Nachberichte Nachholspiele ProA/ProB Süd

ProA

20. Spieltag

15.02.2022 19:30 Uhr Artland Dragons vs. Tigers Tübingen 103:97

Angefangen hatte das Nachholspiel gegen den Tabellenfünften jedoch mit einem Schockmoment für die Burgmannstädter. Bereits nach 30 Sekunden zog sich Neuzugang Tramaine Isabell eine Knieverletzung zu, musste das Parkett dementsprechend früh schmerzverzerrt verlassen und kehrte im späteren Verlauf nicht mehr zurück. Der US-Amerikaner befindet sich derzeit für einhergehende Untersuchungen im Christlichen Krankenhaus Quakenbrück, mit einer Diagnose ist in den kommenden Tagen zu rechnen. Da auch Jacob Knauf, Chase Griffin und Adrian Breitlauch krankheitsbedingt nicht zur Verfügung standen, standen den Drachen plötzlich nur noch sieben Profispieler zur Verfügung. Griffin befindet sich derweil auf dem Weg der Besserung, sein Einsatz in Ehingen am kommenden Wochenende ist durchaus im Bereich des Möglichen. Knauf hingegen wird noch etwas länger ausfallen, über den Gesundheitszustand des Power Forwards werden wir in den kommenden Tagen gesondert informieren. Den Dragons war die Schockstarre in den Folgeminuten spürbar anzusehen, insbesondere am defensiven Ende hatte die Mannschaft von Cheftrainer Patrick Flomo Probleme sich auf die neue Situation einzustellen. Die passende Antwort gab sie hingegen in der Offensive – Demetrius Ward und Adam Pechacek waren jeweils vom Perimeter erfolgreich und verkürzten den sich früh eingehandelten Rückstand auf 13:16. Über den dominanten tschechischen Center ging in den Folgenminuten beinahe alles und auch defensiv gelang es den Hausherren nun sich einigermaßen zu stabilisieren. Zwar leisteten sich die Drachen bereits im Auftaktviertel ganze sechs Turnover, der Wille, die langanhaltende Niederlagenserie zu durchbrechen, war ihnen allerdings früh anzumerken. Der letzte Treffer der ersten zehn Minuten ging dann schlussendlich auf das Konto von Erol Ersek – 18:25-Rückstand zur Viertelpause.

Die Dragons-Devise: kurz schütteln und weitermachen. Die ob der Isabell-Verletzung angebrachte Jetzt-erst-Recht-Mentalität war nun in der kompletten Artland Arena zu spüren, vor allem am offensiven Brett arbeiteten die Quakenbrücker äußerst energisch. Die Tiger-Dreier taten den Gastgebern allerdings immer wieder gezielt weh, Ryan Mikesell und Timo Lanmüller bauten den Tübinger Vorsprung nach 13 Minuten zum 34:24 aus – Auszeit Flomo. Die Drachen stabilisierten sich in der Folge und kamen aufgrund Tübinger Foulprobleme häufig und verhältnismäßig leicht an die Freiwurflinie. In diesen Minuten wurde die Offense einmal mehr von Pechacek getragen, Ward verkürzte schließlich per Mitteldistanz-Jumper auf 37:41. Die Leistungssteigerung des Tabellenfünfzehnten im zweiten Viertel war für jeden Zuschauer klar ersichtlich, insbesondere beim Reboundduell zeichnete sich an diesem Abend frühzeitig ein klarer Dragons-Vorteil ab. Den Ball hatten sie darüber hinaus nun besser unter Kontrolle, die Chance auf das erste Erfolgserlebnis im Jahr 2022 war aufgrund des 39:43-Rückstands also allemal gegeben.

Und sogar mehr als das: zwar schien es zunächst so, als würden beide Mannschaften offensiv etwas behäbig und pomadig zurück in die Partie finden, die Dragons sollten unwissende Beobachter jedoch eines Besseren belehren. Die dezimierte Drachen-Rotation legte nun alles Verfügbare in die Waagschale, ein Pechacek-And-One stellte früh im dritten Viertel den 46:49-Anschluss her. Die Verteidigungsarbeit verdiente in den Folgeminuten das Prädikat „brillant“ und auch im Angriff schien nun endgültig der Knoten geplatzt zu sein. Zunächst glich ein Pechacek-Dreier die Angelegenheit aus, Torben Döding, der aufgrund von Isabells Ausfall viele Minuten gehen musste, besorgte schließlich mit einem energischen Drive zum Korb die erste Dragons-Führung der Partie. Das sogenannte Momentum war zu diesem Zeitpunkt komplett auf Quakenbrücker Seite, Taren Sullivan traf anschließend folgerichtig aus der Ecke zur Fünf-Punkte-Führung. Tübingens Headcoach Daniel Jansson blieb nichts anderes übrig als den 13:2-Lauf der Hausherren mit einer Auszeit zu durchbrechen, Ward schweißte den anschließenden Dreier jedoch ansatzlos durch die Reuse. Den Schlusspunkt hinter ein drachenstarkes drittes Viertel setzte schließlich Jonas Weitzel. Die 65:56-Führung erschien durchaus komfortabel, die Dragons wären allerdings nicht die Dragons, wenn sie an diesem Abend nicht noch eine Überraschung in petto gehabt hätten – negativer wie positiver Natur.

Die Eröffnung des vermeintlich finalen Durchgangs gehörte dem omnipräsenten Ward, der die Führung mit einem Turnaround-Jumper urplötzlich zweistellig gemacht hatte. Sullivan sorgte im Anschluss dann dafür, dass die anwesenden 500 Zuschauer in der Arena Stimmung für 3000 machen sollten. Sein Dunk plus Foul brachte die Halle zum Toben und ließ die geschundene Quakenbrücker Basketballseele vom langersehnten Comeback-Sieg träumen. Auch Marvin Möller zeigte in seinen fünf Minuten Einsatzzeit einen unglaublichen defensiven Einsatz und provozierte ein cleveres Offensivfoul gegen den Tübinger Daniel Keppeler. Jansson zog infolgedessen seine nächste Auszeit und den Dragons zur Verwunderung aller Anwesenden offenbar auch den Stecker. Was folgte, war ein 6:0-Run der Tigers, den Flomo seinerseits 3:20 Minuten vor dem Ende mit einem Timeout zu unterbinden versuchte. Nun jedoch war das Pendel wieder auf Tübinger Seite ausgeschlagen: ein Dreier von Topscorer Mateo Seric besorgte den 76:76-Ausgleich , Ensminger schlug jedoch umgehend aus der gleichen Distanz zurück. Mit seinem unermüdlichen Einsatz brachte Pechacek bei 1:22 Minuten auf der Uhr erstmals wieder fünf Punkte zwischen beide Teams, vorbei war diese Partie jedoch noch lange nicht. Mikesell glich 33 Sekunden vor Schluss erneut aus, als noch vier Sekunden zu gehen waren, gingen die Tigers von der Freiwurflinie sogar wieder in Führung. Flomo griff nochmal zur Auszeit und malte das finale Play auf, welches Ensminger unmittelbar vor der Sirene an die Linie schicken sollte. Der Point Guard traf beide Versuche, Ausgleich, 85:85 – Overtime.

Viermal hatten die Dragons in dieser Saison eine Verlängerung spielen müssen, viermal gingen sie als Verlierer vom Parkett. Nicht so an diesem Abend. Zunächst versenkte Sullivan den Ball von Downtown, dann legte sich erneut der überragende Pechacek unterm Korb ins Zeug um einen 9:0-Run anzuführen, der Jansson schließlich 2:20 Minuten vor dem Ende zur Auszeit veranlasste. Von der Freiwurflinie machte der tschechische Center die Angelegenheit sogar zweistellig, zittern sollten die Drachen trotzdem nochmal. Lanmüller und Seric verkürzten schnell auf minus sechs Zähler, in einer wilden Schlussphase behielten die Quakenbrücker dann jedoch schlussendlich die Nerven. Als Pechacek, der in 39 Minuten Spielzeit fast absurde 40 Punkte auflegen sollte, 17 Sekunden vor Schluss zum 101:94 getroffen hatte, kehrte das erste Mal an diesem Abend Gewissheit in die Gesichter der Dragons-Akteure – daran änderte auch der finale Treffer von Seric nichts. Durch den 103:97-Erfolg sichern dich die Quakenbrücker Basketballer den ersten Erfolg seit dem 23. Dezember 2021 und schöpfen wieder neue Hoffnung für den ProA-Klassenerhalt.

24. Spieltag

16.02.2022 19:30 Uhr Phoenix Hagen vs. Uni Baskets Paderborn 103:81

Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte setzte Phoenix sich im ritten Viertel dank eines 10:0-Laufs erstmals nennenswert ab (60:49, 22. Minute). Hagen behielt den Schwung bei und brachte im Schlussabschnitt mit einem weiteren 11:0-Run entscheidende Distanz zwischen sich und die Gäste aus Ostwestfalen (87:66, 33. Minute). Auf der Zielgeraden war es Paul Giese vorbehalten, die magische 100er-Marke mit einem Dunking zu knacken – sehr zur vielumjubelten Freude der 517 Zuschauer auf den Rängen der Krollmann Arena.

Hatte Hagen von Paderborn in der ersten Hälfte nach 49 Zähler eingeschenkt bekommen, wurden die Baskets nach dem Seitenwechsel nur noch 32 weitere Punkte gestattet. Gleichzeitig trieb Dominik Spohr seine Mannschaftskollegen mit seiner offensiv besten Leistung unermüdlich nach vorn. Der Kapitän markierte mit 22 Punkten eine neue persönliche Saisonbestleistung, wobei er fünf seiner acht Dreierversuche verwandelte (62,5 Prozent Trefferquote) und in Summe auf einen Effektivitätswert von 24 kam. Das Hinspiel hatten die „Feuervögel“ noch mit 72:73 verloren, sich nun aber neben dem elften Saisonsieg auch den direkten Vergleich gegen die NRW-Nachbarn gesichert.

Chris Harris (HC Phoenix Hagen):“Nach der langen Spielpause bin ich von unserer wahnsinnigen Energie, die das Team heute aufs Parkett gebracht hat, beeindruckt. Nach einer weitestgehend offenen ersten Hälfte haben wir uns in der zweiten Hälfte defensiv gesteigert und sind dadurch zu mehr Chancen in Transition gekommen. Gleichzeitig haben wir auch einige schmutzige Würfe getroffen, sie Paderborn zusätzlich aus dem Rhythmus brachten. Wir müssen jetzt zusehen, dass wir schnell und gut regenerieren, denn schon am Samstag steht uns die nächste schwere Prüfung bevor.”

ProB Süd

21. Spieltag

16.02.2022 18:00 Uhr Basketball Löwen vs. Orange Academy 93:68

Ein ausführlicher Nachbericht folgt in Kürze.