Erneut ein interessantes Projekt – Gerrit Lehe schließt sich den Tigers Tübingen an

Jung, jünger, Lehe – so können die bisherigen Neuzugänge der Tigers Tübingen für die neue Saison 2022/2023 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga zusammengefasst werden. Nach Miles Osei, geboren am 31. März 2002, dem sieben Tage jüngeren Kriss Helmanis haben die Raubkatzen mit Gerrit Lehe ein vielsprechendes Talent für ihr Programm gewinnen können. Der jüngste Tübinger Neuzugang ist am 16. März gerade einmal 17 Jahre alt geworden. Mit dieser Verpflichtung unterstreichen die Schwaben, dass man junge Spieler am Basketball-Standort gezielt entwickeln und diese in die erste Mannschaft integrieren will. Ein erfolgreiches Beispiel stellt Bakary Dibba dar. Als Spieler für die Regionalliga-Mannschaft und Mitglied des Trainingsbetriebs der Tigers Tübingen eingeplant, hat sich der inzwischen 20-jährige Dibba mit erfrischendem Basketball schnell in das Team und in die Herzen der Fans gespielt. Diese Entwicklung will nun auch Lehe nehmen. Dazu Geschäftsstellenleiter Jascha Maus: „Gerrit ist ein spannender Spieler mit großem Entwicklungspotential. Er soll sich über die Regionalliga an den Profibereich heranarbeiten. Unseren Weg mit jungen Spielern erfolgreich zu arbeiten, gehen wir damit konsequent weiter.“

Trainer Danny Jansson ist konsequent und glaubhaft. Von Beginn seiner Schaffenskraft in der Neckarstadt stand die Entwicklung von jungen Spielern im Fokus. Dies wird auch in der neuen Spielrunde gnadenlos fortgesetzt. Nach dem Abstieg des TEAM EHINGEN URPSRING in die ProB werden die Schwaben höchstwahrscheinlich das jüngste Team für den neuen Wettbewerb stellen. Jung, hungrig, leidenschaftlich – viel besser kann die Kaderplanung mit der eigenen Strategie nicht umgesetzt werden. Lehe stand bereits zu Janssons Tätigkeit in Ulm im Blickpunkt, ein Wechsel kam in noch jüngeren Jahren damals nicht zustande. „Gerrit ist ein junger estnischer Nationalspieler, der seit geraumer Zeit auf eine Chance in Deutschland oder in einem anderen Land in Europa wartet. Die letzten zwei mit der Corona-Pandemie haben dieses Vorhaben natürlich erschwert“, berichtet der Finne.

Um einen aktuellen Eindruck des erst 17-Jährigen zu erhalten, weilte der Este anfangs des Monats in Tübingen zu Trainingseinheiten und Gesprächen. Der Gesamteindruck war positiv, zuletzt arbeitete man die Inhalte der Zusammenarbeit aus. Nun ist der Deal abgeschlossen. Lehe wird sich den Tigers Tübingen für die kommende Runde anschließen. „Wir stehen erneut vor einem interessanten Projekt. Gerrit ist zwar noch sehr jung, mit seiner Größe von 1,98 Meter und seiner für sein Alter ausgeprägten Physis kann er die Trainingseinheiten stemmen. Primär sind Einsätze in der zweiten Mannschaft geplant, theoretisch ist er auch noch in der Jugend einsetzbar. Schafft er den Sprung zu den Aktiven, haben wir mit ihm einen interessanten Spieler für die Zukunft tun Tübingen“, erzählt Jansson. Lehe wird zunächst für ein Jahr in Tübingen, die Zusammenarbeit ist aber länger geplant.

Lehe ist nach Erki Kivinukk (Saison 2004/2005) erst der zweite Spieler aus Estland bei den Schwaben. Der dritte Tübinger Neuzugang spielte zuletzt für das U20-Team von SC Audentes Talinn in seinem Heimatland. In 15 Partien erzielte Lehe 11,6 Punkte und sicherte sich 6,6 Rebounds. Mit einer Erfolgsquote von 38,6 Prozent bewies der Nachwuchsspieler, dass er auch aus der Distanz gefährlich ist. Nun der vorzeitige Schritt zu den Aktiven, was eine große Herausforderung für ihn darstellen wird. Doch mit Jansson als Trainer kann sich Lehe wohl kaum einen besseren Ausbilder wünschen. „Ich habe mich für die Tigers entschieden, weil ich hier unter einem der besten Trainer im deutschen Nachwuchsbereich arbeiten kann. Dazu war mein Eindruck vor Ort sehr gut. Es gibt viele hungrige Spieler, die immer besser werden wollen. Das ist auch genau mein Anspruch“, übermittelte Lehe aus der Heimat.

Bevor es nach Tübingen geht, steht für die neue Tübinger Nummer 42 am 6./7. August 2022 die Qualifikation für die FIBA 3×3 U17-Europameisterschaft im ungarischen Szolnok an. Mit seinen Teamkameraden Jorke Aav (Ehingen), Karmo Kilk und Herman Tamm geht es in der Vorrunde zunächst gegen Schweden (16:15 Uhr) und im Anschluss gegen Georgien (17:55 Uhr). „Wir haben ein starkes Team und wollen uns für den finalen Wettbewerb im September in Athen/Griechenland qualifizieren“, so Lehe. Wann genau der Este dann nach Tübingen kommen wird, hängt von der nun anstehenden Qualifikation ab. Das Endturnier steigt vom 2.-4. September in der griechischen Metropole. Nach Anden Hodzic in der Saison 2011/2012 wird die Nummer 42 somit erst das zweite Mal in Tübingen getragen.

Gerrit Lehe wurde am 16. März 2005 in Suursoo/Estland geboren. Bisher aufgewachsen ist der 17-Jährige mit seiner 13-jährigen Schwester in der Heimat. Von Beginn an stand Basketball im Mittelpunkt seines Lebens. Dass Lehe den Schritt zum Profi schaffen will, zeigt die Trennung von der Familie in jungen Jahren. Die Schule kann der Tübinger Neuzugang online weiter absolvieren, Estland zeigt sich bildungspolitisch in dieser Hinsicht gut aufgestellt. In zwei Jahren will Lehe das Abitur ablegen. In Zukunft stehen also Schule und Basketball im Fokus beim 17-Jährigen.