Nachberichte ProA 2. Spieltag
3.10.2025 16:00 Uhr // Bayer Giants Leverkusen vs. VfL SparkassenStars Bochum 72:92
Die erste Führung der Partie gehörte dem Gastgeber, der nach einem Dunk durch Dennis Heinzmann in Führung ging. In der Folge allerdings gelang es BAYER nicht diese auszubauen. Im Gegenteil: Auch wenn die Paarung in den ersten zehn Minuten sehr zerfahren war, waren es die Gäste, welche deutlich besser mit der Situation umgehen konnten. Felix Banobre hatte seine Mannen gut eingestellt, so führten die Gäste nach dem ersten Viertel verdient mit acht Zählern Vorsprung (9:18).
Besser lief es für die GIANTS im zweiten Durchgang nicht. Bochum gab den Ton an und wurde mit zunehmender Spieldauer stärker. Die Truppe aus dem Ruhrgebiet setzte sich Zähler um Zähler von Leverkusen ab. Es war wie verhext, es gelang den Gastgebern einfach nicht in das Spiel zu finden. Für das Highlight der Hälfte sorgte John Williams Jr., der per Dreier „Buzzer Beater“ zur Pause von weit draußen traf (31:48).
Auch die fünfzehnminütige Verschnaufszeit sorgte nicht für den großen. Der Bochumer Vorsprung pendelte zunächst zwischen 17 und 21 Punkten, bevor Leverkusen nach 25 Minuten noch einmal ansetzte und mit einem 11:0-„Lauf“ auf 15 Zähler (33:48) herankam. Doch die SparkassenStars wussten immer genau zum richtigen Zeitpunkt zu scoren. Die VfL-Truppe agierte abgezockt und lag nach der dritte Periode 51:67 vorne.
Die GIANTS-Anhänger hofften dagegen noch auf eine Überraschung, auf eine Wende. Doch diese blieb aus. Der Schlussabschnitt plätscherte nur noch vor sich hin und das Auswärtsteam ließ keinen Zweifel mehr daran aufkommen, dass sie das Parkett als Sieger in der Rundsporthalle verlassen würde. Bochum war spielbestimmend und entschied, in einem ereignisarmen Schlussviertel, die Partie mit 72:92 für sich.
GIANTS-Trainer Michael „Mike“ Koch fand klare Worte: „Wir haben heute völlig verdient gegen Bochum verloren. 24 Ballverluste haben Bochum ermöglicht 20 Würfe mehr zu nehmen als wir. Bei uns ist zu erkennen, dass wir uns auf ProA-Niveau noch nicht zurechtgefunden haben. Auf den Druck und die Athletik der Gegner müssen wir uns schnellstmöglich einstellen.“
3.10.2025 19:30 Uhr // SBB Baskets Wolmirstedt vs. PS Karlsruhe LIONS 101:72
Wolmirstedt, 15 Kilometer nördlich von Magdeburg gelegen, trägt seine Heimspiele in der Landeshauptstadt aus. Karlsruhe spielte mit, haderte aber kam zu keinem Zeitpunkt richtig ins Rollen. So holten sich die Baskets mit einem überzeugenden 101:72 ihre ersten ProA-Punkte der Klub-Historie. Während die Hausherren von Beginn an erfolgreich den LIONS-Korb attackierten, benötigte Karlsruhe zwei Minuten für die ersten Punkte aus dem Feld. Die Badener agierten zwar mehr als solide in der Offense, scheiterten jedoch viel zu häufig im Abschluss. So ging es mit 25:15 in die erste Pause.
Auch im nächsten Spielabschnitt änderte sich wenig am Bild, das sich auf dem Court bot. Die LIONS machten wenig Fehler, litten jedoch an einer eklatanten Abschlussschwäche. Zur Halbzeit blickte man auf eine Trefferquote von 32% aus dem Zweipunkt-Bereich, während die Gastgeber hier auf 78% kamen. Das spiegelte sich im 46:30-Halbzeitstand wider.
Auch nach dem Seitenwechsel erfolgte keine Trendwende, wenngleich die Abschlüsse nun etwas häufiger ihr Ziel fanden. Zwischenzeitlich gelang es dem Team von Headcoach Demond Greene, den Rückstand auf zwölf Punkte zu verkürzen. Doch immer, wenn es so aussah, als würden die LIONS einen kleinen Lauf starten können, hatten die Baskets eine passende Antwort parat.
Das dritte Viertel ging zwar knapp an die Löwen, doch der Spielstand von 67:53 zu Beginn der abschließenden zehn Minuten hätte eine klare Steigerung erfordert, um die Wende einzuleiten. Diese blieb angesichts der nächsten Wirkungstreffer kurz nach Wiederbeginn aus. Am Ende fiel die Niederlage mit fast 30 Punkten zu deutlich aus. Die Siegpunkte blieben indes verdientermaßen in Magdeburg. Einzig in der Rebound-Statistik konnten die LIONS überzeugen.
SBB-Coach Eiko Potthast sagt: „Das war eine starke Teamleistung von uns. Uns hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht, in der neuen Halle zu spielen, die Halle so voll zu sehen. Das hat uns Kraft gegeben. Ich hoffe, dass wir alle mit unserem Spiel so begeistert haben, dass sie wiederkommen.
4.10.2025 18:30 Uhr // BG Göttingen vs. Tigers Tübingen 83:90
Die Veilchen erwischten einen Fehlstart, leisteten sich leichte Ballverluste und gerieten schnell 0:7 in Rückstand. Kapitän Mathis Mönninghoff erlöste die BG-Fans nach fast zwei Minuten mit einem Dreier. Aber auch danach taten sich die Hausherren schwer und fanden keinen Weg, um Tübingens Wood zu stoppen. Nach dessen Dreier zum 3:12 nahm Strauß seine erste Auszeit. Erst zum Ende des Abschnitts brachten die Südniedersachsen mehr Energie und verkürzten auf 13:26.
Im zweiten Abschnitt kämpften sich die Veilchen in die Partie, spielten aggressiver und stellten die Tübinger vor Probleme. Daniel Kirchner traf einen Dreier zum 21:28 und zwang Tigers-Headcoach Henrik Sonko zu seiner ersten Auszeit. Die Göttinger hatten im Anschluss mehrmals die Chance, zum ersten Mal in dieser Partie in Front zu gehen, verpassen diese aber zunächst. Wood sorgte dafür, dass die BG mit einem knappen 43:44-Rückstand in die Halbzeitpause ging.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber mit viel Energie aus der Kabine. Jackson schloss einen 8:0-Lauf zum 51:44 ab, sodass Sonko die nächste Auszeit nahm. Diese wirkte und Tübingen glich wieder aus (51:51). Die Partie blieb nun eng – kein Team setzte sich ab (59:59). Den Gästen gelang es dann sogar wieder 62:63 in Front zu gehen. Bis zum Viertelende ließen die Veilchen aber nur noch einen Tigers-Punkt zu und erarbeiteten sich einen kleinen Vorsprung (69:64).
Im Schlussabschnitt traf Henrik Drescher zum 73:67, doch die Tübinger kämpften und glichen zum 73:73 aus. Im Anschluss holten sich die Göttinger ein kleines Momentum – Robin Lodders fing einen Offensiv-Rebound und erhöhte wieder auf 81:75. Die Tigers gaben nicht auf, sicherten sich entscheidende Offensiv-Rebounds und trafen zwei schwere Dreier hintereinander zum 83:87. Die Gastgeber hatten dem nichts mehr entgegenzusetzen.
Fabian Strauß (Headcoach BG Göttingen): „Es war ein sehr verdienter Sieg für Tübingen. Was wir im ersten und vierten Viertel gezeigt haben, ist für mich nicht akzeptabel. Der defensive Fokus war nicht da. Wir haben uns ganz klar etwas anderes vorgenommen und vorbereitet. Wenn du am Ende vom vierten Viertel mit fünf Punkten führst, dann musst du das ein bisschen entspannter runterspielen und nicht zweimal den Ball wegschmeißen.“
4.10.2025 19:00 Uhr // Giessen 46ers vs. Phoenix Hagen 77:92
Erst gehörte die Anfangsphase Center Jonathan Maier, der fast im Alleingang für die 7:5-Führung (3.) gesorgt hatte. Robin Benzing sorgte mit einem Brett für das 26:23 (12.), Aiden Warnholtz lupfte in Bedrängnis das Spielgerät über Marcus Graves mit einer Hand zum 40:38. Kyle Castlin schloss einen Tempogegenstoß mit Highspeed zum 46:45 ab, ehe er aus Downtown seine bis dato atemberaubende Performance zum 56:49 bei eigenem 14:6-Run vollendete.
Als Hagens eigentlicher Scharfschütze Devin Schmidt wegen Meckerns auch noch mit einem „T“ belegt wurde und Kyle Castlin per And One auf 65:51 stellte, deutete nichts auf einen Umschwung hin. Es war eine Einschätzung, die 2404 Besucher und alle Protagonisten in der Halle geteilt hätten, mit der aber alle falsch lagen. „So ist das im Basketball, heute sind wir halt die Blöden“, ärgerte sich „Frenki“ Ignjatovic.
„Inakzeptabel“ nannte Daniel Norl das vierte Viertel, in dem Hagen neun Dreier in die Reuse einschweben ließen und den Hausherren, die in den abschließenden zehn Minuten vor einem 12:38-Scherbenhaufen saßen, den Stecker zogen. Hagen war am Drücker, Gießen flatterten die Nerven und zitterten die Hände. Ein Freiwurf von Till Gloger, ein Dreier und zwei Freiwürfe durch Robin Benzing, sowie das abschließende 77:92 von Aiden Warnholtz verhinderten nach einem zwischenzeitlichen 28:3-Lauf der Gäste das Debakel der Hausherren nicht mehr.
„Unglaublich, so etwas habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt“, schüttelte Kyle Castlin in der Kabine noch ungläubig seinen Kopf und starrte auf die Stats, die ihm schwarz auf weiß vor Augen führten, was gerade passiert war. Mit 65:51 (30.) hatten seine GIESSEN 46ers Phoenix Hagen schon im Sack, um sich in den folgenden nur rund 220 Sekunden und einem 21:0-Run der Südwestfalen alles so hart Erarbeitete noch aus den Händen reißen zu lassen.
Robin Benzing mit einer schonungslosen Analyse: „Das ist halt das Brutale am Basketball. Erst hast du einen Lauf, dann einen Einbruch. In unserem Sport geht so etwas sehr schnell“, resümierte der Ex-Internationale. „Das letzte Viertel war wie eine Blutung, die wir nicht stoppen konnten. Die Niederlage ist kein Beinbruch, die Saison ist noch jung. Am Ende wird abgerechnet.“
4.10.2025 19:00 Uhr // BBC Bayreuth vs. EPG Baskets Koblenz 89:107
Koblenz hatte mit einer 5:2-Führung den besseren Start, KeVaughn Allen glich jedoch mit einem offenen Dreier zum 5:5 aus. Nachdem die Gäste mit 13:7 führten, nahm BBC-Headcoach Florian Wedell die erste Auszeit. Nach einem weiteren Dreier von Horn stand es 24:19 für den BBC. Nach einem abschließenden Freiwurftreffer von Leroy Ikejiaku stand es nach einem munteren, offensiv geprägtem ersten Viertel 32:28 für Bayreuth.
Koblenz startete stark ins zweite Viertel und glich zum 32:32 aus, Cantia Rahming brachte den BBC dann wieder mit 34:32 in Front. Beide Teams lieferten weiter ein wildes Spektakel. Der Koblenzer Alex Möller fing sich früh das vierte Foul ein. In der Schlussphase der ersten Hälfte kam Koblenz dann wieder besser auf und lag nach einem 8:0-Lauf mit zwei Dreiern von Garrett Hicks zur Halbzeit mit 53:51 vorne.
Mit einem 11:1-Lauf und einem Dreier von Calvin Wishart sowie einem Drei-Punkte-Spiel von Smith lag Koblenz in der Folge mit 66:58 vorne. Die Gäste hatten jetzt auch defensiv ihren Weg besser gefunden. Beim BBC ging in dieser Phase des Spiels nicht viel. Der Koblenzer Alex Möller musste bereits im dritten Viertel mit dem fünften Foul das Feld verlassen. Jeffries traf zum 77:66 für Koblenz nach 30 Minuten.
Mart brachte die Bayreuther zu Beginn des dritten Viertels wieder auf zehn Punkte heran. Horn sorgte in der Folge für das 74:82, es war jetzt in dieser Phase auch beim BBC mehr Struktur in der Defense zu erkennen. Koblenz legte mehr Willen und Selbstvertrauen an den Tag und ging mit 91:76 in Front. Gut vier Minuten vor dem Ende stand es 95:80 für die Gäste. Koblenz nutzte die physischen Vorteile eiskalt aus. Letztlich wurden die Bayreuther mit einer 89:107-Niederlage ernüchtert.
Trainerstimme Headcoach Florian Wedell: „Es war ein hochverdienter Sieg für Koblenz, für unsere erste Halbzeit möchte ich mich bei den Fans entschuldigen. Mit unserem schlechten Defensivverhalten fanden wir keinen Zugriff auf das Spiel, dazu hatten wir offensiv einen eklatant schlechten Tag. Unser Team hat nicht die Physis, Intensität und Defense gezeigt, die wir an den Tag legen wollten.“
4.10.2025 19:30 Uhr // Uni Baskets Münster vs. Eisbären Bremerhaven 79:96
Gut eine Woche nach dem Saisonauftaktsieg bei den Artland Dragons wollten die Uni Baskets vor heimischer Kulisse den ersten Heimerfolg einfahren. Adam Touray, Cosmo Grühn und Julius Ferber fehlten bereits vor Spielbeginn. Während der Partie knickte auch noch Jason Ani um und konnte kurz vor Ende des dritten Viertels nicht mehr weiterspielen.
Die verbliebenen Mitspieler hatten zu Beginn Probleme, sich auf die Physis der Gäste im Frontcourt und deren Speed in der Transition einzustellen (8:18, 5.). Dieser 10-Punkte-Hypothek liefen die Münsteraner fortan hinterher. Paul Viefhues ragte im Vollzug heraus, traf seine ersten drei Distanzwürfe allesamt (16:22, 7.). Die Gäste erspielten sich zum Viertelende wieder leichte Vorteile und lagen zur Viertelpause weiterhin zweistellig vorn (18:30).
Mit Beginn des zweiten Viertels versuchten die Uni Baskets, die Partie noch mehr an sich zu reißen. Spielerisch boten sie mehrfach guten Basketball, eroberten auch defensiv zunehmend Ballgewinne. Einziges Manko: Sie nutzten ihre Möglichkeiten zu verkürzen nicht (33:41, 14.). Viertel zwei endete nach einem höchst ansehnlichen offensiven Schlagabtausch 21:21. Der 12-Punkte-Rückstand nach viertel eins hatte so auch zur Halbzeit Bestand (39:51)
Auch nach Wiederbeginn war der Spielverlauf ein ausgeglichener. Die Uni Baskets steigerten ihre ohnehin schon starke Dreierquote von 44 Prozent zur Pause noch einmal – auf 52. Es half alles nichts, die andauernde Rebound Unterlegenheit und spielerische Klasse der Gäste zu übertrumpfen. Dem Münsteraner Big-Men Nick McMullen verdankten die Münsteraner die „stabile Zehn“ nach seinen vier Zählern zum 61:71 vor dem Schlussviertel.
Ein Knackpunkt aus Münsteraner Sicht blieb auch im finalen Abschnitt die überragende Bremerhavener Zweierquote (90%). Die entscheidenden Akzente setzte dieses in der Folge gegen zwar unermüdlich kämpfende, aber nun glücklosere Gastgeber. Ex-Kollege Carlos Carter grüßte seine früheren Mitspieler auf der Münsteraner Bank nach seinem Dreier zum 65:80 (32.). Auf 91:68 zogen die Eisbären davon. Die Partie war nach 36 Minuten noch vor der Crunchtime entschieden.
4.10.2025 20:00 Uhr // HAKRO Merlins Crailsheim vs. Bozic Estriche Knights Kirchheim 88:72
Nach der Niederlage zum Saisonauftakt gegen die Giessen 46ers in der Göppinger EWS Arena, stand für die Mannen von Head Coach Igor Perovic das Nachbarschaftsduell mit den Crailsheim Merlins und somit dem zweiten Hochkaräter der ProA an, die ihre Aufstiegsambitionen bereits vor Saisonbeginn verdeutlicht hatten.
Im 1.Viertel lieferten sich Kapitän Lucas Mayer mit acht Zählern auf Kirchheimer Seite, und Brock Gardner mit zehn Punkten für Crailsheim eine Art offensives Privatduell. Früh war die hohe Intensität zu spüren. Die Hausherren gingen mit 21:15 in Führung. Doch die Teckstädter zeigten sich im Vergleich zum Saisonauftakt deutlich verbessert.
Die jungen Ritter hielten konsequent dagegen, ließen sich auch von einigen Entscheidungen gegen sich nicht aus dem Rhythmus bringen und blieben in Schlagdistanz. Ein Dreier mit Ablauf der Spielzeit von Crailsheim Langley sorgte für die 47:38 Führung. „In der ersten Halbzeit war für uns mehr drin. Die letzte Aktion tat weh, aber wir haben uns gut davon erholt und kamen zurück,“ beschreibt Knights Sportchef Chris Schmidt den Start in die zweite Halbzeit.
Bis Mitte des dritten Viertels waren die Schwaben auf 53:48 dran und das Spiel komplett offen. Doch zum Viertelende sorgten die Gastgeber mit einem 16:6 Lauf für ein komfortables Polster. Wer gedacht hatte das Spiel sei entschieden sah sich getäuscht. Die Ritter steckten nicht auf und kämpften sich nochmals zurück ins Spiel. Knapp sechs Minuten vor Spielende prangte ein 71:64 Zwischenstand auf der Anzeigetafel.
„Wir hatten in der Schlussphase vier sehr offene Dreierversuche, die allesamt verpasst wurden. Uns hat nicht viel gefehlt, aber in den entscheidenden Momenten war Crailsheim da und wir nicht,“ so Schmidt. Am Ende stand die zweite Niederlage der Saison zu Buche. „Wir haben uns heute verbessert gezeigt. Es geht darum Stück für Stück zu wachsen und zusammen zu finden. Das war heute ein guter Schritt und wir müssen noch einige weitere Schritte gehen,“ fasste Perovic nach Spielende zusammen.
5.10.2025 17:00 Uhr // Nürnberg Falcons BC vs. Paderborn Baskets 69:62
Es läuft bei den Nürnberg Falcons. Nach dem Heimsieg gegen Paderborn behalten die Mittelfranken ihre weiße ProA-Weste. Diese Starting-five machte ihre Sache sehr gut und so führte Nürnberg früh 12:4. Die Baskets brauchten eine gewisse Zeit, kamen aber durch die eine oder andere fränkische Unkonzentriertheit gegen Ende des 1. Viertels auf 18:15 heran.
Zwei Dreier von Joscha Eckert sorgten aber schnell wieder für klarere Verhältnisse und so ging es beim Stand von 24:18 ins 2. Viertel. Auch dort gab Nürnberg den Ton, spielte spektakulär, effizient und variabel und führte nach 20 Minuten 42:30.
Zu Beginn der 2. Hälfte legte Paderborn vor. Sechs schnelle Punkte sorgten für den 42:36-Anschluss, einen erzürnten Ralph Junge und eine schnelle Nürnberger Auszeit. Den Hausherren fehlte jedoch auch danach der Zugriff auf’s Spiel, während die Baskets Punkt um Punkt näherkamen. Ein 12:0-Run zum Ende des dritten Durchgangs bescherte den Gästen nicht nur den Ausgleich, sondern auch die Führung nach 30 Spielminuten (47:51).
Die Entscheidung musste also im Schlussabschnitt fallen. Hier entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Falken konnten ausgleichen und viereinhalb Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit, wieder in Führung gehen (59:56). In der Crunchtime lief bei Nürnberg dann viel über Brandton Chatfield, der sein Team auch auf die Gewinnerstraße brachte. Evan Taylor sorgte dann 90 Sekunden vor Schluss für die Entscheidung (66:60).
Falcons Head-Coach Ralph Junge zog folgendes Resümee: „Wir freuen uns natürlich über diesen Sieg. Nach diesem desaströsen 3. Viertel haben wir ein Line-Up gefunden, dass an beiden Enden des Feldes funktioniert und uns zurück ins Spiel gebracht hat. Paderborn hat gezeigt, dass sie nicht zu unterschätzen sind. Für uns war dieses Spiel ein Schuss vor den Bug, den wir ernst nehmen werden.“
6.10.2025 19:30 Uhr // RheinStars Köln vs. Artland Dragons
Es fehlte nicht viel und die RheinStars hätten ihre Heimpremiere in der ProA am Montagabend mit einem Sieg krönen können. Doch nach umkämpften 40 Spielminuten am zweiten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga stand ein 72:84 (41:38) gegen die Artland Dragons. In einem Spiel auf Messers Schneide hatten die Gäste aus Niedersachsen vor 1.124 Zuschauern in der Motorworld am Butzweiler den Schlussspurt auf ihrer Seite.
37 Minuten lang wogte die Partie in der stimmungsvollen Halle in Ossendorf hin und her. Kein Team konnte sich bis zu diesem Zeitpunkt absetzen. Köln spielte mit dem ehemaligen Bundesligisten, der sich gegenüber der vergangenen Saison personell stark verbessert zeigt, auf Augenhöhe und schien zu Beginn des Schlussabschnitts sogar drauf und dran, als Aufsteiger den ersten Sieg einfahren zu können
Bis zum Stand von 70:70 in jener 37. Minute hatten die Hausherren geackert, soweit die Füße trugen. Der kanadische Forward Adam Paige gestaltete sein Debüt mit 21 Punkten bei einer Wurfquote von 67 Prozent aus dem Feld vielversprechend, Center Björn Rohwer unterstrich seine aufsteigende Form bei 15 Punkten und Kapitän Rupert Hennen führte souveräner als in der Vorwoche durchs „Programm“.
Und dann ging es bei 70:70 in die abschließenden fünf Spielminuten. Crunchtime. 120 Sekunden lang gelingt beiden Teams kein Treffer, dann sehen die Schiedsrichter im Kölner Angriff ein unsportliches Foul von Paige unter dem Dragons Korb. Der gefoulte Amir Hinton nutzt die Chance zu zwei Punkten. Nach einem Gäste-Timeout trifft deren Spieltopscorer Benjamin Burnham zwei formidabel geworfene, aber auch freie Dreier zum 70:78.
Köln ist im Zugzwang, versucht nachzulegen, doch dass misslingt. „Alle haben wirklich ausnahmslos Alles gegeben und auf dem Feld gelassen. Es sind individuelle Fehler in der Verteidigung, die die nie aufgebenden Artländer wieder gegen Ende des Spiels in Reichweite gebracht und aufgebaut haben. Am Ende hat Artland dadurch die wichtigen Würfe getroffen und wir haben unser Vertrauen und Linie verloren“, sagte Manager und Headcoach Stephan Baeck.


