Nachberichte ProB Nord 1. Spieltag

Spieltag 1: 01.10.2022 18:00 Uhr SBB Baskets Wolmirstedt vs. Iserlohn Kangaroos 98:66

Mit großen Erwartungen reisten die Iserlohn Kangaroos nach Wolmirstedt und wollten mit dem Aufstiegsfavoriten auf Augenhöhe agieren. Dies gelang leider nur in den ersten acht Minuten des 1. Viertels und in der Schlussphase, als das Spiel schon gelaufen war. Beide Teams dominierten in der Anfangsphase vor allem in der Defense und nur sehr selten kamen die Schützen zu freien Würfen. Es zeichnete sich aber ab, dass die Wolmirstedter mehr die 1:1 Situationen suchten und damit die Kangaroos vor Probleme stellten. Zum Ende des 1. Viertels waren es dann doch zwei getroffene 3er von Luka Kamber, die die Iserlohner schlecht verteidigten, die dazu führten, dass die Gastgeber mit einer Vier-Punkte-Führung (22:18) in die erste Pause gingen. Bis dahin hatte nur Kapitän Joshua Dahmen sein Team mit 12 Punkten in den ersten 10 Minuten im Spiel gehalten.

Ein erneuter freier Dreier von Kamber zwang Coach Shirvan nach nur 11 Minuten zur ersten Auszeit. Die Gäste konnten nach dieser Auszeit einen kleinen Lauf starten und zum 25:25 (15 Min.) ausgleichen. Allerdings bekamen die Kangaroos danach keinen Zugriff mehr auf das Spiel. Der Teambasketball, der noch in den Vorbereitungsspielen das neue Team auszeichnete, fand gegen sehr gut verteidigende Baskets, keine Anwendung. Überhastete Würfe, schlechte Entscheidungen und wenig Energie auf dem Feld sorgten dafür, dass bereits zur Pause beim Spielstand von 45:32 eine kleine Vorentscheidung gefallen war.

Lediglich die beiden ältesten Spieler Prostran und J.Dahmen versuchten, mit Unterstützung der Youngster Trettin und Treichel, gegen die nun immer selbstbewusster aufspielenden Wolmirstedter dagegen zu halten. Im 3.Viertel waren die Iserlohn Kangaroos mental nicht mehr in der Lage dem Favoriten Paroli zu bieten und verloren diesen Abschnitt mit 31:14. Dennis Shirvan gab nun den Kangaroos-Youngstern entsprechende Spielzeiten und auch Kwast und Pavljak konnten einige gute Aktionen gegen nun auch nachlassende Gastgeber zeigen und somit wichtige Spielminuten sammeln.

Mit einer solchen Vorstellung meines Teams habe ich nicht gerechnet und wir müssen uns nun sammeln, alles ansprechen und aufarbeiten. Danach gilt unser Fokus nur noch unserem nächsten Gegner Köln. Ich bin mir zu 100% sicher, dass wir eine vergleichbare schlechte Leistung nicht mehr zeigen werden“, ist Headcoach Dennis Shirvan sehr klar in seiner Analyse dieser Auftaktniederlage.

01.10.2022 19:30 Uhr EN BASKETS Schwelm vs. BSW Sixers 79:66

Die, durch die Ausfälle von Marius Behr und Viktor Ziring, dezimierte Mannschaft von Headcoach Falk Möller startete direkt gut in ihr erstes Pflichtspiel. Ein 8-0 Lauf eröffnete die Saison. Daraufhin fanden auch die Gäste besser ins Spiel, was zu einem ausgeglichenes Spiel führte. Es war ein klassisches Auftaktspiel, geprägt von vielen Fehlern auf beiden Seiten.
Die Sixers dominierten in der ersten Halbzeit vor allem das offensive Brett, was zu einigen Freiwürfen führte, die die Mannschaft von Christopher Schreiber im Spiel hielten. Hendrik Warner war zu dieser Zeit der gefährlichste Spieler der Gäste, bis ihn ein unglücklicher Zusammenprall vorübergehend außer Gefecht setzte. Auf Seiten der Schwelmer, stach in der ersten Halbzeit besonders Neuzugang Till Hornscheidt heraus. Zur Halbzeitsirene standen für ihn schon 12 Punkte 
und 5 Assists zu Buche.

In der zweiten Hälfte entwickelte sich eine weiterhin zähe Partie, die, vor allem im vierten Viertel, durch Brett Read dominiert wurde. Er alleine ist verantwortlich für 23 Punkte und 21 Rebounds, wovon 13 Rebounds in der zweiten Hälfte kamen. Daraus resultierende 20 Offensivrebounds auf Seiten der Baskets und eine deutlich verbesserte Defense in der zweiten Hälfte, waren am Ende ausschlaggebend für den erfolgreichen Start in die Saison.

Auch Headcoach Falk Möller ist aufgrund des Ergebnisses zufrieden, sieht aber selbstverständlich viel Steigerungspotenzial: „Am ersten Spieltag zählt das Ergebnis. Mit dem Heimsieg ist uns der Saisonstart geglückt. Das Spiel war trotzdem geprägt von unnötigen Fehlern, an denen wir definitiv arbeiten müssen. Brett hat in der zweiten Hälfte natürlich unzählige Rebounds geholt und war mit den ermöglichten „second chance Points“ ein wichtiger Baustein für den Sieg.“

01.10.2022 19:30 Uhr BBG Herford vs. Dragons Rhöndorf 82:103

Die BBG Herford hat ihre Premiere im zweiten Unterhaus des Profi-Basketballs verpatzt. Vor rund 400 Zuschauern erlitt der Aufsteiger in seinem Auftaktspiel der ProB-Nord gegen die Dragons Rhöndorf eine deutliche 82:103-Heimpleite (28:27, 15:28, 18:27, 21:21).
Grundsätzlich haben wir genug Punkte erzielt, um heute zu gewinnen. Zugleich haben wir aber trotz intensivem Trainings auch sehr schlecht verteidigt. Das ist sehr schade“, lautete das Fazit von BBG-Headcoach David Bunts. Dies untermauerte er mit konkreten Fakten. „Rhöndorf hat von uns 19 zweite Wurfchancen erhalten und 15 Dreier aus 30 Versuchen erzielt. Wir dagegen haben elf unserer 26 Freiwürfe nicht verwertet. So können wir nicht gewinnen.
Dabei legte Herford im nach sechs Führungswechseln knapp mit 28:27 gewonnenen Anfangsviertel vielversprechend los. Den ersten Drittliga-Treffer der Vereinsgeschichte erzielte der neu erworbene Forward Lavon Hightower nach anderthalb Minuten zum 2:0. Vier Tage vor seinem 26. Geburtstag kam besagter US-Amerikaner auf insgesamt 24 Punkte, womit er zum besten Schützen seines Teams avancierte. Dies langte in der Endabrechnung jedoch mannschaftlich nicht zu Zählbarem.
Bereits zu Beginn des zweiten Viertels riss Rhöndorf die Führung an sich und baute diese bereits zur Halbzeitpause zu einem zweistelligen Vorsprung aus, der kontinuierlich anwuchs und im Schlussviertel ausreichend verwaltet wurde. Die von Seiten der BBG großzügig gestatteten Freiräume nutzten die Rheinländer konsequent aus. Von den angesprochenen 15 Dreiern gingen zusammen elf auf die Konten der Aufbauspieler Devon Goodman (6) und Nicolas Buchholz (5). Erstgenannter war mit seiner Ausbeute von 28 Zählern zudem bester Rhöndorfer Schütze, gefolgt von Zaba Bangala (21) und Paul Albrecht (20). Dass Letztgenannter in den Schlussminuten ebenso wie Florian Koch foulbedingt den Ausschluss erfuhren, war nicht mehr spielentscheidend.

Co-Trainer Martin Otto lobte seine Dragons und würdigte trotz des klaren Siegs zugleich auch die gegnerische Leistung. „Anfangs haben wir uns schwer getan. Ab dem zweiten Viertel ist unser Plan aufgegangen. Da haben wir deutlich mehr Rebounds gewonnen und unsere offenen Würfe genutzt. Es befinden sich mehrere Kandidaten in unserem Kader, die von Außen treffen können. Ich bin aber auch überzeugt, dass Herford nicht zu den schlechtesten Teams der Liga gehört.“
Einer der wenigen weiteren Lichtblicke auf Seiten der Hausherren war der nominell als Power Forward geltende, mangels Alternativen aber verstärkt als Center eingesetzte Vaidotas Volkus. Nach einer längeren operativen Zwangspause steuerte der Litauer 13 Zähler bei. Volkus’ 27 Einsatzminuten waren auch im Fehlen seines ebenfalls seit geraumer Zeit an Rückenbeschwerden laborierenden Landsmannes Dainius Zvinklys begründet, um den mannschaftlichen Körpergrößennachteil gegenüber Rhöndorf abschwächen zu können. Zu Zählbarem hat dies letztlich nicht gereicht.

01.10.2022 20:00 Uhr ROTH Energie Giessen Pointers vs. LOK Bernau 70:87

17 Punkte hören sich zwar viel an, am Ende war ich aber gar nicht so enttäuscht. Zwei, drei Spieler, die eigentlich in der Starting-Five spielen, waren nicht dabei und ich denke, dass es unsere Jungs dafür ordentlich gemacht haben“, erläuterte Dörr nach dem Abpfiff. So mussten die Mittelhessen kurzfristig ohne ihren Smallforward Christoph Kenntemich auskommen, der sich nach einer Bänderrissverletzung in der vorausgegangenen Woche erstmal aussetzen muss. Zwei Tage vor dem Auftaktspiel brach sich zudem der lettische Pointers-Neuzugang Ronalds Elksnis die Nase und fehlte entsprechend ebenso wie Gießens neuer Starting-Pointguard Niklas Bilski (Grippe).

Insbesondere defensiv machten die Hausherren ihre Sache am Sonnabend in Halbzeit eins gut und gestatteten ihrem Kontrahenten aus Brandenburg im Auftaktviertel lediglich 14 Zähler (16:14, 10.). Offensiv, gerade im Spielaufbau, agierte der heimische Aufsteiger hier und da jedoch etwas nachlässig und erlaubte sich allein in den ersten beiden Quartern zwölf ihrer am Ende insgesamt 25 Turnover. „Mit so vielen Ballverlusten kannst du natürlich kein Spiel gewinnen und es waren leider auch viele Turnover dabei, die sehr unnötig waren“, resümierte Daniel Dörr, dessen Farben dennoch auch im zweiten Viertel gut dagegenhielten (31:31, 7.). Zum Kabinengang lag Bernau mit einem überschaubaren Vier Punkte-Vorteil in Front (34:38, 20.).

Als entscheidende Sequenz der Partie sollten sich die ersten Minuten nach dem Pausentee herausstellen, wie auch Dörr bemerkte: „Die ersten vier Minuten im dritten Viertel haben uns das Spiel gekostet, da waren wir nicht konzentriert.“ Tatsächlich stellte die Heimmannschaft ihr Scoring nun nahezu ein und kamen in der ersten Hälfte des Quarters zu lediglich einem Korberfolg. Auf der Gegenseite bewiesen die Gäste ein sicheres Händchen von jenseits der 6,75-Meter-Markierung und spielten sich sukzessive in einen Rausch (36:60, 26.).

Trotz des vorentscheidenden Runs der Bernauer Korbjäger, bei denen Smallforward Isiah Darius Small mit 20 Punkten und zehn Rebounds die besten Werte aufwies, ließen sich die Pointers nicht entmutigen. Vor allem Gibbs – der in der ersten Hälfte der Begegnung noch etwas blass agierte, am Ende aber auf starke 30 Punkte und sechs Rebounds kam – drehte nun noch einmal auf und sorgte mit seinen Treffern dafür, dass die Universitätsstädter bis zur 30. Minute auf 53:67 verkürzten. Der Schlussakt (17:20) verlief anschließend allerdings ausgeglichen, Bernau vermochte seinen Vorteil souverän über die Zeit zu bringen.

„Heute waren gute Ansätze dabei, auch wenn es vom Scoring her noch zu wenig war. Bernau hatte aber auch drei Leute dabei, die drei Tage davor noch bei ihrem Kooperationspartner Alba Berlin auf der Bank gesessen haben“, fiel das Fazit von Daniel Dörr unterm Strich versöhnlich aus. Unabhängig vom Resultat zeigte sich der Pointers-Cheftrainer mit der Rückkehr auf die ProB-Bühne einverstanden: „Das war schon ein gutes Gefühl, die Jungs waren ja auch heiß drauf. Es hat heute zwar nicht gereicht, aber wir werden sicherlich noch einige Spiele gewinnen in der Liga – das kann ich versprechen.“

02.10.2022 17:00 Uhr SC Rist Wedel vs. TKS 49ers 71:75

Der SC Rist hat Steigerungsbedarf im Angriff. Diese Feststellung gehörte zu den Haupterkenntnissen, die Trainer Stephan Blode aus der 71:75-Niederlage gegen den RSV Stahnsdorf alias TKS 49ers zog.

Vor allem im dritten Viertel haben wir offensiv nicht zu unserer Identität gefunden. Wir hatten ein zu geringes Tempo, haben den Ball zu wenig geteilt – man sieht ja, dass die Assistzahl mit zehn niedrig ist. Und es gab zu wenig Spieler, die offensiv an diesem Tag Verantwortung übernehmen konnten“, erläuterte Blode und schlussfolgerte: „Wir müssen offensiv in allen Bereichen besser werden.“ Schloss er in diese Bewertung auch seinen besten Punktesammler Harrison Cleary ein, der in seinem ersten Pflichtspiel für Rist 26 Zähler verzeichnete? „Das schließt alle ein“, so Blode.

Die Saison war kaum eingeläutet, da schwang sich ein Gästeakteur auf, das Geschehen zu bestimmen. „In der Anfangsphase haben wir Robin Jorch nicht in den Griff bekommen“, sagte Blode. Der lange Stahnsdorfer hatte per Dreier die ersten Punkte der Begegnung erzielt, die Cleary auf dieselbe Weise für den SC Rist erwiderte. Jorch packte bis zur ersten Viertelpause sieben Zähler drauf, die Gäste führten nach zehn Minuten mit 21:18. Die Hausherren mussten im zweiten Durchgang zunächst fünf weitere Gästezähler schlucken, drei Minuten vor der Halbzeit war man nach zwei getroffenen Freiwürfen von Leif Möller wieder bei Gleichstand (32:32) angelangt.

In der zweiten Hälfte des angesprochenen dritten Abschnitts blieben die Wedeler ganz ohne Korberfolg, der RSV lag somit 55:46 in Führung. Blodes Mannen kämpften sich zurück, schnupperten dann am Sieg. Marc Nagora, Cleary und noch mal Cleary: Das war die Dreierformel, die innerhalb von gerade einmal 40 Sekunden für neun Wedeler Punkte, für Hochstimmung in der Halle und für die 60:59-Führung der Rister sorgte. Dass es derart und in diesem Rhythmus in den verbliebenen vier Minuten weitergehen würde, war kaum zu erwarten. Zuletzt 124 Sekunden vor Schluss hatten die Gastgeber einen Vorsprung (69:67) inne. Und noch in der letzten Minute war alles drin. 71:71 hieß es, dann tüteten Leonik Wadehn und Quirin Emanga den Sieg für die Brandenburger ein.

Wir hätten das Spiel gewinnen können. In so einer knappen Endphase fallen manche Würfe, manche nicht. Bei Stahnsdorf sind sie gefallen, bei uns sind sie nicht gefallen“, sagte Blode.

02.10.2022 17:00 Uhr RheinStars Köln vs. RASTA Vechta II 78:63

Am Ende war es ein rundum gelungener Basketball-Sonntag zum Auftakt der neuen Saison. Zumindest aus Kölner Sicht nach dem 78:63 (37:35) der RheinStars über das SC RASTA Vechta Farmteam am ersten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Gruppe Nord. Es passte vieles: Zum Start ein recht sonniges Fantreffen vor der ASV-Sporthalle. Sozusagen das Angrillen. Dann eine mit 550 Zuschauern gut besuchte Saisonpremiere.  In einer Halle, die nach zweieinhalb Jahren endlich mal ohne Liga- oder sonstige Auflagen daherkam und dadurch mit allen Tribünenteilen genutzt werden konnte. So ging es allein um Basketball und den Spaß daran, dabei zuzuschauen.

Die Kölner Fans mögen dabei einige positiv stimmende Eindrücke mitgenommen haben. Natürlich war da noch eine Menge Luft nach oben, aber allein das stimmt ja schon hoffnungsvoll. „Wir haben ja eine fast komplett neue Mannschaft und alle wollten es unbedingt gut machen. Das führt dann manchmal zu mehr Nervosität“, stellte Headcoach Stephan Baeck fest. „So haben wir unsere Zeit gebraucht, um unsere Leichtigkeit im Spiel zu finden. Doch nach der Pause war die dann phasenweise schon zu sehen.“ Dazu kam ein über die ganze Spielzeit zu beobachtendes entschlossenes Auftreten in der Defense mit dem Vorteil von 44:36 Rebounds (13:7 offensiv) unter den Körben.

Und weil ihre Mannen zum Start etwas mehr mit den Aufgeregtheiten des Tages beschäftigt waren, entschlossen sich die Coaches auch für einen sichereren Weg. So bekamen Teile der ersten Fünf etwas mehr Spielzeit, ohne aber die anderen zu vernachlässigen. „Ich denke, dass wir als Team gut zusammenspielen und mehr sind als nur gute Einzelspieler – und jeder den anderen besser machen will. Erster Sieg, was willste mehr“, befand Co-Kapitän Jannis von Seckendorff, der zusammen mit Teamkapitän Rupi Hennen, Ali Sow, Elijah Schmidt und Anthony Bauer gestartet war.

Nach ausgeglichener erster Halbzeit konnten sich die Hausherren im dritten Durchgang (25:14) etwas absetzen und gingen mit 13 Zählern Vorsprung ins letzte Viertel. Und als die Kölner Verantwortlichen mit einer Auszeit den 10:0-Lauf der Gäste zum 62:57 (34.) stoppen konnten, war der erste Saisonerfolg eingetütet. „Darauf können wir aufbauen“, freute sich Baeck. Dazu kamen mit den 24 Punkten von Ali Sow und dem Double-Double von Anthony Bauer (11 Punkte, 14 Rebounds – 5 offensiv!) sowie jeweils 5 Assists von Sow, Bauer und dem in den finalen Momenten des Spiels abgezockten Hennen auch feine Einzelstatistiken.