Kangaroos berufen weitere Youngstars in den ProB Kader

Nachdem die BG Hessing Leitershofen/Stadtbergen bereits vor einigen Wochen die Zugehörigkeit des erst 17-jährigen Emilian Limmer zum Team für die neue Saison der BARMER 2. Basketball Bundesliga vermeldet hatte, rücken nun drei weitere Spieler aus der hauseigenen baramundi basketball akademie in den Kader auf. Dies sind Benjamin Heinrich (20 Jahre/192cm), Dominik Heinrich (18/200) sowie Benjamin Kuprat (19/188). Die Heinrich Brüder spielten zuletzt wechselweise in der 2. Regionalliga und in der BBA-U21 Mannschaft (Herren Bezirksoberliga). Das Basketballblut wurde beiden in die Wiege gelegt, deren Eltern Anja und Jürgen Heinrich waren selbst lange Jahre bei Schwaben Augsburg bzw. den Kangaroos aktiv. Benny Kuprat war in der abgelaufenen Saison ebenfalls in der 2. Regionalliga und in der BBA sowie vorübergehend mit einer Doppellizenz für ratiopharm Ulm in der NBBL am Ball. Alle Akteure sind auch in der Regionalligamannschaft der Kangaroos uneingeschränkt spielberechtigt.

Demzufolge zeigen sich die Spieler sehr ehrgeizig für die neue Saison: „Es ist toll, zum Team zu gehören. Ich freue mich über jede Chance, meine Fähigkeiten gegen starke Competition in der ProB zu testen“ so Kuprat. Benni Heinrich ergänzt: „Ich freue mich ebenfalls über diese Chance und die Herausforderung, mit so guten Spielern trainieren und spielen zu dürfen“, so Heinrich. Und auch sein „kleiner“, aber körperlich größerer Bruder gibt sich zuversichtlich: „Es ist eine tolle Möglichkeit für mich, auf sehr hohem Niveau wertvolle Erfahrungen zu sammeln und mich weiterzuentwickeln“. BG-Cheftrainer Emanuel Richter lobt den Trainingsfleiß des Trios im Sommertraining: „Es sind drei neue Gesichter aus der Jugend, die zuletzt richtig Gas gegeben haben. Sie helfen uns, über die Breite des Kaders, die Intensität gerade auch im Training hochzuhalten. Sie werden sicherlich ihre Chance bekommen, sich zu beweisen“, gibt sich Richter zufrieden. Stefan Goschenhofer, sportlicher Leiter der Kangaroos, sieht das Jugendprogramm der BG auf dem richtigen Weg: „In diesem Jahr haben wir nun insgesamt sechs Spieler im Team, welche die baramundi basketball akademie durchlaufen haben. Das ist überragend. Alle haben sich diese Nominierung verdient und wir werden sie behutsam an die Anforderungen der ProB heranführen. Die Konkurrenz und Leistungsstärke ist natürlich groß, aber ich bin überzeugt, dass sie den Einsatz, den Willen und den Trainingsfleiß mitbringen, den nächsten großen Schritt zu gehen,“ so Goschenhofer.

Inzwischen hat über die Webseite der Kangaroos der Vorverkauf für das Vorbereitungsspiel gegen die renommierte Purdue University begonnen. Die Boilermakers werden am Donnerstag, 10. August um 19.30 Uhr zu Gast in der Stadtberger Sporthalle sein. Die US-Amerikaner sind sicherlich die stärkste Basketballmannschaft, die jemals in der Region Augsburg vorstellig geworden ist, die Fans dürfen sich auf jeden Fall auf einen großartigen Abend freuen.

Text: Andres Santiago

Foto: BG Hessing Leiterhofen

Jung und aufstrebend mal vier

Sie heißen Laurenz Wulf, Noé Bom, Darren Egbe sowie Jayden Fatnassi und sind in derselben Reihenfolge 18, 17, 16 und 15 Jahre alt. Das Quartett schickt sich an, wie so viele begabte Nachwuchsspieler in der gemeinsamen Rist-/Towers-Förderung vor ihnen, in der ProB Fuß zu fassen, um dann möglichst auch höhere Gefilde anzupeilen. Der Anfangspunkt im Profibereich soll dabei in der Saison 2023/24 in Wedel gesetzt werden. Egbe hat sein ProB-Debüt schon hinter sich, kam Mitte März gegen Vechta II zum Einsatz und maß sich wie seine drei Kollegen bereits in vielen Übungseinheiten mit den Ristern.

Christoph Roquette wagt die Vorhersage, dass sich unter den vier Talenten Spieler befinden, „die in den nächsten Jahren durch die Decke gehen können. Die Veranlagung ist da“, meint der Sportliche Leiter des SC Rist. Das Einsatzgebiet des 2,02 Meter großen Wulf ist vor allem die Position vier, Bom, Egbe und Fatnassi sind Dampfmacher und Einfädler im Aufbau. Man wolle ihnen die Möglichkeit geben, „sich bei uns auf ProB-Niveau zu behaupten. Das wird spannend zu sehen sein, wie sie sich ans körperliche Niveau gewöhnen können. Und vor allem, wie schnell sie sich daran gewöhnen“, betont Roquette.Egbe trug wie bereits erwähnt im März das Wedeler Gelb und Grün, Bom spielte in der Saison 2019/20 in der JBBL für den SC Rist und Wulf 2021/22 für die 2. Herren. Jetzt rücken sie alle aus der Towers-Jugend ins ProB-Aufgebot. Dort werden sie von einem Mann betreut, dessen Erfahrung in der Heranführung von Talenten an den (Erwachsenen-)Leistungssport deutschlandweit einen guten Ruf genießt. Und in dieser Rolle weiß Hamed Attarbashi, was die aufstrebenden Spieler tun müssen, um ihre Chancen zu erhöhen, den Sprung aus der Jugend in den Profibereich zu schaffen: „Sie müssen in der Schule gut aufpassen, einfach glücklich sein und Vollgas geben. Es ist alles da, sie müssen es sich einfach nehmen. Das ist der Ratschlag, den ich ihnen geben kann. Sie können ihren Traum verwirklichen und bisher sehe ich auch, dass sie alles dafür tun“, sagt Attarbashi.

Text: Moritz Korff

Paul Stegmann offiziell im Team, Emanga wird verabschiedet

Die TKS 49ers können rund zwei Monate vor dem ersten Saisonspiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord die nächsten Kaderentscheidungen verkünden. Mit Paul Stegmann unterschreibt ein Youngster seinen ersten Profivertrag, nachdem er in der Vorsaison schon als NBBL‘er mit den 49ers trainierte. Quirin Emanga verlässt gleichzeitig als weiterer Akteur nach nur einem Jahr den Verein.

Die TKS 49ers befinden sich mitten im Umbau des Kaders für die anstehende Saison. Mit Quirin Emanga verlässt der nächste Flügelspieler nach nur einem Jahr den Verein. Mit seiner energischen Verteidigung und vor allem seinen vielen Steals zählte Emanga zu den besten Verteidigern der 49ers. Auch offensiv konnte er der Mannschaft öfter helfen, fand zeitweise nicht in seinen gewohnten Rhythmus. Ob und wie es zukünftig basketballerisch für Emanga weitergeht, ist noch nicht bekannt. Die TKS 49ers bedanken sich für deinen Einsatz und wünschen viel Erfolg in der Zukunft, Q!
Mit Paul Can Stegmann entscheidet sich derweil ein weiterer junger Berliner Spieler für TKS zu spielen. Zuletzt durfte der 19-jährige Stegmann bereits ab der zweiten Saisonhälfte mit Coach Vladimir Pastushenko und seinem Team trainieren und sich dem Team vorstellen. Dort wurde es ihm ermöglicht, sich schon etwas an das Niveau der ProB anzupassen und seine Fähigkeiten, welche er mit 8,3 Punkten und 4,4 Rebounds pro Spiel in der NBBL unter Beweis stellen konnte, zu präsentieren. Vor seiner Zeit bei den Berlin Braves Baskets genoss der 2,02 Meter große Flügelspieler seine Ausbildung bei Alba Berlin und wurde 2018 sogar ins Bundesjugendlager sowie Leistungscamp des Deutschen Basketball Bundes gesichtet. Nun hofft der neueste TKS-Youngster auf seine ersten Einsätze in der ProB und will so schnell wie möglich zu Siegen beitragen: „Ich freue mich sehr auf die kommende Saison beim RSV und den 49ers. Schon letzte Saison wurde mir die Chance gegeben, mich im Training zu beweisen, diese Saison hoffe ich in den Spielen daran anknüpfen zu können.” Stegmann wird dabei nicht nur in der ProB im Einsatz sein, sondern auch beim Farmteam in der 2. Regionalliga Spielpraxis sammeln.

Text: Richard Steinmetz

Foto: Fotofuzzi


Medipolis SC Jena verpflichtet estnisches Nachwuchstalent Hendrik Metsa

Mit einem estnischen Nachwuchs-Nationalspieler wird sich Medipolis SC Jena für die kommenden Basketball-Saison verstärken. Die Thüringer verpflichten mit Hendrik Metsa einen hochgewachsenen und spielintelligenten Guard, der für die Thüringer zunächst in der U19-Bundesliga-Mannschaft sowie für Weimar in der Regionalliga zum Einsatz kommen soll. Der vom estnischen Club Tartu Rock nach Deutschland wechselnde Youngster unterschrieb bei den Saalestädtern einen mehrjährigen Ausbildungsvertrag, mit dem Ziel ihn zu einem sogenannten „Local Player“ zu entwickeln. Während der am morgigen Freitag in die U16-Europameisterschaft der B-Division startende Este mit seiner Nationalmannschaft im rumänischen Pitesti gegen Großbritannien in das Turnier startet (14.30 Uhr, Live auf Youtube), wird er nach dem Wettbewerb in Burgau erwartet.

„Der Kontakt zu Hendrik kam über eine uns bekannte Agentur zustande. Ich war bereits selbst vor ein paar Jahren persönlich in Estland während eines Camps dieser Agentur vor Ort, konnte mich von den guten Rahmenbedingungen und der Qualität der talentierten Nachwuchsspieler überzeugen. Es gab in den zurückliegenden Jahren immer wieder ein paar Jungs, die für uns interessant gewesen wären, dennoch sind wir diesen Weg bisher noch nicht gegangen“, sagt Jenas Basketball-Akademieleiter Torsten Rothämel. „In diesem Sommer hat uns Hendrik allerdings so stark beeindruckt und nach seiner Einladung auch in Jena überzeugt, dass wir uns entschlossen haben, ihn zu verpflichten. Nicht zuletzt auch mit Blick auf einige Abgänge in der NBBL, die durchaus Lücken hinterlassen haben, erhoffen wir uns, mit ihm einen talentierten Spieler gefunden zu haben, den wir als legitimen Nachfolge von Vuk Radojicic entwickeln können“, so Rothämel nach der Verpflichtung von Hendrik Metsa.

Der 1,92m große Balte wird trotz seines noch jungen Alters bereits zum Trainingskader der ProA-Mannschaft gehören, aber vorwiegend in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga sowie im Regionalliga-Kader von Culture City Weimar Spielzeit sammeln.

Text: Tom Prager

Foto: Medipolis SC Jena

Jacob Falko im Anflug auf die ProA

Nürnberg – Die Nürnberg Falcons können den nächsten klangvollen Neuzugang vermelden. US-Guard Jacob Falko kommt direkt vom College und möchte seine Profi-Karriere in der BARMER 2. Basketball Bundesliga beginnen. 

Knapp zwei Monate vor dem Start der ProA-Saison 2023/2024 füllen die Nürnberg Falcons den zweiten Kader-Spot mit einem Importspieler auf. Jacob Falko ist sein Name. Er ist der sechste Neuzugang für die achte Spielzeit der Mittelfranken in Deutschlands zweithöchster Spielklasse. Trainer Virgil Matthews freut sich auf den vielseitigen Guard: „Jacob ist ein weiterer junger Spieler, der uns Größe auf den Guard-Positionen geben wird. Er kommt von einem College-Programm dessen Trainer professionell in Europa gespielt hat, darum denken wir, dass er sehr gut zu unserer Art zu spielen passen wird. Das gilt im übrigen auch für seine charakterlichen Eigenschaften.“

„Teil von etwas Besonderem sein“

Die letzten beiden College-Jahre verbrachte der mittlerweile 22-Jährige auf der Binghamton University. Dort spielte er mit den Bearcats in der NCAA und absolvierte insgesamt 58 Pflichtspiele. In seinem Senior-Jahr startete er in allen 31 Partien, stand 33 Minuten im Schnitt auf dem Feld und legte 14 Punkte, 3,6 Assists, 4,4 Rebounds und 1,1 Assists auf. „Ich freue mich sehr nach Deutschland zu kommen, und möchte mit dem Team eine sehr erfolgreiche Saison haben. Ich persönlich bin bereit für diesen Schritt, bereit hart zu arbeiten und auf einem sehr hohen Level Basketball zu spielen“, so der 1,90 Meter große Neuzugang der Nürnberg Falcons, der insgesamt sieben Geschwister hat. 

Text: Markus Mende

Filmore Beck ist zurück bei den Itzehoe Eagles

Mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger Berlin Braves 2000 starten die Itzehoe Eagles am 30. September in die neue Saison der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Aber wer trägt dann das Eagles-Trikot? Was die Kader-Zusammenstellung angeht, sei es bisher ein sehr anspruchsvoller Sommer gewesen, sagte Coach Timo Völkerink zuletzt. Nun beginnt die Zeit der Antworten, und zwar mit einem Rückkehrer: Filmore Beck ist zurück in Itzehoe.

Der 32-Jährige sei „ein bekanntes Gesicht in der Basketball-Szene und ein Spieler mit unglaublichem Potenzial“, sagt Völkerink. Davon hätten sich die Eagles bereits selbst überzeugen können: Im Verlauf der ProA-Saison stieß Beck zu den Itzehoern und zeigte immer wieder starke Leistungen. Während der vergangenen Saison verstärkte er den ProB-Konkurrenten aus Herford und kam im Schnitt auf knapp 16 Punkte.

Eine besondere Qualität des 32-Jährigen hebt Völkerink hervor: „Er ist ein Spielertyp, der einer Mannschaft hier und da Last von den Schultern nehmen kann, weil er in der Lage ist, seinen eigenen Wurf zu kreieren und hochprozentig zu scoren.“ So dürften sich die Zuschauer auf viele spektakuläre Aktionen des 1,90 Meter großen Shooting Guards freuen. Gleichzeitig könne Beck auch seine Mitspieler in Szene setzen, so Völkerink: „Das macht ihn sehr wertvoll.“ Der Eagles-Coach ist froh, einen „echten Veteranen“ im Team zu begrüßen: „Mit ihm konnten wir einen absoluten Führungsspieler für uns gewinnen.“

Genau darin sieht Beck seine Rolle: Er werde versuchen, das Team anzuführen, stets hilfsbereit für für die jüngeren Spieler zu sein, als Vorbild zu agieren und hart zu arbeiten. Die Eagles gehörten wieder in die ProA, meint die Nummer 30. Mit seiner Erfahrung und seinem basketballerischen Können wolle er dazu beitragen, so weit wie möglich zu kommen – „wobei das erste Ziel erst einmal das Erreichen der Playoffs sein wird“. Für sein erneutes Engagement bei den Eagles habe er nicht lange überlegen müssen: „Ich weiß, was mich in Itzehoe erwartet, und ich freue mich auf die kommende Saison.“

Text: Itzehoe Eagles

Foto: Norddeutsche Rundschau

Weiterer Perspektivspieler für die LIONS – Allen wagt den Sprung nach Europa

Die wichtigen Positionen und Schaltstellen im Kader der PS Karlsruhe LIONS für die kommende Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA sind inzwischen besetzt. Doch im Hinblick auf einen vergrößerten taktischen Spielraum verpflichtet das Karlsrudel derzeit mehrere Spieler, die den Durchbruch noch nicht geschafft haben, sich aber auf hohem Niveau beweisen wollen. Einer von ihnen ist Terrance „Tez“ Allen. Der 24-jährige US-Amerikaner wechselt direkt vom College zu den LIONS. Damit gilt er als Rookie im Profi-Basketball.

Der 1,96 Meter große Flügelspieler stammt ursprünglich aus Nevada, verbrachte aber die vergangenen sechs Jahre an der South Oregon University, für die er in der NAIA zum Einsatz kam. Die Teams aus diesem Sportverband sind hinsichtlich ihrer Spielstärke etwa mit den Mannschaften aus der NCAA Division 2 zu vergleichen. In der Saison 2022/2023 war Allen in Oregon Leistungsträger und absolvierte 30 Spiele mit durchschnittlich 29 Minuten Einsatzzeit. Er kam auf eine Bilanz von 10 Punkten, 3,5 Rebounds sowie 3,5 Assists pro Begegnung, wobei er sich insbesondere als guter Distanzschütze auszeichnete. „Tez bekommt hier die Möglichkeit, seine Profikarriere zu starten, wird sich allerdings in einem leistungsfähigen Umfeld und in einer starken Liga beweisen müssen“, stellt LIONS-Headcoach Aleksandar Scepanovic klar. „Wenn er seine Qualitäten als Shooter auch in der ProA zeigen kann, dann hat er eine Chance.“

Text: Benedikt Rieker

Vier weitere Akteure verlassen die ART Giants

Neben den bereits verkündeten Abgängen gibt es bei den ART Giants Düsseldorf vier weitere Spieler, die den Club nun nach einem Jahr wieder verlassen werden.

Düsseldorf, den 03. August 2023. Im Kader der ART Giants ist in diesem Sommer erneut viel Bewegung drin. In C.J. Anderson, Alexander Möller und Benjamin Dizdar konnten die Verantwortlichen des Zweitligisten aus Düsseldorf drei Personalien weiterhin an den Verein binden. Weitere Leistungsträger aus der Vorsaison wie Booker Coplin, Lennart Boner oder Vincent Friederici suchen jeweils eine neue Herausforderung bei anderen ProA-Clubs.

Nun ist auch klar, dass vier weitere Akteure aus der vergangenen Saison nicht zu den Giganten zurückkehren werden. Mit den US-Amerikanern Tray Hollowell und Chris Rollins sowie den deutschen Big Men Melkisedek Moreaux und Daniel Mayr verlassen auch die letzten, bisher ungeklärten Personalien den Verein mit bis dato unbekannten Zielen.

Der gesamte Verein wünscht allen vier Spielern sowohl sportlich als auch persönlich von Herzen nur das Beste für die Zukunft.

Text: Niklas Vogel

Foto: Norbert Schulz

Knights verabschieden Kirchheimer Basketballikone Tim Koch – Ebenfalls nicht mehr im Kader stehen Besnik Bekteshi und Richard Williams

Nach zehn Spielzeiten bei den Kirchheim Knights endet das Kapitel von Tim Koch im Ritterdress. Nach einer von vielen Verletzungen gebeutelten vergangenen Saison zog man nun den Schlussstrich unter eine überaus erfolgreiche Ära. Der 34-Jährige nimmt damit die Position des langjährigsten Ritterakteurs ein. Wie es für den Guard weitergeht, ist noch offen. Ebenfalls verabschiedet werden Richie Williams und Besnik Bekteshi.

Ein Profi durch und durch. Immer professionell und ambitioniert. Auf dem Spielfeld eiskalt und abgezockt. So werden Kirchheims Basketballfans Tim Koch auf dem Parkett in Erinnerung behalten. Unvergessene Momente wie den Buzzer Beater gegen Essen vor einigen Jahren, oder den zur Verlängerung- im Playoff Duell gegen Heidelberg –  wenn es drauf ankam, war er da. Als Gegner durfte man ihm keinen Raum geben, um seinen gefährlichen Wurf abzufeuern, der häufig hochprozentig sein Ziel traf. Ein Profi der alten Schule mit herausragender Trainingseinstellung. „Tim war für uns ein prägender Spieler. Ab 2015 war er für viele Jahre neben Andi Kronhardt ganz entscheidend für einige Erfolge, die wir feiern durften. Dafür sind wir ihm sehr dankbar. Es wird sehr schwer sein, ihn zu ersetzen,“ sagte Sportchef Chris Schmidt. Eine langwierige Rückenverletzung in 2018 kostete Koch fast eine gesamte Spielzeit. Der Anfang einer langen Leidenszeit. In der Folge kämpfte der große Guard häufig mit Folgeverletzungen. Zu alter Form konnte Koch nicht mehr finden. Dennoch blieben sich die Knights und Koch treu. Unvergessen sein vertragliches Entgegenkommen zu Beginn der Corona Pandemie. „Tim war zu dem Zeitpunkt einer von zwei Spielern, die einen laufenden Vertrag hatten und der für uns bei Spielen ohne Zuschauer sehr schwierig war zu stemmen. Er hat keine Sekunde gezögert und ist uns entgegengekommen. Das war für uns auch in den vergangenen beiden Jahren ein Faktor, weiter auf ihn zu bauen. Loyalität in der Form findet man selten und das war eine ganz besondere Aktion von ihm,“ erklärt Schmidt weiter. Mittlerweile haben Tim und seine Freundin ihre Heimat in Kirchheim gefunden und werden wohl auch nach der Basketballkarriere in der Region bleiben. Obs für ihn auf dem Parkett weitergeht, das Studium in den Fokus rückt oder die berufliche Karriere Fahrt aufnimmt, steht noch nicht fest. „Wenn sich die Möglichkeit für ihn und uns ergibt, würden wir uns sehr freuen, wenn wir weiter mit Tim in irgendeiner Form zusammenarbeiten könnten. Sobald er für sich entschieden hat, wohin die Reise geht, werden wir darüber sprechen,“ so Schmidt. So oder so wird die Karriere von Tim Koch mit den Knights eng in Verbindung bleiben. „Für die neuen tollen Bekanntschaften, sowie all die intensiven Eindrücke und Erfahrungen bin ich sehr dankbar und werde mich gerne an die gemeinsame Zeit zurückerinnern,“ blickt Koch zurück.

Bekteshi wechselt ins Ausland

Ebenfalls in der kommenden Saison nicht im Ritterkader stehen wird der gebürtige Kirchheimer Besnik Bekteshi. Nach einem schwierigen Saisonstart in die Spielzeit 21/22 nahmen die Ritter Bekteshi erneut unter Vertrag. Zusätzlich zu den beiden Nachverpflichtungen Rohndell Goodwin und Jonathon Williams spielte der Kirchheimer eine entscheidende Rolle bei der Trendwende und sorgte mit herausragenden Leistungen dafür, dass die Knights zum Saisonende um die Playoffs kämpfen konnten. Folgerichtig die Vertragsverlängerung im vergangenen Sommer. Zu Beginn der letzten Spielzeit wurde der Guard lange von einer Corona Erkrankung außer Gefecht gesetzt und fand anschließend nur phasenweise seine Form wieder. „Wir hatten mit Paul und Besnik zwei Spieler auf der gleichen Position. Beide konnten dadurch nicht so richtig durchstarten. Das nehmen wir auf unsere Kappe,“ erklärt Schmidt. Nach der Verpflichtung von Sheldon Eberhardt standen die Teckstädter erneut vor der Frage, wie der Kader gestaltet werden soll. „Das war in diesem Sommer die mit Abstand schwierigste Entscheidung. Wir mussten abwägen zwischen Tiefe im Kader, Einzelrollen, Budget für die beiden Import-Guardspots und die emotionale Bindung zu Besnik, sowie seine sportliche Qualität. Eine entscheidende Rolle hat gespielt, dass wir den jungen Spielern um Aleksa, Antonio und Nil Minuten geben wollen. Auch bei Besnik haben wir den Wunsch, in der Zukunft wieder zusammen zu kommen,“ sagte Kirchheims Sportchef. Bekteshi wechselt zur kommenden Saison ins Ausland und wird dort seine Karriere fortsetzen.

Der Rückkehrer wird verabschiedet

Zur Saison 2015/2016 fand Richard „Richie“ Williams zum ersten Mal den Weg unter die Teck. Damals führte er die Truppe um Koch, Kronhardt, Jordan Wild und einige mehr in die Playoffs. Dies gelang ihm auch bei seiner ersten Rückkehr ins Schwabenland. In der „Coronasaison“ legten die Teckstädter einen famosen Lauf in den Playoffs hin und schlugen die hochfavorisierten Teams aus Bremerhaven und Heidelberg. Unvergessen sein siegbringender Dreier in der letzten Verlängerung gegen den späteren Bundesligisten aus Heidelberg. Der 1,78m große US-Amerikaner war ein Anführer, wie er im Buche steht. „Richie konnte Spiele mit seiner Einstellung, seiner mentalen Stärke und seinem Willen dominieren. Ich kenne keinen Spieler, der in diesen Bereichen so stark ist wie er,“ erklärt Sportchef Schmidt. Nach einer von vielen Höhen und Tiefen geprägten vergangenen Saison entschieden Schmidt und Perovic, in eine neue Richtung aufzubrechen. Der Vertrag wird daher nicht verlängert. „Wir sind Richie sehr dankbar für seinen Einsatz, seine Identifikation und die vielen tollen Momente, die er uns bereitet hat. Er wird hier immer ein zweites Zuhause haben und herzlich willkommen sein,“ so Schmidt.

Text: Chris Schmidt

Foto: Tanja Spindler

Die drei talentierten Vielfahrer

Im Leistungssport hängt vieles an der Einstellung. Das gilt mindestens genauso für die Heranführung an jenen. Opferbereitschaft, sich körperlich schinden können und wollen, eine (Berufs-)Auffassung, die Strenge mit sich selbst erfordert. Die Nachwuchsspieler Simonas Paukste, Mika Tangermann und Justus Waller handeln dementsprechend. So scheuen sie sich etwa nicht, im erweiterten Großraum Hamburg täglich stattliche Wegstrecken zurückzulegen, um zwecks Trainings- und Spielteilnahme aus den Kreisen Stormarn und Segeberg beziehungsweise aus Lübeck anzureisen. „Ich habe allerhöchsten Respekt und Achtung davor, dass sie das überhaupt schaffen, immer da zu sein“, so Rist-Trainer Hamed Attarbashi.

Das Trio soll in der Saison 2023/24 mehr denn je fester Bestandteil des Wedeler ProB-Aufgebots sein. „Justus und Mika haben letztes Jahr zum ersten Mal ProB-Luft geschnuppert: Justus von Anfang an, Mika ist durch gute Leistungen im Training und in der NBBL reingekommen und hat sich auch in der ProB auf dem Feld tadellos gezeigt. Simonas ist ja schon länger dabei. Für alle drei gilt, die Erfahrung, die sie schon gesammelt haben, mitzunehmen, darauf aufzubauen und in der neuen Saison wieder anzugreifen“, sagt der Sportliche Leiter Christoph Roquette.

Paukste kann für sich bereits die Stellung einer Stammkraft in Anspruch nehmen. Seine mittlere Einsatzzeit näherte sich 2022/23 deutlich der 20-Minuten-Marke an. „Wie für alle jungen Spieler gilt für ihn: Weiterentwicklung. Er muss gucken, dass er in Zukunft effektiver wird. Er wird kein Neuling mehr sein, sondern geht schon in seine dritte Saison bei uns“, sagt Roquette. „Simonas ist ein Kämpfertyp, der über den Schmerz hinausgeht und nicht lockerlässt“, ergänzt Attarbashi.

Tangermann soll auf der Fünf der erste Ersatz des neuverpflichteten Camron Reece sein. Waller hat in der zurückliegenden Saison bereits zweistellige Einsatzminuten (knapp elf pro Partie) erhalten. Für Spielmachertalente sei die ProB sehr herausfordernd, erklärt Roquette, da man sich auf dieser Position oft „mit den Besten der Besten der Liga“ auseinandersetzen müsse. Die sportlichen und schulischen Anforderungen dieser drei sowie der übrigen Nachwuchsspieler in Einklang zu bringen, erfordere einiges, meint Attarbashi. „Wenn die Wintermonate kommen, du Abiturstress hast und dann spielst du am Samstagabend in Leverkusen, kommst morgens um sechs wieder. Da gilt es für uns als Trainer zusammen mit den Eltern und allen Verantwortlichen, das zu steuern“, sagt er.

Text: Moritz Korff

Foto: SC Rist Wedel