Jung und talentiert

Sie sind jung, sie sind talentiert, und sie wollen nach oben. Dieser Weg führt im Basketball in Hamburg und Umgebung oft über Einsatzzeit in Wedel. Und um die bewerben sie sich in der Saison 2022/23.

Simonas Paukste kann bereits einiges an ProB-Erfahrung vorweisen. Der 18-Jährige spielte sich vor allem im ersten Drittel dieses Jahres in den Vordergrund, wurde von Trainer Stephan Blode im Verlauf der zurückliegenden Saison mit einem zunehmend anwachsenden Verantwortungsbereich ausgestattet. In den drei Viertelfinalbegegnungen mit Dresden etwa war er jeweils 23 Minuten oder mehr am Geschehen auf dem Feld beteiligt. Paukste sei „ein immer noch sehr junger Spieler, der noch ganz viel lernen muss, aber trotzdem schon ein gestandener ProB-Spieler“, sagt Trainer Stephan Blode. Der Sportliche Leiter Christoph Roquette schätzt Paukstes Entwicklung in der vergangenen Spielzeit als „rasant“ ein: „Von den ersten Spielen gegen ETV und Rhöndorf, in denen er sich die Minuten erkämpft hat, bis er sich nach der Hinrunde auf der Drei festgebissen hat. Das hat er hervorragend gemacht. Er ist mit seiner Größe ein guter Verteidiger, hat einen guten Wurf und ist ein großes Talent“, erläutert Roquette. Paukstes Entwicklung soll damit noch längst nicht abgeschlossen sein. „Er hat jetzt keinen Welpenschutz mehr – braucht er auch nicht“, sagt Blode. Im zweiten Jahr gehe es darum, so betont Roquette, „es dann wieder zu zeigen, dass es die Rolle ist, die er in Zukunft haben will und dass da noch mehr kommen soll. Ich glaube, da geben wir ihm alle Möglichkeiten und die Spielzeit mit. Wir sehen ihn da gemeinsam mit Linus Hoffmann auf der Drei und freuen uns auf dieses junge Gespann, das wir da haben.“

Al-Fayed Alegbe, genannt Alfa, wurde in der Saison 2021/22 in zehn ProB-Partien eingesetzt. Es war ein „Schnupperkurs“, rund dreieinhalb Minuten Spielzeit standen für ihn als Mittelwert zu Buche. Der 18-Jährige sei ein „athletischer Guard, der beide Guard-Positionen spielen kann. Es wird spannend zu sehen, wie seine Entwicklung weitergeht“, so Roquette. Die Leistungen, die Alegbe im Training anbiete, auch im Spiel abzurufen: „Das ist jetzt das nächste Ziel“, betont Blode und fährt fort: „Bei ihm ist es ganz klar so, dass wir von ihm erwarten, dass er das, was er an Lichtblicken im Training zeigt, konstanter bringt. Ein konstant hohes Trainingsniveau ohne Talfahrt, und dann ist Alfa sicherlich ein Spieler, der, wenn er sich gut in der Vorbereitung präsentiert, den einen oder anderen überraschen könnte. Uns würde es nicht überraschen, wenn sich einer der Jungs in den Vordergrund spielt, denn wir kennen sie ja alle.“

Anton Krüger wurde am 13. Februar von Stephan Blode aufs Spielfeld geschickt – es war die ProB-Premiere für den jetzt 17 Jahre alten Flügelspieler. „Anton muss schauen, was Simonas und Linus auf der Drei fabrizieren und da dann schrittweise hinkommen. Da muss er auch mal etwas aufmüpfig sein und sich im Training aufdrängen, um sich Spielzeit zu erkämpfen. Da ist er noch sehr brav. Das sollte er einfach dieses Jahr probieren und sehen, was möglich ist“, so der Sportliche Leiter. Blode sieht bei Krüger wie weiteren seiner Schützlinge die Notwendigkeit, sich an die Gegebenheiten des körperbetonten Erwachsenensports anzupassen – und damit den Jugendbasketball hinter sich zu lassen. Grundlage sei, betont er, „eine ganz hohe Trainingsintensität an den Tag zu legen“, um auf diese Weise das technische Können auch an die Schnelligkeitsanforderungen der ProB anzugleichen. „Die Jungs müssen sich im Training gegen gestandene Gegenspieler beweisen, wie einen Linus Hoffmann, der diesen Schritt schon längst hinter sich“, erläutert Blode.

Justus Waller ist von einem USA-Aufenthalt zurückgekehrt, vor dem er bereits bei den 2. Rist-Herren und bei den Hamburg Towers in der NBBL spielte. Als Gastschüler sammelte der 17-Jährige in den vergangenen Monaten an der St. Christopher’s High School in Richmond eine Menge Eindrücke. Davon konnte sich auch Blode überzeugen, indem er sich aufgezeichnete Partien von Wallers Saison in Virginia anschaute: „Es ist völlig anderer Basketball, der da gespielt wird. Jetzt muss er sich wieder umgewöhnen und sich auf jeden Fall der Physis erwehren, die auf ihn im Training und in den Spielen trifft. Das ist ganz wichtig, dass Justus lernt, gegen Erwachsene zu spielen“, sagt der Trainer. Waller wird in der „Schaltzentrale“ eingesetzt. „Justus war schon, bevor er in die USA ging, ein sehr spannender Spieler auf der Eins, weil er ein großer Guard ist, der das Spiel gestalten kann“, erläutert Roquette.Tino Wohltmann ist vom TuRa Harksheide in die gemeinsame Nachwuchsförderung der Hamburg Towers und des SC Rist gewechselt. „Tino hat Gardemaß. Er wird erst mal im Training mitmachen und da die Luft schnuppern, um Stück für Stück herangeführt zu werden“, sagt Roquette über den 2,06 Meter großen Center des Jahrgangs 2004. „Er macht einen sehr lernwilligen Eindruck. Wir freuen uns darauf, ihn entwickeln zu können“, so Blode. Wohltmann spielte in der zurückliegenden Saison mit TuRa in der 2. Regionalliga und unterstrich mit 10,7 Punkten pro Partie seine guten Anlagen.

Aufbauduo Knox und Bode bleibt den Tropics erhalten

Mit Phillip Bode und Omari Knox konnte der TSV zwei wichtige Leistungsträger weiterhin an den Verein binden. Die unterschiedlichen Spielertypen ergänzen sich perfekt.

Der Deutsch-Amerikaner Omari Knox spielte eine überragende Runde und hatte großen Anteil an der besten Saison der Vereinsgeschichte. Mit 17,1 Punkten und knapp über 5 Rebounds war der mittelweile 35-jährige Comboguard eine absolute Bank im Spiel der Gelbhemden. In vielen Spielen warf er seine ganze Erfahrung in die Waagschale und bewies seine Clutch-Qualitäten in entscheidenden Situationen. Der Familienvater soll auch in der kommenden Saison der BARMER 2.Basketball Bundesliga Pro B eine wichtige Führungsrolle im Team von Trainerduo Kandzic/Matic einnehmen.

Auch Aufbauspieler Philipp Bode bleibt weiterhin ein Tropic. Von der Spielweise ist der 21-jährige nicht der auffällige Scorer wie Knox, aber der Defensivspezialist ist nicht weniger wichtig für die Kyberg-Riesen. Der 179cm große Wirbelwind entwickelte sich ligaweit zu einem der besten Verteidiger der Liga auf den kleinen Positionen. Wie kein anderer Akteur verkörpert der kleine Pitbull kämpferische Qualitäten und hält seinen Mitspielern den Rücken frei. Offensiv glänzt er als klassischer Playmaker, der neben guten Passqualitäten aber auch selbst für Punkte gut ist.

Sportlicher Leiter Mario Matic: „Der TSV Oberhaching bedankt sich bei Herrn Robert Fröhlich für die Unterstützung, die wir von der IS4IT GmbH erhalten. Ohne unsere Partner wie IS4IT würde es keinen Bundesligabasketball in Oberhaching geben. Wir sind sehr froh, dass Philipp und Omari bei uns bleiben. Knox hat sich in den letzten Jahren vom reinen Scorer zu einem Führungsspieler entwickelt. Von anderen Teams höre ich immer wieder, dass niemand gegen Bode spielen möchte. Er ist auf dem Spielfeld immer bei 150 Prozent und entnervt die Gegner reihenweise.“

Mikey De Sousa kommt aus Kaiserslautern

Abgeklärt, selbstbewusst, jung und bereit für den nächsten Schritt: Mikey De Sousa war schon längere Zeit auf dem Radar der Verantwortlichen bei der Porsche Basketball-Akademie. Nachdem im vergangenen Jahr ein Wechsel aus Kaiserslautern nicht klappte, freuen sich nun beide Seiten darüber, gemeinsam der neuen Herausforderung BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB begegnen zu können.

„Als ich das erste Mal ein Highlight-Tape von Mikey gesehen habe, war ich nicht nur von der offenkundigen Athletik überrascht, sondern auch von der Tatsache, dass er gar nicht NBBL und in einem größeren Programm gespielt hat“, betont Head Coach Khee Rhee. „Seine Anlagen, die Körperlänge, seine Einstellung zu gewinnen und das Tempo, mit dem er den Ball nach vorne bringt, passen gut zu dem, was wir in Ludwigsburg spielen wollen. Ich freue mich darauf mitzuerleben, wie er sich in einem jungen, dynamischen Umfeld weiterentwickelt.“

Primär ist Mikey De Sousa für den Einsatz in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB eingeplant, bringt aber Anlagen mit, die ihn in naher Zukunft auch in die Profimannschaft katapultieren könnten. Bei seinem Heimatverein 1. FC Kaiserslautern zeigte De Sousa bereits früh, dass er über großes Potenzial verfügt. Im Jahr 2019 wurde er erstmals für einen U16-Lehrgang des DBB nominiert und somit in den Kreis der deutschlandweit talentiertesten Spieler seines Jahrgangs aufgenommen. Für die Pfälzer war De Sousa in den Nachwuchsteams, aber auch in der 1. Herrenmannschaft auf dem Feld die Allzweckwaffe schlechthin. Mit einer in seiner Altersklasse nicht häufig zu sehenden Souveränität und Abgeklärtheit agierte der 18-Jährige in der vergangenen Regionalligasaison als „Statsheetfiller“ – jemand, der alle Spalten im Statistikbogen füllt.

Seine persönlichen Bestwerte in verschiedenen statistischen Kategorien unterstreichen seine Vielseitigkeit: 18 Punkte (gegen Kronberg) zeigen, dass er die Rolle des primären Scorers ausfüllen kann, 11 Assists (ebenfalls gegen Kronberg) seine Qualitäten als Passer und Vorbereiter und 13 Rebounds (gegen Ludwigsburg und Reutlingen) stehen für seine Durchsetzungskraft unter den Körben. Selbst bezeichnet sich De Sousa als „pass-first guy“: „Ich bin jemand, der seinen Schützen werfen sehen und seinen Center unter den Körben in Szene setzen will. Meine Mitspieler in gute Positionen zu bringen und glänzen zu lassen, macht mir einfach Spaß. Ich kann aber auch scoren und finde immer Wege, zum Abschluss zu kommen.“

Den Abstieg des 1. FC K aus der Regionalliga Südwest konnte De Sousa nicht verhindern. Mit einer Bilanz von nur sieben Siegen und 19 Niederlagen belegten die Pfälzer den letzten Rang in der Abschlusstabelle 2021/2022. Dabei erzielte De Sousa in 25 Ligaspielen durchschnittlich 7.6 Punkte, 6.8 Rebounds und 3.7 Assists.

„Ausschlaggebend für meinen Wechsel nach Ludwigsburg war, dass man den Nachwuchsspielern hier die Chance gibt, sich zu beweisen“, betont De Sousa nach der Vertragsunterzeichnung. „Dass man mit einer reinen Jugendmannschaft in der ProB starten will, zeigt wie viel Vertrauen man in junge Spieler hat. David McCray kenne ich schon seit einigen Jahren und habe ein tolles Verhältnis zu ihm. Auch die Gespräche mit RIESEN-Head Coach Josh King und Coach Khee Rhee waren sehr gut. Viele meiner neuen Mitspieler kenne ich bereits und ich freue mich darauf, mit ihnen nun in der ProB spielen zu können. Als junge Truppe werden wir uns gegen viele Teams mit langjährigen Profis beweisen müssen. Aber wir sind alle sehr hungrig und wollen zeigen, dass wir nicht nur verdient in der Liga sind, sondern dort als harmonische Einheit eine gute Rolle spielen können.“

Felix Kwast und Julius Treichel sind Kangaroos mit Perspektive

Mit Felix Kwast und Julius Treichel stehen zwei weitere Perspektivspieler bei den Iserlohn Kangaroos in den Startlöchern. Beide sind fleißig, beide brennen – und beide entwickeln sich mit jedem Training. Und genau deshalb gehören sie auch in der neuen Saison der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB zum Kader von Headcoach Dennis Shirvan.

„Felix und Julius sind Jungs mit großem Potenzial aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Deshalb sind wir sehr froh, dass sie durch ihren Willen und ihr Talent auf sich aufmerksam gemacht haben und mit uns die nächsten Schritte gehen wollen“, sagt Kangaroos-Geschäftsführer Michael Dahmen. Während Guard Felix Kwast (18), der im Sommer sein Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium in Hagen gebaut hat, schon seine ersten Minuten in der ProB absolviert hat, wartet der 2,13 Meter große Center Julius Treichel noch auf seinen ersten Einsatz. Aber: „Ich freue mich darauf, weiter mit den Coaches und mit dem Team zu arbeiten und mich weiterentwickeln zu können. Ich fühle mich in Iserlohn sehr gut aufgehoben – und möchte in meinem zweiten Jahr meinen Beitrag zum gemeinsamen Erfolg leisten“, sagt der 19-jährige Big Man. Und Kwast ergänzt: „Ich hoffe, dass wir als Team eine erfolgreiche Saison spielen und mit den Fans gemeinsam viele spannende Spiele erleben werden.“

Beiden ist zudem wichtig, dass sie Sport und außersportliche Entwicklung in Kombination vorantreiben können. Aus diesem Grund hat Kwast sich für ein Studium an der FernUni Hagen entschieden und nimmt dort im Herbst sein Studium der Wirtschaftswissenschaften auf. „Das gibt mir die Möglichkeit zur freien Zeiteinteilung, um bei jedem Training dabei sein zu können. Und in der sportfreien Zeit, lerne ich“, erklärt der 18-Jährige. Treichel, der in Dortmund wohnt, pendelt zwischen der Ruhr-Uni Bochum, seinem Zuhause und den Kangaroos – und geht bereits ins dritte Semester seines Jura-Studiums.

Als persönliche Ziele geben beide an, sich weiter zu entwickeln und verbessern zu wollen. Das stimmt auch mit der Sichtweise von Headcoach Dennis Shirvan überein: „Die beiden Jungs sind superfleißig, wollen lernen und sich mit jeder Einheit verbessern. Die Ansätze im Training sind sehr gut. Und entsprechend werden sich für beide Chancen und Möglichkeiten ergeben, sich zu beweisen.“

Beide werden auch in der kommenden Saison im Team der Kangaroos in der 2. Regionalliga spielen und dort sicherlich zu den Leistungsträgern zählen.

Local Player für die Wizards

Wizards-Coach Rouven Roessler darf sich über einen weiteren Wunschspieler freuen, der bisher unweit vom KIT seine Basketballschuhe für das ambitionierte Team von EK „Eichenkreuz“ Karlsruhe geschnürt hat. Die Rede ist von Simon Jaworski. Der 195 cm gebürtiger Karlsruher kann auf mehreren Positionen eingesetzt werden und gilt als ausgesprochen sicherer Schütze.

„Simon ist ein vielseitiger Spieler, der es versteht, unterschiedliche Rollen einzunehmen und umzusetzen. Er wird uns auf jeden Fall helfen und seine Rolle erfüllen“, freut sich Trainer Rouven Roessler über seinen jüngsten Neuzugang. 

Obwohl es noch einige Wochen bis zum Vorbereitungsstart sind, arbeitet Jaworski bereits täglich im WalkIn mit dem Konditionstrainer an seiner Athletik. Wizards-Geschäftsführer Zoran Seatovic ist sich sicher: „Er kann den Sprung von der 2. Regionalliga in die ProB schaffen. Mit seiner Einstellung und seinem Willen hat er bereits alle überzeugt.“

Kozak verbindet tschechische und US-amerikanische Basketballausbildung

Nach mehreren Abgängen auf den Positionen vier und fünf gibt der SC Rist jetzt Verstärkung für die „lange Fraktion“ bekannt. Der Tscheche Michal Kozak nennt künftig die Steinberghalle sein sportliches Zuhause.

Einige seiner basketballerischen Kennwerte im Stenogramm: 2,04 Meter groß, 24 Jahre alt, gebürtig aus Pilsen, Basketballanfänge beim BK Lokomotiva Pilsen, 2015 Wechsel an eine Basketballschule im böhmischen Jindřichův Hradec, ehemaliger tschechischer U16-, U18- und U20-Nationalspieler und zuletzt seit 2017 in den USA beschäftigt, genauer gesagt an der Weber State University in Ogden nördlich der Olympiastadt von 2002, Salt Lake City.

„Vorrangig soll er auf der Position vier spielen. Er kann das Spiel, wie es heutzutage auf der Vier verlangt wird, abdecken: Er kann werfen und kann passen, tut all das auf einem hohen Niveau – also das Komplettpaket. Er kann aber auch auf der Fünf aushelfen“, so der Sportliche Leiter Christoph Roquette. „Mit seinem vielseitigen Können kann er sowohl innen als auch außen agieren, er kann auch beide Positionen verteidigen“, erläutert Trainer Stephan Blode.

„Er soll bei uns Leistungsträger sein“, sagt Roquette. Kozak wird die Möglichkeit erhalten, ebenfalls bei den Hamburg Towers mitzutrainieren und könnte sich auf diese Weise – wie Jordan Walker in der vergangenen Saison – auch Bundesliga- und Europapokaleinsätze sichern.

Aufgrund der Pandemie gewährte die NCAA Kozak und anderen Spielern ein fünftes Jahr College-Jahr, gleichzeitig stießen aber Neuzugänge zur Weber State University. Der Konkurrenzkampf wurde noch einmal kräftig verschärft. „Darunter hat seine Spielzeit gelitten“, sagt Roquette. In Zahlen: In der zurückliegenden Saison wurde Kozak bei den „Wildcats“ rund sechs Minuten pro Spiel eingesetzt, zwischen 2017 und 2021 waren es regelmäßig mehr als 20, 2019/20 sogar annähernd 30 pro Spiel. In seinem letzten College-Jahr lag Kozaks Punkteschnitt bei 0,6, 2020/21 waren es 7,3.

Zahlen sind laut Blode längst nicht alles bei der Spielersuche. Auf Video-Zusammenschnitte, die oft ausschließlich Stärken und gelungene Aktionen aneinanderreihen, verzichte er, so der Rist-Trainer. „Ich gucke, welche Stationen der Spieler hatte, gucke mir die Wurfquoten und die Minuten an, die er gespielt hat. Das ist so der erste Eindruck, den ich habe. Und dann gucke ich mir ihn in einem ganzen Spiel an“, erläuterte er. „Wie bewegt sich ein Spieler auf dem Feld? Und mit welcher Intensität bewegt er sich? Wie bewegt er sich abseits des Balles in der Defense?“, nennt Blode erste Fragen, die er durch die Aufzeichnungen beantwortet wissen möchte.Aber auch auf das Passspiel achte er, „oder dribbelt der Spieler zu viel?“, so der Trainer. Zwischen den Einordnungen „interessant“ und „durchgefallen“ liegt mitunter nicht viel Zeit: „Ganz ehrlich: Wenn der erste und der zweite Eindruck nicht stimmen, dann gucke ich mir das Spiel auch nicht zu Ende an. Man erkennt relativ schnell, wie ein Spieler sich auf dem Feld verhält, fernab der Statistiken. Bei Michal Kozak habe ich lange geschaut, immer weitergeguckt und nicht nur ein Spiel geschaut. Das ist natürlich ein positives Zeichen“, sagt Blode.

Nicolas Lagerman ist der erste Neuzugang der Hessing Kangaroos

Die BG Hessing Leitershofen dürfen mit Nico Lagerman ihren ersten Neuzugang präsentieren. Der 20 jährige Combo-Guard spielte letzte Saison in den USA bei der Cardinal Stritch University in der NAIA-1, wo er in durchschnittlich 16 Minuten knapp 10 Punkte pro Spiel erzielte. Vor seinem Abstecher in die USA spielte Nico bei den ROTH Energie BBA Giessen 46ers im NBBL Team des Bundesligsten, wo durchschnittlich 13,5 Punkte und in seiner zweiten Saison beeindruckende 18,5 Punkte erzielte. Der Frankfurter Lagerman hat einen Zwei-Jahresvertrag bei den bayerischen Schwaben unterschrieben und wird mit der Trikotnummer 1 auflaufen.

Head Coach Emanuel Richter: „Nico hat ein enormes Potenzial und bringt Athletik und viel Enthusiasmus mit. Ich denke, er kann sich sehr gut in unser junges Team integrieren und uns mit seinen offensiven und defensiven Qualitäten helfen.“

„Energizer“ Elijah Schmidt bleibt ein Rheinstar

Die RheinStars gehen mit Elijah Schmidt auch in die kommende Saison. Der agile Deutsch-Amerikaner kam im Sommer vergangenen Jahres zu den Kölnern in die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB und überzeugte vor allem in der zweiten Hälfte der Spielzeit als „Energizer“ unter den Körben. „Wir glauben, dass Elijah sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft hat, und freuen uns darauf, mit ihm weiterzuarbeiten. Gerade am Ende der Saison mit den Umstellungen im System wurde er immer besser, hier wollen wir anknüpfen. Neben seinem sportlichen Leistungsvermögen ist er vor allem auch ein positiver Geist, der hilft, seine Mitspieler auch als Mannschaft voranzubringen.“

Schmidt, der im November 25 Jahre alt wird, hatte in seiner ersten Saison in Köln ein wenig Anlauf gebraucht. Auch weil ihn die Folgen älterer Verletzungen im Elan bremsten. Dann aber kam er Ende Januar immer besser in Fahrt. Allein die Statistiken unterstreichen das nachhaltig beim Vergleich der Playdowns zur Hauptrunde. Mehr Spielzeit pro Spiel (19 min zu 12), mehr Punkte (7.5 zu 3.1), mehr Rebounds (6.8 zu 3.7), höhere Effektivität (10 zu 5.2).

„Ich freue mich sehr, für eine weitere Saison nach Köln zurückzukehren und wieder für Stephan spielen zu können“, sagt Elijah Schmidt.  „Aber die Rückkehr war eine einfache Entscheidung. Neben den großartigen Trainingsmöglichkeiten sind das vor allem die vielen Menschen um mich herum, die mir helfen, meinen Körper und meine Fähigkeiten zu trainieren und zu entwickeln. Abgesehen davon ist Köln als Stadt auch ein wunderbarer Ort zum Leben mit seinen schönen Parks und verschiedenen Cafés, in denen man einfach ein bisschen entspannen kann.“ Der Saisonstart am 15. August kann also kommen für Schmidt.

Willkommen in Bernau Rafail Lanaras

Wenn am 01.10. die neue Saison startet, ist das für den griechischen Neuzugang sofort ein Grund zu feiern. Denn genau an dem Tag feiert Rafail seinen 21. Geburtstag. Das macht ihn zwar zu einem „jungen Wilden“, aber er hat mit seinen zarten 21 Lenzen schon ein riesiges Spektrum an Erfahrung sammeln können.

Seine Karriere begann der Hellene beim griechischen Erstligisten Promitheas Patras, wo er sein Können gegen Vereinsgrößen wir AEK, PAOK oder Olympiakos testen konnte. In der griechischen Liga spielte Rafail von 2018 bis 2020. In dieser Zeit erhielt er auch die Nominierung für das U16 Nationalteam und startete bei der entsprechenden EM 2017.

In der Saison 2021/22 wechselte Rafail dann zum französischen Erstligisten LDLC Asvel in Lyon und er konnte somit auch Euroleague-Luft schnuppern. Dabei legte er in der regulären Saison mit durchschnittlich 7,4 Punkten, 1,3 Assists und 3,3 Rebounds beachtliche Werte für einen so jungen Spieler in solch hochkarätigem Umfeld auf. Gerade auf diese Qualitäten freut sich das Trainergespann.

Dan Oppland: „Rafail ist ein hervorragender Allrounder, der gerade auch für unsere jungen Spieler eine enorme Energie mitbringt. Vor allem auf seine starke Verteidigungsarbeit freuen wir uns sehr.“ 

Wir konnten auch mit Rafail im Vorfeld sprechen, und er freut sich schon riesig auf Bernau und die kommende Saison: „Ich bin sehr glücklich und dankbar, Teil diese Teams sein zu dürfen. Ich konnte mich lange mit Coach Davide Bottinelli unterhalten und freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm. Die ProB ist eine starke und sehr herausfordernde Liga, und ich kann es kaum erwarten nach Bernau zu kommen und dem Team und unseren Zielen mein Bestes zu geben.“

Max Rockmann starten in seine 2. Saison beim SSV

Es gibt einen neuen Routinier auf dem Feld und das ist unser Max. Nachdem Dan Oppland sein Trikot gegen den Zwirn des (Co-)Trainers getauscht hat, steht mit dem 32-jährigen, gebürtigen Berliner und Weltenbummler, ein neuer Leitwolf auf dem Feld.

Und genau das ist auch eine seiner größten Qualitäten auf und außerhalb des Feldes. Gerade für einen jungen Kader wie den des SSV sind Führungsspieler unerlässlich. Diese Qualitäten hat sich Max Rockmann in seiner Karriere quer durch die Republik und die Welt in den verschiedensten Ligen erworben. Von einer mehr als soliden Grundausbildung in der ALBA-Jugend, über seine Zeit in der NCAA am College in den USA, bis hin zu den verschiedenen Stationen im deutschen Basketball – inklusive der 1. Liga – konnte er einen Erfahrungsschatz sammeln, den man eben nicht trainieren kann. Das alles gepaart mit seiner mentalen Stärke, seinem Kampfgeist und der Fähigkeit andere mitzureißen, macht ihn für den SSV so wertvoll. Und genau das gab uns auch Co-Trainer Dan Oppland in einem kurzen Gespräch im Vorfeld mit auf den Weg.

„Wir sind sehr froh, dass Max noch (mindestens) eine weitere Saison bei uns spielt. Gerade für unser junges Team ist es extrem wichtig, dass uns ein so hochklassiger Spieler auf dem Feld wird leiten können. Er ist ein super Typ, der uns mit seiner Erfahrung enorm weiterhelfen wird.“

 Zusätzlich wird Max Rockmann auch in diesem Jahr den Verein im Bereich der Jugendmannschaften unterstützen.