zu. Koblenz hielt das Spiel weiter offen, auch weil Marvin Heckel das Tempo im Offensivspiel nun etwas anzog. Auf Seiten der ART Giants war es dann ausgerechnet der etwas angeschlagene Coplin, der für die EPG Baskets kaum zu stoppen war – egal ob aus der Distanz oder im Zug zum Korb. So gingen die Rheinländer mit einer knappen Führung ins letzte Viertel (57:62).

Und dieses Schlussviertel bot den Zuschauern in der Arena ein absolutes Wechselbad der Gefühle. Nachdem die Gastgeber den besseren Start ins vierte Viertel erwischten und einen 11:5-Lauf aufs Parkett legten, versuchte Flabb diesen umgehend mit einer Auszeit zu stoppen (68:67). Nahezu jeder Angriff hatte auf den letzten Metern einen Führungswechsel auf der Anzeigetafel parat, sodass es keinen Fan mehr auf dem Sitzplatz hielt, als die Begegnung auch in der letzten Spielminute noch völlig offen war. Als Brian Butler den Baskets dann aus der Mitteldistanz die 79:78-Führung besorgte, griff Flabb sofort zu einer weiteren und letzten Auszeit. Den Düsseldorfern blieb ein aller letzter Angriff und dafür 24 Sekunden auf der Anzeigetafel. Rund zwei Sekunden vor Spielende landete der Ball in den Händen des überragenden Booker Coplin, der aus weiter Ferne abzog, den Dreier eiskalt versenkte und die Fans im Gästeblock in Ekstase versetzte. Nach einer weiteren Auszeit der Hausherren verteidigte das Flabb-Team so energisch, dass es Koblenz gar nicht erst gelang den Ball per Einwurf in Spiel zu bringen. So durfte Coplin Sekunden vor Schluss nochmal an die Freiwurflinie, netzte dort einen Versuch und markierte damit nicht nur seine gigantischen 31 Punkte (!) in diesem Spiel, sondern sicherte den ART Giants auch den Auswärtssieg (79:82).

Im Playoff-Halbfinale spielen die Giganten nun gegen die Orange Academy aus Ulm ab der kommenden Woche um den Aufstieg in die zweitklassige ProA. Die genauen Spieltermine werden in Kürze bekanntgegeben. Florian Flabb (Headcoach): „Wir haben versucht das gesamte Spiel etwas langsamer zu gestalten, um das Umschaltspiel der Koblenzer besser kontrollieren zu können. Am Ende hatten wir vielleicht das Quäntchen Glück oder es ist halt das, was man sich hart erarbeitet hat. Wir haben uns über das Jahr weiterentwickelt und sind deutlich stabiler geworden. Wir freuen uns riesig über den Einzug ins Halbfinale.“