Nachberichte ProA Playoffs Viertelfinale

Spiel 4

22.04.2022 19:30 Uhr Eisbären Bremerhaven vs. Tigers Tübingen 80:84

Aus dem Ausgleich der Playoff-Serie gegen die Tigers Tübingen wurde nichts. Das zweite Heimspiel vor 1202 Zuschauern in der Stadthalle ging mit 80:84 knapp verloren und bedeutete das Ende der Saison für die Eisbären. Das Team von Headcoach Smith, dass wieder auf Forward Jarelle Reischel verzichten musste, warf kämpferisch alles in die Partie und hielt das Spiel bis in die Schlusssekunden offen. Hier zeigte sich der Gegner allerdings nervenstark und traf die entscheidenden Würfe, während die Eisbären in der letzten Minute nicht mehr trafen. Bester Werfer waren Daniel Laster und Armani Moore mit jeweils 18 Punkten, Kevin Yebo erzielte mit 17 Punkten und 16 Rebounds ein Double-Double.

Als Starter standen wie zuletzt Ethan Alvano, Kevin Yebo, Armani Moore, Robert Oehle und Carrington Love auf dem Parkett. Das Spiel startete ausgeglichen, beide Teams trafen konstant. Auf Seite der Eisbären zeigte sich Moore sehr motiviert, mehrfach setzte er seinen Körper geschickt ein und vollendete am Brett. Auch seine Mitspieler trafen ihre Würfe, am Ende des Viertels stand es 21:21. Im zweiten Viertel machten die Eisbären offensiv eine schwierige Phase durch. Die Dreier wollten nicht fallen, und unter dem Korb fehlte die Durchschlagskraft. So musste ein 0:8 Run geschluckt werden, bis Moore nach über vier Minuten den ersten Korb erzielte (23:26, 5:28 Min.). Nach dem nächsten Treffer der Tigers bat Headcoach Smith seine Spieler zur Auszeit (4:50 Min.). Bis zum Viertelende konnten die Eisbären den Rückstand von 12 Punkten auf 6 reduzieren (35:41).

Im dritten Viertel lief es zunächst sehr gut, schnelle Treffer von Moore und Yebo brachten die Eisbären heran, bevor Laster per Dreier ausglich (43:43, 6:47). In dieser Phase kassierte jedoch Center Robert Oehle sein viertes Foul und musste erstmal auf der Bank Platz nehmen. Dies stellte die Defense vor Probleme, da nun Laster Matchups mit deutlich größeren Gegenspielern hatte. Als sich die Tigers Mitte des Viertels wieder leicht abgesetzt hatten, begann eine bärenstarke Phase von Kevin Yebo. Er verteidigte mit großem Einsatz, griff sich Defensiv- wie auch Offensivrebounds und traf aus allen Lagen. Laster brachte die Bremerhavener wieder in Führung (56:55, 1:53 Min.), diese glichen die Tigers bis zum Ende des Viertels aus (59:59).

Auch das letzte Viertel blieb ein enger Schlagabtausch. Nach Treffern von Laster und Moore leistete man sich einen Aussetzer in der Defense, der den Tübingern einen einfachen Korberfolg ermöglichte. Damit geriet das Team wieder mit 5 Punkten in Rückstand. Smith nahm erneut ein Auszeit (64:69, 7:22 Min.). Von nun an blieben die Eisbären immer in Schlagdistanz, konnten aber nie ausgleichen. Als Love seinen Korbleger traf (78:80, 1:49 Min.), verwarfen die Tübinger im Gegenzug einen Dreier, sicherten sich allerdings zweimal nacheinander den Rebound  und trafen mit Freiwürfen zum 78:82. Diese Führung spielten die Tübinger souverän hinunter und besiegelten die Heimniederlage und damit das Playoff-Aus für die Eisbären. Headcoach Smith: „Heute haben wir so hart gekämpft, wie wir es uns vorgenommen hatten, aber wir konnten den Verlust von Jarelle und in diesem Spiel das Foulproblem von Oehle nicht ganz kompensieren. Die Mannschaft wollte unbedingt eine tolle Leistung vor unseren Fans zeigen und hat heute definitiv den Eisbären-Spirit gezeigt, von dem wir alle sprechen!“

Spiel 1

22.04.2022 19:30 Uhr RÖMERSTROM Gladiators Trier vs. Bayer Giants Leverkusen 92:68

Zum Playoff-Auftakt in der heimischen Arena Trier schickte Gladiators-Coach Pascal Heinrichs Garai Zeeb, Parker van Dyke, Jonas Grof, Enosch Wolf und Austin Wiley als Starting Five auf das Parkett. Beide Mannschaften starteten mit hohem Tempo in die Partie, beiden Seiten fehlte zu Beginn jedoch die Treffsicherheit aus dem Feld. So stand es nach vier gespielten Minuten erst 4:2 aus Trierer Sicht. Die Gladiatoren zeigten von Beginn an eine hohe Intensität in der Defense und setzten die Leverkusener früh unter Druck. Zur Mitte des ersten Viertels verlor die Partie etwas an Geschwindigkeit und es wurde kontrolliertes Set-Play forciert, was zu einer 17:9 Führung der Trierer anderthalb Minuten vor Viertelende sorgte. Erst dann erhöhten die Giants nochmals die Intensität und kamen mit einem 2:8 Lauf auf 19:17 heran.

Der Start in das zweite Viertel gehörte ganz den Gastgebern, die mit geschicktem Inside-Out-Spiel immer wieder Austin Wiley und Radoslav Pekovic in Szene setzen konnten. So erspielten sich die Gladiatoren nach drei Minuten die erste zweistellige Führung beim Stand von 29:19. Mit ablaufender Spieluhr entwickelte sich ein sehr physisches Spiel, was auf beiden Seiten für viele Fouls abseits des Balles im Positionskampf sorgte. Während man den Leverkusenern eine gewisse Müdigkeit – verursacht durch viele krankheitsbedingte Ausfälle unter der Woche – anmerkte, kamen die RÖMERSTROM Gladiators immer besser ins Spiel und zeigten streckenweise tolle Ballbewegungen und weiterhin hochkonzentrierte Defensivaktionen. Zur Halbzeit erhöhte sich der Trierer Vorsprung so auf 44:26.

Nach dem Seitenwechsel begannen die Moselstädter furios, sorgten für viele Ballverluste der Giants und nutzen diese eiskalt aus. Auch im Set-Play fand man immer wieder gute Würfe und arbeitete stark am offensiven wie defensiven Brett (50 Teamrebounds über die gesamte Spielzeit). Trier ließ den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen, während die Leverkusener sich vermehrt Eins-gegen-Eins Situationen suchten, dort aber häufig zu schweren Abschlüssen gezwungen wurden. Ein sehr starkes drittes Viertel der Trierer sorgte letztlich für eine deutliche 72:41 Führung. Im letzten Spielabschnitt ließ die Konzentration bei den Gladiatoren etwas nach. Die Bayer Giants hingegen gaben sich nicht auf und zwangen die Trierer zu vielen Fouls, trafen ihre Würfe von außen besser und konnten auch defensiv einige Ballverluste provozieren. Zur Mitte des letzten Viertels kamen die Rheinländer zwar nochmal auf 80:58 heran, letztlich war die Partie zu diesem Zeitpunkt aber bereits entschieden. Eine souveräne Teamleistung der RÖMERSTROM Gladiators sorgte für den am Ende deutlichen 92:68 Heimsieg im ersten Playoff-Spiel gegen die Bayer Giants Leverkusen.

Pascal Heinrichs, Headcoach RÖMERSTROM Gladiators Trier: „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Natürlich waren beide Teams etwas nervös zu Beginn. Leverkusen war nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, das muss man aber auch erstmal so effizient nutzen, wie wir es getan haben. Am Sonntag werden sie sicher ein anderes Gesicht zeigen und eine ganz andere Energie bringen, da müssen wir von Beginn an Gas geben. Auch im letzten Spiel haben wir ein paar Sachen gesehen, die uns nicht so gut gefallen haben und die wir verbessern müssen. Ich denke, dass die Leverkusener mehr Zonenverteidigung spielen und das müssen wir besser lösen als im letzten Viertel im ersten Spiel. Wir hoffen natürlich auch auf große Unterstützung durch unsere mitreisenden Fans, mit denen wir das Auswärts- zum Heimspiel machen wollen“.

22.04.2022 19:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. Uni Baskets Paderborn 89:84

Die Basketballer von Medipolis SC Jena sind erfolgreich in die Playoffs 2022 gestartet. Das Team von Cheftrainer Domenik Reinboth bezwang die Uni Baskets Paderborn am Freitagabend nach einer gleichermaßen willensstarken wie kämpferischen Vorstellung mit 89:84. Von 1.539 leidenschaftlich mitgehenden Fans durch 40 hochintensive Minuten getragen, trotzten die Saalestädter den Ostwestfalen auch in zahlreichen knappen Phasen und gewannen letztendlich verdient. Nachdem Medipolis SC Jena zunächst einen verheißungsvollen Start erwischte, in der 2. Minute nach einem Dreier von Ray Simmons früh mit 10:2 in Front lag, benötigten die Gäste bis Mitte des Auftaktviertels, um tatsächlich im Spiel anzukommen. Durch Chris Trapp aus der Distanz zunächst auf 12:11 (5.) verkürzend, wanderte das Momentum bis zum Viertelende beim Stand von 22:25 auf die Bank der Westfalen. Den zweiten Abschnitt durch einen mustergültigen Alley Oop durch Paderborns Aaron Kayser eröffnend, lieferten sich beide Kontrahenten ein weiterhin intensiven Fight. Julius Wolf hatte sich in der 14. Minute bis zum Gästekorb durchgetankt und mit einem schönen Reverse Layup auf 32:32 ausgeglichen, bevor Nico Brauner mit fünf aufeinanderfolgenden Punkten auf 37:32 nachlegen konnte. Trotz eines anschließenden Paderborner Timeouts blieb Jena griffig, offensiv äußerst stabil und erhöhte die Führung bis zum Kabinengang erstmals zweistellig auf 50:40.

Das dritte Viertel begann analog dem Ende der ersten Hälfte, mit einem kontinuierlich starken Offensiv-Output der Thüringer, die zwischenzeitlich bis auf 58:42 (22., Dreier, Nico Brauner) enteilen konnten. Doch die Uni Baskets blieben gefährlich, verkürzten bis zur 30. Minute Punkt um Punkt und lagen zum Viertelende beim Stand von 67:62 wieder in Schlagdistanz. Noch knapper wurde es im Schlussabschnitt, der sich enge Zwischenstände seinem Höhepunkt näherte. Während sich Medipolis SC Jena durch einen erfolgreichen Dreier von Brandon Thomas zum 78:71 (35.) kurzzeitig die zweite Luft verschafft hatte, konterte das Team von Baskets-Coach Steven Esterkamp anschließend eiskalt. Paderborns Flügel Chavares Flanigan hatte mit Mitteldistanz-Jumper 103 Sekunden vor der Schlusssirene auf 79:79 ausgeglichen und das erste Playoff-Viertelfinale faktisch wieder auf Null gestellt. Während es nur noch wenige Fans auf ihren Plätzen hielt, erhoben sich die restlichen Zuschauer spätestens nach Julius Wolfs Step-Back-Dreier zum 82:79. Die Freude über den wichtigen Score dauerte jedoch nur 13 Sekunden. Nach einer schönen Angriffssequenz der Westfalen landete der Ball in den Händen von Badu Buck, der erneut auf 82:82 ausgleichen konnte. Wieder war Jena gefragt und wieder war es ein Distanzwurf, diesmal von Ray Simmons, der 63 Sekunden vor Ultimo durch die Paderborner Reuse fiel – 85:82.

„Defense, Defense“ hallte es durch die Sparkassen-Arena, die sich als enorm wichtiger emotionaler Stabilisator erwies und gemeinsam mit Alex Herreras Verteidigung den Dreierversuch von Paderborns Go-to-Guy Livingston Jordan Barnes verhindern konnte. Den Abpraller 37 Sekunden vor dem Ende griff sich Julius Wolf und schirmte ihn energisch ab, bevor Jena in der anschließenden Offense zunächst die Uhr melkte und durch Brandon Thomas auf einen Dreier ging. Der Wurf des Routiniers sprang vom Ring in die Zone, allerdings hatte Alex Herrera aufgepasst und griff sich den wichtigen Rebound. Von Gegenspieler Brad Greene gefoult, schritt Jenas Fels in der Brandung zur Linie, verwandelte beide Freiwürfe sicher und zwang Paderborn mit einer Restspielzeit von nur noch 18.2 Sekunden beim Score von 87:82 in ein Two Possession Game. Zwar verkürzte Lars Lagerpusch 11 Sekunden vor dem Ende noch einmal auf 87:84, doch im direkten Gegenzug lief Julius Wolf seinem Kontrahenten davon und machte mit seinem Korbleger zum 89:84 den Deckel endgültig drauf.

Domenik Reinboth (Headcoach Jena): „Es war ein toughes Spiel. Wir sind offensiv sehr gut gestartet bevor wir etwas den Rhythmus verloren hatten. Paderborn kam zunehmend besser ins Spiel, ist aber eben auch ein brandgefährlicher Gegner mit starken Scorern. Wir haben es phasenweise richtig gut gemacht, ihre Dreier kontrolliert. Dennoch ist klar, dass einem das nicht über das ganze Spiel gelingt. Am Ende war es purer Kampf, den Sieg nur über die Ziellinie zu bekommen. Hinter uns liegt eine schwere Woche mit einigen Ausfällen. Alex ist auch nicht bei 100 Prozent, nachdem er am Mittwoch im Training umgeknickt war. Insofern meinen Respekt an die Jungs für diese kämpferischen Leistung und vielen, vielen Dank an die Fans für die unglaublich tolle Stimmung.“

Spiel 2

23.04.2022 19:30 Uhr PS Karlsruhe LIONS vs. ROSTOCK SEAWOLVES 66:87

Drei Jahre nach dem letzten Endrunden-Auftritt – damals gegen die NINERS Chemnitz – nehmen die PS Karlsruhe LIONS 2022 wieder an den PlayOffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA teil. Das diesjährige Viertelfinale begann für das Löwenrudel und seinen Gegner, die ROSTOCK SEAWOLVES aus organisatorischen Gründen am 23. April mit dem zweiten Spieltag. Daher fand die Begegnung beim Hauptrundensiebten in Karlsruhe statt. Zum Leidwesen der Fans konnten die LIONS nicht an ihre bisherigen Leistungen aus dieser Saison gegen Rostock anknüpfen und verloren nach einer äußerst schwachen zweiten Hälfte mit 66:87.

ProA-Topscorer Stanley Whittaker eröffnete mit einem Sprungwurf die Punktejagd für die LIONS, bevor die Führung kurz darauf zu den SEAWOLVES wechselte. Doch Karlsruhe trat zunächst selbstbewusst gegen den Hauptrundenzweiten auf. Nach intensiven ersten sieben Minuten stand es dennoch nur 10:10. Auch in der verbleibenden Zeit bis zur ersten Pause schenkten sich die Kontrahenten nichts, was in einem recht ausgeglichenen Zwischenstand von 14:16 nach zehn Minuten resultierte. Mit ihrem zweiten Angriff nach Wiederbeginn konnten die LIONS ausgleichen und kurz darauf mit dem ersten erfolgreichen Karlsruher Dreier des Abends durch Ferdinand Zylka in Führung gehen. Den sich abzeichnenden Run der Hausherren versuchten die SEAWOLVES nach 13 Minuten beim Stand von 23:18 per Auszeit zu unterbrechen, konnten aber zunächst nicht überzeugend kontern. Die Gastgeber hatten weiterhin leichte Vorteile, die sie zwischenzeitlich in eine Acht-Punkte-Führung ummünzten. In den letzten Minuten der ersten Hälfte bekamen die LIONS allerdings zunehmend Schwierigkeiten, den Ball im gegnerischen Korb unterzubringen und gerieten in der eigenen Defense immer wieder unter Druck. Beim Gang in die Kabinen hielt Karlsruhe noch einen 36:33-Vorsprung.

Was sich bereits gegen Ende von Halbzeit eins angedeutet hatte, trat kurz nach Wiederbeginn ein: Entschlossene Rostocker übernahmen mittels eines Acht-Punkte-Runs zu einem für sie günstigen Zeitpunkt die Führung. In der 23. Minute bat LIONS-Headcoach Aleksandar Scepanovic sein Team in die Auszeit. Die Taktikbesprechung zeigte zunächst wenig Wirkung, denn in der nun deutlich rauer geführten Partie waren die Gäste nur noch schwer zu stoppen. Zwei LIONS-Punkte innerhalb der ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit waren hingegen deutlich zu wenig, um mit dem Favoriten mitzuhalten. Erst allmählich fand das Löwenrudel zu einer klareren Linie zurück und verkürzte den zwischenzeitlich bedrohlich angewachsenen Rückstand bis auf vier Punkte. Insgesamt war es trotzdem kein gutes Karlsruher Viertel, das mit einem Zwischenstand von 52:56 zu Ende ging. Nach 32 Spielminuten – die Gästeführung war nun erstmals zweistellig – versuchte Scepanovic mittels einer weiteren Auszeit noch einmal Impulse zu setzen, jedoch ohne Erfolg. Die Spieler wirkten nun unsicher und viel zu viele Bälle wurden zur leichten Beute für das Gästeteam, das nun keine Mühe hatte, den Vorsprung auszubauen und das Spiel bis zum Ende zu kontrollieren.

24.04.2022 16:00 Uhr Bayer Giants Leverkusen vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier 84:81

Knappe Niederlage im zweiten Playoff-Spiel. RÖMERSTROM Gladiators verlieren bei den Bayer Giants Leverkusen mit 81:84. Bester Trierer war Austin Wiley mit 28 Punkten und 11 Rebounds. Spiel Drei der Viertelfinalserie am Mittwoch in der Arena Trier. Die Gladiatoren starteten mit Garai Zeeb, Parker van Dyke, Jonas Grof, Enosch Wolf und Austin Wiley in die erste Auswärtspartie der Viertelfinalserie gegen die Bayer Giants Leverkusen. Ähnlich wie im ersten Spiel am Freitag begannen beiden Teams mit intensiver Defense und hohem Tempo in der Offensive. Die Leverkusener präsentierten sich in deutlicher besser Form als in Trier und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch im ersten Viertel. Nach sechs gespielten Minuten stand es 9:12, beide Teams erspielten sich gute Abschlüsse und setzten vor allem ihre Big Men gut in Szene. Mit einem Unentschieden von 20:20 ging es für die Kontrahenten in die erste Viertelpause.

Auch das zweite Viertel begann sehr ausgeglichen, weiterhin gingen beide Mannschaften ein hohes Tempo und gaben keinen Ball verloren. Nach vier Minuten stand es 29:29, Leverkusen traf besser aus der Distanz, auf Trierer Seite waren es weiterhin die Big Men, die hauptsächlich für Punkte sorgten. Richtung Halbzeit gelang es den Gladiatoren dann einige defensive Stops zu verbuchen und selbst schnelle und einfache Abschlüsse zu kreieren, wodurch man zur Halbzeit mit 44:38 in Führung gehen konnte. Das Tempo konnten die Moselstädter auch in der zweiten Halbzeit hochhalten und so schnell auf 50:38 davonziehen. Die Giants stellten nun auf eine Zonenverteidigung um, mit der es bereits im letzten Viertel von Spiel Eins gelang, die Trierer Offensive vor Probleme zu stellen. Die Gladiatoren suchten zu lange nach Lösungen und verloren so etwas ihren Spielfluss. Die Rheinländer trafen nun besser aus dem Feld und nutzten jede Nachlässigkeit der Trierer eiskalt aus. Dennoch ging es mit einer Trierer Führung von 61:53 in den letzten Spielabschnitt.

Im letzten Viertel zeigte sich dann der Playoff-Charakter der Partie: die Intensität wurde auf beiden Seiten nochmal erhöht und das gesamte Spiel wurde nochmal physischer. Jede Position musste hart umkämpft werden und es wurden keine einfachen Würfe mehr zugelassen. Zur Mitte des letzten Viertels waren die Giants wieder voll im Spiel, immer wieder war es Spencer Reaves der im Eins-gegen-Eins zu erfolgreichen Mitteldistanzwürfen kam und knapp fünf Minuten vor Spielende auf 69:68 aus Trierer Sicht verkürzte. Nun zeigte sich auf beiden Seiten eine gewisse Nervosität, beide Teams wollten einen spielentscheidenden Fehler vermeiden und suchten simple Lösungen in der Offensive. Eine starke Aufholjagd der Leverkusener gipfelte letztlich in einem 81:81 wenige Sekunden vor Schluss bei Trierer Ballbesitz. Im letzten Angriff bekam Gladiators-Center Austin Wiley einen gestellten Block als Offensivfoul gepfiffen und der Ballbesitz wechselte auf Leverkusener Seite. Mit Ablauf der Uhr war es Luis Figge, der einen wilden Dreier einnetzte und das Spiel mit 81:84 für die Gastgeber entschied.

Pascal Heinrichs, Headcoach RÖMERSTROM Gladiators Trier: „Erstmal ein riesiges Dankeschön an unsere mitgereisten Fans, die uns unglaublich unterstützt haben! Wir haben ein gutes Spiel gemacht, man muss aber ganz klar sagen, dass das erste Spiel kein Gradmesser war. Es ist natürlich ärgerlich, dass wir relativ weit vorne waren und am Ende viele schwere Würfe bei Leverkusen gefallen sind. Wir waren im Kopf schon in Spiel Drei, Leverkusen stand mit dem Rücken zur Wand und hat natürlich alles reingeworfen. Da waren wir einfach nicht konzentriert genug, daraus müssen wir lernen. Natürlich ist auch der letzte Pfiff extrem ärgerlich, aber wir suchen hier nicht nach Ausreden. Jetzt gilt es, unsere INVICTUS-Philosophie zu leben und stärker zurückzukommen. Am Mittwoch wollen wir uns revanchieren und hoffen auf viele Fans, die uns dabei unterstützen“.

24.04.2022 18:00 Uhr Uni Baskets Paderborn vs. Medipolis SC Jena 100:84

Mit einer 100:84-Niederlage wird Medipolis SC Jena aus Paderborn an die Saale zurückkehren. Das personell erneut dezimierte Team von Domenik Reinboth unterlag am Sonntagabend bei enorm treffsicheren Ostwestfalen am Ende auch in dieser Höhe verdient, empfängt die Uni Baskets zum 3. Viertelfinal-Duell bereits am Mittwoch um 19.30 Uhr in der Sparkassen-Arena Jena. Während die Thüringer wie schon am Freitag zum Auftakt der Viertelfinalserie erneut auf Stephan Haukohl, Moritz Plescher und Vuk Radojicic verzichten mussten, machte sich die stark verkürzte Rotation im Verlauf der Partie zunehmend stärker bemerkbar.

Nach dem Auftaktviertel mit 29:18 in Rückstand geraten, legte Paderborn im zweiten Abschnitt konsequent nach und enteilte bis zur Halbzeitpause auf 56:40. Nicht nur in dieser Phase waren es immer wieder meist ansatzlose und erfolgreiche Nadelstiche aus der Distanz, die Jenas Rhythmus unterbrachen. Zwar gelang es den Saalestädtern im Verlauf des dritten Viertels ein Comeback zu starten und bis zur 30. Minute auf 78:68 zu verkürzen, doch die Hausherren erwiesen sich im Endspurt als zu stabil und treffsicher, um ihren Heimsieg noch einmal in Gefahr geraten zu lassen. Speziell in den Schlüsselmomenten konnte sich Paderborns Coach Steven Esterkamp auf seinen Ausnahmespieler Jordan Livingston Barnes verlassen, der sich am Ende mit 22 Punkte zum Man of the Match krönte und sein Team zum verdienten Ausgleich der Viertelfinalserie (1:1) führte.

Der Kräfteverschleiß der schmalen Jenaer Rotation zeigte sich sowohl bei der Dreierquote (10/29, 34 Prozent) als auch an der Linie (10/20 FTs, 50 Prozent). Im Gegensatz dazu präsentierten sich die Paderborner fast traumwandlerisch sicher, trafen 63 Prozent ihrer Distanzwürfe (12/19) sowie 16 von 18 ihrer Freiwürfe (89 Prozent).

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Mit der Leistung und dem Resultat sind wir nicht zufrieden. Wir haben nicht mit der notwendigen Energie gespielt, sind zu inkonstant in den Dingen, die wir auf dem Parkett umsetzen wollen. Das betrifft besonders die Verteidigung, aber auch die Offensive. Die personelle Situation kann und darf da nicht als Ausrede dienen. Am Mittwoch müssen wir die Chance nutzen und es besser machen.“ Rayshawn Simmons (Topscorer Medipolis SC Jena): „Das ist Playoff-Basketball. Wir müssen weiter kämpfen, uns im Laufe der nächsten Spiele steigern und verbessern. Die Serie ist jetzt ausgeglichen. Nach dem Resultat in Paderborn freue ich mich darauf, unterstützt von unseren wunderbaren Fans am Mittwoch wieder zu Hause aufzulaufen, um in die Spur zurückzufinden.“