Vorberichte ProB Nord 20. Spieltag

05.03.2022 19:00 Uhr Dragons Rhöndorf vs. RheinStars Köln

Im Hinspiel überzeugten die Dragons Rhöndorf auf ganzer Linie und sorgten mit einem 90:79- Erfolg in der Kölner ASV-Halle für lange Gesichter bei den Anhängern der RheinStars. Tabellarisch sind beide Teams aktuell Tabellennachbarn, wobei die gastgebenden Drachen mit einem Polster von zwei Siegen ins Rennen gehen und den letzten Playoff-Platz noch nicht gänzlich aus den Augen verloren haben. Anders die Ausgangslage bei den RheinStars, die vor allem darauf aus sind, sich für die Playdowns in eine möglichst gute Ausgangsposition zu bringen, auch wenn rechnerisch die Playoffs noch machbar sind.

Nach teils heftigen Niederlagen und uninspirierten Auftritten zogen die Verantwortlichen am Dom die oft zitierte Reißleine und entbanden Headcoach Simon Cote nach 13 Niederlagen in 16 Spielen von seinen Aufgaben. An seiner Stelle übernahm mit Stephan Baeck der Macher und Manager der RheinStars seine Aufgaben und soll das Team als Trainer zum Klassenerhalt führen. Helfen soll dabei auch Forward Ron Mvouika, der von 2017 bis 2019 bereits in Deutschland für die Bayer Giants Leverkusen aktiv war und nach Stationen in Frankreich und Luxemburg auf Anhieb die erwünschte Verstärkung darstellte. 12,6 Punkte und 3,6 Rebounds sind ein durchaus solides Arbeitszeugnis des 30 Jahre alten Franzosen, der auch immer für das
eine oder andere Highlight zu gebrauchen ist. Ebenfalls neu an Bord ist Shooting Guard Marley Jean-Louis, der bereits für Münster, Schwelm, Schalke und Koblenz aktiv war und sich mit 7,9 Punkten ebenfalls als Stütze etablieren konnte, auch wenn die Wurfquoten noch als dezent wackelig beschrieben werden können. Dreh- und Angelpunkt bleibt jedoch weiterhin US-Boy und Identifikationsfigur Vincent „TwoTwo“ Golson, der mit gerade einmal 1,73 Meter Körpergröße allabendlich stramme 22,1 Zähler und 6,6 Assists aufs Parkett zaubert und damit in beiden Kategorien zu den Top-Akteuren der ProB Nord zählt. Freuen können sich die Dragons-Fans zudem auf ein Wiedersehen mit den Ex-Drachen Thomas Michel (8,2 PPG & 4,5 RPG), Florian Wendeler (7,2 PPG & 5,9 RPG), Yannick Kneesch (9,2 PPG & 3,9 RPG) und Valentin Blass (3,0 PPG & 3,0 RPG), die gemeinsam mit Ex-Nationalspieler und Bachelor Andrej Mangold eine solide nationale Phalanx bilden.

Julius Thomas (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Köln hatte nach dem Trainer-Wechsel nun ebenfalls eine lange Pause und es ist schwer sich daher auf den Gegner vorzubereiten. Wir haben in Münster in Sachen Intensität vieles richtig gemacht und wollen und werden daran vor unseren eigenen Fans anknüpfen.“

05.03.2022 19:00 Uhr ART Giants Düsseldorf vs. Iserlohn Kangaroos

Iserlohn war in den vergangenen Wochen etwas am Straucheln, dann sind sie aber eindrucksvoll zurückgekommen mit dem Sieg gegen Wedel. Uns erwartet ein ernstzunehmender Gegner, der im Laufe der Saison unterschiedliche Phasen zu durchlaufen hatte, ähnlich wie auch aktuell wieder“, so Headcoach Florian Flabb. Damit spielt der 29-jährige Trainer der ART Giants nicht nur auf sportlich erfolgreiche und weniger erfolgreiche Phasen der Kangaroos an, sondern auch um den Umstand von Spielverschiebungen durch Coronafälle. Das Hinspiel der Giganten bei den Kangaroos musste bereits aufgrund von Coronafällen im Team des Gegners verschoben werden und auch die letzten beiden Spiele fielen jüngst für Iserlohn ins Wasser, da man diese wegen erneuter Coronafälle absagen musste. Dennoch rechnet man in Düsseldorf mit einem Gegner, der trotz schwierigen Saisonverlaufs absolut für Gefahr sorgen kann. „Sie haben individuell eine super Qualität im Kader. Ich glaube schon, dass es wie immer gegen die Kangaroos ein Kampf auf Augenhöhe wird, wo es bis zum Ende eng zugeht“, blickt Flabb auf das kommende Heimspiel voraus.

Den Einzug in die Playoffs haben sich die ART Giants schon vor wenigen Wochen mit dem Auswärtssieg in Sandersdorf gesichert. Trotzdem oder gerade wegen der wichtigen Platzierungen will man nun die Niederlage gegen Wedel abschütteln und direkt zurück in die Erfolgsspur. „Insgesamt steht Iserlohn vor der Partie wahrscheinlich ein wenig mehr unter Druck als wir, was sie aber eher gefährlicher macht“, meint Flabb. So wird es am Samstag enorm wichtig sein, vor allem den offensiven Spielfluss, der die Kangaroos immer wieder auszeichnet, effektiv einzudämmen. „Toni Prostran ist der überragende Mann im Spielaufbau, den wir im Hinspiel zum größten Teil kontrollieren konnten. Dennoch müssen wir die Kangaroos als Team langsamer machen. Defensiv gilt es die Kontrolle zu haben“, stellt der Düsseldorfer Headcoach klar.

Bei den Giganten hofft man darauf, dass der Riss der Siegesserie schlicht ein Weckruf zur wichtigen Phase der Hauptrunde war. Ebenso konnten die Spieler und Trainer das spielfreie Wochenende nun mal nutzen, um sich zu erholen und die nötige Kraft zu tanken für die letzten Aufgaben in der Hauptrunde. „Wir haben vergangene Woche gesehen, dass man die nötige Energie in jedem Spiel aufs Parkett bringen muss. Vielleicht kam die Niederlage sogar zum richtigen Zeitpunkt. Natürlich gibt einem so eine Siegesserie immer viel Selbstvertrauen, wir müssen uns aber jetzt wieder darauf besinnen jede Partie fokussiert und mit viel Energie anzugehen“, fasst Flabb zusammen.

05.03.2022 19:30 Uhr WWU Baskets Münster vs. EN Baskets Schwelm

Nach der Länderspielpause und einer letzten mehrtägigen Regenerationspause vor den Playoffs versammelte Headcoach Björn Harmsen sein Team zu Beginn dieser Woche wieder um sich. „Die Jungs haben einen guten Wiedereinstieg gefunden, gut trainiert“,  berichtete Harmsen, der mit seinem Team gleich eine Hiobsbotschaft hinzunehmen hatte. Personell kann der WWU-Baskets-Coach nicht mehr aus dem Vollen schöpfen. Adam Touray zog sich im Training einen Bruch des Mittelfußknochens zu und fällt auf unbestimmte Zeit aus. „Der Ausfall von Adam ist bitter und tut uns richtig weh“, beschrieb Björn Harmsen die Personalsituation auch mit Blick auf die Playoffs. Noch sind für die WWU Baskets vier Partien ‒ drei davon in der Fremde ‒ in der Hauptrunde zu absolvieren, bevor die Playoffs starten.

Abgesehen von der hauchdünnen 77:78-Niederlage bei den ART Giants Düsseldorf gewannen die EN Baskets Schwelm an acht der vergangenen neun Spieltagen. Wie von Headcoach Björn Harmsen schon vor dem Hinspiel nach unrundem Saisonstart prognostiziert, gehöre das Team von Falk Möller seiner Ansicht nach „auf jeden Fall weiter nach oben“. Nach der imposanten Siegesserie haben sich die Westfalen inzwischen unter den Top vier eingefunden. „Schwelm hat eine sehr erfahrene Mannschaft, mit der Nachverpflichtung von Calvin Oldham Jr. noch einmal Athletik hinzugewonnen“, so Harmsen. Topscorer sind Glen Thomas Burns (17,8 Punkte), der aus der ProA gekommene Point Guard Rupert Hennen (16,3 Punkte, 6,8 Assists) und Marco Hollersbacher (14,7 Punkte).

Bereits im Hinspiel war es „kein einfaches Spiel, ein hartes Stück“, wie Björn Harmsen seinerzeit bilanzierte, als sich beide Teams ein Punkte-Spektakel lieferten. Am Ende gewannen die WWU Basekts Münster mit 110:93 nach ausgeglichener ersten Halbzeit und hatten in Helge Wezorke ihren überragenden Akteur mit einem Double Double aus 29 Punkten und 10 Punkten. „Das Hinspiel war lange offen“, sagte Harmsen. „Wir hatten mehr Energie, das war am Ende unser Vorteil“, so der WWU-Baskets-Coach und setzt auf einen ähnlichen Verlauf des Rückspiels am Samstagabend.

06.03.2022 17:00 Uhr LOK Bernau vs. SBB Baskets Wolmirstedt

Nach dem spielfreien Wochenende wegen der Länderspielpause erwartet LOK BERNAU an diesem Wochenende wieder ein hartes Stück Arbeit gegen Wolmirstedt. Die SBB Baskets überzeugen als Aufsteiger und gehören nicht ohne Grund als Tabellendritter zur ProB-Spitzengruppe im Norden. Das Team aus Wolmirstedt ist genau gegensätzlich zur Bernauer Philosophie zusammengesetzt. Erfahrene Veteranen mit langjähriger Spielpraxis in der ProA und ProB sorgen beim kommenden Gegner aus der Nähe von Magdeburg für Punkte. Hinzu kommt, dass das Team von Trainer Eiko Potthast in dieser Konstellation zum großen Teil bereits drei Jahre zusammenspielt. Die Erfahrung und Eingespieltheit zahlt sich auch aus. Wolmirstedt belegt mit einer Bilanz von 11 Siegen aus 17 Spielen den 3. Tabellenplatz und ist ganz klar auf Playoff-Kurs.

Für Max Rockmann wird es auf Bernauer Seite wie schon im Hinspiel ein Wiedersehen geben. Der 32-jährige Berliner spielte die letzten Saisons bis zum Sommer bei den ambitionierten Wolmirstedtern in der Regionalliga und half den Sachsen-Anhaltinern bei ihrer Mission zum Aufstieg.

Philipp Lieser und Martin Bogdanov lenken den Wolmirstedter Spielaufbau und lassen sich durch fast nichts aus der Ruhe bringen – eben auch, weil Wolmirstedt in der Offensive mit einigen guten Schützen ausgestattet ist. Der inzwischen 29-jährige Berliner Bogdanov startete in der Saison 2010/11 als damals 18-Jähriger seine Profikarriere bei LOK BERNAU und blickt inzwischen auf Stationen in Braunschweig, Crailsheim, Nürnberg und Rostock zurück. Neben Lieser (11,3 Punkte pro Spiel) und Bogdanov (16,7 Punkte) hat die Bernauer Verteidigung aber auch noch die anderen Offensivposten zu kontrollieren. Bill Borekampi ist durch seine Physis in Brettnähe gefährlich und mit durchschnittlich 16,5 Punkten auch sehr effektiv. Jordan Talbert, Marc Magora und Dominick von Waagen sind die von Außen gefährlichsten Optionen der SBB Baskets.

LOK-Coach René Schilling: „Wolmirstedt wird ein sehr anspruchsvoller Gegner. Die offensive Verantwortung im Angriff verteilten sie auf sechs Spieler, die regelmäßig zweistellig punkten. Von daher wird es für uns entscheidend sein, dass wir in der Defensive wach sind und besser verteidigen als beim Offensiv-Spektakel in Hamburg. Wir gehen ganz sicher nicht als Favorit ins Rennen. Wenn wir aber an unseren Plan glauben und diesen auch umsetzen, haben wir eine Chance.“

06.03.2022 17:00 Uhr SC Rist Wedel vs. ETV Hamburg

Am zurückliegenden Wochenende ruhte der Ligabetrieb, die Rister nutzten die Zeit, um aufzutanken und durchzuschnaufen, ehe am Montag die Vorbereitung auf den ETV begann. „Ich glaube, es hat allen mental und körperlich gut getan nach den anstrengenden Tagen, da eine Pause zu bekommen“, so Blode. „Man darf nicht vergessen: Es stehen im positiven Sinne ja wieder sehr anstrengende und schöne Tage an, weil wir drei Spiele innerhalb von sieben Tagen haben“, sagt er.

Alles beginnt am Sonntag mit dem Nachbarschaftsduell. Der Rist-Trainer warnt vor der Angriffswucht des Tabellenletzten: „Hoppe, Fritsche und Salami: Die drei müssen wir in den Griff bekommen“, so Blode. Mubarak Salami weist mit 27,4 Punkten je Partie den besten Schnitt aller ProB-Spieler auf. Jack Fritsche (15,6) und Marcel Hoppe (14,2) – beide spielten wie auch ETV-Kapitän Leonard Eckmann, Ibrahim Jabby, Jardel Fritsche und Tobias Lange früher für den SC Rist – sind ebenfalls treffsicher. Ein weiterer Knackpunkt: Man wolle dem ETV möglichst wenige zweite Abschlussmöglichkeiten in Folge von Fehlwürfen gewähren, betont Blode: „Wir müssen einerseits in der Verteidigung sehr genau sein, andererseits aber auch physisch eine sehr gute Leistung zeigen und die Rebounds für uns entscheiden.“

Leif Möller hat sich im NBBL-Spiel am vergangenen Wochenende den Finger gebrochen, und zwar leider so kompliziert, dass er operiert werden muss und somit circa acht Wochen fehlt, was natürlich in der jetzigen Phase gegen Ende der Saison möglicherweise gleichbedeutend mit dem Saisonaus ist“, so Blode. Möller hatte gerade erst eine Fußverletzung überstanden. „Dann ist er wieder in Tritt gekommen und hat gegen Düsseldorf ein sehr gutes Spiel gemacht, vor allem im ersten Viertel“, sagt der Trainer.