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Den nächsten Schritt machen: Anton Geretzki fest im Kader der Dragons

Headcoach Matthias Sonnenschein hat eine weitere Lücke im Kader geschlossen und setzt in der kommenden Saison auf Nachwuchs-Hoffnung Anton Geretzki, der einen festen Platz im Kader der Dragons Rhöndorf erhält.

 

 

 

Der erst 17 Jahre alte Geretzki gehörte im vergangenen Jahr zu den festen Größen in der NBBL-Vertretung des Team Bonn/Rhöndorf und konnte trotz der schwachen sportlichen Bilanz mit guten Allround-Statistiken auf sich aufmerksam machen. Bei seinen Einsätzen im gemeinsamen Nachwuchs-Team mit den Telekom Baskets Bonn, gelangen dem 1,93 Meter großen Shooting Guard durchschnittlich 10,8 Punkte, 7,6 Rebounds und 3,8 Assists pro Spiel.

Auch auf dem Parkett der ProA hinterließ Geretzki erste Eindrücke und kam in der vergangenen Saison auf insgesamt 6 Einsätze in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Dabei ließ er vor allem in der Auswärtspartie bei den ETB Wohnbau Baskets Essen (72:62-Niederlage, Anm. d. R.) sein Talent aufblitzen und konnte 12 Zähler, bei 4 von 5 Versuchen von der 3er-Linie, verbuchen. Im Schnitt gelangen Geretzki bei seinen Einsätzen im Dragons-Trikot 4,7 Punkte, sowie 0,8 Rebounds. Auch U18-Bundestrainer Harald Stein blieb das Talent des Rhöndorfer Eigengewächs nicht verborgen und somit nominierte er ihn in den aktuellen Kader der U18-Nationalmannschaft des Deutschen Basketball Bundes.

„Anton hat aufgrund einiger Verletzungen bereits einen schwierigen Weg hinter sich, aber hat niemals aufgegeben und sich konstant verbessert und ist noch lange nicht am Ende seiner Entwicklungsmöglichkeiten. Die ProB ist für seinen weiteren sportlichen Werdegang nun sicherlich der passende Rahmen und wir versuchen Anton weiterhin bestmöglich bei seiner Entwicklung zu begleiten und zu fördern.“, gibt Dragons Headcoach Matthias Sonnenschein zu Protokoll und freut sich sichtlich auf die weitere Zusammenarbeit mit seinem ehemaligen JBBL-Schützling.

 

 

(Dragons Rhöndorf)

Matthias Sonnenschein wird neuer Headcoach der Dragons Rhöndorf

Die Dragons Rhöndorf haben einen neuen Headcoach für die kommende ProB-Saison 2016/2017. Mit Matthias Sonnenschein übernimmt der bisherige Co- und JBBL-Trainer das Amt des Cheftrainers der Drachen und bindet sich langfristig an die Dragons. Center Florian Wendeler bleibt auch 2016/2017 ein Drache.

 

 

 

 

 

„Nicht nur junge Spieler, sondern auch junge deutsche Trainer brauchen Möglichkeiten, um sich auf höchst möglichem Niveau weiter zu entwickeln.“, erklärt Dragons-Geschäftsführer Boris Kaminski, der in der Personalie des Headcoaches einen wichtigen Schlüssel für die neue Spielzeit und die zukünftige Entwicklung der Dragons sieht: „In der aktuellen Situation unseres Gesamtprogrammes mit vielen jungen Talenten ist es unabdingbar einen Headcoach zu installieren, welcher die Spieler mit einer modernen Spielphilosophie versorgt, sich ständig weiterbildet und zudem weit über den Tellerrand hinausblicken kann. Nach guten Gesprächen mit Matthias, unserem Vorstand und den Telekom Baskets Bonn war allen Beteiligten klar, dass Matthias zu 100% auf unsere Stellenbeschreibung passt.“

Als leitender Headcoach des männlichen Leistungssports wird Matthias Sonnenschein zukünftig neben seiner Arbeit als Headcoach der ProB-Mannschaft im Trainerstab der NBBL-Mannschaft des Team Bonn/Rhöndorf mitwirken, um eine bestmögliche Verzahnung und Durchlässigkeit zwischen beiden Mannschaften zu gewährleisten.

Der neue Headcoach der Dragons freut sich auf die anstehenden Aufgaben und seine neue Rolle im gemeinsamen Programm der Dragons Rhöndorf und der Telekom Baskets Bonn: „Es ist eine spannende Aufgabe die vor uns liegt und ich bedanke mich für das Vertrauen des Vorstands und der Geschäftsführung. Gemeinsam gilt es nun in der ProB den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft der Dragons zu legen.“

Auch der Vorstandsvorsitzende der Dragons Rhöndorf, Christian Mässen, zeigt sich hoch erfreut über Entscheidung Matthias Sonnenschein zum Headcoach zu befördern und unterstreicht dessen Qualifikation für die neue Aufgabe: „Matthias Sonnenschein ist ein junger und zielstrebiger Typ, der auch durch seine Mitarbeit bei Kaderaktivitäten des DBB immer auf dem laufenden ist. Mit seinem fachlichen Wissen wird er unserem und dem gemeinsamen Programm mit den Telekom Baskets Bonn nochmals neue Impulse geben und den Dragons auch weiterhin als Jugendkoordinator zur Verfügung stehen.“

Als Jugendtrainer wechselte Matthias Sonnenschein im Sommer 2011 zu den Dragons und übernahm zunächst die männliche U16.1 und U18.1 der Drachen, ehe im Sommer 2012  der Sprung auf den Headcoach-Posten der JBBL-Mannschaft des Team Bonn/Rhöndorf folgte, welches er 2013/2014 bis ins Top4 um die Deutsche Meisterschaft führte. Wer Matthias Sonnenschein als Co-Trainer bei seiner Arbeit unterstützen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.

Weiterhin für die Dragons am Ball bleibt Center Florian Wendeler, der seit 2013 seine Sneaker am Bad Honnefer Menzenberg schnürt. Auch in der vergangenen ProA-Saison zählte der 2,05 Meter große Innenspieler zum Stammpersonal der Dragons und konnte in 28 Einsätzen durchschnittlich 5,8 Punkte und 4,9 Rebounds für sich verbuchen. Headcoach Matthias Sonnenschein freut sich, dass mit Florian Wendeler ein wichtiges Puzzlestück des Kaders erhalten bleibt: „Florian ist ein wichtiger Baustein für den neuen Kader und hat bereits in den vergangenen Jahren seine sportliche Qualität unter Beweis gestellt.“

 

(Dragons Rhöndorf)

The Captain Speaking: Viktor Frankl-Maus im Interview

Es ist sowohl in der Schifffahrt, als auch im Sport eine alte und verpflichtende Regel: Der Kapitän hat immer das letzte Wort. Und auch Dragons-Kapitän Viktor Frankl-Maus lässt sich da nicht zweimal bitten und stand bereit zum Dragons.de-Interview.

Dragons.de: Viktor, eine für die Dragons schwierige und sportlich enttäuschende Saison hat in Kirchheim (82:59-Niederlage, Anm. d. R.) ihr Ende gefunden. Wie blickst du auf die Spielzeit zurück, nachdem ihr nun einige Tage Zeit hattet die Eindrücke der Spielzeit zu verarbeiten?

Viktor Frankl-Maus: Alles in allem müssen wir natürlich sagen, dass die Saison sportlich nicht zufriedenstellend verlaufen ist. Es war uns allen klar, dass wir unten mitspielen werden, aber das wir dann mit letztlich nur zwei Siegen aus der Saison gehen hat niemand von uns so kommen gesehen. Besonders an den langen Serien von Niederlagen hat man dann persönlich und als Mannschaft im täglichen Training schon zu knabbern und es entwickelt sich eine Dynamik, die über die gesamte Saison gesehen nicht gut ist. Eine Hilfe für uns alle war da natürlich das gute Verhältnis innerhalb der Mannschaft und wie wir alle zusammengestanden haben. Jeder von uns hat im Laufe der Saison Fehler gemacht, aber wir konnten uns am Ende immer in die Augen sehen und wussten, dass wir als Mannschaft alles gegeben haben.

Was waren in deinen Augen die Hauptprobleme und Nachteile, mit denen ihr im Laufe der Saison zu kämpfen hattet?

Sicherlich war da die Athletik ein großes Thema, denn viele andere Teams haben vom Budget her ganz andere Möglichkeiten Spieler zu locken und zu verpflichten und können daher athletischere und größere Mannschaften aufstellen als wir. Da bleibt es bei der alten Basketballer-Weisheit, dass jeder cm Geld kostet und die anderen Teams mehr Geld zur Verfügung hatten. Aber wenn bei uns von Anfang an alle Rädchen besser ineinander gegriffen hätten, wäre auch für uns mehr drin gewesen, davon bin ich feste überzeugt. Wir haben es zu selten geschafft aus unserer Spielermischung das Optimale herauszuholen und haben dadurch auch nur selten unsere Eingespieltheit aus der Vorsaison aufs Parkett bringen können. Auch die fehlende Erfahrung hat im Endeffekt sicherlich in vielen Situationen zu unseren Ergebnissen beigetragen.

Du hast die Mannschaft als Kapitän angeführt. Wie hat dich diese Rolle auf und abseits des Feldes in dieser Saison gefordert?

Im Gegensatz zur vergangenen Saison musste ich auch erst mal selber feststellen, inwieweit ich auf dem ProA-Level bestehen und der Mannschaft damit helfen kann. Als Kapitän muss man meiner Meinung nach sportlich anerkannt und der Mannschaft eine Stütze sein und sich dadurch im Team sein Standing und Respekt verschaffen. Genau dies musste ich auch für mich selbst erstmal feststellen und habe dann im Laufe der Saison schnell gemerkt, dass ich auch auf ProA-Level meine Akzente setzen kann. Natürlich gehört es ebenso dazu Ansagen zu machen und auch mal kritische Dinge anzusprechen. Aber klar ist, dass man Dinge, die auf dem Feld passieren oder gesagt werden von den Dingen außerhalb des Feldes trennen muss. Das sind zwei verschiedene Ebenen. Abseits des Feldes gilt es für gute Kommunikation und ein gutes Verhältnis innerhalb der Mannschaft zu sorgen. Diese Aufgabe war zugegebenermaßen nicht immer einfach dieses Jahr, aber ich denke da wir uns nach so einer Saison noch alle mögen und die Freundschaften noch bestehen (Anm. d. R. lachend) hat das ganz gut geklappt. Mal ganz abgesehen vom sportlichen Teil. Mir persönlich gefällt meine Rolle als Kapitän und ich arbeite darauf hin. Ich bin ehrgeizig und will Verantwortung übernehmen und sehe es auch als Möglichkeit viel zu lernen.

Schauen wir einmal auf deine individuellen Statistiken. Du hast mit 6,6 Punkten, 5 Assists und 3,4 Rebounds pro Spiel gute Allround-Statistiken aufgelegt und warst bester deutscher Vorlagengeber der gesamten Liga. Wie zufrieden bist du mit deiner persönlichen Spielzeit?

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich wahrscheinlich lachend weggegangen wäre, wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass ich einer der besten Vorlagengeber der Saison werde. Das habe ich in der Form nicht kommen gesehen und bin daher am Ende schon zufrieden mit den reinen Zahlen. Es war für mich auch absolut unklar vor der Saison, welche Rolle ich in der Liga spielen kann. Im Laufe der Saison habe ich dann gemerkt, wie ich immer sicherer wurde und entsprechend zu meinem Spiel gefunden habe. Aber es waren neben Hochs auch Tiefs dabei und besonders zum Ende der Saison habe ich persönlich gemerkt, wie eine gewisse Müdigkeit dazu kam und die Quoten nochmals runter gingen. Unsere kurze Rotation in den letzten Spielen hat mir und uns allen viel abverlangt und hat am Ende des Spiels für müde Beine gesorgt.

Besonders bei den Heimspielen gegen Jena und Hamburg konntest du glänzen und starke Doubles-Doubles (zweistellige Ausbeuten bei Punkten und Assists, Anm. d. R.) verbuchen. Was für ein Gefühl ist es, wenn man im Spiel merkt, dass man als Taktgeber und Antreiber der Mannschaft voll im Spiel ist?

Das ist schon das schönste Gefühl was man haben kann. Man spürt, dass sowohl individuell, als auch in der Mannschaft einiges zusammen läuft und die Rädchen ineinander greifen. Leider passte es nicht immer auch über volle 40 Minuten und wir gingen zu oft als Verlierer diese Saison vom Feld, aber  man präsentiert sich auf eine Art und Weise, die einen stolz macht. Für mich ist es wichtig am Anfang eine gute Mischung zu finden, Assists zu verteilen und auch hinten beim Rebound dabei zu sein. Ich glaube so kann ich der Mannschaft am meisten helfen und bekomme dann auch von meinen Mitspielern das Vertrauen und kann sie entsprechend einsetzen und ihnen helfen ihre Punkte zu erzielen. Für solche Momente spielt man Basketball und da macht dieser Sport dann nochmals besonders Spaß.

Wo siehst du bei dir selbst Kritikpunkte in der Nachbetrachtung der Saison? Was hätte besser laufen können?

Sicherlich hätte ich gerne mehr Punkte aufgelegt, aber nicht um mein Ego zu pushen, sondern um der Mannschaft mehr helfen zu können. Aber besonders nach dem Abgang von Sterling Carter war dies nicht immer ganz einfach, da sich die gegnerische Defense wesentlich mehr auf mich konzentrierte und die Räume entsprechend enger wurden. Dadurch sind dann auch Würfe und Entscheidungen entstanden, die man mit etwas mehr Erfahrung wahrscheinlich anders oder besser hätte treffen können. Da fehlte mir dann doch manchmal noch die Abgezocktheit und natürlich hätte ich gerne einige Würfe besser und sicherer getroffen. Generell ist es schwierig in der ProA über 30 und mehr Minuten gleichbleibend auf einem hohen Niveau zu spielen, und auch für mich selber musste ich feststellen, dass mir manchmal die Kraft und Konzentration ausgegangen ist.

Was sind die generellen Unterschiede zwischen der ProA und der ProB für dich? 

Der größte Unterschied ist sicherlich die Handlungsschnelligkeit. Das Tempo ist einfach ein anderes und auch vom Kopf her musst du schneller auf die verschiedenen Spielsituationen reagieren und Entscheidungen treffen. Auch trifft man in der ProA auf technisch bessere und erfahrenere Gegenspieler, die einfach ganz andere Dinge taktisch und individuell ausführen können und die Herausforderung in der Defense steigern. Auch die Basics sind schneller, die Pässe werden präziser und härter gespielt und alle Entscheidungen werden mit mehr Überzeugung getroffen. Auch körperlich sind die Gegner stärker und die Mannschaften vom Durchschnitt her wesentlich größer und athletischer als in der ProB. Da musst du ganz andere Wege finden, um bis zum Brett zu kommen oder deinen Wurf zu kreieren. Unterbewusst hat man wahrscheinlich auch mehr Respekt in der ProA zum Korb zu gehen, als in der ProB, da einfach wirkliche Kanten bei vielen Teams unter den Körben auf einen warten.

Auf welches Duell auf deiner Position hast du dich vor der Saison besonders gefreut und gab es Gegenspieler, die dich besonders überrascht haben?

Schon beim ersten Spiel gegen Kirchheim kam ein Richie Williams bei uns in die Halle, den man zuletzt in der BBL im Fernsehen gesehen hat und der schon vor einigen Jahren, als Vechta in der Vorbereitung zu Gast war, seine Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Er hat jetzt in Kirchheim wieder eine starke Saison gespielt und bringt mit beeindruckender Konstanz seine Leistungen. Nicht auf dem Zettel hatte ich aber zum Beispiel Virgil Matthews von den NINERS Chemnitz. Er spielt in meinen Augen so, wie ein Aufbauspieler spielen muss. Nach ihm kann man sein Spiel ausrichten, denn er punktet wenn es nötig ist ohne es zu forcieren und kreiert auf hohem Niveau für seine Mitspieler und sammelt zudem noch viele Rebounds ein. Ihn habe ich dann auch im Laufe der Saison aufmerksam verfolgt und er war nicht ohne Grund der effektivste Spieler der gesamten Liga. Auch Dwayne Evans von den Gladiators Trier fand ich sehr beeindruckend, da er für einen Power Forward viele Facetten in seinem Spiel hat und nicht der klassischen Rolle seiner Position entspricht.

Wie blickst du auf die Rolle der deutschen Spieler in der ProA?

Die ProA hat sich immer mehr dem Niveau der Beko Basketball-Bundesliga angepasst und dementsprechend sind viele Schlüsselpositionen bei den Teams mit US-Amerikanern besetzt. Leider sind deutsche Spieler daher bei vielen Mannschaften nur Rollenspieler oder füllen den Kader auf. Mannschaften wie Baunach oder Hamburg sind da sicherlich die Ausnahme, wo junge Spieler wie Kone bei den Towers, oder Thiemann in Baunach als Schlüsselspieler in der Verantwortung stehen. Bei Vechta im Gegensatz ist neben Standhardinger, der aber schon ein gestandener Profi ist, kein deutscher Spieler dabei, der in meinen Augen relevant für den Erfolg der Mannschaft ist. Ich glaube, dass man sich als deutscher Spieler auch in der Bundesliga behaupten könnte, wenn man es in der ProA in eine entscheidende Rolle innerhalb seiner Mannschaft geschafft hat. Generell wäre es natürlich wünschenswert, wenn noch mehr deutsche Spieler wichtige Rollen in der Liga einnehmen würden, aber diese Entwicklung kann ja noch kommen.

Was würdest wählen? Eigene Punkte oder den Assist?

Ganz klar den Assist!

Welches System oder welche Spielsituation magst du besonders?

Ich mag die Transition. Die Defense hat sich noch nicht geordnet und man läuft mit hoher Geschwindigkeit auf den gegnerischen Korb zu. Daraus resultierend gibt es viele mögliche Optionen, wie den freien Layup oder gute Möglichkeiten aus einem schnellen Pick & Roll heraus. Generell ist Pick & Roll das übliche Mittel, was in nahezu jeder Mannschaft in irgend einer Form gelaufen wird und aus dem heraus man viel kreieren kann. Wichtig dabei ist das präzise Timing und wie die Mitspieler sich bewegen und welche Varianten man einstudiert hat.

Wie es sich gehört, hat der Kapitän das letzte Wort. Was möchtest du uns noch mit auf den Weg geben?

Ich möchte mich zunächst einmal für die Unterstützung über die gesamte Saison bedanken. Trotz der ernüchternden Bilanz ist der harte Kern immer in die Halle gekommen und hat uns von der ersten bis zur letzte Minute unterstützt. Nächste Saison gilt es, wieder eine Gewinner-Kultur hier zu etablieren. Dabei geht es nicht um die reine Bilanz, sondern auch um Euphorie, Identifikation und Atmosphäre. Es muss sich wieder etwas entwickeln und da müssen wir alle an einem Strang ziehen, um den Fans etwas für ihre Unterstützung zurückzuzahlen.

 

(Dragons Rhöndorf)

Dragons Rhöndorf gehen mit neuem Headcoach in die Spielzeit 2016/2017

Die Dragons Rhöndorf und Christian Mehrens gehen nach vier Jahren gemeinsamer Zusammenarbeit getrennte Wege. Der auslaufende Vertrag mit dem zuletzt als Headcoach der ProA-Mannschaft tätigen ehemaligen Bundesliga-Spieler der Drachen wird nicht verlängert.

„Es war und ist eine sehr schwere Entscheidung den auslaufenden Vertrag mit Christian Mehrens nach intensiver Analyse der letzten Monate nicht zu verlängern.“, erklärt Geschäftsführer Boris Kaminski und führt weiter aus: „Der Neustart der Dragons in der ProB muss langfristig angelegt sein, so sind unpopuläre Personalentscheidungen schmerzhaft, aus meiner Sicht im Sinne des Erfolgs allerdings unumgänglich.“

Der ehemalige Spieler der Dragons Rhöndorf war im Sommer 2012 als Trainer an den Drachenfels zurückgekehrt und in verschiedenen Positionen im Leistungs-Konzept der Dragons und im gemeinsamen Programm mit Kooperationspartner Telekom Baskets Bonn tätig. Als Headcoach betreute Christian Mehrens mehrere Spielzeiten die 2. Mannschaft der Dragons in der 2. Regionalliga und stand als Co- sowie Individualtrainer für die  ProA- und ProB-Mannschaft der Drachen an der Seitenlinie. Nach dem Rücktritt von Boris Kaminski als Headcoach übernahm Christian Mehrens im Januar 2016 die sportlichen Geschicke der ProA-Mannschaft und betreute diese als Headcoach bis Saisonende.

„Christian ist eine absolute Identifikationsfigur für die Dragons und den Bad Honnefer Basketball und wird dies auch immer bleiben.“, stellt Boris Kaminski fest und ergänzt: „Wir werden daher mit Christian im Gespräch bleiben.“

Die Dragons Rhöndorf wünschen Christian Mehrens für seine sportliche und private Zukunft nur das Beste und danken ihm für seinen jahrelangen Einsatz auf und neben dem Feld und hoffen ihn noch häufig im DragonDome begrüßen zu dürfen.

 

(Dragons Rhöndorf)

Dragons-Kapitän knickt um

Victor Frankl-Maus fällt gegen Baunach aus

Christian Mehrens hatte sich sein Debüt als Headcoch sicherlich anders vorgestellt. Muss er doch beim Gastspiel bei den Young Pikes Baunach auf seinen Kapitän verzichten. Viktor Frankl-Maus knickte am Donnerstag im Training um, zog sich einen Anriss der Kapsel im Sprunggelenk zu und muss am Samstag passen.

Es war schon eine richtiger Schreckmoment fürs Rhöndorfer Team, als der Point Guard im Training zu Boden ging. Sofort eilte die gesamte Mannschaft zu ihm, um sich nach seinem Wohlergehen zu erkundigen. Heute erfolgte die Diagnose durch Teamarzt Prof. Dr. Dieter Altmann und die vorläufige Entwarnung: Die Verletzung ist nicht so schwerwiegend wie zunächst angenommen. Ein Anriss der Kapsel im Sprunggelenk macht zwar seine Einsatz am Wochenende unmöglich, voraussichtlich fällt der Rhöndorfs Kapitän aber nur für eine Woche aus. Optimaler Heilungsprozess vorausgesetzt. „Natürlich hätten wir ihn gerne gegen Baunach dabei gehabt“, äußert sich Christian Mehrens, „sein Ausfall ist aber auch kein Drama.“ Die letzten Trainingseinheiten stimmen den neuen Headcoach trotzdem verhalten optimistisch. „Wir haben in dieser Woche hervorragende Einheiten gefahren. Die Mannschaft hat verstanden, worauf es in den nächsten Wochen ankommt. Am Samstag müssen die Jungs halt noch ein Stück weit enger zusammenrücken und auch für Viktor fighten. Ich habe trotz der ärgerlichen Verletzung ein gutes Gefühl.“

 

(Dragons Rhöndorf)

Rücktritt Boris Kaminski

Boris Kaminski zog aus der Niederlagenserie die Konsequenzen und tritt als Headcoach des Basketball Zweitligisten Rhöndorf zurück. Das schwache Auftreten der Dragons gegen Heidelberg brachte ihn zur Erkenntnis, dass es an der Zeit für Veränderungen im Team ist. „Die Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen“, erklärt er, „mein Herz hängt doch sehr an diesem Verein, dem Programm und den Fans.“ Doch die Mannschaft bräuchte in der aktuellen Situation neuen Input, um im Kampf um den Klassenerhalt noch ein Wörtchen mitreden zu können. „Ich sehe mich in der Verantwortung, den Weg für frische Impulse frei zu machen. Trainerwechsel sind immer die letzte taktische Maßnahme. Ich wünsche meinem Nachfolger alles erdenklich Gute. Bei den Verantwortlichen und den Fans bedanke ich mich für eine tolle Zeit.“

Für die angesprochenen frischen Impulse soll Christian Mehrens sorgen. Man darf den ehemaligen Center der Dragons durchaus als Rhöndorfer Uhrgestein bezeichnen. Zu Erstligazeiten war er häufig der Turm in der Schlacht, wohnt seit Jahren in Bad Honnef und ist ebenso lang dem RTV als Trainer treu. Nun soll er dem aktuellen ProA-Team Beine machen. „Ich sehe meine primäre Aufgabe darin, das wir wieder als Mannschaft auftreten“, lautet die erste klare Ansage des neuen Headcoach. Nur so könne man die Negativ-Spiral ins positive umkehren. Er kennt das Team und seine Problem natürlich nur zu gut und weiß ganz genau, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss. Schließlich steht er seit Saisonbeginn als Co-Trainer an der Rhöndorfer Seitenlinie. Ebenso wie Matthias Sonnenschein, auf dessen Unterstützung der neue Headcoach baut. „Matthias spielt bei der Neuorganisation eine wichtige Rolle“, so Christian Mehrens, „ich bin Überzeugt davon, das wir gemeinsam die richtigen Lösungen finden werden.“

Christian Mäßen betrachtet die aktuelle Situation mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Wir sind einerseits froh, das Christian Mehrens und Matthias Sonnenschein sich spontan bereit erklärt haben, als Gespann unsere ProA-Mannschaft zu übernehmen“, sagt der Vereinsvorsitzende. „Auf der anderen Seite bedauern wir es sehr, dass Boris Kaminski zurück getreten ist.“ Boris habe in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet und den Verein auch als sportlicher Leiter strukturell auf eine höhere Ebene gebracht. „Ich respektiere seine Entscheidung, die ihn als wahren Basketball-Enthusiast und Teil der Rhöndorfer Familie auszeichnet.“ Gleichzeitig macht der dem frischen Trainergespann Mut: „Beide sind gestandene Trainer und haben das Zeug dazu, unserem Team neues Leben einzuhauchen. Ihre Ideen bei den ersten Gesprächen haben mich jedenfalls voll und ganz überzeugt!“ Von allen heute vertretenen Sportarten ist es der Fußball, der neue Rekorde bricht, sowohl in Bezug auf die Anzahl der Zuschauer als auch auf die Anzahl derer, die bereit sind, Wetten auf parimatch pl zu platzieren. Fußballvereine werden für ihre Fans zu einer echten Ikone, was diesen Sport zweifellos einzigartig macht! Heute werden wir über den deutschen Fußball sprechen, denn Deutschland ist stolz auf das hohe Niveau seiner Sportler, und der beste polnische Fußballer spielt für einen bayerischen Verein!

Und Boris Kaminski sei gesagt: Niemals geht man so ganz, irgendwas von dir bleibt immer hier …

 

(Dragons Rhöndorf)

Davis und Holiday gehen, Smith und Hamilton kommen

 

Die Verantwortlichen der Rhöndorf Dragons reagieren auf die sportliche Talfahrt und kündigen die Verträge mit Antoine Davis und Daquan Holiday auf. Die neuen Hoffnungsträger im Team heißen Justin Smith und Jordan Hamilton. Die beiden Neuzugänge werden voraussichtlich gegen Hamburg mit von der Partie sein.

Nach dem letzten Auswärtsspiel in Tier war allen klar, im Rhöndorfer Team muss schnellstens etwas passieren, um das Ruder in dieser Saison noch herum zu reißen. Dies sah Antoine Davis genauso, daher hat der Small Forward bereits am Montag um die Auflösung seines Vertrags gebeten. Einen Tag später fanden Gespräche mit Daquan Holiday statt, die zum gleichen Resultat führten. Damit war der Weg frei für zwei Neuverpflichtungen, die die Dragons im Kampf um den Klassenerhalt dringend benötigen. Justin Smiths ist in Rhöndorf keine Unbekannter. Bereits in der vergangenen Saison stieß der 28-Jährige im Dezember als Ersatz für Remigijus Untulis zu den Dragons. Boris Kaminski weiß also genau, was er von dem 2,01 Meter großen Power Forward erwarten darf. Zuletzt war der US-Amerikaner bei Etzella Ettelbruck in der erste Luxemburgischen Liga unterwegs, durchaus mit vielversprechenden Stats. Durchschnittlich 15,4 Punkte und 9,2 Rebounds sind ein Wort. Justin Smith wird am kommenden Montag in Deutschland eintreffen und freut sich schon jetzt auf seine alten Wirkungsstätte und die Dragon-Fans.

Jordan Hamilton ist inzwischen bereits in Rhöndorf angekommen und hat sein erstes Training mit der Mannschaft absolviert. Dort wusste der 1,95 lange Small Forward auf Anhieb zu überzeugen. Er rief Erinnerungen an Fabian Thülig wach: stark in der Defensive, guter Distanzwurf und mit großem Herz zur Sache gehend. Jordan Hamilton war für das Lehigh College in der Divison 1 im Einsatz und hat seine erste Profistation in Kanada absolviert. Auch Jordan stand zuletzt in Luxemburg unter Vertrag, wo er einen verletzten Spieler zwei Monate vertrat.

„Justin und Jordan sind Spielertypen die wir aktuell dringend brauchen“, gibt Boris Kaminski zu Protokoll. „Sie sollen uns helfen, jederzeit kämpferisch und leidenschaftlich zu agieren, damit wir uns so präsentieren, wie es der Anspruch der Dragons sein muss“, führt der Dragons-Coach weiter aus. „Wir erhoffen uns neben dem mentalen Schub fürs Team aber natürlich auch ein basketballerisches Upgrade.“

So unerfreulich die Situation für Antoine Davis und Daquan Holiday auch sein mag, beide geben sich als untadelige Sportsmänner. Beide stehen dem Verein als Jugendtrainer bis zur Ihrer Abreise in der nächsten Woche zur Verfügung und übergeben ihre Jugendteams an die neuen Coaches Smith und Hamilton. Ein Grund mehr, beiden alles Gute für ihre Zukunft zu wünschen.

 

(Dragons Rhöndorf)

Mitten drin statt nur dabei – Dragons versorgen Flüchtlinge mit 15 Dauerkarten

Immer wieder äußerten Flüchtlinge den Wunsch, die Spiele der Dragons live erleben zu können. Daher haben die Verantwortlichen beschlossen, 15 Dauerkarten an junge oder junggebliebene Basketballfans zur Verfügung zu stellen, die ihre Heimat hinter sich lassen mussten. „Als Verein trägt man auch die soziale Verpflichtung, sich an der Integration von Flüchtlingen in unsere Gesellschaft zu beteiligen“, erkärt Dennis Berressen, Prokurist der Dragons. „Dazu möchten wir mit den Dauerkarten einen kleinen Beitrag leisten.“

Damit die Aktion in geordneten Bahnen abläuft, bedarf es natürlich einer verantwortlichen Person. Die Dragons sind froh, das hierfür Mary John Kamp gewonnen werden konnte. Sie ist im Rhöndorfer Lager nicht nur seit Jahren als bekennender Fan der Dragons bestens bekannt, sondern auch in Sachen Flüchtlings-Hilfe engagiert. Mary John Kamp wird die Organisation rund um den Karten-Pool übernehmen und sorge dafür tragen, dass die Tickets an der richtigen Stelle ankommen. Wir freuen uns schon jetzt auf den frischen Fan-Zuwachs und auf viele interessante Kontakte.

Mary John Kamp

Mary John Kamp

 

(Dragons Rhöndorf)

Dragons und Will Ohuaregbe gehen getrennte Wege

Vertrag mit dem britischen Powerforward wurde mit sofortiger Wirkung aufgelöst

Nach reiflicher Überlegung haben sich die Verantwortlichen der Dragons dazu entschlossen, den Vertrag mit Will Ohuaregbe mit sofortiger Wirkung aufzulösen. Seinerzeit wurde der Londoner mit Nigerianischen Wurzeln als Ersatz für den verletzten Daquan Holiday verpflichtet. Ursprünglich hatte man sich über ein Engagement bis Ende Dezember verständigt. Nach anfänglich grundsoliden Leistungen zog man sogar in Erwägung, dem 1,95 Meter langen Power Forward eine Verlängerung bis zum Saisonende anzubieten. Doch in den letzten Spielen flachte die Leistungskurve des Briten aus unerklärlichen Gründen kontinuierlich ab.

„Will gibt dem Team leider nicht die dringend benötigten Impulse“, analysiert Headcoach Boris Kaminski.

Man habe sich durch ihn deutlich mehr Präsenz unter den Brettern und beim Rebound erhofft. „Daher haben wir uns im gegenseitigen Einvernehmen getrennt“, so Rhöndorfs Cheftrainer. „Für Spieler sind solche Entscheidungen natürlich bitter, in der aktuellen sportlichen Situation können wir auf persönlichen Befindlichkeiten jedoch keine Rücksichten nehmen. Wir wünschen Will, dass er schnell einen anderen Klub findet, bei dem er besser aufgehoben ist.“

 

(Dragons Rhöndorf)

 

Christian Mehrens: „Große Spieler sind immer der Motor des Spiels!“

AktionDlandHilft

Als Co-Trainer der ProA-Mannschaft und Headcoach der 2. Mannschaft der Drachen ist Christian Mehrens fester Bestandteil der Dragons-Familie und Experte für die Ausbildung der Spieler auf den großen Positionen. Im Dragons.de-Interview steht der ehemalige Spieler der Dragons Rede und Antwort.

Dragons.de: Die Dragons haben die ersten Spiele in der laufenden Saison hinter sich. Wie ist dein Eindruck der Liga und wie siehst du die Entwicklung der ProA in den vergangenen Jahren?

Christian Mehrens: Nach den ersten Spielen ist dies immer noch schwer zu beurteilen. Wir haben gegen Mannschaften gespielt, die vom Budget her zu den besten Teams der Liga gehören und dadurch sich eine Qualität leisten können, die wir uns in dieser Form eben nicht leisten können. Vechta ist dabei sicherlich am höchsten anzusiedeln und spielt in einer eigenen Liga. Aber generell ist es nicht mein Ansatz immer einen Vergleich zwischen uns und den anderen Mannschaften anzustellen. Wir müssen unsere Spieler pushen und versuchen aus unseren Möglichkeiten an diesem Standort das Maximum herauszuholen. Dabei können wir als Trainer unseren Spielern Hilfen anbieten, um auf das nötige Niveau zu kommen. Das Potential dafür ist auf alle Fälle vorhanden!

Welche Unterschiede siehst du im Niveau der Liga zwischen heute und deiner aktiven Zeit in der 2. Basketball-Bundesliga?

Natürlich kommt hier das obligatorische „Ja es ist athletischer geworden“, keine Frage. Es gab zum Ende meiner Karriere die Tendenz dahin, dass vermehrt auf Spieler gesetzt wurde, die über Kraft, Athletik und Schnelligkeit kamen und weniger über Technik oder Taktik. Dadurch ging dieser gewisse spielerische Spaß, den ich an diesem Sport so sehr schätze, ein wenig verloren. Deswegen habe ich mir auch nur noch sehr selten Spiele angesehen in den Jahren nach meinem Karriereende. Dies war aber kein Phänomen, welches nur in der zweiten Liga zu beobachten war, auch in der ersten Liga war dies der Fall. Erst seit vielleicht drei oder vier Jahren ist wieder eine Tendenz zu erkennen, dass die Spieler wieder taktisch und spielerisch besseren und sauberen Basketball spielen wollen und sollen. Dadurch steigt das Niveau wieder stetig an und es macht wieder Spaß solche Spiele zu gucken.

Schaut man nun auf die Ausbildung der Spieler, so werden oft Unterschiede zwischen dem amerikanischen System des College Basketballs und dem europäischen System des Vereins Basketballs benannt und die These aufgestellt, dass die variableren Spieler aus Europa kommen. Wie blickst du auf diesen Vergleich und die Stärken und Schwächen der beiden Ausbildungs-Varianten?

Das ist eine schwierige Frage und ich denke man muss dies bezogen auf die einzelnen Spielerpositionen im Basketball betrachten. Ein amerikanischer Point Guard zum Beispiel, der nach Europa kommt muss auch scoren können, da reicht es nicht nur das Spiel aufzuziehen und zu lenken. Das wird einfach erwartet. Bei einem amerikanischen Center sieht man auch hier in Europa primär die Aufgabe darin, dass er die Zone frei hält, Rebounds holt, Blöcke stellt und zusätzlich ein paar Punkte auflegt. Und genau die gleichen Anforderungen werden aber auch an europäische Center gestellt. Das zeigt wie schwierig eine Bewertung oftmals ist. Von der Tendenz her ist an der These sicherlich was dran, aber man darf das auch nicht zu euphorisch sehen. Nicht jeder große Spieler in Europa hat die Veranlagung zu einem Dirk Nowitzki oder Andrea Bargnani oder bei den Guards zu einem Tony Parker. Und in den USA wird eben auch nicht jeder zu einem Kobe Bryant, Dwight Howard oder Lebron James. Aber generell ist die Ausbildung in Europa sicherlich etwas breiter und vielleicht etwas vielseitiger angelegt, als in den USA.

In den letzten Jahren scheint der klassische Brett-Center, wie es ihn oftmals noch Ende der 90er und in den 2000er Jahren gab, ausgedient zu haben. Siehst du ebenfalls diese Entwicklung hin zu kleineren Spielern auf den Positionen des Power Forwards und Centers? 

An dieser Stelle würde ich gerne einmal eine Statistik sehen, die aufzeigt wie viele Menschen über 2,10 Meter früher Basketball gespielt haben und wie viele davon heute spielen. Menschen, die größer sind als 2,05 Meter waren früher selten und sind es heute auch noch. Dazu kommt dann noch die wirtschaftliche Wahrheit, dass im Basketball jeder cm Geld kostet. Je größer ein Spieler ist, umso teurer wird er auch und wenn er dann auch noch gut Basketball spielen kann ist er für deutsche Verhältnisse nahezu unbezahlbar. Ausnahmen sind hier höchstens Bayern München, Alba Berlin oder die Brose Baskets Bamberg. Aber Basketball entwickelt sich stetig weiter und durch die immer bessere Vernetzung von Vereinen, Agenten und Spielern gibt es mittlerweile eben ein großen Fundus an Spielern im Bereich von 2 Meter bis sagen wir mal 2,05 Meter. Und natürlich muss ein Spieler dieser Größe das Spiel etwas anders aufziehen, besonders wenn er gegen einen größeren Gegenspieler agiert. Auch ich musste mit meinen 2,11 Meter mein Spiel oft von außen aufziehen, da mir unter dem Korb die Masse und Athletik fehlte, um mich dort durchzusetzen.

Mittlerweile scheint das Paket der großen Spieler trotzdem vielseitiger geworden zu sein. Oftmals werden Center oder Power Forwards als Ballverteiler aus dem Lowpost heraus eingesetzt und bringen das Ball-Handling eines Guards mit. 

Große Spieler waren immer der Motor des Spiels, das war früher so und ist es heute noch. Ohne gute große Spieler hattest du früher wenig Chancen und hast es heute auch nicht. Aber sicherlich ist durch die Entwicklung des Basketballs, auch in der NBA, in den letzten Jahren dieser ganz klassische Brett-Center weggefallen. Der letzte Center dieser Art war meiner Meinung nach Shaquille O’Neal. Aber mittlerweile sind auch solche Spielertypen wieder gefragt und im kommen. Es können nicht fünf Leute an der 3er Linie stehen und werfen, da müssen auch Spieler innen stehen und entsprechend Platz schaffen. Aber es bleibt eben dabei, Leute mit der entsprechenden Größe und Qualität fallen nicht vom Baum und sind einfach selten. Auch die Amerikaner haben kein Labor wo große Center gezüchtet werden, die dann noch entsprechende spielerische Veranlagungen haben. Wenn ich mir angucke, was ein Dwight Howard mit seinen physischen Veranlagungen für ein Spiel hat, bekomme ich echt graue Haare. Aber die Tendenz ist wieder zu erkennen. Auch wir haben hier mit Alex Möller einen Spieler, der eine solche Rolle vielleicht einnehmen kann. Bei ihm werden wir versuchen und sind dabei, das klassische Center Spiel wieder zu etablieren und beizubringen. Wenn er diesen Spielstil verinnerlicht hat werden wir erst anfangen ein Spiel aus der Mitteldistanz aufzubauen. Aber erstmal gibt es für ihn ein klassisches Brett-Center Skill-Set.

Schauen wir nun auf die lange Garde der Dragons. Gegen viele ProA-Teams treffen unsere Jungs auf oftmals körperlich überlegene Gegenspieler, wie zuletzt einen Donald Lawson in Vechta. Wie bereitest du die Jungs im Training auf diese Situationen vor?

Wenn man körperlich unterlegen ist, muss man versuchen dieses durch Technik auszugleichen. Auch ich musste mir dies aneignen. Es geht dabei um viele Kleinigkeiten, wie Position, Fußstellung oder Körperspannung. Aber auch im Tricks, wie den richtigen Zeitpunkt den Gegenspieler mal zu halten oder einen Ellenbogen zu verteilt, ohne dass die Schiedsrichter dies unbedingt mitbekommen. Viele dieser Dinge gehören in den mentalen Bereich und da müssen die Spieler bereit sind die Hilfen anzunehmen und zu verstehen. Ich will damit nicht sagen, dass unsere Jungs das nicht verstehen, aber es sind Dinge die sich einfach einschleifen müssen und die immer wieder trainiert und wiederholt werden. Dies sind Prozesse, die einfach lange dauern und die von den Spielern kognitiv richtig umgesetzt werden müssen. Für einen Außenstehenden ist dies oftmals schwer nachzuvollziehen, aber es geht hierbei um gewisse Verhaltensmuster, die wir teilweise neu erlernen oder verändern wollen. Und bestehende Verhaltensmuster bei Spielern zu ändern dauert immer sehr sehr lange und auch ich habe dafür oftmals sehr lange gebraucht. Solche Inhalte müssen sich bei den Spielern setzen und verwurzeln und müssen ohne Nachdenken umgesetzt werden. Manchmal sind unsere Jungs da noch etwas „Lost in Translation“ und die Gegenspieler sind eben gestandene Profis und ganz andere Kategorien als noch in der ProB. Deswegen sollten und sind wir auch mit unseren Erwartungen und Forderungen an die Spieler vorsichtig sein, aber ich sehe da jeden unserer Spieler auf einem guten Weg.

Besonders verfolgt wird oftmals die Rolle von Doppellizenz-Spielern, die sowohl bei uns, als auch bei den Telekom Baskets Bonn im Kader stehen. Aktuell richten sich deswegen viele Augen auf Robin Lodders. Wie siehst du seine Rolle im Kader und ist es ein Vorteil für ihn bei den Telekom Baskets auch regelmäßig gegen Tadas Klimavicius und Dirk Mädrich im Training ran zu müssen?

Robin ist sehr gut veranlagt und bringt viele Möglichkeiten mit, aber auch für ihn ist es die erste richtige Saison auf diesem Niveau. Er hat zuvor ausschließlich in der zweiten Mannschaft der Baskets in der 1. Regionalliga gespielt und man muss auch ihm einfach entsprechend Zeit geben. Er muss das Niveau kennen lernen und ist eben noch im Nachteil gegen gestandene Spieler wie Derrick Allen, Christian Standhardinger oder Donald Lawson. Individuell ist es für ihn sicherlich ein Vorteil gegen die Jungs aus der Beko BBL Mannschaft zu trainieren, aber ganz persönlich bin ich ein Fan davon, möglichst viel mit der Mannschaft zu trainieren, in der man auch die meiste Spielzeit bekommt.

Was sind ganz praktisch gesehen die Inhalte und Schwerpunkte, die du den Jungs im Training vermittelst und an die Hand gibst?

Mein Schwerpunkt liegt auf der Koordination. Meine Philosophie beinhaltet, dass man gerade unter dem Korb eine gute Balance und einen guten Schwerpunkt haben muss. Man muss über beide Beine kommen können und seine Füße permanent richtig positionieren. Wenn man dies beherrscht, kann man anfangen zu arbeiten und zu agieren. Dann können Bewegungen wie Spin Move oder ein Hakenwurf sauber durchgeführt und angeeignet werden. Deswegen vermittele ich den großen Spielern viele koordinative Sachen und arbeite in diesem Bereich mit den Spielern. Auch bestimmte Schrittfolgen aus Systemen heraus oder im Eins gegen Eins gehören dazu, wie auch bestimmte Verhaltensmuster bei Rebound-Situationen zum Beispiel. Vieles hängt auch von einer guten und permanenten Körperspannung ab, auf die ich bei meinen Einheiten mit den großen Jungs viel Wert lege. Aber viele dieser Dinge sind auch unabhängig von der Position im Basketball wichtig.

Wie muss man sich die Arbeitsaufteilung zwischen dir und unserem Headcoach Boris Kaminski, sowie deinem Co-Trainer Kollegen Matthias Sonnenschein vorstellen?

Natürlich findet zwischen uns ein reger Austausch statt, wobei natürlich primär mit Boris gesprochen wird. Dies liegt auch einfach daran, dass Matthias und ich seltenst zusammen im Training sind, da wir beide auch noch Aufgaben im Bereich der NBBL und JBBL haben und sich die Trainingszeiten oftmals überschneiden. Da ich mit den großen Jungs im Training hauptsächlich arbeite, achte ich natürlich vermehrt auf sie, aber habe auch den Rest immer im Blick. Meine Eindrücke gebe ich dann leise oder im Vieraugengespräch an Boris weiter. Wenn ich wirklich einmal aktiv und korrigierenden in den Trainingsbetrieb eingreife, sagen wir einmal im Spiel 5-5, dann ist es meist der Fall, dass mir bei den großen Spielern etwas aufgefallen ist, was wir zuvor im Gruppentraining behandelt haben und was mir dann ungenügend umgesetzt wird. In diesem Fall gehe ich dann dazwischen und da lässt Boris mir freie Hand und macht es für mich einfach und angenehm da dann rein zu gehen und zu korrigieren. Bei allem anderen schildere ich Boris wie gesagt meine Eindrücke und wir diskutieren darüber und tauschen uns aus. Wir haben in diesem Bereich einen sehr offenen und kollegialen Austausch und es findet alles auf Augenhöhe statt und jede Seite nimmt die Ratschläge und manchmal auch Kritiken des anderen an oder diskutiert zumindest darüber. Und dies macht es wie gesagt so ungeheuer angenehm mit ihm und Matthias zusammenzuarbeiten.

Zum Abschluss nochmal eine Frage zu deiner aktiven Karriere: Welches ist dein Alltime-Favorite Gegen- oder Mitspieler auf deiner Position gewesen?

Mein erstes Vorbild war Kareem Abdul-Jabbar, als er bei den Lakers spielte. Als Jugendspieler in Leverkusen fand ich Kannard Johnson sowohl als Typen, als auch als Spieler absolut klasse. Ein unglaublicher Spieler mit einer wahnsinnigen Physis und vielen Skills. Er hatte ein gutes Ballhandling, einen guten Wurf und war immer gefährlich wenn er auf dem Feld stand. Körperlich einfach „Perfectly build“, anders kann man es nicht sagen, ein Berg von einem Mann. Als Gegenspieler habe ich mich immer gefreut auf Wendell Alexis zu treffen, obwohl man wusste, dass es wahrscheinlich ordentlich was auf die Mütze gibt. Alexis war einfach elegant, vielseitig und mit seiner Spielintelligenz gehört er sicherlich in Deutschland zu besten Spielern, die hier jemals gespielt haben.