Nachberichte ProB Nord 9. Spieltag

Foto: LOK Bernau

Spieltag 9: 03.12.2022 18:00 Uhr RheinStars Köln vs. BSW Sixers 77:70

Tabellenführer geschlagen, Spieler glücklich, Trainer stolz, Zuschauer begeistert – die RheinStars erlebten alle zusammen einen rundum gelungenen Samstagabend am neunten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord. Mit 77:70 (41:37) besiegten die Kölner die BSW Sixers und fügten dem Kooperationsteam von Erstligist Mitteldeutscher BC nach sechs Siegen in Folge die zweite Saisonniederlage zu.

Die harte Trainingsarbeit nach der klaren Heimniederlage gegen die EN Baskets Schwelm vor zwei Wochen sowie der „Brustlöser“ mit dem 102:63 beim Tabellenletzten Gießen Pointers haben das Spiel der RheinStars auf ein neues Niveau in dieser Spielzeit gehoben. In der Offense wurde der Ball bewegt, alle waren am Spiel beteiligt. In der Defense ging die Mannschaft geschlossen und mit Verve zur Sache. „Unser Schlüssel ist die Defense. Wenn wir hier uns weiter so entwickeln, hat es jede Mannschaft schwer mit uns“, freute sich Trainer und Manager Stephan Baeck nach der Partie.

„Wenn wir unter die ersten acht Teams wollen, dann müssen wir in der Lage sein, auch vermeintlich stärkere Mannschaften zu schlagen. Vor allem in eigener Halle. Dazu brauchen wir die Intensität und die Defense der Jungs und natürlich die Fans“, hatte Baeck mit Blick auf den Besuch des Tabellenersten gefordert. Und seine Mannschaft zeigte vor den 450 Zuschauern in der ASV-Sporthalle von Beginn an, dass sie verstanden hatte, was sich die Trainer wünschten. In der Verteidigung wurde mit Donte Nicholas der Kopf des Sixers-Spiels bearbeitet und im Angriff ging es zielstrebig zur Sache.

Mit 17:6 führten die Kölner nach sechs Minuten. Doch weil die Gäste ebenfalls viel Qualität in ihren Reihen haben, entwickelte sich ein Spiel auf sehr ansprechendem Niveau, bei dem das Zuschauen lohnte. So blieb es weiter eng bis zum Ende des dritten Viertels als den RheinStars ein 11:2-Lauf zum 65:52 (28.) gelang. Eine Vorentscheidung? Von wegen. Obwohl Nicholas mit vier Fouls auf der Bank saß, robbten sich die Gäste heran. Neun lange Minuten kamen die Hausherren zu keinem Korb. Die Sixers schlossen zum 65:64 auf – mit zwei weiteren Chancen zum Führungswechsel. Doch was Nicholas bei den Sixers ist, sind Ali Sow und Rupert Hennen bei den Kölnern: Hennen traf zum 67:64 drei Minuten vor Schluss. Danach war Ali Sow dran, der alle weiteren Kölner Punkte markierte, bis auf die zwei, die er Elijah Schmidt auflegte – und die Fans waren dann auch zur Stelle in der Crunchtime.

03.12.2022 19:00 Uhr Dragons Rhöndorf vs. LOK BERNAU 69:77

Vor 511 Zuschauern im DragonDome mussten sich die Dragons Rhöndorf nach der schwächsten ersten Halbzeit der Saison den Gästen aus Bernau geschlagen geben. Ein Comeback im Spitzenspiel blieb trotz Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit aus.

Das Team von Davide Bottinelli begann mit der gewohnt erfolgreichen Starting Five, in persona von Isiah Small, Rikus Schulte, Rafail Lanaras, Abi Kameric und AkimJamal Jonah. Und wie gewohnt zeigten die Jungs von Beginn an eine äußerst starke Defense und ein absolut hohes Maß an Energie. Und das erzielte beim Gegner eine sehr deutliche Wirkung. Konnten die Dragons in den ersten Minuten die Schlagzahl noch halten, so wurde es für sie von Minute zu Minute immer schwerer. Der Druck in der Defensive blieb konstant hoch und zwang den Gastgeber erst zu schwierigen Würfen und dann zu leichten Fehlern. Diese wurden dann konsequent von Bernau ausgenutzt und so konnte man, vor allem durch starke 8 Punkte von Rafail Lanaras, das erste Viertel mit 26:17 gewinnen. Und das Bild änderte sich auch im 2. Viertel nicht. Die große Stärke unserer Mannschaft – die tiefe Bank – machte sich bereits hier bemerkbar.

Coach Bottinelli konnte munter durchwechseln und es gab keinen Bruch im Spiel. Es wurde weiterhin stark verteidigt und stark gepunktet. Damit konnte man schlussendlich auch das 2. Viertel mit 19:10 gewinnen. Aber das Spiel war noch lange nicht entschieden. Rhöndorf kam mit neuer Energie und Siegeswillen aus der Kabine und kämpfte sich Punkt um Punk heran. Aber im Gegensatz zum vergangenen Wochenende ließ sich Bernau davon nicht aus dem Konzept bringen. Nach kurzem Justieren legte man ebenfalls noch zu und konnte so die Drachen in der 2. Hälfte des 3. Viertels wieder unter Kontrolle bringen. Und diese Kontrolle gab man bis zum Ende auch nicht mehr aus der Hand. Damit erkämpfte man sich völlig verdient den Sieg und zog wieder an die Tabellenspitze.

Julius Thomas (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Wir müssen ehrlich zugeben, dass wir genervt sind. Die erste Halbzeit haben wir schlechten Basketball gespielt und Bernau damit stark gemacht. Dies gilt es aufzuarbeiten, denn unser Gameplan sah eindeutig anders aus. Bernau hat eine gute Defense gespielt und sich letztlich den Sieg auch verdient, aber es waren vor
allem unsere Fehler, die uns um den Sieg gebracht haben.“

Coach Davide Bottinelli:
„Wir sind extrem froh und stolz auf unsere Mannschaft. Das Team hat unseren Gameplan hervorragend umgesetzt und damit verdient gewonnen. Wir haben in einem schwerem Spiel Ruhe und Konzentration bewiesen und somit die Kontrolle über das
Spiel gehabt. Auch heute war unsere Stärke als Team wieder der ausschlaggebende Faktor. 5 Spieler konnten zweistellig punkten. Das sagt sehr viel über unsere Stärke als Mannschaft aus.“

03.12.2022 19:30 Uhr Iserlohn Kangaroos vs. Itzehoe Eagles 72:76

Die Itzehoe Eagles haben sich in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord den zweiten Auswärtserfolg gesichert. Bei den Iserlohn Kangaroos machten sie einen Rückstand wett und gewannen mit 76:72 (21:20, 11:21, 21:16, 23:15).

Im ersten Viertel starteten die Kangaroos defensiv sehr konzentriert, bei den Pässen der Itzehoer war immer wieder eine Iserlohner Hand dazwischen. Auch an den Brettern zeigten sie sich wach und konnten sich im ersten Durchgang gleich drei Offensivrebounds greifen. Das Highlight der ersten zehn Minuten war ein Play von Mike Cubbage, der dem Gegner den Ball klaute, allein auf den Korb zulief und einen krachenden Dunk verwandelte. Dem US-Amerikaner gelangen im Spiel insgesamt drei Steals. Das erste Mal richtig davonziehen konnten die Kangaroos zum Ende der ersten Halbzeit, es war wohl die beste Minute der Iserlohner im Duell mit Itzehoe. Marko Boksic traf gegen sein Ex-Team erst per And-One, kurz darauf einen Dreier und nach einem Turnover der Eagles machte Patrick Teka die Zehn-Punkte-Führung perfekt. Die Shirvan-Schützlinge brachten letztlich eine 41:32-Führung in die Halbzeit. Mike Cubbage (13 Punkte) und Marko Boksic (12) führten die Kangaroos bis dato im Scoring an. Die Hausherren zeichneten sich vor allem durch eine starke Dreierquote von 42 Prozent in den ersten 20 Minuten aus, Itzehoe traf nur 23 Prozent ihrer Würfe von Downtown.

Das dritte Viertel mussten die Kangaroos abgeben, defensiv lief es nicht mehr so gut wie noch zuvor. „Das frühe vierte Foul von Marko Boksic hat uns richtig wehgetan“, bedauert Headcoach Shirvan. „Marko war unser defensiver Anker, er hat viel gearbeitet und ausgeholfen.“ Die ersten drei Viertel bekamen sie auch Eagles-Topscorer Walter J. McBride sehr gut unter Kontrolle, der vor dem Spieltag 21.1 Punkte im Schnitt auflegte, bis dahin waren es nur vier Punkte. Stattdessen glänzte bei Itzehoe Emil Marshall, der mit 24 Punkten ein Careerhigh auflegte, McBride stand am Ende bei zwölf Punkten, lieferte aber auch sieben Assists. Nach einem langen Kampf mussten die Iserlohner 5:41 Minuten vor dem Ende das erste Mal wieder den Ausgleich hinnehmen und gerieten bei 2:30 Minuten mit fünf Punkten in den Rückstand, von dem sie sich mangels Kraft nicht mehr erholen konnten.

„Die Niederlage tut richtig weh jetzt, die Jungs haben so viel reingesteckt“, ärgerte sich Dennis Shirvan, dem vor allem vier unnötige Turnover in der Schlussphase böse aufstoßen. „Das sind vier Angriffe, die wir nicht hatten und der Gegner macht mehrere Punkte daraus.“ Der Coach hofft aber, dass er nächste Woche bei Rist Wedel wieder eine größere Rotation spielen kann. Topscorer des kleinen Kaders war Mike Cubbage mit 25 Punkten, starken sieben Rebounds und drei Steals, aber auch der angeschlagene Samuel Mpacko stach mit 16 Punkten heraus. Auch wenn es trotz einer guten Leistung der Kangaroos nicht zum Sieg reichte, gab Shirvan ein Versprechen ab: „Den geilen Support, den wir jede Woche von unseren Fans bekommen, werden wir auf jeden Fall zurückzahlen.“

„Ich bin stolz auf die Jungs, wie sie zum Schluss gefightet haben“, sagte Völkerink. Die Eagles hatten den längeren Atem, wackelten zwar noch, hielten den Gegner aber mit starken Aktionen in der Defensive auf Distanz. Schließlich war es Marshall, der nervenstark mit zwei Freiwürfen den Sieg sicherte, der die Eagles auf einen Playoff-Platz bringt.

03.12.2022 19:30 Uhr BBG Herford vs. EN BASKETS Schwelm 73:98

BARMER 2. Basketball ProB Nord: BBG Herford enttäuscht bei blutleerer 73:98-Heimpleite gegen die mit nur acht Akteuren angereisten Baskets Schwelm auf ganzer Linie.

Head-Coach Falk Möller schickte somit Johan Flaa, Viktor Ziring, Chris Frazier, Marius Behr und CJ Oldham aufs Parket und diese Fünf legten los wie die Feuerwehr. Es fielen die ersten Dreier (Flaa, Frazier), Fast-Breaks, so dass es nach wenigen Minuten 17:4 für die Gäste stand. Eine Herforder Auszeit brachte keinen Bruch und die Schwelmer führten nach dem ersten Viertel mit 25:14. Herford kam mit einer Zonenpresse aus der Viertelpause, die den Gästen zunächst gar nicht schmeckte. Schlechte Würfe und Ballverluste zwangen Coach Möller bereits nach 4 Minuten zur zweiten Auszeit. Diese fruchtete und CJ Oldham schraubte den Vorsprung erneut auf 33:23. Kurz vor der Halbzeitpause konnte Viktor Ziring mit 2 erfolgreichen Dreiern den Vorsprung weiter ausbauen und die EN Baskets führten zur Halbzeit mit 56:37. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten schon drei Spieler zweistellig gepunktet: Flaa 13, Frazier 13 und Oldham 16!

Dass eine so hohe frühe Führung trügerisch sein kann, zeigte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit. Herford probierte es immer wieder mit einer Zonenverteidigung und der Baskets-Angriff geriet ins Stocken. Auch trafen die Gastgeber erstmals aus der Distanz und kamen zu einfachen Fast-Breaks. Aber die Blau-Gelben fingen sich wieder, attackierten den Korb und verteidigten nun weiterhin aggressiv und bekamen Stops oder zwangen Herford zu schwierigen Würfen. Nach drei Viertel wuchs der Vorsprung auf 76:54. Im viertel Viertel gab es dann ein letztes Aufbäumen der Ostwestfalen, doch Schwelm ließ sich nicht beirren und zog weiter davon. Am Ende hieß es dann Auswärtssieg mit 98:73, der mit den zahlreichen mitgereisten Fans gefeiert wurde. Insgesamt waren am Ende fünf Spieler in den Punkten zweistellig, CJ Oldham als Top-Scorer mit 26 Punkten und 9 Rebounds schrammte knapp am double-double vorbei.

Head-Coach Falk Möller: „Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. In der personellen Situation, die wir ohne die verletzten Spieler hatten, ein solches Spiel abzuliefern, war super. Heute freuen wir uns über den dritten Sieg in Folge, ab Montag beginnt die Vorbereitung auf Stahnsdorf. Ich hoffe, dass zumindest Brett und Till am kommenden Samstag wieder spielen können.“

„Wir haben sehr schlecht gespielt und sind in kein Viertel gut reingekommen. So etwas ist aber Voraussetzung, um in dieser Liga zu bestehen. Leider hat die Mannschaft nicht das umgesetzt, was sie kann. Wir haben heute eine  große Chance vertan, uns dabei auch zu viele Ballverluste geleistet und Schwelm zu viele Möglichkeiten gewährt. Das ist sehr schade. „, so BBG-Trainer Bunts.

04.12.2022 15:00 Uhr SBB Baskets Wolmirstedt vs. ROTH Energie Giessen Pointers 103:61

„Ein ausführlicher Spielbericht folgt in kürze“

04.12.2022 16:00 Uhr TKS 49ers vs. RASTA Vechta II 70:75

Den schon sechsten Sieg hat Aufsteiger RASTA Vechta II am Sonntagnachmittag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord errungen. Im Top-Spiel bei den TKS 49ers in Kleinmachnow, südwestlich von Berlin, gewann die Mannschaft von Head Coach Hendrik Gruhn mit 75:70 (44:35) und eroberte so am 9. Spieltag Platz 3 in der 13er-Staffel.

Zwei Dreier von Kevin Smit, zwei Zweier von Roman Bedime: RASTA führte in der 5. Minute mit 10:3. Die Hausherren antworteten mit einem 8:0-Lauf, angeführt von Kozhemiakin, der die ersten neun Punkte der 49ers machte. Die Niedersachsen holten sich die Führung allerdings umgehend zurück (13:11, 9.) und führten auch zur Pause. Anschließend fielen fünf Vechtaer Dreier in den ersten gut sechs Minuten des 2. Viertels – zum Zunge schnalzen. Das Gruhn-Team führte in Minute 17 mit 40:26, war absolut Herr der Lage. Währen auf Seiten der 49ers Kozhemiakin offensiv den Alleinunterhalter spielte, wurde bei RASTA nahezu jeder eingebunden. Und so hatten sich bis zur Halbzeit schon neun von zehn eingesetzte Vechtaer in die Liste der Scorer eingetragen. Lohn des team-Plays: Die Gäste führten 44:35.

Nach der 15-Minuten-Pause brauchten die Vechtaer reichlich Anlaufzeit. Erst in der 24. Minute kamen sie wieder zu Punkten: Noah Jänen traf von jenseits der 6.75 Meter zum 47:39. Ein weiterer 8:0-Lauf der Stahnsdorfer brachte diesen den in dieser Phase verdiente Ausgleich (47:47, 27.). Mit aller Kraft stemmten sich die Vechtaer nun gegen das Aufbäumen der Brandenburger. Sie holten aus zum nächsten Schlag – und trafen. 56:49 hieß es in der 30. Minute, aber: Aus ihren Chancen hatten die Vechtaer zu wenig gemacht. Das Auf und Ab sollte weitergehen. Plötzlich sah sich RASTAs Farmteam mit einem Rückstand konfrontiert, 56:58 in der 32. Minute. Dann übernahm US-Profi J.J. Culver für die Vechtaer, machte sechs Punkte in Serie und Leon Okpara legte noch zwei Zähler zum 64:58 oben drauf. Kozhemiakin  brachte Stahnsdorf per Dreier zum 63:66 (36.) wieder nah dran an die Gäste, Okparas Threeball zum 72:67 bei noch 17 Sekunden auf der Uhr war dann aber die Vorentscheidung.

Hendrik Gruhn (Head Coach Vechta II): „Es war ein sehr hart erkämpfter Arbeitssieg. In der 1. Halbzeit haben wir über weite Strecken das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben Stahnsdorf und das Spiel als solches im Griff gehabt. Die Führung zur Halbzeit hätte sehr viel höher ausfallen können. Leider jedoch haben wir zu viele Offensiv-Rebounds zugelassen, wir haben Freiwürfe nicht getroffen. Und so kam dann eines zum anderen. Stahnsdorf kam mit mehr Energie und Intensität aus der Halbzeitpause. Es ärgert mich schon, dass wir es im 3. Viertel nicht geschafft haben, an unsere gute Leistung aus Halbzeit eins anzuknüpfen. So wurde es dann wieder ein offenes Spiel. Stahnsdorf hat seine Würfe getroffen, hat zehn bis 15%, gerade in der Defense, zugelegt. Mein Respekt gilt meiner Mannschaft. Dafür, dass sie den Kopf aus der Schlinge gezogen und sich auswärts gegen ein so erfahrenes, abgezocktes Team durchgesetzt hat. Das ist sehr bemerkenswert und ich bin unfassbar stolz auf meine Mannschaft. Damit haben wir gezeigt, dass wir auch ein Top-Team schlagen können. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle einmal Karl Bühner. Er heute genau das getan, was ich von einem 17-Jährigen in seiner Rolle erwarte. Er hat zwei Dreier getroffen, hatte von der Bank kommend eine sehr gute Einstellung und Präsenz. Außerdem hat es uns gut getan, dass sich Leon Okpara nach seiner Verletzung sogleich mit zwölf Punkten zurückgemeldet hat.“