Vorberichte ProB Playoffs Halbfinale

13.05.2022 19:00 Uhr OrangeAcademy vs. ART Giants Düsseldorf

Durch den Heimsieg im ersten Spiel der Halbfinalserie gegen die Orange Academy aus Ulm stehen die Schützlinge der ART Giants Düsseldorf hauchdünn vor der großen Sensation. Für den Einzug ins ProB-Finale benötigen die Giganten noch einen Sieg.

„Ulm wird in eigener Halle nochmal eine deutliche Schippe drauflegen, was die Intensität angeht. Ich glaube nicht, dass sie erneut von der Dreierlinie so schwach werfen werden, wie im ersten Spiel. Davor werden wir gewarnt sein“, richtet ART Giants-Trainer Florian Flabb den Blick auf das anstehende Auswärtsspiel (13. Mail, 19:00 Uhr) bei der Orange Academy am kommenden Freitag. Konnte man den Gegner aus Baden-Württemberg im ersten Aufeinandertreffen vor allem offensiv noch gut in Schach halten, so rechnen die Düsseldorfer mit einer deutlich intensiveren Partie im zweiten Spiel. Denn neben einer anderen Firepower der Mannschaft von Academy-Trainer Anton Gavel rechnet Flabb ebenso mit einer physischeren Begegnung. „Viele Dinge haben in der ersten Begegnung gut funktioniert. Wir konnten Ulm deutlich unter ihrem Punkteschnitt halten, offensiv werden sie diesmal sicherlich aggressiver und gefährlicher auftreten“, so der 29-jährige Headcoach.

Dass die Giganten im ersten Halbfinalspiel einen letztlich souveränen 82:67-Erfolg einfahren konnten, lag vor allem daran, dass man dem Gegner auch in eigenen Schwächephasen nicht das Momentum herschenkte. „Es wird wieder darauf ankommen, dass wir schlicht weniger Fehler machen als der Gegner. Wir wollen Ulm zu keinem Zeitpunkt in einen Lauf kommen lassen, das ist uns im ersten Spiel auch ganz gut gelungen“, meint Flabb. Angesprochen auf eine möglicherweise noch deutlich größere Motivation der Spieler durch den Matchball, den man nun in Ulm hat, antwortet Flabb nüchtern mit Blick auf die eigenen Ziele. „Wir fokussieren uns ausschließlich auf unseren Prozess. Wir hatten in den vorherigen beiden Playoff-Runden bereits jeweils einen Matchball, den wir nicht nutzen konnten. Konzentrieren werden wir uns deshalb auf den Gameplan und die Ziele, die wir uns für das Spiel am Freitag setzen. Natürlich ist es eine riesengroße Chance, mental müssen wir uns einfach auf diese eine Partie fokussieren“, stellt der Headcoach der ART Giants klar.

Bereits jetzt blickt man bei den Rheinländern auf eine Saison, in der man von einem Geniestreich zum nächsten jagt. Ganz bewusst lässt man daher auch keinen Druck aufkommen, was einen möglichen Einzug ins ProB-Finale betrifft. „Allen aus dem Team ist bewusst, worum es in dieser Playoff-Runde geht. Das einzige Bewusstsein, das aber jeder haben sollte, ist einen Sieg mehr zu erlangen als man aktuell hat“, macht Flabb deutlich und ergänzt, „Aktuell ist es eine Saison voller Meilensteine für unseren Verein. Das ist natürlich schön und wir sind sehr stolz darauf, aber es ist immer die nächste Aufgabe, die für uns zählt.“ Und die nächste Aufgabe für die ART Giants ist schließlich das Auswärtsspiel in Ulm, bei dem man mit einem Sieg einen weiteren und ganz besonderen Geniestreich landen könnte.

13.05.2022 19:00 Uhr SBB Baskets Wolmirstedt vs. Dresden Titans

Die Dresden Titans sind im Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB nur noch einen Sieg vom langersehnten Traum entfernt – dem Finaleinzug und dem damit verbundenen Aufstieg in die höherklassige ProA. Grundstein war der letztwöchige 90:80-Heimsieg gegen die SBB Baskets Wolmirstedt. Mit einer beeindruckenden Treffsicherheit und Reife überwanden Dresdens Korbjäger Anlaufschwierigkeiten in der vielleicht besten Saisonleistung gegen einen hochkarätig besetzten Kontrahenten. Nun haben die „Titanen“ am Freitagabend in Wolmirstedt die Chance, vorzeitig die Früchte für eine lange Saison voller Entbehrungen und ohne Heimniederlage einzufahren. 

Anders sieht es auf Seiten der SBB Baskets aus. Nach dem gelungenen Aufstieg aus der 1. Regionalliga haben die Gastgeber ihre sportlichen Ziele bereits erreicht. Doch in einer Mannschaft voller Veteranen und Starspieler ist nun natürlich der Ehrgeiz entbrannt, auch in diesem Jahr eine Meisterschaft nach Sachsen-Anhalt zu bringen. Im Hinspiel reichte es auswärts gegen die Titans nicht ganz. Doch Jordan Talbert hat mit seinen 21 Zählern und allein vier Dreiern im ersten Viertel eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er in den wichtigen Spielen bereit ist abzuliefern. In Talberts Vita befinden sich nicht ohne Grund gleich zwei Aufstiegssaisons aus der ProB in die ProA. Und auch Ex-Titans-Kapitän Philipp Lieser konnte an seiner alten Wirkungsstätte Margon Arena seine reifere Spielanlange unter Beweis stellen. Überzeugte er früher vor allem durch athletische Drives, bestraft Lieser absinkende Defensiven nun zusehends mit Akkuratesse aus der Distanz (im Hinspiel drei Dreier und 16 Zähler). 

An potenten Schützen mangelt es den „Elbriesen“ indes ebenfalls nicht. Selbst wenn Superschütze Grant Teichmann mal nicht so gut trifft, finden sich in den Dresdner Reihen genug fähige Werfer, die frei herausgespielte „Looks“ zielsicher verwerten können. Vor allem Nico Wenzl erwischte im Auftaktspiel einen herausragenden Tag (fünf aus sechs Dreiern!). Und dann ist da noch dieser 2.13 Meter große Pivot mit dem butterweichen Handgelenk – Kapitän Georg Voigtmann wirft in den Playoffs bislang durchschnittlich knapp viermal pro Spiel von jenseits der Dreipunktlinie auf den gegnerischen Korb. Und trifft immerhin knapp 35 Prozent dieser Würfe. Das bringt gegnerische Big Men regelmäßig in die Bredouille. So auch in Spiel eins Center Oluwashore Adenekan. Das 2.06 Meter große Kraftpaket sorge im ersten Viertel noch für gehörige Probleme unter dem  Titans-Korb. Aber Voigtmanns Treffsicherheit von außen (drei aus fünf Dreiern) zwang SBB-Coach Eiko Potthast zum Strategiewechsel. Die fehlenden Zentimeter nutzten dann wiederum andere „Titanen“ für einen Vorteil beim Rebound. Es wird interessant zu beobachten sein, welche taktische Lösung Potthast im zweiten Spiel dagegen anbringen wird. 

Headcoach Fabian Strauß – „Wolmirstedt hat im Hinspiel eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie effektiven Basketball spielen können. Wenn wir dort bestehen wollen, müssen wir ihr Spiel von Sekunde eins an unterbinden. Wir müssen mit der nötigen Aggressivität und Frechheit auftreten und die Partie an uns reißen!“