Neuer Co-Trainer: Schick kommt vom Rhein an die Elbe

„Ich kenne wirklich nicht viele Menschen, die im hohen Norden leben“, versicherte Marian Schick. Umso mehr wunderte er sich, als er in Hamburg-Wilhelmsburg geparkt hatte, aus seinem Auto ausstieg – und im Fenster des nächstgelegenen Hauses ein bekanntes Gesicht sah. Es war das von Hamed Attarbashi, mit dem er sich einen Tag zuvor ausgetauscht hatte über ihre zukünftige Zusammenarbeit beim SC Rist Wedel. Bei dessen Herren in der 2. Bundesliga ProB folgt Schick mit dem Beginn der Saison 2025/2025 als Co-Trainer ebenso auf die im Mai ausgeschiedene Constanze Wegner wie beim Nachwuchs der Veolia Towers Hamburg als Chefcoach in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga.

 

„Ich habe Marian gefragt, ob er mich stalkt“, kommentierte Attarbashi, der mit Schick am Vortag nicht darüber gesprochen hatte, wo er wohnt, diesen Zufall mit Humor. Unabhängig vom kurzen zweiten Treffen, bei dem Schick auch Attarbashis Frau und Kinder kennenlernte, versicherten beide Trainer nach ihrem ersten „Beschnuppern“, dass sie sich auf ihre Zusammenarbeit freuen. „Als klar war, dass ich zum SC Rist und zu den Towers gehe, hat Hamed mich wenige Stunden später angerufen – und seitdem stehen wir in einem guten Austausch“, berichtete Schick, der in den letzten beiden Jahren im Nachwuchsbereich von Bayer Leverkusen seine erste Trainerstation hatte.

Diese Komplimente gab Attarbashi sogleich zurück: „Marian hat als Spieler zahlreiche Erfahrungen gesammelt und ist sehr ehrgeizig, zielstrebig und positiv“, so Attarbashi, der zudem feststellte: „Er versprüht viel Energie – das wird uns sicher gut tun.“ Genau diese Energie ist Schick selbst „sehr wichtig“, wie er betonte: „Als Spieler habe ich immer sehr viel gearbeitet. Ich mochte es, physisch zu spielen, mich durchzusetzen, und über die Energie zu kommen – genau das lebe ich auch als Trainer vor“, erklärte der 38-Jährige, der zudem ein Freund des Tempospiels ist: „Ich glaube, dass der Basketball in zehn Jahren noch wesentlich schneller sein wird.“ Deshalb wolle er „den Spielern helfen, zu lernen, das Chaos, das durch die noch höhere Geschwindigkeit entsteht, zu kontrollieren“.

 

Der gebürtige Marburger war lange Jahre in der 3×3-Nationalmannschaft des Deutschen Basketball-Bundes aktiv. Zudem blickt er als Center- und Angriffsspieler auf mehrere Profi-Stationen in der 2. Bundesliga (TV Lich, Ehingen/Urspring, White Wings Hanau, Uni-Riesen Leipzig, Gießen 46‘ers und Leverkusen) zurück. Dabei kreuzten sich auch die Wege mit Christoph Roquette, der inzwischen Sportlicher Leiter des SC Rist ist und erklärte: „Wir haben einige Male gegeneinander gespielt – letztmals 2014 im Play-Off-Viertelfinale gegen Leipzig.“ Auch Roquette freut sich auf die Zusammenarbeit mit Schick: „Er war bei uns, hat sich alles angeschaut und mit uns zusammengesessen.“ Als Co-Trainer soll sich Schick bei den Wedelern laut Roquette so, wie zuletzt Wegner, „unter anderem um die Video-Analyse und die Gegner-Betrachtung kümmern“.

 

Kurios: Schick kannte auch Fabian Villmeter, der als Direktor Operations und Development bei den Veolia Towers die erste Kontaktaufnahme vornahm, von dessen vorheriger Trainertätigkeit beim TV Langen her. „Das war das erste Mal überhaupt, das ich als Trainer eine Anfrage eines anderen Vereins bekommen habe“, verriet Schick, der einen Einblick in seine Gefühlswelt nach Villmeters Anruf gab: „Mir war sofort klar, dass ich diese reizvolle Aufgabe auf jeden Fall übernehmen möchte.“ Mit Verweis darauf, dass er in Düsseldorf leben und nicht wissen würde, „ob ein Umzug nach Hamburg mit meiner Familie funktionieren kann“, habe er jedoch erst einmal „zurückhaltend reagiert“, so der 38-Jährige.

In einem Gespräch mit seiner Frau, die zwar in Düsseldorf arbeitet, aber schon in der Vergangenheit zweimal pro Monat beruflich in Hamburg weilte, bekam Schick dann aber „Grünes Licht“ für einen Umzug vom Rhein an die Elbe. Nun sucht die Familie, zu der auch zwei Kinder (vier und fast sieben Jahre alt) gehören, noch eine passende Wohnung in der Freien und Hansestadt. „Das ist nicht so einfach in Hamburg“, befand Schick, der „am liebsten nach Bahrenfeld, Altona oder Othmarschen ziehen“ würde – also quasi in die „goldene Mitte“ zwischen Wedel und Wilhelmsburg. Es ist davon auszugehen, dass Schick mit seiner sympathischen und offenen Art schnell viele weitere Menschen kennenlernen wird, die im hohen Norden leben.

 

 

 

 

 

Foto: Frank Fankhauser

ETB Miners Essen verabschieden Dzemal Selimovic – Dank für drei starke Jahre

Die ETB Miners Essen verabschieden sich mit großem Dank und Respekt von Center Dzemal Selimovic. Nach drei Spielzeiten im Trikot der Miners endet die gemeinsame Zeit – auf beiderseitiges Einvernehmen.

 

Dzemal Selimovic war ein fester Bestandteil der Mannschaft und hat sich in seinen drei Jahren in Essen kontinuierlich weiterentwickelt. Besonders in der Aufstiegssaison aus der Regionalliga spielte er eine tragende Rolle und war maßgeblich am Erfolg des Teams beteiligt. Seine Präsenz unter dem Korb, seine Spielintelligenz und sein stetiger Einsatz machten ihn zu einem wertvollen Spieler auf und neben dem Feld.

 

Aufgrund beruflicher und familiärer Verpflichtungen konnte Selimovic in der vergangenen Saison nicht regelmäßig an allen Trainingseinheiten teilnehmen. In einem offenen und fairen Austausch mit Raphael Wilder kam man gemeinsam zu dem Entschluss, künftig getrennte Wege zu gehen – auch vor dem Hintergrund, dass der Verein in der neuen Spielzeit eine klare Linie verfolgen möchte, bei der die uneingeschränkte Trainingsbeteiligung aller Spieler im Fokus steht.

 

„Dzemal hat sich ständig weiterentwickelt und seinen Teil zur Erfolgsgeschichte der ETB Miners Essen beigetragen. Meiner Meinung nach ist er der vielleicht beste Center der Liga. Da man sich im Leben immer mehr als einmal sieht und wir im absolut Guten auseinandergehen, wünsche ich ihm persönlich und in seiner weiteren Entwicklung nur das Allerbeste.
Ich bin ihm wirklich dankbar für sein Engagement und die Zeit, die wir zusammengearbeitet haben“, kommentiert der sportliche Leiter Raphael Wilder den Abschied.

 

Die gesamte Organisation der ETB Miners Essen bedankt sich herzlich bei Dzemal Selimovic für seinen Einsatz, seine Loyalität und seine Leidenschaft in den vergangenen Jahren. Wir wünschen ihm auf seinem weiteren sportlichen wie privaten Weg viel Erfolg und alles Gute – und sagen: Danke, Dzemal!

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Marcel Rotzoll

Lucien Schmikale – der neue Kapitän der Itzehoe Eagles

Der Abschied von Kapitän Erik Nyberg nach acht Jahren reißt ein Loch bei den Itzehoe Eagles. Umso wohltuender war die Wiederverpflichtung des Amerikaners Trey McBride – und jetzt gibt es den nächsten hochkarätigen Rückkehrer für die neue Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga.
Lucien Schmikale kommt aus der ProA von den Dresden Titans und hat bei den Eagles einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben.

 

„Ich bin sehr glücklich, dass es mit der Verpflichtung von Lucien geklappt hat, und kann der Organisation nur ein Kompliment aussprechen“, sagt Eagles-Coach Timo Völkerink. „Er ist ein Spieler mit Qualitäten auf und abseits des Feldes und wird uns als Kapitän anführen.“ Besagte Qualitäten hat Schmikale bereits im ProA-Jahr der Eagles gezeigt, als er einen zweistelligen Punkteschnitt beisteuerte. Sein vorbildlicher Einsatz sei aus dieser Zeit wohlbekannt, sagt Völkerink, „jetzt erwarten uns aber andere Bedingungen“.

Schmikale solle seine Erfahrungen an die jungen Spieler weitergeben, sagt auch Cotrainer Max Rockmann. „Mit Lucien ist es uns gelungen, einen Spieler zu verpflichten, der unserer Mannschaft unglaublich viel geben kann.“

 

Schmikale und seine Frau stammen aus Oldenburg, wo er schon als Jugendlicher in der ProB auflief. Sie fühlten sich wohl im Norden, sagt der 28-Jährige. Die Nähe zur Familie sei ein wesentlicher Faktor für die Entscheidung für Itzehoe gewesen, hinzu komme die Herausforderung, das Amt des Kapitäns auszufüllen – das habe er in dieser Form noch nicht gemacht.

Zudem habe er in Itzehoe eine tolle Zeit gehabt und Freundschaften geknüpft: „Der Kontakt blieb immer bestehen.“ Nach dem Abstieg der Eagles aus der ProA ging Schmikale im Jahr 2022 zu den Dresden Titans, wo er in den vergangenen drei Spielzeiten eine wichtige Säule im ProA-Team war – in der Vorsaison kam der 1,94 Meter große Shooting Guard auf durchschnittlich 11,3 Punkte und 3,5 Rebounds.

 

„Er wird für uns ein wichtiger Scorer, der durch seine Spielweise viel Raum kreiert, was uns als Team extrem helfen wird“, sagt Völkerink.

Er wolle mit seiner Erfahrung und Qualität ein Anführer sein und andere um sich herum besser machen, betont Schmikale. „Das Ziel ist es, wieder erfolgreichen Basketball in Itzehoe zu spielen nach zwei schweren Jahren.“

 

 

 

 

Foto: Florian Wolf