Nachberichte ProA 4. Spieltag

Foto: Uni Baskets Paderborn

Spieltag 4: 22.10.2022 18:00 Uhr Dresden Titans vs. JobStairs GIESSEN 46ers 90:87

Es ist vollbracht! Den Dresden Titans gelingt in der Saison 2022/2023 der erste Heimsieg in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Mit 90:87 konnten sich die „Titanen“ in einem spannenden Duell gegen den Traditionsverein und Aufstiegsfavoriten JobStairs GIESSEN 46ers durchsetzen. Insgesamt 1239 Fans wurde dabei ein intensives Spiel auf hohem Niveau geboten. Kurz vor Ende wähnten sich die Titans dabei mit 14 Zählern Vorsprung schon als sichere Sieger, ehe eine magere Freiwurfquote und Nervosität die Gäste nochmal ins Spiel brachte. Doch am Ende verfehlte Gießens letzter Wurf knapp sein Ziel und Dresden durfte jubeln.

Dresdens Lucien Schmikale startete glänzend aufgelegt in die Partie, genauso wie Tanner Graham. Beide trafen von außen und in der Zone, brachten die Titans mit 12:6 in Front und ließen Branislav Ignjatovic eine Auszeit nehmen. Im Nachgang fand Gießen über Roland Nyama und den wuchtigen Stefan Fundic langsam offensiv Rhythmus. Dennoch hielt Grant Teichmann mit einem weiteren Dreier und einem Layup in den letzten Sekunden seine Farben mit 23:18 in Front. Auch im zweiten Viertel blieben die Gastgeber am Drücker, bauten über David Kachelries‘ Dreier, Teichmann und Graham die Führung sukzessive aus. Leider brachten sich die „Titanen“ in den letzten anderthalb Minuten vor der Halbzeit teilweise um die Früchte ihrer Arbeit. Denn angeführt von Luis Figge zündeten die JobStairs einen 7:0-Blitzlauf und verkürzten noch auf 41:34. Nach der Pause waren es erneut Schmikale und Graham, die mit ihrer Treffsicherheit von außen Dresden offensiv im Spiel hielten. Schmikale zeigte seine Fähigkeiten indes auch bei cleveren Drives zum Korb. Für die 46ers punktete dafür vermehrt Jordan Barnes, der durch seine Geschwindigkeit nur schwer vom Ring fernzuhalten war. Als Barnes auch noch Dreier traf, wurde es richtig gefährlich für die Elbriesen. Zum Glück hatten Dresdens Schützen Schmikale und Teichmann die passende Antwort im Köcher. So blieben die Titans vor den letzten 10 Minuten mit 62:58 in Führung.

Der finale Abschnitt begann denkbar ungünstig – zwei Ballverluste der Mittelhessen verhalfen den Titans zum 64:58 (31.) und erschwerten die Aufholjagd. Die Angriffswellen der Sachsen nahmen immer weitere Konturen an und die 46ers erwischten eine Phase, die sich in Turnovers und vergebenen Chancen ergötzte (59:70, 33.). Eine Auszeit der Gießener sollte noch einmal die letzten Lebensgeister wecken und ein Dreier von Kevin Strangmeyer führte zum 68:74-Anschluss (35.). Doch das Momentum der JobStairs GIESSEN 46ers sollte nicht bis in die Schlusssekunde der Crunchtime führen, sodass ein letzter Wurf von Brauner nur die Reuse berührte und nicht in diese fallen sollte. Am Ende waren die Hausherren beim 90:87 vor allem durch ihre 52%-Perimeter-Performance ein kleines Stück voraus.   

Cheftrainer Fabian Strauß – „Wir haben in den wichtigen Momenten die richtigen Entscheidungen getroffen, haben den Ball gut bewegt, hatten viele offene Würfe.  Gießen braucht vielleicht noch zwei, drei Wochen sich zu finden. Dann werden sie hart zu knacken sein. In diesem Sinne können wir echt stolz auf die Jungs sein, dass Ding heute gewonnen zu haben.“

22.10.2022 19:00 Uhr VfL Kirchheim Knights vs. VfL SparkassenStars Bochum 83:81

Die VfL SparkassenStars Bochum haben am vierten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA bei den VfL Kirchheim Knights am vergangenen Samstag zum zweiten Mal in Folge fünf Extraminuten auf dem Parkett gestanden. Doch auch im zweiten Anlauf blieb dem VfL das Glück nicht hold und so mussten die SparkassenStars nach einer engen Partie mit einer 81:83-Niederlage im Gepäck den Heimweg in das Ruhrgebiet antreten.

Die Bochumer dominierten in der ersten Halbzeit die Bretter, verfehlten aber häufig die zweiten Möglichkeiten. Auf Kirchheimer Seite konzentrierte sich die Offensive im ersten Viertel auf den stark verbesserten Kapitän Richie Williams und Henry Kayne, dennoch lagen die Bochumer nach dem ersten Viertel mit 18:16 in Führung. Auch in Abschnitt zwei änderte sich am Spielverlauf wenig. Defensiv sah das bei beiden Mannschaften schon sehr ordentlich aus und so bleib auch das zweite Viertel ausgeglichen und kampfbetont. In die Kabinen ging es mit einem Zwischenergebnis von 33:32 für die Sparkassenstars. In der zweiten Halbzeit fanden die Ritter einen guten Mix aus direkten Abschlüssen unter dem Korb und Würfen aus der Distanz. Neuzugang Lightfoot konnte mit einigen spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam machen. Der 25-jährige erzielte in 17 Minuten Einsatzzeit zwölf Punkte und holte fünf Rebounds. „Mitch hat ein gutes Debut abgeliefert. Der Wurf wollte noch nicht fallen, aber nach 3,5 Tagen so einzusteigen ist schon in Ordnung,“ zeigte sich Sportchef Chris Schmidt zufrieden. Aber auch die Bochumer steckten nie auf und blieben im Spiel. Die Führung wechselte und die Teckstädter gingen mit einer 54:52 in das vierte Viertel.

Die Kirchheimer starteten besser ins letzte Viertel und so traf Neuzugang Mitchell Lightfoot per Dreier zum 52:57, doch Conley Garrison, Garrett Sams und Jonas Grof drehten das Spiel mit jeweils zwei Punkten beim Stand von 58:57 wieder zu Gunsten des VfL. Nachdem es in den ersten Minuten nach dem Fühungswechsel bei einer engen Partie blieb, hatten die SparkassenStars das Momentum auf ihrer Seite und konnten sich nach einer starken Phase von Bernie Andre und einem And-One von Garrett Sams auf 70:62 absetzen. Doch die Knights waren noch nicht geschlagen und kämpften sich zurück in die Partie. Der VfL war zu nachlässig beim Rebound, so dass sich immer wieder zweite Chancen für die Hausherren eragben, welche Jaydon Henry 1:57 Minuten vor Ende der Partie nach einem Offensivrebound zum 74:74-Ausgleich nutzte. Tom Alte brachte den VfL dann 33,3 Sekunden vor Schluss mit 76:74 in Führung, doch Henry war erneut zur Stelle und glich 29 Sekunden vor dem Ende der Partie zum 76:76 aus. Da die SparkassenStars keinen Abschluss mehr erzielen konnten, da sie den Ball aus den Händen gaben, und die Knights erfolgreich an dem Korb zum Sieg hinderten, ging es zum zweiten Mal in Folge in dieser Saison in die Overtime.

Der starke Williams erzielte dann 33 Sekunden vor dem Ende per Layup die entscheidenden Punkte zur 81:83-Führung der Hausherren. Die SparkassenStars hatten zwar noch den Ball in ihren Händen, verloren ihn kurzzeitig, erkämpften sich ihn umgehend zurück und konnten die Spielzeit ausspielen. Als Conley Garrison dann bei der entscheidenden Aktion eine Sekunde vor dem Ende der Verlängerung gefoult wurde, ging er an die Freiwurflinie und verwarf den ersten Versuch. Den zweiten Versuch verwarf er dann wiederum absichtlich, um noch die Chance auf einen Tip-In-Versuch zur erneuten Verlängerung zu haben, doch der Versuch scheiterte, weil Jonas Niedermanner den Rebound vom Ring fischte und so endete die Partie mit einer 81:83-Niederlage der SparkassenStars.

22.10.2022 19:00 Uhr ART Giants Düsseldorf vs. Bayer Giants Leverkusen 95:75

Alles war angerichtet für ein spannendes NRW-Duell am Samstagabend, zwischen den ART Giants Düsseldorf und dem deutschen Rekordmeister aus Leverkusen. 780 Zuschauer, darunter 100 mitgereiste Fans aus der Farbenstadt, wollten nach den zuletzt deutlichen Niederlagen der „BAYER-Boys“ gegen die Tigers Tübingen (66:98) und die Uni Baskets Paderborn (65:96) mit dafür sorgen, dass ihre Mannschaft wieder ein Erfolgserlebnis feiern darf. In der ersten Halbzeit waren die Mannen von der Bismarckstraße auch auf einem guten Weg(38:44).

Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Düsseldorfer dann mit einem anderen Gesicht. Es war ihre selbstbewusste Kaltschnäuzigkeit im Offensivspiel, die nun wieder zurück war im dritten Viertel, das vorentscheidend für den Ausgang dieses Derbys werden sollte. Durch die erneute Hereinnahme von Center Lennart Boner, der lange Zeit aufgrund seiner Foulbelastung auf der Bank ausharren musste, bekamen die Gastgeber wieder mehr Präsenz und vor allem Energie aufs Spielfeld (48:51). Sein Teamkollege Hollowell ließ sich davon mitziehen, legte erst einen Korbleger ein und holte dann per Distanzwurf die Führung zurück (55:53). Immer wieder brachten der US-Amerikaner sowie auch Friederici die gegnerische Verteidigung in diesem Abschnitt durch ihr schnelles Ballhandling aus dem Konzept und bauten die Führung weiter aus. Die weiterhin sichere Trefferquote von jenseits der Dreierlinie war es schließlich, die den Hausherren zum Ende eines starken dritten Viertels eine 68:58-Führung bescherte.

Düsseldorf hatte das Spiel wieder gedreht und man merkte den Schützlingen des Flabb-Teams an, dass man diesen Derbysieg nun unbedingt einfahren wolle. Damit dies gelingen konnte, nahmen Hollowell und Coplin ihr Selbstvertrauen aus der Distanz und schraubten die Führung von der Dreierlinie weiter hoch (79:61). So sorgten die ART Giants für großen Jubel bei den heimischen Fans, die in den Schlussminuten noch mit einigen Highlights versorgt wurden. So etwa, als Coplin seinem Gegenspieler clever den Ball klaute und den Fastbreak mit einem Dunk vollendete. Von der Freiwurflinie sorgte der ebenfalls sicher aufspielende Ryan Richmond dann für den 95:75-Endstand.

Florian Flabb (Headcoach): „Es ist immer schön ein Derby zu gewinnen, vor allem so ein besonderes, wenn man sieht wie nah beide Städte zueinander gelegen sind. Es war eine tolle Atmosphäre und wir sind froh, dass wir als Mannschaft einiges zeigen konnten. Wir sind ein Team, das noch am Anfang steht und für das vieles recht neu ist. Letzte Woche haben wir erstmals gelernt mit einer hohen Führung zu spielen und heute konnte man sehen, dass wir damit schon besser umgehen können und ebenso den zwischenzeitlichen Rückstand in der Partie drehen konnten. Auch für die Mannschaft ist es gut zu wissen, dass uns das gelingen kann. Darauf können wir jetzt weiter aufbauen.“

22.10.2022 19:30 Uhr Uni Baskets Paderborn vs. Phoenix Hagen 82:98

„Ein ausführlicher Spielbericht folgt in kürze“

22.10.2022 19:30 Uhr RASTA Vechta vs. wiha Panthers Schwenningen 86:69

Die bitterste Niederlage (86:69) in der bisherigen Saison nehmen die stark ersatzgeschwächten Schwenninger mit nach Hause. Nach dem die wiha Panthers Schwenningen in drei Vierteln die Führung inne hatten, mussten Sie sich wiedererwachten Rastanern geschlagen geben.

Hatte RASTA dem Wunsch der Schwenninger nach einer aufgrund der Personalmisere nahe liegenden Verlegung der Partie schon zugestimmt, so machten die Statuten der Liga eine solche zunichte. Und so standen schließlich sieben Panthers unter der Regie von Co-Trainer Aleksandar Nadfeji auf dem Parkett des RASTA Domes – und rannen um ihr Leben. Mit hohem Tempo und extremer Treffsicherheit (5/7 3er im 1. Viertel) machten sie aus einem 11:12-Rückstand eine 26:14-Führung zur Pause. RASTA stand ohne den erkrankten Point Guard Jordan Johnson regelrecht neben sich, zumal Backup-Spielmacher Ryan Schwieger schon in der 4. Minute sein zweites Foul kassiert hatte. Viertelübergreifend legten die Panthers einen 13:0-Lauf zum 30:14 (11.) hin – beeindruckend. RASTA fand weder vorne noch hinten ein Mittel gegen das so ausgeglichen punktende Team der Panthers. Auch als Ty Harrelson 3:32 Minuten vor der Halbzeit beim Stand von 25:42 zu einer weiteren Auszeit bat, wurde der Weg zur Besserung immer noch nicht eingeschlagen. RASTA hatte weder bei den Rebounds dominiert (19:18), noch seine Dreier getroffen (2/14), noch gut auf den Bau aufgepasst (neun Turnovers) – es konnte nur besser werden.

Auch wenn die Gastgeber es den Baden-Württembergern nun viel schwerer machten, zu Punkten zu kommen, so fiel es ihnen selbst genauso schwer. Als Casey Benson für die Panthers per Dreier auf 57:43 stellte und schon die 28. Minute lief, mussten sich RASTAs Fans ernsthaft Sorgen machen, ob die Panthers denn noch einzufangen wären. Ein 9:2-Lauf zum Viertelende, beendet mit einem lautstark gefeierten Dreier von Joschka Ferner Sekunden vor der Pause, sollte schließlich die Wende einleiten. RASTAs Quoten waren immer noch nicht gut, vor allem die Freiwürfe saßen nicht (13/19). Aber: Es deutete sich an, das die tiefere Bank den Unterschied machen könnte. Ein And-One von Joel Aminu eröffnete den Schlussabschnitt – 55:59. Und Aminu war es auch, der unter Getose von den Rängen, die Aufholjagd mit einem Dreier zum 66:63 in der 34. Minute vollendete. Zwölf Punkte hatte RASTAs #21 in den 3:25 Minuten nach der Pause gemacht – fast unglaublich. Einen hervorragenden Adjutanten in der entscheidenden Phase hatte Aminu in Ryan Schwieger. Dem US-Rookie gelangen in den letzten gut vier Minuten der Partie neun Punkte, darunter der vorentscheidende Threeball zum 75:66 in der 36. Minute. Zwar wehrten sich die Panthers mit allem, was sie zu bieten hatten. Doch ihnen gingen Kraft und Körper aus. Als Kaya Bayram drei Sekunden vor dem Ende von der Freiwurflinie die letzten beiden Punkte der Partie erzielte, standen nur noch vier Schwenninger auf der Platte – zuvor hatte der dritte Gast sein fünftes Foul kassiert.

Ty Harrelson (Head Coach Vechta): „Schwenningens Mannschaft und der Coaching Staff haben einen super Job gemacht. Sie haben unsere Offense in der 1. Halbzeit mit ihren wechselnden Verteidigungen vor Probleme gestellt. In der Halbzeit waren wir in Lage, Veränderungen vorzunehmen. Wir wollten den Druck erhöhen. Und die Mannschaft hat auch über die ganzen 40 Minuten alles gegeben, was sehr wichtig war.“

22.10.2022 19:30 Uhr WWU Baskets Münster vs. PS Karlsruhe LIONS 73:85

Nach zwei Siegen in Folge in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA hat der Aufsteiger seine erste Heimniederlage kassiert: Gegen PS Karlsruhe Lions unterlagen die WWU Baskets Münster vor 2.500 Fans am Samstagabend verdient mit 73:85 (36:40). Dezimierte Karlsruher untermauerten ihren Ruf als Playoff-Kandidat, während die Münsteraner einiges vermissen ließen, offensiv über weite Strecken zu statisch spielten.

Die Starting Five im zweiten Heimspiel bildeten Jasper Günther, Connor Harding, Cosmo Grühn, Andreas Seiferth und Adam Touray. Es war die erwartet schwere Aufgabe, Karlsruhe zudem nicht mit allen Optionen ausgestattet. Die beiden Lions-Topscorer Maurice Pluskota und Bazoumana Koné fielen kurzfristig aus. Münsters Aufbauspieler Hilmar Pétursson musste noch geschont werden. Die Münsteraner begannen im Gegensatz zu den Gästen unsicher, lagen schnell 0:8 hinten. Karlsruhe wirkte souverän und spielte seine Klasse über die gesamte Spieldauer aus, bereitete den WWU Baskets enorme Probleme im Aufbau. Erst nach drei Minuten gelangen erste Punkte (4:8). Stefan Weß verkürzte zwischenzeitlich mit fünf Punkten in Folge (12:20). Symptomatisch aber für das in die Binsen gegangene Auftaktviertel: Karlsruhe erhöhte mit einem Vierpunktspiel des überragenden Lovel Cabbil Jr. auf 12:24 nach Viertel eins. Erneut brauchten die Münsteraner etwas Anlauf, arbeiteten sich dann aber langsam nach 13 Punkten Rückstand auf Schlagdistanz heran. Über den Zwischenstand 22:29 nach vier Touray-Punkten sorgte dann der Dreier von Thomas Reuter für Erlösung auf den Rangen. Und als Darien Jackson postwendend per Fastbreak auf 29:34 stellte, waren 2.500 Fans sofort da. Erheblich zugelegt hatte das Team von Björn Harmsen im Rebounding. Stefan Weß, nach coronabedingter zweiwöchiger Pause mit 100%-Quote und 10 Punkten zurück, verkürzte aus der Distanz: 36:40 zur Pause.

Die WWU Baskets nutzten ihre Wurfchancen, die sie in dieser Spielphase durch gute, aber ansonsten zu selten effiziente Ballbewegung kreierten. Vor allem durch Jasper Günther mit zwei Dreiern in Folge. Halbzeitübergreifend bedeutete Münsters 9:0-Lauf nicht nur den Führungswechsel, sondern die erste und einzige Führung (42:40). Aber erneute Turnover der Uni-Städter nutzte Karlsruhe trocken zu einem 8:0-Lauf, den Jasper Günther mit seinem dritten Dreier in Folge nur kurz stoppte (45:48). Weitere Fehler nutzte das Badener Ensemble eiskalt: 0:13-Lauf. Nach 27 Minuten war die Partie vorentschieden (49:62). 14:5 Turnover – eine richtungweisende Zwischenbilanz. Die Münsteraner zeigten Charakter, indem sie nicht aufgaben und trotz des deutlichen Rückstands weiter kämpften. Fünf Punkte von Jasper Günther und ein Dunking von Adam Touray nach feinem Pass von Andreas Seiferth – der 7:0-Lauf zum 57:66 nährte noch einmal Hoffnung der anfeuernden Baskets-Fans. Darien Jackson und Connor Harding verkürzten gar auf 65:71, aber der heiße Playoff-Kandidat aus der Fächerstadt hielt die Münsteraner mit all seiner Klasse und Abgebrühtheit schnell auf zweistelliger Distanz (67:78). Eine spannungsgeladene Crunchtime wie noch eine Woche zuvor in Bochum sahen die Fans an diesem Abend nicht. Der seit fünf Jahren etablierte Badener Zweitligist war individuell und mannschaftlich reifer.

23.10.2022 16:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. Eisbären Bremerhaven 69:71

Die Eisbären Bremerhaven bleiben das Kryptonit für Jenas Basketballer. Das Team aus Norddeutschland bezwang am Sonntagabend die Mannschaft von Cheftrainer Domenik Reinboth vor 1.476 Zuschauern in der Sparkassen-Arena mit 71:69 und sorgt am vierten BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA-Spieltag für die erste Saisonniederlage der Saalestädter.

Jarelle Reischel kehrte auf das Feld zurück und bildete zusammen mit Matt Frierson, Simon Krajcovic, Matt Freeman und Robert Oehle die Starting Five der Eisbären. Seine ersten beiden Würfe sorgten für die schnelle 4:0 Führung der Seestädter. Mit einer guten Reboundquote und vielen Steals von Spielmacher Simon Krajcovic dominierten die Eisbären die ersten fünf Minuten des Spiels und sorgten zwischenzeitlich für das 8:18. Zum Ende des ersten Viertels konnte Jena sich noch wieder herankämpfen – so stand es nach 10 Minuten 17:22. Das zweite Viertel begann mit Sorgen für die Eisbären, als der wieder genesene Lennard Larysz unglücklich umknickte und das Feld vorzeitig verlassen musste. Eine genaue Diagnose über die Schwere der Verletzung steht noch aus. Jena kam nun besser in die Partie und konnte erstmals im Spiel auf 25:25 ausgleichen. Kurz vor Schluss gelang es dem Heimteam dann zum 32:31 einzunetzen und mit einer Führung in die Halbzeit zu gehen.

Defensiv lieferten die Eisbären Bremerhaven weiter eine gute Vorstellung ab, hatten offensiv allerdings eine schlechte Ausbeute. Sinnbildlich dafür stand eine Aktion von Matt Frierson, der nach offensivem Ballverlust am schnellsten mit nach hinten lief, sich den Ball zurückholte aber den darauffolgenden Wurf nicht einnetzen konnte. Es blieb auch im dritten Viertel eine enge Partie, die zunehmend physischer wurde. Beide Teams kämpften um jeden Ball und die Führung wechselte stetig. Zum Ende waren die erfolgreicheren Abschlüsse auf Seiten von Medipolis Science City Jena, als sie drei 3-Punkte-Würfe in Folge im Netz unterbrachten. Somit ging Jena mit einer knappen 4-Punkte Führung in die letzten 10 Minuten der Partie. Nur kleine Nuancen entschieden am Ende das Spiel. Mit einer geschlossenen Teamleistung und sehr guter Defensivleistung in dem intensiven Schlussviertel konnten sich die Eisbären die wichtigen Punkte im Kampf um die Playoffs sichern. Jena war derweil zu schnellen Abschlüsse gezwungen. Zweieinhalb Minuten vor Schluss musste der Jenaer Power Forward Hines nach seinem fünften Foul runter vom Feld, einige Minuten später erwischte es auch Robert Oehle. Ein wichtiger Block von Matt Freeman brachte die Eisbären auf die Siegerstraße. Zwar erzielten die Jenaer noch zwei Freiwürfe, der letzte Wurf der Heimmannschaft ging aber nicht mehr vor der Sirene ins Netz und die Eisbären konnten sich von den etwa 20 mitgereisten Bremerhavener Fans für den knappen 69:71 – Sieg feiern lassen. 

Trainer Steven Key war nach dem heutigen Spiel überzeugt von der geschlossenen Teamleistung: „Der Schlüssel zum Sieg war heute die Intensität unseres Spiels, vor allem in der zweiten Hälfte. Wir haben es geschafft in den zweiten 20 Minuten nur drei Turnover zu erzeugen. Es war das erwartbare schwere Spiel. Wir haben wieder einige Spieler durch Verletzungen verloren und trotzdem geschlossen einen guten Job gemacht. Die Jungs stehen zusammen und haben heute bis zum Ende an den Sieg geglaubt.“

23.10.2022 17:00 Uhr RÖMERSTROM Gladiators Trier vs. Artland Dragons 82:88

Die Partie begann zunächst sehr ausgeglichen. In den ersten fünf Minuten des Spiels wechselte die Führung zwischen beiden Mannschaften hin und her. Vor allem Dragons Big Man Marko Bacak konnte im ersten Viertel seine starke Frühform unter Beweis stellen und sorgte für die ersten vier Punkte auf Seiten der Dragons. Doch auch die Gastgeber, die wie die Dragons vor dem Spiel noch ohne Sieg waren, erspielten sich in der Anfangsphase viele offene Würfe. Kapitän Demetrius Ward sorgte mit einem Dreier bei noch 3:27 auf der Uhr für den ersten größeren Vorsprung für die Drachen (18:14). Gerade in der Zone zeigten die Drachen in dieser Phase eine starke Präsenz und konnten zumeist nur durch Fouls gestoppt werden. Allein Daniel Zdravevski, der den kurzfristig ausgefallenen De’Vondre Perry in der Starting Five ersetzte, konnte jeden seiner fünf Versuche von der Freiwurflinie verwandeln und die Führung somit ins zweite Viertel nehmen (25:21).

Der Start ins zweite Viertel gehörte dann aber den Gastgebern. Der stark aufspielende Hollersbacher netzte zwei schnelle Dreier in Folge und assistierte Monteroso, der ebenfalls vom Perimeter traf und die Trierer zum ersten Mal seit Beginn des ersten Viertels in Führung brachte. Daniel Zravevski lief jetzt heiß und stellte mit sieben Punkten in kürzester Zeit den alten Vorsprung wieder her (42:38). Auf der Gegenseite konnte Monteroso den Rückstand mit der Sirene etwas verkürzen, womit es mit einem Halbzeitstand von 45:42 in den Pausentee ging. Die Halbzeitansprache von Headcoach Patrick Flomo schien die Spieler erreicht zu haben, denn die Drachen starteten brandheiß ins dritte Viertel. Marko Bacak mit fünf schnellen Punkten und Daniel Zdravevski per Layup brachten die Drachen erstmals zweistellig in Front (54:44). Zudem verletzte sich Marco Hollersbacher, der bis zu diesem Zeitpunkt beste Scorer auf Seiten Triers, bei einer Aktion unglücklich und konnte nur mit Hilfe seiner Teamkollegen das Spielfeld verlassen. Dies schien der endgültige Knockout für die Gastgeber zu sein, während die Dragons weiterhin Druck machten. Auch der Dreier fiel nun bei den Burgmannsstädtern, die zusätzlich das ein oder andere Highlight-Play in dieser Phase der Partie produzierten. So ging es dann mit einem satten 20-Punkte-Vorsprung in den Schlussabschnitt (74:54).

Die Dragons schalteten jetzt einen Gang zurück und verwalteten ihrer Führung. Die zweite Garde der Drachen machte ihre Sache auch sehr gut und hielt die Gastgeber über die ersten sieben Minuten des letzten Viertels konstant auf 15 Punkte weg (84:69). Wer jetzt jedoch dachte, dass das Spiel schon gelaufen sei, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Die Drachen verloren mit zunehmender Spieldauer die Kontrolle über das Spiel und ließ Trier immer weiter rankommen. Die Moselstädter starteten einen Run und auch der Topscorer der Liga Parker Van Dyke fing jetzt Feuer und verwandelte so gut wie jeden Sprungwurf, egal aus welcher Distanz. Ihr Aufbäumen kam allerdings zu spät um den Drachen noch einmal wirklich gefährlich zu werden und so gewannen die Artland Dragons am Ende verdient mit 88:82.

Headcoach Patrick Flomo zum Spiel: „Ein wichtiger Sieg, der uns endlich die ersten zwei Punkte bringt. Wir haben wieder einen Fortschritt gegenüber dem letzten Spiel gemacht und mentale Stärke gezeigt, nachdem wir vor diesem Spiel 0-3 standen. Mir wäre es natürlich lieber gewesen, wenn Trier auch mit allen Spielern hätte antreten können. Unser Team hat den Basketball gezeigt, den wir über die Saison spielen wollen.  Im vierten Viertel haben wir das Spiel ein wenig schleifen lassen und es nicht geschafft, den Deckel auf das Spiel zu machen. Daran müssen wir arbeiten, denn das hat uns auch schon das Spiel in Giessen gekostet. Daniel Zdravevski und und Joanic Grüttner Bacoul haben heute ein besonders gutes Spiel gemacht und den Ausfall von De’Vondre Perry hervorragend kompensiert, aber auch andere Spieler sind in die Bresche gesprungen und haben sich großartig präsentiert.“

23.10.2022 18:00 Uhr Tigers Tübingen vs. Nürnberg Falcons BC 85:67

Ein harter Fight war es am Sonntagabend in der Paul-Horn-Arena zwischen den Tigers aus Tübingen und den Falcons aus Nürnberg. Zwar war die Mannschaft von Trainer Danny Jansson beinahe das gesamte Spiel über in Führung, doch die Gäste aus Franken gaben sich nie auf. Bis zum Ende blieb es ein umkämpftes Spiel. Die Hausherren hatten vor 1.570 Zuschauern mit dem 85:67 (40:29)-Erfolg das bessere Ende für sich. Die Raubkatzen behalten somit ihre weiße Weste in dieser Saison und grüßen weiter von der Tabellenspitze der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA.

Die Raubkatzen taten sich zu Beginn gegen unbequeme Nürnberger schwer. Das Team von Trainer Vytautas Buzas war nicht gewillt, die Punkte beim Favoriten kampflos abzugeben. Ungewohnt viele Fehlwürfe und vier Ballverluste zwangen Jansson nach fünf Minuten zu einer frühen Auszeit. Die Gäste führten bis dahin mit 8:6 und hatten zwei Freiwürfe. Justinas Ramanauskas traf nach der Unterbrechung beide Freiwürfe zum 10:6. Die Hausherren legten nun eine Schippe drauf und erzielten einen schnellen 6:0-Lauf zum 12:10 (siebte Minute). Ein richtiger Rhythmus wollte dennoch noch nicht aufkommen. Immer noch leisteten sich die Tigers ungewöhnlich viele Ballverluste – deren sechs alleine im ersten Viertel. Folgerichtig lag Tübingen eine Minute vor dem Viertelende mit 15:16 im Hintertreffen. Binnen 20 Sekunden gelangen dann vier Punkte durch Šerić und Kivimäki. So konnte eine knappe 20:16-Führung mit in die erste Viertelpause genommen werden.

Der Beginn der zweiten Halbzeit war ausgeglichen. So konnten die Tigers den Elf-Punkte-Vorsprung zunächst halten (44:33; 22. Minute). Die nächsten Minuten gehörten dann aber den Gästen, die aus der Distanz doppelt einnetzten und in der 24. Minute auf 39:46 verkürzen konnten. Die Tübinger taten sich schwer, ihre Angriffe sauber und strukturiert zu Ende zu spielen – auch weil die Falcons hart verteidigten. Auch am offensiven Brett zeigten sich die Franken nun bissiger. In der 26. Minute hatte Jansson genug gesehen und bat beim Stand von 48:45 zu einer weiteren Auszeit. Er fand die richtigen Worte, denn fortan agierten die Schwaben wieder konzentrierter und konsequenter: Fünf Punkte in Folge sowie ein Monsterblock von Daniel Keppeler – die Tigers waren wieder auf Kurs (53:45; 28. Minute). Einmal mehr schlugen die Gäste zurück. Quasi mit der Schlusssirene des dritten Viertels traf Kreuser aus der Distanz. So nahmen die Tigers nur einen knappen 55:51-Vorsprung mit ins Schlussviertel. Die Raubkatzen ließen sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und spielten nun routiniert und doch emotional im Stile einer Spitzenmannschaft ihren Stiefel runter. Und beeindruckend war dabei vor allem, dass die Tigers diese Saison noch unberechenbarer zu sein scheinen als letzte Saison. Nicht die üblichen Verdächtigen Šerić, Seljaas oder Ersek waren an dem 20:6-Lauf vordergründig beteiligt, sondern die beiden Kapitäne Gianni Otto und Jönke. Der 85:67-Sieg fiel am Ende vielleicht etwas zu hoch aus, doch verdient war er allemal.

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Es war ein harter Fight, meine Mannschaft schien schwere Beine zu haben. Wir sind definitiv nicht so ins Spiel gekommen, wie wir uns das vorgenommen haben. Als uns dann einige Stopps gelungen sind, haben wir auch offensiv den Rhythmus gefunden. Aber nochmal: Über weite Strecken hat es uns Nürnberg schwer gemacht.“