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Nachbericht Nachholspiel ProB Nord 2. Spieltag

Foto: Stativ & Linse

07.12.2022 19:30 Uhr LOK BERNAU vs. SC Rist Wedel 116:84

Der SSV LOK Bernau feiert mit 500 Fans ein berauschendes Basketballfest und schlägt den SC Rist Wedel mit 116:84.

Für das Gast Team stand das Spiel unter keinem guten Stern. Zum einen fehlte ihr Topscorer Harrison Cleary und zum anderen konnte man nur mit einer kleinen Rotation antreten. Dass diese dem Druck nicht gewachsen sein würde, wurde den rund 500 Zuschauern bereits in den ersten 5 Minuten klar. Gestartet mit einem 5:0 Lauf nahm Stefan Blode bereits nach knapp 2 Minuten seine erste Auszeit, um die Husitenstädter nicht ins Laufen kommen zu lassen. Das zeigte aber keine Wirkung. Der SSV agierte druckvoll, aggressiv, dominant und so stand nach knapp 5 Minuten bereits ein 18:11 auf der Anzeigetafel. Vor allem Rafail Lanaras peitschte unser Team mit seinen Punkten und seiner Energie immer wieder voran. Mit Ablauf des 1. Viertels stand ein 31:14 auf der Anzeigetafel und allen in der Halle war klar, dass es hier heute ein großes Fest mit mindestens 100 Punkten geben würde. Und unsere Mannschaft unterstrich diese Erwartungen im weiteren Spielverlauf auch eindrucksvoll. Nach 5 Minuten hatte man den Gästen aus Wedel keine 10 Punkte gegönnt und die Führung auf +26 ausgebaut. Alle Spieler wurden mit viel Spielzeit belohnt und jeder konnte sich in die Scorerliste eintragen und von den Fans feiern lassen. Mit 65:32 ging man in die Halbzeit.

Wie häufig nach der Halbzeit besteht die Angst, dass es vielleicht einen Bruch im Spielfluss geben könnte, dass der Gegner sich aufbäumen und zurückkommen wird. Diesmal aber nicht. Bernau schaltete zwar, vor allem in der Defensive, einen Gang zurück, aber das Team aus Wedel war an diesem Tag nicht in der Lage, daraus Kapital zu schlagen. Die letzten beiden Viertel gestalteten sich vom Scoring ausgeglichen. Zu keiner Zeit hatte man nur ansatzweise das Gefühl, dass sich das Spiel hier noch einmal drehen würde.

Unter dem Eindruck der hohen Niederlage am Mittwochabend und mit dem Blick auf die kommende Aufgabe gerichtet sagte Rist-Trainer Stephan Blode: „Wir müssen da jetzt zusammen durch, die zwei Tage nutzen und uns konzentriert auf Iserlohn vorbereiten – auf die Stärken, die Iserlohn hat, auf das Profil, das Iserlohn hat. Das ist schon ein anderes als das von Bernau. Und dann geht es darum, dass wir am Samstag mit richtig viel Energie auftreten, dass wir das Letzte aus uns herausholen, nicht so viel nachdenken, sondern einfach machen.“

Coach Davide Bottinelli: „Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir hier an einem vorweihnachtlichen Mittwochabend vor so vielen begeisterten Fans spielen durften. Das ist nicht selbstverständlich und es ist für uns ein großer Energiespender. Das haben wir heute auch auf dem Feld gezeigt. Wohin das Spiel heute gehen würde, haben wir bereits nach den ersten Minuten zeigen können. Wir konnten Wedel sowohl defensiv als auch offensiv sehr gut kontrollieren. Es ist uns sehr gut gelungen, unseren Spielstil durchzusetzen. Sehr wichtig für uns war, dass wir mit einer sehr breiten Rotation arbeiten konnten. Das gab uns die Möglichkeit, die Kräfte unserer Spieler einzuteilen. Im Hinblick auf Samstag und das Spiel gegen Köln ist das ein richtiger Vorteil.“

Quelle: LOK BERNAU, SC Rist Wedel

Nachbericht ProA Playoffs Finale Spiel 1

16.05.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. Tigers Tübingen 81:73

Die ROSTOCK SEAWOLVES haben das 1. Finale – und letzte Heimspiel der Saison 2021/2022 – mit 81:73 (40:31) am OSPA-Spieltag gegen die Tigers Tübingen vor 3.099 Fans in der StadtHalle Rostock gewonnen. Jordan Roland und Tyler Nelson erzielten zusammen 36 Punkte. Bei den Gästen, die am Samstag das Rückspiel in Tübingen austragen werden, war Daniel Keppler mit 19 Zählern der auffälligste Akteur.

Mit der Unterstützung von 3.099 Zuschauern spielten die Rostocker leidenschaftlichen Basketball. Chris Carter traf aus gut neun Metern für die ersten SEAWOLVES-Zähler des Abends. Beide Teams lieferten sich im ersten Durchgang einen offenen Schlagabtausch. Sowohl Rostock als auch Tübingen zeigten attraktiven Teambasketball, wenngleich sich ob der intensiven Spielweise auch vereinzelte Fehler ins Spiel mischten. Beinahe makellos aber agierte Jordan Roland auf Rostocker Seite. Der Shooting Guard hatte nach dem ersten Abschnitt elf Zähler auf seinem Konto. Trotzdem lagen die Hausherren mit 20:22 in Rückstand. Im zweiten Abschluss drehte sich das Blatt. Das Rostocker Abwehrbollwerk war für die Tübinger nicht zu überwinden. Lediglich neun Zähler gelangen den Schwaben gegen die kollektive Verteidigung der Wölfe im zweiten Viertel. Kurzzeitig führten die Gastgeber nach einem Treffer von Robert Montgomery Jr. nach tollem Passspiel mit 14 Zählern (40:26, 20. Min). 

Das Polster schrumpfte im dritten Viertel kurzzeitig auf vier Punkte (47:43, 26. Min), als die Tigers plötzlich zubissen. Doch die Wölfe konnten sich aus den Klauen der Raubkatzen befreien. Sid-Marlon Theis versenkte einen Dreier in hohem Bogen, Montgomery ließ einen Sprungwurf folgen und Tyler Nelson krönte den 8:0-Lauf mit einem weiteren Distanzwurf. Urplötzlich lagen die Rostocker wieder zweistellig in Führung (55:43, 28. Min). Die Wölfe waren im Flow, Tübingen suchte nach Antworten. Und fand sie: Mit zwei Treffern in allerletzter Sekunde konterten die Gäste in Person von Joanic Grüttner Bacoul und Isaiah Crawley zum 60:51-Pausenstand. Sinnbildlich für den Willen der Wölfe, dieses Finale und ihr letztes Heimspiel von den eigenen Fans gewinnen wollten, war eine Aktion im Schlussviertel: Daniel Keppler verpasste einen Dunk, auf der Gegenseite versenkte Roland seinen fünften Dreier des Abends – Rostock zog sodann wieder zweistellig davon (63:53, 32. Min). Im weiteren Verlauf gelang es Tübingen nicht mehr, auf weniger als sechs Zähler (71:65, 36. Min) zu verkürzen. Die SEAWOLVES blieben aggressiv als Team und in der Verteidigung, um den umjubelten Heimsieg über die Zeit zu bringen und mit den Fans ausgelassen den Aufstieg in die 1. Liga zu feiern. 

Coach Christian Held nach dem Spiel: “Wir konnten in den vergangenen zwei Tagen kaum trainieren, weil die vielen Eindrücke der letzten Tage für viele neu waren. Heute haben die Jungs einen Riesencharakter bewiesen. Das macht mich unglaublich stolz auf diese Mannschaft. Wir haben heute gut verteidigt und gut gereboundet, deswegen hatten wir das Spiele unter Kontrolle.” Das letzte Spiel der Saison 2021/2022 bestreiten die ROSTOCK SEAWOLVES am kommenden Samstag (21.5.). Um 19:30 Uhr spielen sie auswärts bei den Tigers Tübingen im Finalrückspiel der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Sollten sie gewinnen oder mit höchstens sieben Punkten verlieren, wären sie ProA-Meister. Das Spiel wird live auf sportdeutschland.tv übertragen.

Nachbericht ProA Playoffs Halbfinale

12.05.2022 19:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. ROSTOCK SEAWOLVES 76:77

Tyler Nelson hat die ROSTOCK SEAWOLVES in die 1. Liga geworfen. Durch seinen Dreier in der Schlusssekunde haben die Wölfe das vierte Playoff-Halbfinale bei Medipolis SC Jena mit 77:76 (43:35) gewonnen und die “Best-of-Serie”-Serie mit 3-1 für sich entschieden. Neben Matchwinner Nelson, der 22 Punkte erzielte, zählte Till Gloger mit 21 Punkten zu den auffälligsten Akteuren bei den Rostockern. Medipolis SC Jena gegen ROSTOCK SEAWOLVES 76:77 (35:43). 

Das vierte Duell zwischen Rostock und Jena hätte auch gut die Blaupause für das alles entscheidende fünfte Spiel sein können. An Dramatik war es nicht zu überbieten.Die SEAWOLVES kamen hochkonzentriert und hungrig aus der Kabine. Sie bestimmten das Spiel von Beginn an und erlaubten Jena dank ihrer aggressiven Defensive kaum gute Würfe. Im ersten Viertel erspielten sich die Gäste vor 2.039 Zuschauern, darunter etwa 100 mitgereiste Rostocker Fans und Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen, eine zweistellige Führung (25:15, 10. Min). Die SEAWOLVES harmonierten als Team und gaben das Heft des Handelns nicht aus der Hand. Mit der Halbzeitsirene setzte Kapitän Chris Carter ein dickes Ausrufezeichen, als er einen weiten Dreier zum 43:35-Zwischenstand traf. Auch im dritten Viertel blieb Rostock am Ball, zog nach einem Korbleger von Till Gloger bis auf zwölf Zähler davon (53:41, 16. Min). Die SEAOWLVES waren weiterhin die spielbestimmende Mannschaft, doch die Hausherren hielten dem Druck stand. Der 37-jährige Routinier Brandon Thomas, der in der ersten Halbzeit keinen seiner fünf Wurfversuche traf, übernahm zusammen mit dem 20-jährigen Vuk Radojicic Verantwortung und führte seine Farben zurück ins Spiel. 

Vor dem Start des Schlussviertels trennten beide Teams acht Zähler (60:52). Doch dass relativ knappe Führungen im Basketball schnell aufgebraucht sein können, ist keine Seltenheit. So auch in dieser Partie. Julius Wolf und Thomas trafen zu Beginn des vierten Durchgangs – plötzlich schmolz das Rostocker Polster auf vier Zähler (60:56, 32. Min). Nach Fehlwürfen auf beiden Seiten versenkte Gloger einen Korbleger plus Foul (63:56, 33. Min). Doch zwei Dreier von Radojicic brachten Jena zurück ins Spiel. In der 35. Minute lagen nur noch zwei Punkte zwischen beiden Teams (66:64). Rostock konnte den knappen Vorsprung bis 90 Sekunden vor dem Ende halten, ehe Radojicic erneut einen Dreier traf, der den 72:72-Ausgleich bedeutete. Nun waren die Thüringer am Drücker: Kapitän Julius Wolf tankte sich in die Zone und vollendete gegen Sid-Marlon Theis einen Korbleger zum 72:74. Danach nahm das Drama seinen Lauf: Nelson verfehlte darauf einen Wurf, glich aber 23,8 Sekunden vor dem Ende aus. Nach einer weiteren Auszeit war es Stephan Haukohl, der mit Volldampf zum Korb zog und die erneute Jenaer Führung besorgte (74:76). Noch waren 4,4 Sekunden zu spielen. Auszeit. Rostock warf den Ball im Vorfeld ein, direkt in die Hände von Tyler Nelson. Er ließ seinen Gegenspieler Alex Herrera aussteigen und warf den Ball rechtzeitig hinter der Dreipunktelinie in Richtung Korb. Das runde Leder zischte durch die Reuse. Spieler rannten über das gesamte Feld, Fans durchbrachen die Absperrungen, um den Moment ausgelassen zu feiern. Doch es waren noch 0,2 Sekunden zu spielen. Jena wurde nur noch einen Verzweiflungswurf los – und die SEAWOLVES feierten zusammen mit den Fans ihren Matchwinner Tyler Nelson und den Aufstieg in die 1. Basketball Bundesliga. 

Head Coach Christian Held nach dem Spiel: “Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, auf den gesamten Staff, auf alle um das Team herum. Ich glaube, ich brauche ein paar Tage, um alles einzuordnen. Was kann man sich mehr wünschen als so ein Ende wie heute. Die Jungs haben bis zum Ende daran geglaubt. Tyler hatte Probleme in der Serie, aber heute so ein Spiel abgeliefert. Genau das ist diese Mannschaft. Das beschreibt sie perfekt. Es ist immer jemand anderes. Genau deswegen haben wir es geschafft.“ 

Nachbericht ProA Playoffs Viertelfinale

28.04.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. PS Karlsruhe LIONS 81:72

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte stehen die ROSTOCK SEAWOLVES im Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. In einem dramatischen dritten Schlagabtausch mit den PS Karlsruhe LIONS behielten die Rostocker am Ostsee-Zeitung-Spieltag vor 2.250 Zuschauern in der StadtHalle Rostock dank eines starken Schlussviertels die Oberhand und bezwangen die Badener in der “Best-of-Five”-Serie mit 3-0. Tyler Nelson (18 Punkte) und Sid-Marlon Theis (16) waren die herausragenden Akteure auf Rostocker Seite. Bei den LIONS, die ersatzgeschwächt mit nur sieben Spielern antraten, kam Ferdinand Zylka auf 25 Punkte, neun Rebounds und vier Steals.

Die Wölfe starteten bissig ins Spiel, hielten das Tempo hoch, passten den Ball mit viel Geduld und arbeiteten intensiv im Rebound. Jordan Roland netzte nach einer Minute für drei Punkte ein und sein Team setzte sich mit 9:0 (5. Min) ab. Erst nach über viereinhalb Minuten konnten die Gäste aus Karlsruhe die ersten Punkte an der Freiwurflinie erzielen. Nach dem zweiten Foul Rolands kam Tyler Nelson in die Partie und trug die Offensive. Im ersten Abschnitt kam der US-Guard allein auf neun seiner insgesamt 18 Zähler. Die SEAWOLVES führten nach zehn Minuten mit 20:19. Das zweite Viertel gehörte den LIONS, die trotz ihrer Sieben-Mann-Rotation munter und frech aufspielten. Matt Moyer, Ferdinand Zylka und Stanley Whittaker schulterten die Karlsruher Offensive. Zylka warf die Gäste in der 18. Minute mit einem Dreier in Führung (31:34), die sie bis zur Pause nicht mehr hergaben (36:40).

Im dritten Viertel schenkten sich beide Teams weiterhin keinen Zentimeter. Es war eine Fortsetzung des Playoff-Fights vom Dienstag, wenngleich die Müdigkeit im ein oder anderen Wurf erkennbar war. Nelson hielt sein Team im Rennen und verkürzte in der 27. Minute per Dreier auf 45:46 (28. Min). Kurzzeitig konnten die Wölfe sogar die Führung zurückerobern nach einem lehrbuchreifen Pick-and-Roll von Brad Loesing auf Till Gloger, der per Korbleger zum 47:46 (28. Min) traf. Die LIONS blieben jedoch weiter bissig. Der US-Forward Moyer knüpfte an seine starke erste Hälfte an und traf den SEAWOLVES mit zwei Dreiern mitten ins Herz; zum Viertelende führten die Gäste mit fünf Punkten (50:55).
Das Schlussviertel begann mit einem Paukenschlag, der den 2.250 Zuschauern in der Wolfshöhle noch lange in Erinnerung bleiben wird: Sid-Marlon Theis zog nach Pass von Tyler Nelson mit Volldampf zum Korb, hob ab, flog an den ausgestreckten Armen von Matt Moyer und Maurice Pluskota vorbei und stopfte den Ball trotz Fouls mit beiden Händen und voller Wucht in den Korb. Mit dieser Aktion rüttelte er die Fans, aber auch sein Team wach. Auf einmal war der Knoten in der Offensive geplatzt. Nur Sekunden später schnappten sich die Wölfe die Führung, als Mitch Jost ein Dreier versenkte (56:55, 31. Min). Nun sollten die SEAWOLVES ihren Vorsprung nicht mehr aus der Hand geben. Im Gegenteil: Nijal Pearson und Tyler Nelson streuten weitere Treffer von jenseits der 6,75-Meter-Linie ein (66:59, 34. Min). Auch Chris Carter übernahm Verantwortung und erzielte alle seine sieben Punkte im Schlussviertel. Die ersatzgeschwächten LIONS wehrten sich nach Kräften. Zylka verkürzte per Dunk auf 68:62 (35. Min), doch nach weiteren Dreiern von Theis und Carter zogen die Wölfe auf 13 Zähler (76:63, 37. Min) davon und ließen sich den dritten Sieg in der Viertelfinalserie unter dem tosenden Jubel der Zuschauern nicht mehr nehmen.

Coach Christian Held nach dem Spiel: “Es sind Playoffs. Jedes Spiel ist eng umkämpft. Das hat sich auch heute nicht geändert. Es ist etwas ganz anderes, eine Serie zu beenden, als ein Playoff-Spiel zu gewinnen. Es ist eine ganz andere Drucksituation; es sind ganz andere Dinge, die im Kopf ablaufen. Wenn man in einer solchen Situation noch nicht war – und davon haben wir einige Spieler -, dann muss lernen, damit umzugehen. Das hat man in der ersten Halbzeit gesehen. Das ist in Ordnung. In der zweiten Halbzeit haben wir uns auf unsere Stärken besonnen und das Spiel nach Hause gebracht. Durch den Dunk von Sid ist das Momentum auf unsere Seite gekippt. Die Halle war heute super; das gibt uns einen Push und macht es schwerer für den Gegner. Das ist genau das, was wir wollen. Daran sieht man dann auch den Heimvorteil.”

Nachbericht ProA Playoffs Viertelfinale

26.04.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. PS Karslruhe LIONS 107:103

Die ROSTOCK SEAWOLVES gewinnen das 2. Viertelfinale gegen die PS Karlsruhe LIONS mit 107:103 nach doppelter Verlängerung und gehen in der “Best-of-Five”-Serie mit 2-0 in Führung. Mit einem weiteren Sieg stehen die Wölfe im ProA-Halbfinale. Vor 1.800 Zuschauern in der StadtHalle Rostock verspielten die Gastgeber am OSPA-Spieltag eine 18-Punkte-Führung im dritten Viertel. Erst in der zweiten Verlängerung konnten sich die Rostocker, die in Till Gloger (19 Punkte, 17 Rebounds) ihren besten Korbjäger hatten, entscheidend absetzen. Bei den Gästen kam das Duo Matt Freeman und Stanley Whittaker zusammen auf 57 Zähler.

Zur Halbzeit schien alles unter Kontrolle. Die SEAWOLVES führten mit elf Punkten nach Dreiern von Michael Jost und Tyler Nelson zum Ende des zweiten Abschnitts. In den ersten zwanzig Minuten deutete sich jedoch schon an, dass Karlsruhe nicht kampflos die Reise nach Rostock angetreten hatte. Zumal sie vor exakt einer Woche, am 34. Spieltag, den Sieg von der Ostsee entführen konnten. Das erste Viertel war umkämpft und ging mit einem Punkt an die Wölfe (22:21). Zwar versuchten die SEAWOLVES von Beginn an, den ballführenden Karlsruher Leistungsträger Stanley Whittaker Jr. zu doppeln, doch die LIONS fanden immer wieder Lösungen – entweder in Korbnähe durch Maurice Pluskota oder aus der Distanz. Dabei fiel vor allem Matt Freeman auf. Der Neuseeländer, der im ersten Spiel nur auf fünf Zähler kam, demonstrierte in Spiel 2 sein Können. Zur Halbzeit hatte er 14 Punkte seiner insgesamt 30 Zähler auf seinem Konto. Trotzdem fanden die Rostocker Mittel und Wege, das Spiel ab Mitte des zweiten Viertels zu bestimmen. Chris Carter dirigierte seine Mitspieler, fand Till Gloger unter dem Korb oder fütterte Nijal Pearson mit einem Pass für einen offenen Dreier. Die Wölfe waren im Flow – und blieben es bis kurz nach dem Seitenwechsel, als sie ihren Vorsprung auf bis zu 18 Zähler ausbauen konnten (61:43, 21. Min).

Plötzlich aber meldeten sich die LIONS zurück. Ein 10:2-Zwischenspurt brachte die Badener wieder auf Tuchfühlung. Nach zwei Dreiern von Ferdinand Zylka und Whittaker begann die Rostocker Führung zu bröckeln (68:61, 28. Min). Auch Freeman hatte seinen Anteil an der Aufholjagd der Löwen, die zum Ende des dritten Abschnitts ausgleichen konnten (68:68). Hatten die Karlsruher in der gesamten ersten Hälfte nur drei von zwölf Dreier versenkt, so trafen sie allein im dritten Viertel vier ihrer neun Dreipunktewürfe. Im Schlussviertel deutete sich ein dramatischer Showdown an. Zunächst ging Karlsruhe mit fünf Zählern in Front (68:73, 31. Min). Nun waren bei den SEAWOLVES einfache Punkte in Brettnähe gefragt. Tyler Nelson und Till Gloger schulterten die Offensive und behielten die Nerven an der Freiwurflinie. Auch das Geburtstagskind Sid-Marlon Theis traf zwei wichtige Dreier, die die Halle zum Toben brachte. 1:50 Minute vor dem Ende traf Nelson zwei Freiwürfe zum 84:80. Es folgte ein Dreier von Zylka, und 18,8 Sekunden vor dem regulären Spielende versenkte Whittaker nur einen Freiwurf, sodass es beim Stand von 84:84 in die ersten Verlängerung ging. Hier setzten sich die Karlsruher erneut auf vier Zähler ab. Wieder war Nervenstärke gefragt. Gloger und Nelson ragten erneut an der Linie heraus. Allerdings gehörte den Gästen erneut der letzte Angriff, den Freeman jedoch dank starker Abwehrarbeit nicht vollenden konnte. Somit musste beim Stand von 95:95 eine zweite Overtime über den Ausgang der Partie entscheiden.

Wieder war es Zylka, der zum Dreier ansetzte – diesmal aber tanzte der Ball nur auf dem Ring und rollte wieder heraus. Mit Leidenschaft, Herz und Wille kämpften die SEAWOLVES weiter um jeden Ball. Im Angriff versenkten Jordan Roland und Nijal Pearson wichtige Dreier. 68 Sekunden vor dem Ende konnte Gloger an der Freiwurflinie auf sechs Punkte erhöhen. Wenig später fand Theis den unter dem Korb völlig frei stehenden Rostocker Center für zwei weitere Zähler. Rostock behielt in der zweiten Verlängerung die Oberhand. Als Nelson 20,2 Sekunden vor Schluss an der Freiwurflinie zum 107:101 traf, war es in der StadtHalle Rostock so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr hören konnte. Karlsruhe hatte keine Antwort mehr. Pearson blockte den letzten Wurf Whittakers und warf den Ball mit auslaufender Spieluhr in die Höhe, in dem Wissen, den zweiten Playoff-Sieg hart erkämpft zu haben.

Am Donnerstag um 19:30 Uhr treffen beide Teams im 3. Viertelfinale erneut in der StadtHalle Rostock aufeinander. Die Partie wird präsentiert vom SEAWOLVES-Medienpartner Ostsee-Zeitung. Sollten die SEAWOLVES dieses Spiel gewinnen, stehen sie erstmals im Halbfinale der Playoffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Coach Christian Held nach dem Spiel: “Für mich war das heute exakt so, wie ein Playoff-Spiel sein soll. Beide Mannschaften haben sich alles abverlangt. Immer wenn die eine Mannschaft einen Lauf hat, findet die andere wieder eine Lösung und umgekehrt. Für mich ist es das perfekte Playoff-Spiel, so wie es sein soll und wie es jeder sehen will. Das ist genau der Grund, warum wir das alles machen. Als es heute wirklich darum ging, haben wir heute defensiv wie offensiv die Big Plays gemacht.”

Nachbericht ProA Playoffs Viertelfinale

20.04.2022 Tigers Tübingen vs. Eisbären Bremerhaven 89:95

Die Tigers Tübingen haben das dritte Spiel im Playoff-Viertelfinale gegen die Eisbären Bremerhaven vor 2.000 Zuschauern in der Paul Horn-Arena mit 89:95 (44:50) verloren. Die Tigers starteten mit Aatu Kivimäki, Timo Lanmüller, Ryan Mikesell, Mateo Šerić und Daniel Keppeler in die Partie. Die Gäste agierten zunächst mit einer Zone, damit kam der Gastgeber nicht klar. Nach 133 Sekunden nahm Trainer Danny Jansson beim Stand von 0:8 bereits früh ein erstes Timeout. Das Spiel nahm in der Folge an Fahrt auf. Kivimäki verkürzte in Minute vier per Dreier auf 8:10. Und weil es so schön war, knallte Erol Ersek den nächsten Dreier mit Foul zur 11:10-Führung in den Korb der Norddeutschen. Auch der Freiwurf saß zum 12:10. Doch der Kontrahent aus Bremerhaven gab nicht nach.Nach sieben Minuten führten die Gäste mit 21:16. Kevin Yebo hatte schon neun Zähler auf seinem Konto. Im weiteren Verlauf drückten die Gäste dem Spiel den Stempel auf. Der Vorsprung wurde bis zur siebten Minute auf 27:16 ausgebaut. Ethan Alvano schloss in der Schlussminute ein Dreipunktspiel zum 33:22 ab. Bremerhaven war gewillt, die Serie noch nicht zu beenden. Mit diesem Ergebnis ging es auch in den zweiten Abschnitt.

Innerhalb von 68 Sekunden erzielten Kivimäki und Keppeler je drei Punkte zum 28:33. Die Pausenansprache hatte gefruchtet. Die Intensität wurde an beiden Enden des Feldes nun deutlich erhöht. Das Spiel hatte nun Playoff-Charakter. Die Zuschauer auf den Rängen gingen entsprechend mit und unterstützten das eigene Team. Die Gäste hielten aber weiter die Führung auf ihrer Seite. Nach 15 Minuten stand es 39:32 für Bremerhaven. Vor allem Love und Robert Oehle bekamen die Schwaben in dieser Phase nicht in den Griff. Der ehemalige Tübinger kassierte jedoch früh sein drittes Vergehen. Nach einem schönen Play von Mikesell zum 34:39 nahm Smith in der 16. Minute ebenfalls seine erste Auszeit. Beide Kontrahenten kämpften um jeden Ball – Playoffs waren angesagt. Dreier Daniel Laster, Dreier Lanmüller – nach 17 Minuten lag der Gastgeber weiter mit 42:37 in Front. Die Norddeutschen zeigten bisher die beste Leistung in dieser Serie, die Raubkatzen hatten schwer zu kämpfen. Egal, was die Tübinger produzierten, die Eisbären hatten zumeist eine gute Antwort. Ersek verkürzte mit einer schönen Einzelleistung zum 44:48 – noch waren 66 Sekunden zu spielen. Laster zeigte bei zwei Freiwürfen in der Schlussminute erstmals so richtig Nerven und verlegte beide Würfe. Final ging es mit einem 44:50 in die Kabinen.

Es ging intensiv weiter. Dreier Šerić, Dreier Love – in Minute 22 stand es 48:53 aus Tübinger Sicht. Yebo kassierte zudem beim Dreierversuch von Lanmüller sein drittes Foul. Der 21-Jährige netzte alle drei Würfe zum 50:53 ein. Bemerkenswert war, wie beide Mannschaften um jeden einzelnen Ball kämpften. Die Begegnung gestaltete sich zunehmend wild. Viele Fehler schlichen sich auf beiden Seiten nun ein. Smith nahm in Minute 24 beim Stand von 55:52 die erste Auszeit in der zweiten Halbzeit. Love und Yebo taten den Raubkatzen immer wieder durch gute Aktionen in der Defense und in der Offense weh, weshalb die Schwaben den Rückstand nicht weiter verkürzen konnten. Vor allem Love war nicht zu stoppen, der US-Amerikaner war beim Stand von 56:58 in der 25. Minute schon bei 18 Zählern angelangt. Die Eisbären ließen sich nicht einholen und profitierten immer wieder von Fehlern auf Tübinger Seite. Drei Minuten vor dem Ende des Abschnitts betrug der Rückstand beim Stand von 62:68 sechs Punkte. Doch der Kampfeswille der Raubkatzen war nun wieder da, angefeuert durch das eigene Publikum. 60 Sekunden vor der Sirene stand es 67:68, Laster traf jedoch drei Freiwürfe zum 67:71. Nach 30 Minuten ging es mit 69:72 in den letzten Abschnitt. Alles war noch drin. Love war bereits bei 20 Punkten angekommen, Šerić bei 17 Zählern.

Joanic Grüttner Bacoul holte per Dreier in Minute 31 zum 74:72 die Führung zurück. Spannende Schlussminuten sollten in der Paul Horn-Arena bevorstehen. Nach einem Korb von Mikesell zum 76:72 in der Folgeminute nahm Smith die nächste Auszeit, das Publikum war nun richtig da. Sollte die Begegnung jetzt kippen? Bitter: Direkt nach dem Wechsel kassierte die Jansson-Truppe bereits das vierte Teamfoul. Aus ganzem Frust kassierte Alvano zudem ein technisches Foul, Šerić vergab jedoch den Freiwurf. Die Schwaben legten bis zur 34. Minute viertelübergreifend einen 11:0-Lauf zum 80:72 auf das Parkett, den erst Love mit zwei Zählern (74:80) stoppen konnte. Bremerhaven stand nun häufig an der Linie, dazu hatte man die Hoheit bei den Rebounds. Fünf Minuten vor Rambo führte die Tigers mit 82:78. Es blieb wahnsinnig spannend, die Führung wechselte mehrfach hin und her. Jansson nahm 148 Sekunden vor dem Ende ein Timeout – seine Mannschaft lag mit 85:86 im Hintertreffen. Love war der Spieler des Tages mit jetzt schon 26 Zählern. Zwei Dreier von Love und Laster bis in die Schlussminute zum 93:87 sorgten für die Entscheidung. Jansson nahm bei noch 46 zu spielenden Sekunden abermals ein Timeout. Letztendlich konnte der Rückstand nicht mehr aufgeholt werden. Endstand: 89:95.

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Bremerhaven war heute der verdiente Sieger. Wir hatten von Beginn an Probleme in der Defense. 50 Punkte zur Halbzeit waren einfach zu viel. Nach dem Seitenwechsel sind wir etwas besser in die Partie gekommen, doch die Eisbären hatten fast immer eine Antwort parat. Dazu spielten sie aggressiv und mit großem Willen. Hier müssen wir einen Gang höher schalten und uns vor allem in der Defense verbessern. Wir wollten nicht mehr nach Bremerhaven, nun müssen wir die Aufgabe konzentriert angehen. Jedem muss klar sein, dass die Serie noch nicht beendet ist.“

Nachbericht Nachholspiel ProA

19.04.2022 18:00 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. PS Karlsruhe LIONS 73:80

Die ROSTOCK SEAWOLVES haben das letzte Spiel der regulären Saison mit 73:80 (46:29) gegen die PS Karlsruhe LIONS verloren und starten am Samstag vom zweiten Tabellenplatz aus in die Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Dann treffen die Rostocker erneut auf Karlsruhe. Vor 2.200 Zuschauern in der StadtHalle Rostock verspielten die SEAWOLVES, die ihr erstes Spiel nach einer Corona-Zwangspause absolvierten, am KARLS GAME DAY im letzten Viertel eine zweistellige Führung. Die Gäste beendeten das Spiel mit einem 22:1-Lauf.

Im Nachholspiel des 34. Spieltags lief für die ROSTOCK SEAWOLVES lange Zeit alles nach Maß. 35 Minuten lang sahen sie wie der sichere Sieger aus. Nach einem Corona-Ausbruch, von dem ein Großteil des Kaders und des Betreuerstabs betroffen war, präsentierten sich die SEAWOLVES über weite Phasen souverän. Die 2.200 Zuschauer in der StadtHalle erlebten kurz nach Spielbeginn eine Schrecksekunde, als Gäste-Forward Leo Behrend nach einer Kollision mit Chris Carter benommen auf dem Parkett liegen blieb und behandelt werden musste. Mit Verdacht auf Gehirnerschütterung wurde er in ein Rostocker Krankenhaus gebracht. Glücklicherweise gaben die Ärzte Entwarnung und Behrend konnte nach der Partie mit seinem Team die Rückreise nach Baden antreten. Beide Teams spielten trotz dieses Vorfalls weiter, ehe die Partie in der 2. Minute erneut unterbrochen wurde, nachdem Jordan Roland einen Dreier versenkte und es beim „Teddy Bear Toss“ von den Zuschauern mitgebrachte Plüschtiere von den Rängen regnete als Spende für Flüchtlingskinder aus der Ukraine. Die SEAWOLVES nutzten die Unterbrechung, um sich zu sammeln und langsam Fahrt aufzunehmen. Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel (19:18) konnten sie sich kurz vor der Halbzeit auf bis zu 20 Zähler absetzen (46:26, 19. Min). Dabei mussten die Hausherren ohne drei Stammkräfte auskommen – Tyler Nelson, Gabriel de Oliveira und Stefan Ilzhöfer waren noch nicht wieder einsatzfähig.

Die dezimierten SEAWOLVES mussten nach dem Seitenwechsel zusehen, wie die Gäste aus Karlsruhe Punkt um Punkt herankamen. Im dritten Viertel sorgte ein Dreier von Chris Carter dafür, dass die Führung vor dem Schlussviertel weiterhin zweistellig blieb (63:53). Die LIONS aber blieben bissig und spielfreudig. Mit dem Selbstvertrauen eines Siegs aus dem Hinspiel und dem guten Start in die zweite Hälfte suchten sie weiter ihr Glück in der Offensive – mit Erfolg. Während bei den SEAWOLVES die Akkus nach der corona-bedingten Pause schwächer wurden und die Wurfe immer häufiger ihr Ziel verfehlten, liefen die Karlsruher auf der Gegenseite heiß. Brad Loesing erzielte zwar 5:42 Minuten vor dem Ende einen Korbleger zum 72:58 für Rostock. Danach aber spielten bzw. trafen nur noch die Gäste aus Karlsruhe. Ferdinand Zylka und Stanley Whittaker Jr. versenkten Dreier, die Karlsruher trafen Korbleger und Freiwürfe. Letztlich begrub ein 22:1-Lauf der Karlsruhe die Hoffnungen der SEAWOLVES auf den erneuten Gewinn der Hauptrundenmeisterschaft und den 1. Platz für die Playoffs. Mit 73:80 mussten sich die Rostocker geschlagen geben. Es war die dritte Niederlage in Folge. Am Samstag um 19:30 Uhr treffen die ROSTOCK SEAWOLVES in den ProA Playoffs erneut auf die PS Karlsruhe LIONS. Das erste Spiel der “Best-of-Five”-Serie findet in Karlsruhe statt, weil die StadtHalle Rostock wegen einer anderen Veranstaltung belegt ist.

Coach Christian Held nach dem Spiel: “Für mich war Karlsruhe der klare Favorit. Sie mussten das Spiel gewinnen. Wenn man unsere Situation sieht, dass wir vier Spieler haben, die wir notdürftig versucht haben, irgendwie spielfähig zu bekommen und drei Spieler uns gar nicht zur Verfügung standen, dann haben wir zum Ende der ersten Halbzeit einen sehr guten Job gemacht. Da hat man gesehen, dass wir die Dinge sehr gut umgesetzt haben. Am Ende ist uns die Energie ausgegangen. Das hat man an den Würfen gesehen. Wir hatten sehr gute Würfe, die wir nicht getroffen haben. Wir haben dann zwei bis drei Würfe zu viel genommen, weil wir nicht mehr die Energie hatten, bis zum Korb zu gehen. Selbst als wir den Ball in Richtung Korb gebracht haben, konnten wir die Würfe in der zweiten Halbzeit nicht mehr vollenden. Für uns geht es nun darum, aus dem Spiel zu lernen und nach vorn zu blicken.”

Nachbericht ProA Playoffs Viertelfinale

17.04.2022 18:00 Uhr Eisbären Bremerhaven vs. Tigers Tübingen 75:82

Der Ausgleich der Playoff-Serie gegen die Tigers Tübingen gelang den Eisbären im Heimspiel in der Stadthalle nicht. Vor 800 Zuschauern boten sich beide Teams erneut einen engen Fight, bei dem die Eisbären auf den verletzten Jarelle Reischel verzichten mussten und am Ende mit 75:82 verloren. Nun muss das Auswärtspiel in Tübingen gewonnen werden, um nicht aus den Playoffs auszuscheiden.

Im ersten Playoff-Heimspiel seit 2011 starteten die Eisbären mit Ethan Alvano, Kevin Yebo, Armani Moore, Robert Oehle und Carrington Love in die Partie. Doch zu Beginn klappte zunächst wenig. Fehlwürfe und Turnover bestimmten das Spiel der Bremerhavener, so dass Headcoach Smith die erste Auszeit nahm (4:9, 5:56 Min.). Danach steigerte sich die Offenivleistung, Laster mit 2 erfolgreichen Dreipunktwürfen, Alvano per Korbleger und Baggette per Freiwurf sorgten für den Ausgleich (13:13, 2:09 Min.). Weitere Freiwürfe von Alvano sorgten für eine Führung zum Ende des ersten Viertels (16:13). Im zweiten Viertel fiel es den Eisbären dann wieder schwerer, erfolgreiche Abschlüsse zu erzielen. So kamen die Tigers heran und übernahmen erneut die Führung. Love konnte zwar noch zweimal ausgleichen, doch zum Schluss des Viertels setzten sich die Gäste leicht ab (29:33). Die Freiwurfquote der Eisbären lag bis hierhin bei dürftigen 55%, auch die Dreierquote ließ mit 20% viel Luft nach oben.

Eine gute Phase der Eisbären bestimmte zunächst das 3.Viertel. Sie gestatteten den Tigers knapp fünf Minuten lang nur 5 Punkte, trafen selbst durch Love per Dreier, Yebo im Nachfassen am Brett oder Moore, der endlich einmal beide zugesprochenen Freiwürfe versenken konnte. Nach weiterem Layup von Alvano führten die Bremerhavener mit 6 Punkten (44:38, 5:12 Min.), und der Gästecoach nahm eine Auszeit. Und wieder kippte das Spiel, es gesellten sich Turnover zu Fehlwürfen, der Gegner traf und holte sich die Führung zurück. Mit 3 Punkten Rückstand ging es in die letzte Pause. Das letzte Viertel gestaltete sich bis zum Layup von Moore zum 59:59 ausgeglichen. Dann schafften es die Tigers, sich mit 6 Punkten abzusetzen. Ein Dreier von Love sowie Layup mit Bonusfreiwurf durch Oehle ließ die Eisbären im Spiel bleiben. Mit seinem Dreier zum 70:72 leitete Laster die letzte Spielminute ein. Hier zeigten sich die Gäste nervenstark. Sie trafen ihre Würfe und verteidigten hart. Auch als die Eisbären als letzte Möglichkeit schnelle Fouls begingen und die Tigers an die Freiwurflinie schickten, netzten diese sicher ein und besiegelten die zweite Niederlage der Eisbären in der Serie.

All In muss es jetzt im letzten Spiel am Mittwoch in Tübingen heißen, um das Ruder noch einmal herumzureißen und ein weiteres Heimspiel nach Bremerhaven zu holen. Headcoach Smith: „Tübingen hat heute den Sieg verdient. Wir haben uns in der letzten Zeit auf unsere Defense konzentriert, jetzt ist es wichtig, dass unser Team auch noch den offensiven Rhythmus verbessert.“

Nachbericht ProA Playoffs Viertelfinale

14.04.2022 19:30 Uhr Tigers Tübingen vs. Eisbären Bremerhaven 82:78

Es war ein klassisches Playoff-Spiel, dass sich die Tigers Tübingen und die Eisbären Bremerhaven vor 1.600 Zuschauern in der Paul-Horn-Arena lieferten. Viel Kampf, die Defense bestimmte auf beiden Seiten das Geschehen und auch der abgedroschene Spruch stimmte, dass „Basketball ein Spiel der Läufe“ ist. 24 Sekunden vor dem Ende sahen die Gäste aus dem Norden beim 72:67 wie der sichere Sieger aus, doch die Mannschaft von Trainer Danny Jansson bewies wieder einmal Moral und Kampfgeist und startete noch den entscheidenden 6:1-Lauf, der die Verlängerung bedeutete. Hier behielten die Raubkatzen die Oberhand und konnten sich noch den enorm wichtigen 82:78 (38:33)-Sieg im ersten Playoff-Spiel sichern. Wie wichtig der Heimvorteil in den Playoffs ist, zeigten die Zuschauer, die die letzten fünf Minuten des vierten Viertels und die gesamte Verlängerung ihr Team antrieben und für eine phänomenale Stimmung im Dschungel sorgten. Bester Tübinger Spieler war am Ende statistisch gesehen Mateo Šerić mit 24 Zählern und zwölf Rebounds. Doch wieder war es eine Mannschaftsleistung, zu der jeder einzelne sein Scherflein beitrug. Bei Bremerhaven überzeigte Kevin Yebo mit 20 Zählern und sieben Rebounds. In der Best-of-Five-Serie steht es nun 1:0 für die Tigers, weiter geht es am Ostersonntag, den 17. April 2022, um 18 Uhr in Bremerhaven.

Schon bei der Spieler-Vorstellung war die Stimmung prächtig unter den 1.600 Fans in der Paul-Horn-Arena. Coach Jansson schickte Aatu Kivimäki, Timo Lanmüller, Ryan Mikesell, Mateo Šerić und Daniel Keppeler in das erste Playoff-Spiel in der Geschichte des Tübinger Bundesliga-Basketballs. Lanmüller eröffnete den Tübinger Punktereigen nach 30 Sekunden mit einem erfolgreichen Dreier. Durch eine gute Verteidigung und die Lufthoheit beim Rebound erhöhten die Raubkatzen schnell auf 7:0, ehe Eisbären-Trainer Allen Ray Smith früh seine erste Auszeit nahm (zweite Minute). Kurz darauf musste Lanmüller mit seinem zweiten Foul auf die Bank und wurde durch Erol Ersek ersetzt (dritte Minute). Leider sammelten die Tigers zügig Foul um Foul, was die Seestädter in der Folge clever ausnutzten und immer wieder an die Freiwurflinie gingen. Zum Glück für die Tigers war die Quote eher schwach (vier von zwölf im ersten Viertel, 25 Prozent). Die Hausherren konnten so die Führung ausbauen (14:5, siebte Minute). 40 Sekunden vor der Viertelpause war es dann aus Sicht der Fans endlich soweit: Joanic Grüttner Bacoul ging nach dem ersten Foul der Gäste an die Freiwurflinie und verwandelte beide sicher. Mit einem 19:14 ging es für beide Teams dann zum Verschnaufen auf die Bank. Quasi spiegelverkehrt zum ersten Viertel verlief der Start in den zweiten Abschnitt. Die Gäste aus dem hohen Norden erwischten den besseren Start und erzielten acht schnelle Punkte und ihre erste Führung. Coach Jansson bat zu seiner ersten Auszeit (19:22, zwölfte Minute). Danach blieb das Spiel auf beiden Seiten zerfahren, die Nervosität war beiden Seiten anzumerken. Hüben wie drüben zahlreiche Schrittfehler und vergebene Würfe ließen keinen rechten Spielfluss aufkommen. Einzig Ersek ließ sich davon nicht anstecken und bestätigte seine bestechende Form der letzten Wochen und eroberte mit fünf Punkten und guter Verteidigung die Führung für die Raubkatzen zurück (24:22, 15. Minute). In der Folge entwickelte sich ein knappes Spiel mit vielen Führungswechseln, ehe sich eine weitere Stärke der Tigers in den letzten Spielen zeigte: die mannschaftliche Ausgeglichenheit. Šerić, Mikesell und Kivimäki sorgten für einen 7:0-Lauf zum 34:27 (18. Minute). Bis zum Pausentee hatten sich bereits neun Tigers-Spieler in die Punkteliste eingetragen. Nach einer intensiven Halbzeit ging es mit einer 38:33-Führung in die Kabinen.

Die ersten Zähler der zweiten Halbzeit erzielte Isaiah Crawley mit einem seiner typischen Tänzchen unter dem Korb zum 40:33 nach 21 Minuten. Auf Bermerhavener Seite stand Armani Moore jedoch in nichts nach, die Eisbären konnten tatsächlich nach 24 Minuten wieder in Führung (44:43) gehen, ehe Šerić diese umgehend zurückeroberte (45:44). Nun wurde auf beiden Seiten um jeden Zentimeter Parkett gekämpft, was besonders Crawley zu spüren bekam, der nach einem Foul von Yebo selbiges humpelnd verlassen musste (25. Minute). Der für ihn eingewechselte Šerić nahm das Spiel nun offensiv mit vier Zählern in die Hand. Nachdem mit Gianni Otto der zehnte Tiger an diesem Abend seine Punkte erzielt hatte, sah es beim 52:44 plötzlich wieder komfortabel aus – Auszeit Bremerhaven (27. Minute). Und diese zeigte Wirkung: Die Eisbären kämpften sich bis zur Viertelpause wieder heran – Spielstand: 57:56.

Erneut eröffnete Wühlbüffel Crawley den Spielabschnitt zum 59:56 in Minute 31, ehe er mit seinem dritten Foul den Ex-Tübinger Robert Oehle abräumte. Das Spiel stand nun auf des Messers Schneide, es gab keine einfachen Punkte mehr auf beiden Seiten – Playoff-Basketball pur. Kurz darauf sammelte Crawley gar sein viertes Foul. Bei Bremerhaven kam Yebo zurück, der umgehend das 59:59 erzielte (34. Minute). Jeder in der Halle spürte, dass nun jeder Fehler spielentscheidend werden konnte. Da kam der Zauber-Fastbreak von Lanmüller und Šerić zum 63:61 gerade recht, um die gute Stimmung weiter anzuheizen (35. Minute). Und auch nach der Bremerhavener Auszeit hielt es keinen auf den Sitzen. Erst recht nicht, nachdem die Bremerhavener Wurfuhr abgelaufen war (37. Minute). Doch auch für die Tigers gab es nun fast kein Durchkommen zum Korb mehr. 148 Sekunden vor dem Ende gingen dann die Gäste nach längerer Zeit wieder mit 67:65 wieder in Führung. Coach Jansson bat umgehend zur Auszeit. Danach wurde es dramatisch: Ein Dreierversuch von Šerić überlegte es sich mehrmals, ehe er doch wieder raus sprang. Kivimäki traf nur einen von zwei Freiwürfen. Ethan Alvano legte den Tigers einen astreinen Dreier ins Osternest (70:66, 39. Minute). 24 Sekunden vor dem Ende sahen die Tigers beim Stand von 67:72 wie der sichere Verlierer aus, doch nach einem Dreier von Lanmüller zum 70:72 schöpften die Fans nochmals Hoffnung. Nicht zu unrecht, wie sich zeigen sollte. Bremerhaven verwarf wieder einen Freiwurf und tatsächlich sorgte Kivimäki mit einem eiskalten Dreier drei Sekunden vor dem Ende für den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich (73:73).

Die Verlängerung war weiter ein Kampf auf Biegen und Brechen. Crawley vergab zwei Freiwürfe, Bremerhaven vergab einen Dreier. Lanmüller erlöste die Tigers-Fans und erzielte die Führung (75:73, 42. Minute). Die nächste Tübinger Chance an der Freiwurflinie bekam Keppeler, der einen Freiwurf traf (76:73, 43. Minute). Die schönste Geschichte des Abends schrieb dann ausgerechnet der bis dahin in der zweiten Halbzeit punkt- und glücklose Mikesell: Als sein Team ihn am meisten brauchte, war er da und lieferte ab. Beide Freiwürfe und ein Dreier in der Schlussminute sorgten letztlich für den nicht mehr für möglich gehaltenen 82:78-Heimsieg im ersten Playoff-Spiel der Tigers-Geschichte. Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Eine Sache muss ich gleich mal klarstellen: Playoff-Spiele sind niemals schöne Spiele. Sie sind immer eine Kampf. Um ehrlich zu sein, war ich heute etwas besorgt, da wir sehr wenig Playoff-Erfahrung im Team haben. Dafür ist unsere Energie immer großartig, jeder will alles geben. Die Herausforderung ist es, diese Energie im Spiel in die richtige Richtung zu lenken. Wir hatten auch 21 Turnovers, weil wir komplizierte Sachen versucht haben. Unser Markenzeichen ist jedoch unsere harte Verteidigung, und da haben wir heute Bremerhaven in 45 Minuten bei 78 Punkten gehalten. Das war sehr gut.“

Nachbericht Nachholspiel ProA 30. Spieltag

04.04.2022 19:30 Uhr Tigers Tübingen vs. PS Karlsruhe LIONS 112:85

Die Tigers Tübingen sind vor dem eigenen Publikum nicht zu stoppen. Vor 850 Zuschauern in der Paul Horn-Arena setzte sich die Mannschaft von Trainer Danny Jansson mit 112:85 (56:50) gegen die PS Karlsruhe LIONS durch. Es war der 14. Sieg im 15. Heimspiel. Mit 112 Zählern stellten die Tübinger Basketballer in dieser Spielzeit einen persönlichen Punkterekord auf.

Die Tigers starteten mit Aatu Kivimäki, Timo Lanmüller, Ryan Mikesell, Mateo Šerić und Daniel Keppeler in die Partie. Und die Gäste aus Karlsruhe starteten besser ins Spiel. Nach zwei Minuten führten die Badener mit 8:2. Besonders Liga-Topscorer Stanley Whittaker stand von Beginn im Mittelpunkt. Der US-Amerikaner riss sofort das eigene Spiel an sich. Lanmüller hatte von der ersten Sekunde an den Auftrag, den Wirkungskreis des 27-Jährigen zu stören. Das Team von Trainer Danny Jansson konnte sich jedoch schnell schütteln. Šerić gelang ein Dreier mit Foul, auch der Bonuswurf saß zum 12:10 in der vierten Minute. Beide Kontrahenten liefen in der Offense schnell heiß, fast jeder Angriff auf beiden Seiten wurde erfolgreich abgeschlossen. Isaiah Crawley gelang eine spektakuläre Aktion unter dem gegnerischen Korb zum 19:15 in Minute sieben. Das Tübinger Spiel war erneut geprägt von intensiver Arbeit in der Defense und guten Abschlüssen in der Offense. LIONS-Trainer Aleksandar Šćepanović nahm in der achten Minute beim Stand von 18:23 das erste Timeout der Begegnung. Der Ball lief bei den Raubkatzen gut in den eigenen Reihen. Die Gäste konnten mit ein paar Zählern auf Distanz gehalten werden. Der erste Abschnitt war geprägt von vielen Punkten auf beiden Seiten. Nach zehn Minuten führte der Gastgeber mit 29:22. Ganze 51 Zähler sahen die Zuschauer in der Paul Horn-Arena.

Auch im zweiten Viertel ging es intensiv weiter. Karlsruhe zeigte sich vor allem bei den Rebounds hellwach, was immer wieder zu zweiten Wurfchancen führte. Und so kämpften sich die LIONS in Minute zwölf auf 28:31 heran. Die Partie war für die Zuschauer gut zu verfolgen. Bakary Dibba traf in der 13. Minute beide Freiwürfe zum 36:30, den ersten Wurf mit etwas Glück des Rings. Behrend zeigte sich bei den Badenern aber treffsicher und netzte bereits seinen vierten Dreier zum 33:36 nach 14 Minuten ein. Doch auch die Raubkatzen konnten werfen, Spielmacher Kivimäki traf im Gegenzug zum 39:35. Unmittelbar danach nahm Jansson seine erste Auszeit, mit der Vorstellung der Defense konnte der Finne noch nicht so richtig zufrieden sein. Die Begegnung war im weiteren Verlauf von vielen Dreiern geprägt. Dreier Behrend (fünfter Treffer), Dreier Mikesell – nach 15 Minuten führten die Raubkatzen knapp mit 42:38. In der Defense ging man in der Folge wieder etwas giftiger zu Werke. Die Šćepanović-Truppe hielt mit acht Spielern aber gut dagegen. Vor allem der ehemalige Tübinger Nils Schmitz präsentierte sich immer wieder mit guten Aktionen – in Defense und Offense. Nach einem Dreier von Erol Ersek mit extrem hoher Flugkurve zum 49:42 nahmen die LIONS in Minute 18 die nächste Auszeit. Die Schwäche bei den Rebounds war der Grund, dass man nicht deutlicher davonziehen konnte. Dies machten die Badener richtig gut. Ein Dunking sowie ein Dreier von Bakary Dibba führten zum 54:44 ganze 110 Sekunden vor der Halbzeitpause. Erstmals führten die Hausherren zweistellig. Den Gästen gelang es durch ein paar Unaufmerksamkeiten den Rückstand bis zur Pause auf 50:56 zu verkürzen. Da war mehr drin! Behrend war mit neun Zählern bester Punktesammler, bei der Jansson-Truppe traf Ersek am häufigsten. Die Tigers hatten bereits 18 Assists gesammelt, das Duell um die Rebounds ging mit 20:16 an die Gäste. Behrend war mit 15 Zählern Topscorer des Spiels, beim Gastgeber traf Mikesell mit zwölf Zählern am häufigsten.

Bei beiden Kontrahenten lief der Motor zu Beginn des dritten Abschnitts noch nicht so richtig. Nach 22 Minuten stand es 56:52 für die Unistädter. Keppeler gelang in der Folgeminute mit einem spektakulären Dunking zum 60:52 für die beste Szene des bisherigen Spiels. Dazu konnte die Jansson-Truppe in der Defense immer wieder Ballgewinne erzielen. Und weil es so schön war, knallte Keppeler in Minute 24 den nächsten Ball mit Foul durch die gegnerische Reuse. Auch der Bonusfreiwurf saß zum 63:53. Es ging erneut hin und her, das Spielgeschehen war sehr dynamisch an beiden Enden des Feldes. Nach einem Steal von Kivimäki legte der Finne das Spielgerät per Korbleger in den Korb der LIONS. Šćepanović nahm in Minute 25 beim Stand von 57:68 das nächste Timeout. Es war bisher der höchste Rückstand für die LIONS. Die Schwaben konnten sich an diesem Abend erneut auf Ersek verlassen, der munter punktete. So in Minute 27 per Dreier zum 74:64. Bei den Gästen ging fast alles über Whittaker, der jedoch intensiv beackert wurde. So leistete sich der smarte US-Amerikaner immer wieder Fehler im eigenen Spiel. Šerić sorgte mit drei Freiwürfen zum 79:64 für einen neuen höchsten Vorsprung in der Begegnung – 108 Sekunden waren noch zu spielen. Ein Dreier von Ersek, ein Korbleger von Crawley – die Tigers erhöhten die Führung in Minute 29 auf 20 Zähler (84:64). Final ging es mit 87:66 in die letzten zehn Minuten. Die Jansson-Truppe sorgte für eine Art Vorentscheidung in diesem dritten Abschnitt. Ersek war neuer Topscorer mit 19 Zählern, Behrend war bei den LIONS mit 18 Punkten von der Partie.

Lanmüller schloss gleich nach Wiederanpfiff einen schönen Spielzug aus der Distanz zum 89:66 ab. Offensiv war der Gastgeber kaum zu stoppen. Nach dem nächsten Distanzwurf von Ersek zum 95:70 nahm Šćepanović in Minute 32 die nächste Auszeit. Eine neue höchste Führung stand auf der Anzeigentafel. Die 100-Punkte-Marke stand frühzeitig kurz bevor. Getreu nach dem Motto: Wenn es läuft, dann läuft es! Es war erneut sehenswert, wie sich die Tübinger an diesem Abend präsentierten. Fast schon ein wenig unheimlich. Keppeler schloss einen weiteren feinen Spielzug mit einem krachenden Dunking zum 97:74 in Minute 34 ab. Die Begegnung war nun frühzeitig entschieden. Natürlich Keppeler durchbrach die 100-Punkte-Marke per Korbleger zum 101:77 in Minute 35. Es war eine absolute Augenweide, was die Tigers hier auf das Parkett zauberten. Die Neckar Tigers forderten die restlichen Zuschauer zum Aufstehen auf. So stolz war man auf das eigene Team. Šćepanović nahm 201 Sekunden vor Rambo nochmals ein Timeout, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Spielstand: 106:77 für Tübingen. Der Rest war ein Schaulaufen. Ersek erzielte mit seinen Punkten 22, 23 und 24 in der Schlussminute für das 112:83 – Die Tigers Tübingen holten den nächsten Heimsieg. Endstand: 112:85.

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Es war heute ein erneut guter Test für die Playoffs. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir in der Defense eine gute Leistung gezeigt. Dies war auch notwendig, denn Karlsruhe war bis zur Halbzeit stets gefährlich. Mit der besseren Verteidigung nach der Pause haben wir uns auch in der Offense in einen Rausch gespielt. Vieles hat funktioniert. Jetzt heißt es, durchschnaufen und uns am Mittwoch auf Jena vorbereiten.“