Nachberichte Nachholspiele ProB Nord/ProB Süd

26.03.2022 16:00 Uhr WHITE WINGS Hanau vs. Depant GIESSEN 46ers Rackelos 76:74

Die WHITE WINGS Hanau haben geschafft, was ihnen noch vor Wochen niemand zugetraut hatte: In einem nervenaufreibenden Finalspiel gegen Gießen gewinnt das Team von Headcoach Marti Zamora mit 76:74 und erreicht damit die Playoffs. Somit sicherten sich die Hanauer am letzten regulären Spieltag den Verbleib in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB und können diesen Erfolg mit mindestens zwei weiteren Partien feiern.

Dabei sah es über weite Strecken des Spiels nicht so aus, als ob sich die Grimmstädter am Ende vor einer ausverkauften Halle als Sieger feiern lassen könnten. In der ersten Halbzeit hatten in jedem Fall die Depant GIESSEN 46ers Rackelos die Nase vorne. Sowohl das erste, als auch das zweite Viertel gewannen die Gäste, bei einem Halbzeitstand von 26:36. „In der ersten Hälfte haben wir eine gute Defense gespielt, aber zu wenig Rebounds geholt. Offensiv waren wir okay, aber uns fehlten die einfachen Layups und obendrein auch die zweiten Chancen. Einen besonders wichtigen Teil unseres Gameplans haben wir also nicht umsetzen können. Denn wir wissen, dass Uhlemann und Lischka zu den besten Inside-Spielern der Liga zählen. Also sagten wir den Jungs: Gewinnt das Reboundduell, dann gewinnt ihr das Spiel“, so Zamora.

Diese Mission sollte auch über den Rest des Spielverlaufs nicht gelingen. Dennoch: Im dritten Viertel zeigten sich die Hanauer leicht verbessert, ließen letztendlich die Distanz zu Gießen aber noch einmal auf elf Punkte ansteigen – genauer auf 48:59. Auch im letzten Viertel merkte man dem gesamten Team an, dass sie für den Sieg kämpften. Die 46ers hingegen ließen sich über weite Strecken davon nicht beeindrucken und konnten lange eine zweistellige Führung halten. Nach einem erfolgreichen Freiwurf von Maximilian Begue stand es 2:40 vor Schluss 73:63.

Dann jedoch passierte etwas in der Hanauer Mannschaft: Defensiv gelang es immer häufiger, die Gegner zu Fehlwürfen zu zwingen. Offensiv legten Niklas Krause und Dion Braimoh innerhalb von knapp einer Minute sieben Punkte auf zum 70:73. Die Hanauer Fans sprangen auf und supporteten ihre Mannschaft tatkräftig. Als Montrael Scott dann für Gießen einen weiteren Freiwurf zum 70:74 verwandelte, wirkte es beinahe unmachbar, das Spiel in 58 Sekunden noch zu drehen. Nach einem Timeout traf Krause zunächst 18 Sekunden später zum 72:74. Auf der Gegenseite wurde Johannes Lischka am Wurf gehindert, traf jedoch unter den lauten Buhrufen der Hanauer Fans keinen seiner Freiwürfe. Tisdale holte den Rebound, legte auf Braimoh, der sich zunächst an einem Drei-Punkte- Wurf versuchte, aber scheiterte. Nach eigenem Rebound glich Braimoh dann zum 74:74 aus. Restzeit: 20 Sekunden.

Beim Ballvortrag von Gießen patze Scott und Hanau bekam erneut den Ball. Mit gerade einmal neun Sekunden Restzeit suchten die White Wings einen freien Werfer, ehe die Uhr nach einem Foul durch Lischka nochmals angehalten wurde. Es folgte erneut ein Einwurf. Dann ging der Ball auf die rechte Seite zu Krause, der in letzter Sekunde den Ball aus Mitteldistanz warf – und verwandelte. Mit diesem Buzzer-Beater krönen die WHITE WINGS Hanau damit ein eindrucksvolles Comeback mit dem Einzug in die Playoff-Runde. Und während ein solches Finish ohnehin schon extrem selten vorkommt, hält dieses Spiel in noch weiterer Hinsicht einen Sonderstatus für Statistikfans bereit: Die White Wings gingen nur ein einziges Mal innerhalb des Spiels in Führung – und zwar nach Erklang der Schlusssirene.

26.03.2022 18:00 Uhr SBB Baskets Wolmirstedt vs. RheinStars Köln 85:89

Mit einem Husarenstreich beenden die RheinStars die Hauptrunde in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Gruppe Nord. Die Kölner gewannen am Samstagabend überraschend beim Zweitplatzierten SBB Baskets Wolmirstedt mit 89:85 (37:42). Vor dem Start in die Playdowns am kommenden Wochenende – voraussichtlich beim ETV Hamburg – konnte die Mannschaft von Manager und Trainer Stephan Baeck damit nach Siegen mit den Dragons Rhöndorf gleichziehen. Lok Bernau als vierter Mitbewerber um den Klassenerhalt, unterlag am Abend Tabellenführer WWU Baskets Münster mit 66:74 und ist auch nur noch einen Erfolg entfernt.

„Ich bin sehr stolz auf die Jungs heute. Mit dem Sieg haben wir uns für eine sehr ordentliche Leistung belohnt“, kommentierte Baeck den Auftritt seiner Mannschaft. „Gegen ein starkes Team haben wir vor allem in der zweiten Halbzeit stark gespielt und dann auch gute Entscheidungen getroffen. Was uns als Trainer besonders gefällt. Wir spielen mutig und mit viel Herz. Alle bringen sich ein, jeder hat einen Anteil am Erfolg. Egal, ob jemand 2, 15 oder 25 Minuten spielt. Wir brauchen alle und alle machen mit. Das spüren wir.“

Anders als vor Wochenfrist in Düsseldorf kamen die RheinStars trotz der langen Anfahrt in die Magdeburger Börde auch ohne den diesmal fehlenden Andrej Mangold recht ordentlich in die Partie. Zwar führten die Hausherren ab der dritten Minute, doch die Kölner blieben immer im Fahrwasser. In der kämpferischen Defense funktionierte vor allem die Zone, dafür hatten die RheinStars in der ersten Halbzeit im Angriff ihre Probleme. Bei 37:42 wurden die Seiten gewechselt.

In der zweiten Halbzeit arbeiteten sich die RheinStars weiter heran. Bei 62:64 ging es in die letzten zehn Minuten. Dort gelang den offensiv nun verbesserten und agileren Kölnern der vorentscheidende 8:0-Lauf zum 76:71. Das Momentum des Spiels wechselte zu den Rheinländern. In der Schlussphase kämpften dann beide Teams mit einer hohen Foulbelastung. , Während am Ende bei den Kölnern vier Spieler mit vier Fouls auf dem Feld standen, verabschiedeten sich bei Wolmirstedt nacheinander alle Center: Erst Oluwashore Adenekan, dann Bill Borekambi und schließlich Roberts Demskis. Köln behielt dabei weiter die Übersicht und die Nase vorne. Am Ende markierte Kapitän „Two two“ Vincent Golson mit seinen Punkten 29 und 30 den 89:85-Endstand. Die Playdowns können kommen.

26.03.2022 19:00 Uhr LOK BERNAU vs. WWU Baskets Münster 66:74

Das Team von LOK BERNAU beendete die Hauptrunde in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB am Samstag mit einer knappen Niederlage gegen die WWU Baskets Münster. Im Nachholspiel des 16. Spieltag setzte sich der Tabellenführer in der Erich-Wünsch-Halle mit 66:74 durch. Viel schwerer als die Niederlage wiegt aber eine Knieverletzung von Jonathon Mines, die er sich während des Spiels zugezogen hat.

Zwei Minuten waren am Samstag gespielt, als LOK allmählich gegen den Topfavoriten aus Münster ins Spiel fand. Jonathon Mines sorgte mit einem verwandelten Freiwurf für die ersten Bernauer Punkte und krallte sich anschließend auf der anderen Seite nach Fehlwurf der Gäste den Rebound. Beim Fastbreak und Korbversuch wurde Mines von Münsters Jasper Günther gefoult. Mit lauten Schmerzschreien blieb der Australier liegen und musste sportmedizinisch behandelt werden. Noch während des Spiels wurde er zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Die Partie blieb nach der Unterbrechung offensive Magerkost. An Chancen mangelte es nicht. Beide Teams kämpften aber verbissen in der Defensive und sorgten so für ein durchweg spannendes Duell. Allerdings eben auch für schwache Wurfquoten und wenig Punkte. Der Halbzeitstand von 22:30 für die Gäste wäre an anderen Tagen die Punkteausbeute eines einzelnen Viertels gewesen.

Nach der Pause hielt einmal mehr Gian Aydinoglu das Bernauer Team im Rennen. Dem Tabellenführer gelang es nicht, sich deutlich abzusetzen. Nach einem starken Start in das Schlussviertel mit Punkten von Mauricio Marin und Dan Oppland hatten die Bernauer kurzzeitig auf 49:52 verkürzt und drohten das Spiel zu drehen. Die WWU Baskets Münster fanden aber auch in dieser Phase die richtigen Antworten und konnten am Ende einen hart erkämpften 66:74 Sieg mit auf die Heimreise nehmen.

LOK BERNAU wird in den Playdowns ab dem kommendem Wochenende gegen ETV Hamburg, RheinStars Köln und Dragons Rhöndorf um den Ligaverbleib kämpfen. Alle vier Teams spielen nach der Hauptrunde noch einmal in Hin- und Rückspiel gegeneinander. Alle bisherigen Punkte werden mitgenommen. Am Ende steigen die beiden letztplatzierten Teams des Vierervergleichs ab.

26.03.2022 19:30 Uhr Iserlohn Kangaroos vs. ETV Hamburg 82:75

Mit einer ausgeglichenen Bilanz von elf Siegen und elf Niederlagen beenden die Iserlohn Kangaroos die Hauptrunde der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Zum Abschluss bezwangen die Schützlinge von Headcoach Dennis Shirvan am Samstagabend Schlusslicht ETV Hamburg mit 82:75 (17:21, 22:13, 25:27, 18:14). Weil allerdings am Freitagabend das Nachholspiel zwischen den BSW Sixers und den TKS 49ers coronabedingt erneut abgesagt werden musste, steht nach dem Hauptrunden Finale noch nicht fest, von welchem Tabellenplatz die Kangaroos in die Playoffs starten werden. Gewissheit gibt es erst in der kommenden Woche, wenn das Nachholspiel nachgeholt wird. Bis dahin fahren die Waldstadt-Basketballer in der Vorbereitung zweigleisig.

Es war ein zähes Match gegen das abgeschlagene Schlusslicht. Und der Grund für die Zähigkeit, ist so simpel wie einfach: Die Gäste aus Hamburg waren nur mit acht Spielern in die Matthias-Grothe-Halle gekommen, unter anderem fehlte Liga-Topscorer Mubarak Salami. In den Köpfen war das Spiel also quasi schon durch, bevor es überhaupt begonnen hatte. Die Hanseaten nutzten das zu ihrem Vorteil, zogen schnell auf 8:0 (3.) davon, ehe Elias Marei die ersten Kangaroos-Punkte erzielen konnte (2:8, 3.). Doch ein richtiger Rhythmus wollte sich auch in den kommenden Minuten bei den Hausherren nicht einstellen, sodass der ETV Hamburg – angeführt von Marcel Hoppe – nach sechs Minuten erstmals zweistellig in Führung lag (15:4). Auszeit Iserlohn. Bereits zum zweiten Mal in der jungen Partie rief Shirvan sein Team zusammen. Um die Jungs aufzuwecken, ihren Fokus zu schärfen. Und die zweite Auszeit zeigte Wirkung. Joshua Dahmen, Elias Marei und Toni Prostran verkürzten den Rückstand (11:17, 8.). Und insgesamt agierten die Kangaroos jetzt deutlich aggressiver, waren wacher – konnten dem Spiel in den ersten zehn Minuten aber keine Wende mehr geben. Moritz Hübner und Emil Loch glichen die Partie erstmals wieder aus (21:21, 13.). Und knapp eine Minute später besorgte Hübner schließlich die erste Führung der Gastgeber (26:25, 14.). Emil Loch erhöhte aus der Distanz, Jonas Buss legte von der Freiwurflinie nach (32:25, 17.). Abschütteln ließen sich die Gäste jedoch nicht. Den Schlusspunkt unter die erste Hälfte setzte Joshua Dahmen, der 30 Sekunden vor der großen Pause einen Dreier zum 39:34 Pausenstand durch die Reuse jagte.

Nach dem Seitenwechsel zeichnete sich ein ähnliches Bild. Beide Teams kämpften. Aber immer, wenn die Hamburger von Trainerin Sükran Gencay wieder Tuchfühlung aufnahmen, hatten die Kangaroos ein passendes Ass im Ärmel. Mal war es ein Treffer aus der Distanz von Ruben Dahmen, mal ein Korbleger von Moritz Hübner oder Moritz Schneider – oder ein Hustleplay, das den Hausherren konstant die Führung sicherte (60:52, 27.). Beim 77:66 durch Emil Loch waren die Kangaroos ihrerseits erstmals zweistellig in Führung (36.). Und Loch legte zum 79:71 per Alley Oop-Dunking nach Zuspiel von Moritz Schneider spektakulär nach (37.). Der Widerstand der Gäste war gebrochen. Die Kangaroos brachten den Vorsprung sicher über die Zeit.

Dennis Shirvan, Headcoach Iserlohn Kangaroos: „Wir haben uns superschwer damit getan, ins Spiel und unseren Rhythmus zu finden. Zudem haben wir uns ein bisschen rumschubsen lassen, obwohl wir nicht nur spielerisch, sondern auch körperlich das stärkere Team waren und sind. Nach den Auszeiten ging es dann anders zur Sache, wir sind aggressiver geworden und haben den Rückstand Stück für Stück abgetragen. In der Halbzeit hab ich den Jungs dann klar gesagt, was ich erwarte. Und das haben sie nach dem Seitenwechsel auch beherzigt, wenngleich wir auch immer wieder kleine Phasen hatten, in denen wir gepennt haben. Am Ende haben wir es letztlich souverän eingetütet. Wie nehmen den Sieg mit, sammeln unsere Kräfte und sind gespannt, auf wen wir jetzt in der ersten Playoff-Runde treffen werden.“