Deutsches Kraftpaket für den Flügel

Es geht Schlag auf Schlag. Pünktlich zum Wochenende können die NINERS Chemnitz den nächsten Neuzugang für die bevorstehende Saison vermelden. Flügelspieler Dominique Johnson kommt vom Ligakonkurrenten PS Karlsruhe Lions und unterschrieb bei Sachsens erfolgreichsten Korbjägern einen Kontrakt bis 2021. Der 1.94 Meter große sowie 95 Kilogramm schwere Basketballer soll dem Team vor allem mit seiner Erfahrung und körperlichen Präsenz helfen.

„Dominique ist ein bissiger Verteidiger mit gutem Distanzwurf und kann auch dagegenhalten, wenn es einmal etwas physischer zur Sache geht. Genau solch einen Spielertypen haben wir gesucht, um noch variabler zu sein“, freut sich Pastore über die geglückte Verpflichtung des 26-Jährigen.

Johnson wuchs als Kind einer deutschen Mutter und eines amerikanischen Vaters in Bremerhaven auf, wo er schon frühzeitig für die Jugendteams der Eisbären auf Korbjagd ging. Im Alter von 18 Jahren bestritt der bullige Forward dann sein erstes Pflichtspiel in der easyCredit Basketball Bundesliga, dem fünf weitere Kurzeinsätze im Oberhaus folgten, ehe Johnson 2012 nach Braunschweig wechselte. Dort absolvierte er in den folgenden drei Spielzeiten 74 ProB-Partien, in denen er im Schnitt 9.7 Punkte, 4.5 Rebounds, 1.9 Assists sowie 1.0 Steals auflegte, und kam parallel 16 Mal für die Löwen in der ersten Liga zum Einsatz. Der richtige Durchbruch gelang Johnson dann 2015/16, als er für den Mitteldeutschen BC alle 34 BBL-Partien bestritt und durchschnittlich 7.4 Punkte erzielte. Zwar konnte das Kraftpaket den Abstieg des MBC nicht verhindern, hatte im Folgejahr jedoch beträchtlichen Anteil am direkten Wiederaufstieg der Weißenfelser, stand in jedem der 38 ProA-Pflichtspiele durchschnittlich 29 Minuten auf dem Feld und markierte dabei 8.1 Punkte, 3.7 Rebounds sowie 2.3 Assists.

Anschließend wechselte Johnson wieder in seine Heimatstadt Bremerhaven und schaffte mit den Eisbären den BBL-Klassenerhalt. Auf der Suche nach einer größeren Rolle ging er letzten Sommer erneut in die ProA und wurde umgehend eine tragende Stütze im Karlsruher Team. Dabei kam Johnson für die Lions regelmäßig auf beiden Forwardpositionen zum Einsatz und zeigte ausgerechnet im Viertelfinale gegen Chemnitz, dass er als „Streaky Shooter“ bisweilen auch richtig heiß laufen kann. Gleich acht seiner 14 Dreipunktwürfe fanden in den drei Playoff-Duellen mit Chemnitz den Weg durch die Reuse. „Dominique war gegen uns einer der besten Akteure auf Karlsruher Seite“, erinnert sich Pastore zurück. Dem NINERS-Coach imponierte dabei vor allem Johnsons Mentalität:

„Er hat sich immer gegen die Niederlagen gestemmt und uns mit seiner einsatzfreudigen, physischen Spielweise einige Probleme bereitet.“

Neben jenen Qualitäten soll der variable Flügel auch seine große Erfahrung künftig gewinnbringend für Chemnitz einbringen. Denn obwohl Johnson erst 26 Jahre alt ist, kann er bereits auf 234 Einsätze in den drei höchsten deutschen Ligen zurückblicken (89 x BBL, 71 x ProA, 74 x ProB). Über seine komplette Profikarriere hinweg versenkte er in den letzten acht Jahren durchschnittlich 40 Prozent seiner Zweipunktwürfe, 33 Prozent aller Dreierversuche und 70 Prozent von der Freiwurflinie.

„Daneben ist Dominique ein guter Rebounder und mental sehr stark“, verweist Pastore auf den Umstand, dass Johnson beim Aufstieg des Mitteldeutschen BC 2017 eine wichtige Rolle hatte. Mit seiner Verpflichtung sind die NINERS nunmehr auf den Positionen 1 bis 3 komplett, während man für die Spots am Brett noch zwei große Spieler holen möchte. Den größten Akteur der letzten Saison werden die Chemnitzer Fans jedoch nicht mehr wiedersehen. 2.13-Meter-Hüne Georg Voigtmann entschloss sich, seine Karriere in der ProB fortzusetzen, wo er künftig neben Basketball auch noch ein Vollzeitstudium absolvieren möchte.

„Das ist ein guter Weg für Georg und obendrein kann er eine Liga tiefer sicher auch sportlich eine größere Rolle einnehmen, als er sie bei uns hatte. Dafür wünschen wir ihm alles erdenklich Gute und möchten uns noch einmal ausdrücklich für seine Leistungen im NINERS-Trikot bedanken“, verabschiedet Pastore den Center mit warmen Worten.

 

(NINERS Chemnitz)