Vorberichte ProB Nord 11. Spieltag

11.12.2021 18:00 Uhr SBB Baskets Wolmirstedt vs. SC Rist Wedel

Die SBB Baskets Wolmirstedt sind in der laufenden Saison erstmals in der ProB vertreten, vielen Spielern der Mannschaft aus der Kleinstadt nahe Magdeburg aber ist die Liga bestens vertraut. „Das ist kein typischer Aufsteiger“, sagt Rist-Trainer Stephan Blode vor dem Auswärtsspiel beim Tabellenvierten am Sonnabend (11. Dezember, 18:00 Uhr). Wolmirstedts Kader gehört zu den erfahrensten der Liga, „das ist ein Team, welches sehr strukturiert spielt“, so Blode. „Wolmirstedt hat eine klare erste Fünf, was die Minuten angeht“, sagt er. Und zwar: Martin Bogdanov, Marc Nagora, Philipp Lieser, Bill Borekambi und Jordan Talbert. Von diesem Stamm ist der ehemalige Rister Nagora (Saison 2011/12) mit 28 Jahren der jüngste und mit 21 getroffenen Dreipunktewürfen der beste Distanzschütze.

Der Vergleich am Sonnabend wird das Aufeinandertreffen des Tabellenvierten (Wolmirstedt) und des -zweiten (Wedel). „Wir müssen natürlich die Spannung hochhalten, weiter hungrig bleiben. Jedes Spiel ist eine neue, schwere Aufgabe, da haben die sechs Siege vorher überhaupt nichts mit zu tun“, sagt Blode. Das Entscheidende sei, so der Wedeler Trainer, dass seine Schützlinge „von Anfang an in der Woche eine Spielsituation simulieren“, betont er. Blode achtet haarklein darauf, dass das geschieht und nicht mal im Ansatz ein Schlendrian einkehrt. „Man merkt schon: Manchmal muss man ein bisschen in positiver Art nachschieben. Das ist völlig normal. Dieses Team trainiert grundsätzlich auf einem wirklich hohen Niveau und da sind wir sehr zufrieden mit. Wenn man so ein gutes Trainingsniveau hat, dann fällt es schon mal auf, wenn es ein, zwei Mal nicht so läuft. Und dann ist man da ganz doll hinterher“, sagt Blode.

11.12.2021 19:30 Uhr EN Baskets Schwelm vs. Dragons Rhöndorf

So ganz schlecht war die Leistung der EN Baskets Schwelm gegen die SBB Baskets Wolmirstedt in der vergangenen Woche nicht. Gegen die gut zusammengestellte Truppe von Trainer Eiko Potthast, konnten die Blau-Gelben gut mithalten. Dennoch reichte es am Ende nicht zum Erfolg. In einem NRW-Derby empfängt das Team von Head-Coach Falk Möller am kommenden Samstag, den 11.12.2021 (19:30 Uhr/Schwelm ArENa) die Dragons Rhöndorf. Der Aufsteiger aus der 1.Regionalliga-West stellt bewusst die jüngste Mannschaft der BARMER 2.Basketball Bundesliga und möchte auch zukünftig mit dieser Ausrichtung erfolgreichen Basketball bieten. Vor wenigen Jahren wurde der ehemalige Nationalspieler und dreifache Deutsche Meister Yassin Idbihi als leitender Funktionär geholt, um das Rhöndorfer Programm wieder auf Bundesliga-Level zu heben. Die Dragons konnten bisher, genauso wie die EN Baskets, nur 3 Siege für sich verbuchen und sind aktuell Tabellenzehnter der ProB Nord. Die Baskets stehen zwei Tabellenplätze weiter oben und wollen mit einem Erfolg für ein wenig Abstand zwischen sich und den Drachen sorgen. Allerdings haben die Blau-Gelben in dieser Saison ein unheimlich großes Rebound-Problem, dass mit der Verpflichtung von „CJ“ Oldham gelöst werden soll. Aktuell warten die Baskets auf die Arbeitserlaubnis des Amerikaners und können noch nicht davon ausgehen, dass der Powerforward rechtzeitig eine Spielberechtigung erhält. Zwar wird im Hintergrund alles dafür getan, damit dieses klappt. Aber eine 100%ige Gewissheit haben die EN Baskets noch nicht. Dabei wäre der Einsatz von Oldham so wichtig, da die Dragons nicht nur jung, sondern auch sehr athletisch sind.

Das bestätigt auch der Baskets-Coach: „Das junge Rhöndorfer Team hat viel Potential und hat gerade letzte Woche gegen Iserlohn gezeigt, wie gefährlich sie sind und dass sie jedes Team ärgern können. Für uns wird es darauf ankommen, gerade in der Verteidigung und im Rebound besser zu arbeiten, um dieses wichtige Spiel zu gewinnen.“

Das Quäntchen Erfahrung bringt Rückkehrer Viktor Frankl-Maus mit. Der Point-Guard kam vor wenigen Tagen aus Köln zurück und wird die Rhöndorfer bis zum Saisonende anführen. Unter der Woche fiel bei den EN Baskets auch noch Marco Hollersbacher mit einer Erkältung aus und könnte den Blau-Gelben am Samstag fehlen. Das sind auf keinen Fall optimale Voraussetzungen, um ein Duell gegen einen punktgleichen Kontrahenten zu bestreiten. Aber im letzten Heimspiel des Kalenderjahres 2021 wollen Khartchenkov und Co. noch einmal für positive Schlagzeilen sorgen – egal in welcher Konstellation.

11.12.2021 19:30 Uhr Iserlohn Kangaroos vs. TKS 49ers

Nur zwei Gegner der 49ers haben es in der laufenden Spielzeit geschafft, 80 oder mehr Punkte gegen das Team aus Stahnsdorf zu erzielen. Mitte November war es der SC Rist Wedel (80:77) und zuletzt die weiterhin ungeschlagenen WWU Baskets Münster (85:67). Die dritte Niederlage in der Statistik kassierte die Mannschaft von Coach Vladimir Pastushenko ausgerechnet bei den Dragons Rhöndorf (68:69). Bemerkenswert ist indes: Die Niederlage in Rhöndorf ist die bislang einzige Auswärtsniederlage der Stahnsdorfer!

Vor der Saison haben die 49ers mit Robin Jorch einen erfahrenen Big Man zurück nach Brandenburg geholt. Und auch Center Niklas Ney hat sich mit 9,8 Punkten und 6,8 Rebounds als Verstärkung erwiesen. Beide haben zuletzt in der ProA gespielt. Jorch bei den wiha Panthers Schwenningen und Ney bei den Tigers Tübingen, bevor er eine rund einjährige Pause einlegen musste, und jetzt sein Comeback in der ProB gibt. Dritter Neuzugang der 49ers war im Sommer Nico Kaml, der gemeinsam mit Routinier Sebastian Fülle für Firepower auf dem kleinen Flügel sorgt. Fülle erzielt durchschnittlich 14,4 Zähler, Kaml 10,7.

Wichtiger als die offensive Ausbeute der Stahnsdorfer, die pro Partie rund 76 Punkte aufs Scoreboard bringen, ist aber ihre defensive Effizienz. Und das wird für die Kangaroos zur Nagelprobe. Pro Partie erzielen Shirvans Schützlinge rund 85 Punkte – und damit 11,4 Punkte mehr als die Stahnsdorfer durchschnittlich zulassen. „Die 49ers haben einen bestimmten Spirit im Team, spielen mit hoher Intensität und verteidigen sehr gut“, sagt Kangaroos-Coach Dennis Shirvan. Und ergänzt: „Vom körperlichen Aspekt her wird das wahrscheinlich unsere toughste Aufgabe bislang.

Entsprechend müssen die Kangaroos dagegenhalten. Körperlich. Und mental. „Wir müssen in unseren Aktionen – offensiv wie defensiv – stabil und klar bleiben. Und müssen versuchen, unsere Qualität in den Fokus der Partie zu rücken. Da bin ich aber guter Dinge, dass das
gelingen kann und auch gelingen wird
“, sagt Shirvan. Denn er hat sein Team akribisch auf das Spiel der 49ers eingestellt. „Wir wissen, was uns erwartet. Und halten nach wie vor an unserem Ziel fest, einen perfekten Dezember zu spielen. Unsere Fans werden uns in ruckeligen Momenten den nötigen Auftrieb geben, um auch die schwierige Aufgabe gegen Stahnsdorf meistern zu können“, so Shirvan.

11.12.2021 19:30 Uhr WWU Baskets Münster vs. LOK Bernau

Die vorzeitige „Halbzeitmeisterschaft“ ist abgehakt, jetzt liegt der Fokus auf der bestmöglichen Ausgangsposition für die Rückrunde. Headcoach Björn Harmsen hatte seinen Schützlingen nach dem 85:67-Erfolg bei Verfolger TKS 49ers einen freien Tag gewährt. Seit Dienstag bereiten sich die Uni-Städter auf das kommende Heimspiel vor. „LOK Bernau ist mit Sicherheit gut besetzt, in der Tiefe natürlich wahnsinnig, aber auch was Erfahrung und Jugend anbelangt mit einer super Balance“, so Harmsen. „Sie spielen einen schnellen Basketball, ähnlich ALBA Berlin von der Idee her. Sie versuchen schon, viel zu lesen in der Offensive, in der Defensive aggressiv zu sein. Eigentlich kann man das ganz gut vergleichen.“

Zwei prominente Neuzugänge bei den Brandenburgern kamen erst in in der laufenden Saison: Mit Forward Robert Kulawick kehrte ein langjähriger Erstliga-Profi zurück, Center Kresimir Nikic vom Kooperationspartner ALBA Berlin wurde im November mit Doppellizenz ausgestattet. Damit ist LOK Bernau ein anderes Team als noch zum Saisonstart, der mit fünf Niederlagen und einem „Pflichtsieg“ gegen das sieglose Schlusslicht ETV Hamburg an den ersten sechs Spieltagen missriet. Der deutliche Aufwärtstrend nach zwei klaren Heimsiegen über Dragons Rhöndorf (89:61) und RheinStars Köln (95:77) ist unverkennbar.  Erfahrung in der ProB und überwiegend höheren Ligen haben neben den beiden Rückkehrern Maximilian Rockmann, Mauricio Marin, Abdulai Abaker und der US-Amerikaner Dan Oppland. Den Weg nach oben eingeschlagen hat bereits der 18-jährige Jugend-Nationalspieler Christoph Tilly. Der 2,10 m großen Power Forward hat bereits eine ProB-Saison bei LOK absolviert, gilt als großes Talent.

Power Forward Rikus Schulte durchlief von 2015 bis 2019 das Jugend-Leistungsprogramm des UBC Münster, wechselte anschließend in das deutsche Vorzeige-Nachwuchsprogramm von ALBA Berlin. Der 17-Jährige Jugend-Nationalspieler macht mit weiteren ALBA-Talenten erste Profi-Erfahrungen bei LOK Bernau. René Schilling traut ihm den Sprung nach oben in die BBL zu: „Rikus Schulte muss man im Auge behalten, das ist ein sehr interessanter Spieler, der vielleicht gar nicht so in den Vordergrund rutscht. Aber das muss auch gar nicht sein, das hat man ja auch bei Malte Delow gesehen, den gar keiner auf der Rechnung hatte“, so der LOK-Headcoach am 3. Dezember bei Sportradio Deutschland. Auch WWU-Baskets-Coach Harmsen ist sehr angetan vom gebürtigen Münsteraner: „Rikus ist ein super talentierter junger Spieler. Er macht seine Rolle super, spielt auf der Vier, hat ein hohes Spielverständnis, ist nicht umsonst bei ALBA.“

Hat der SSV LOK Bernau alle Mann an Bord, gelten sie als vielleicht sogar als das bestbesetzte Team der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Nach ihren deutlichen Heimerfolgen unterlagen sie zuletzt beim ärgsten Münsteraner Verfolger Rist Wedel deutlich. Das brandenburger Wellenbad der Gefühle ist allerdings auch erklärbar. Neben ALBA-Profi Malte Delow und Routinier Robert Kulawick fehlten außerdem verletzt Tjark Lademacher, Marc Friederici und Lias Lüneburg. Alba Berlin ist am Freitag in der Euroleague sowie am Sonntag in der Bundesliga gefordert. Es bleibt abzuwarten, welche Hauptstadttalente in der Halle Berg Fidel auflaufen werden.

12.12.2021 17:00 Uhr ETV Hamburg vs. RheinStars Köln

Vorbei und abgehakt: Nach der empfindlichen 55:97-Niederlage vor einer Woche bei den BSW Sixers schauen die Basketballer des Eimsbütteler TV wieder nach vorne. Und dort sind bereits die RheinStars Köln und ein eminent wichtiges Abstiegsduell zu erkennen. Der Tabellenvorletzte gastiert am Sonntag (12. Dezember 2021, 17 Uhr) anlässlich des 11. Spieltages in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB beim aktuell noch sieglosen Schlusslicht in der Sporthalle Wandsbek.

Wir müssen uns am Sonntag voll reinhängen und wieder ein anderes Gesicht zeigen als in Sandersdorf“, sagt ETV-Cheftrainerin Sükran Gencay. „Und ich bin mir sicher: Wir können das. Alles andere kommt dann.“ Mit welcher personellen Besetzung die neuerliche Aktion „Erster Saisonsieg“ angegangen werden kann, ist noch offen. Hinter dem Einsatz der verletzten oder angeschlagenen Fabian Paetsch, Carl Ceesay (beide Knie) und Ibrahim Jabby (Rücken) steht noch ein Fragezeichen, mit Sicherheit ausfallen wird Center Mayika Lungongo (Knöchel). Dafür feiert Neuzugang Tobias Lange (31) sein Heimdebüt für den ETV. Trotz Coronabeschränkungen (2G-Regel) dürfen die Korbjäger aus dem Herzen Hamburgs diesmal auf besonders lautstarke Unterstützung von den Rängen hoffen – haben doch einige Jugendteams ihr Kommen angesagt. „Das wird uns zusätzlich motivieren“, hofft Headcoach Gencay.

Ein Wiedersehen mit alten Bekannten gibt es für ETV-Guard Karl Dia, der vergangene Spielzeit noch das Trikot der Domstädter trug. Die RheinStars Köln, letztjähriger Mitaufsteiger in die ProB Nord, blicken ebenfalls auf einen eher enttäuschenden Saisonverlauf mit lediglich zwei Siegen zurück. Zuletzt gab es zu Hause im rheinischen Derby eine 94:96-Niederlage gegen die ART Giants Düsseldorf, bei der das Team von Headcoach Simon Cote im Schlussviertel eine 16-Punkte-Führung (82:66) verspielte. Überzeugen konnte indes der erst wenige Tage zuvor nachverpflichtete Distanzspezialist Marley Jean-Louis (zuletzt EPG Baskets Koblenz/ProB Süd). Er avancierte mit 19 Punkten (4/10 Dreier) zusammen mit dem Amerikaner Vincent „two two“ Golson – zweitbester Punktesammler der Liga hinter ETV-Leader Mubarak Salami – gleich zum teaminternen Topscorer gegen die Giants.

12.12.2021 18:00 Uhr ART Giants Düsseldorf vs. BSW Sixers

Zu diesem Zeitpunkt der Saison spricht die Tabelle bereits für sich. Sandersdorf hat sich im soliden Mittelfeld etabliert und mit Iserlohn schon eines der Teams aus dem oberen Drittel schlagen können“, blickt ART Giants-Headcoach Florian Flabb analytisch auf den kommenden Kontrahenten. Mit den BSW Sixers aus Sandersdorf reist am kommenden Sonntag ein Team nach Düsseldorf an, das im bisherigen Saisonverlauf einen sehr soliden Eindruck hinterlassen hat. Durch sechs Siege aus zehn Spielen grüßen die Sixers vom sechsten Tabellenplatz und damit aus der sicheren Playoff-Region. Kein Wunder, schließlich hat man nach einer erfolgreichen Vorsaison den Kader in Sandersdorf auf einem ähnlich starken Level halten können. Mit den beiden Neuzugängen Hendrik Warner und Evans Rapieque sind zur aktuellen Spielzeit zwei Akteure aus der Jugend von ALBA Berlin zu den Sixers gewechselt, die zudem bereits für LOK Bernau in der ProB auf dem Parkett standen. Ebenso erfahrene Akteure wie Aufbauspieler Lukas Kazlauskas und der dänische Nationalspieler Frederik Rungby drücken dem Spiel des BSW ihren Stempel auf. „Diese Mischung im Kader bei den Sixers scheint einfach gut zu passen“, so Flabb.

Auf eine ähnliche Harmonie im Kader und einen guten Lauf blicken derzeit auch die ART Giants. Mit zwei Siegen im Rücken, wovon einer der wichtige Derbysieg bei den Rheinstars Köln war, will man nun die Serie weiter ausbauen. Auf ein wöchentliches Offensivfeuerwerk wie in der Vorwoche wollen sich die Giganten dabei aber nicht verlassen. „Natürlich können wir nicht jede Woche 96 Punkte erzielen, wie zuletzt in Köln. Wir sind eine gute Offensivmannschaft, was wir bisher in der Saison auch schon gezeigt haben. Dennoch müssen wir schauen, dass wir in der Verteidigung nochmal mehr Stops generieren, um unser Spiel insgesamt auch durchsetzen zu können“, gibt Flabb vor. Dabei komme es dem Düsseldorfer Headcoach gar nicht auf einzelne Spieler an, sondern um die mannschaftliche Geschlossenheit im Allgemeinen. Um ihr temporeiches Angriffsspiel erfolgreich umsetzen zu können, wollen die Giganten ihren Gegner in der Verteidigung fokussiert und vor allem energisch entgegenstehen.

Die kommende Aufgabe ist eine ungemein wichtige für uns. Wir haben ein bisschen Zeit gebraucht, um in die Saison reinzukommen, sind aber auf einem positiven Weg. Wir haben in unserem Spiel einige Schritte nach vorne gemacht und der Prozess, von dem wir immer wieder reden, ist noch lange nicht am Ende“, fasst Flabb zusammen.